Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.53853#0503
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DOI Artikel:Redaktioneller Teil
DOI Artikel:Bode, Wilhelm: Der Oberbürgermeister in Halle und die Sammelpolitik der deutschen Städte
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XIII, Heft 38.
Die Werkstatt der Kunst.
Gurlitts Kunstsalon, Berlins, Potsdamer Str. ffz,
Künstlerhaus-Kunstausstellungen, Berlin VV, Bellevue-
straße 3,
Keller 6c Reiner, Kunstsalon, Berlin VV, Potsdamer
Straße ff8b.
Freier Eintritt an Freitag und Sonnabend in die
Kgl. National-Galerie und an allen Zahltagen
in das Kaiser-Friedrich-Museum.
MteNulMK äe§ Vereins äer »ünMermnen unä
WnMeunäinnen ru 8er!in.
Lokale Vergünstigungen für die ausübenden
Mitglieder.
Freier Eintritt gegen vorweis der Mitgliedskarte
(blaue Blume auf gelbem Grund):
in der Kgl. Nationalgalerie und im Kaiser-Fried-
rich-Museum, auch an Zahltagen,
in werckmeisters Kunstsalon Berlin^/ 8, Kronenstr. 58,
ferner: ermäßigte Jahreskarte zu Z Mk.:
Lassirers Kunstsalon, Berlin 9, viktoriastr. Z5
(Einzelkarten zu 50 Pfg. werden nicht gegeben),
ermäßigte Jahreskarte zu 2 Mk.:
Künstlerhaus-Kunstausstellungen, Berlin VV 9,
Bellevuestr. z,
Galerie Eduard Schulte, Berlin UVV 7, Unter den
Linden 75,
ermäßigte Jahreskarte zu f.5O Mk.:
Gurlitts Kunstsalon, Berlin VV 55, Potsdamer Str. ff3
(Eintritt 50 Pfg. statt f Mk.),
S ecessions-Kunstausstellungen, Berlin VV ^5, Kurfürsten-
damm 208/209 (Dauerkarte zu 2 Mk.).
Eintrittskarten für die Große Berliner Kunstausstel-
lung zum ermäßigten Preise von 50 Pf. (nur für aus-
übende Mitglieder) beim Kastellan Melzer, Schöneberger
Ufer 38, erhältlich.
Der Vorstand r
I. A.: Nelens I.obeäan, Schriftführerin.
M
Kunä äeuNcher unä österreichischer ttünttlerinnen-
vereine L. V.
Dem Ende Mai an die Mitglieder versandten Bericht
l9l3/tH ist das Folgende entnommen. Der Zusammen-
schluß, wie ihn der Bund bewirkte, erweist sich immer
mehr als berechtigt und zeitgemäß; dafür sprechen nicht
allein die freundlich-kollegialen Beziehungen der Vereine
untereinander, sondern auch die mannigfachen daraus ent-
springenden Anregungen, und immer mehr scheinen grund-
legende Fragen, zu deren Behandlung er den Anstoß gab,
bei den Künstlerinnen selbst das nötige Interests zu finden.
Die von den Bundesvereinen eingesandten Spezial-
berichte geben ein anschauliches Bild ihrer regen Tätigkeit
zur Förderung der Mitglieder. Die Unterhaltung von
Kunstfachschulen und Kursen, Ausschreibung von Wett-
bewerben, Veranstaltung von lokalen bzw. Kollektivaus-
stellungen und von fachlichen Vorträgen bilden einen
Hauptzweig dieser Tätigkeit. Berufliche Auszeichnungen
der Mitglieder werden mehrfach erwähnt. Soweit es in
den Kräften der Vereine liegt, dienen Stipendien-, Unter-
stützungs- und Darlehensfonds in vielen Fällen der kolle-
gialen Fürsorge.
Es muß hier erneut darauf hingewiesen werden, daß
der Bund eine Isolierung der Künstlerinnen auf künstle-
rischem Gebiet, ein prägen des Begriffs „Frauenkunst"
nicht vertritt.
Der Bund will die Vertiefung im Kunstberuf fördern
und arbeitet in seinem Wirkungskreis dem Dilettantismus
entgegen, der besonders den Frauen so oft zur Last gelegt
wird. In unermüdlichem Streben nach Verdrängung des
Minderwertigen wird ein höherer Gesamtstand der Lei-
stungen und damit auch bessere Aussicht auf Erfolg ge-
schaffen.
Ausgebreitete Organisationen wie der Bund können
den Einzelnen nicht handgreifliche Vorteile und Tages-
erfolge bieten, aber wohl werden durch ihn dauernde Ver-
besserungen erreicht, die indirekt den Einzelnen zugute
kommen. Der wert des Zusammenschlusses zeigt sich be-
reits in den Vereinen; gestützt auf ihre fortschrittliche
Arbeit und ermutigt durch Beweise der Anerkennung ver-
tritt der Bund die gemeinschaftlichen Interessen.
Der Vorstand.
Redaktioneller Teil.
Oer Oberbürgermeister von Hatte uncl ciie Kammelpolitik <t«r cieutscben Atäcite
von Wilhelm von Bode
In der Stadtverordnetenversammlung zu Halle a.5,
hatte kürzlich ein Stadtverordneter sich bitter beschwert
über den Ankauf allermodernster Bilder für die
städtische Gemäldegalerie. Diesen Angriff hat der
Oberbürgermeister Or. Rive entschieden abgewiesen,
er hat seine unbedingteste Billigung und Bewunderung
für die Erwerbung der Gemälde von Nolde u. a.
„Allermodernster" ausgesprochen und hat geradezu
als Prinzip des Sammelns für die städtische Galerie
*) Auf den Wunsch zahlreicher Leser bringen wir diesen
im Aprilheft des „Kunstfreund" erschienenen so sehr be-
achtenswerten Aufsatz mit gütiger Genehmigung von Re-
daktion und Verlag des „Kunstfreund". Ebenso bringen
wir die im Maiheft derselben Zeitschrift erschienene Er-
widerung Bodes auf die zahlreichen, durch den ersten Auf-
satz hervorgerufene:: Angriffe. Diese Erwiderung ist in die
Form eines Briefes an den Redakteur des „Kunstfreund",
Herrn h. Schuppmaun, gekleidet.
aufgestellt, daß „nur Bilder von Künstlern angeschafft
werden könnten, die am Anfang ihrer Laufbahn
stehen—, deren Schöpfungen enormen wert ge-
winnen." Or. Rive gibt zu, daß auch er Noldes
„Abendmahl" anfangs bedenklich fand, und daß er
sich noch immer nicht zu der höhe der Kunstauffassung
aufgeschwungen habe, um das Bild voll würdigen
zu können, aber wir Alteren seien vielleicht nicht
mehr imstande, moderne Kunst zu erfassen und richtig
zu beurteilen; der Kunstgeschmack wechsele beständig.
Wie Or. Rive, so denken die meisten Bürgermeister
unserer größeren deutschen Städte; sie ordnen sich,
trotz eigenem Unbehagen, in der besten Absicht
bescheiden dem „höheren Kunstverständnis" ihrer
jungen Sammlungsdirektoren unter, wenn sie nicht
gar in deren Modernismus sich „hineinleben", und
bringen,-Mittel auf, wie und wo sie können, um in
der Modernität ihrer Kunstsammlungen nicht hinter
Die Werkstatt der Kunst.
Gurlitts Kunstsalon, Berlins, Potsdamer Str. ffz,
Künstlerhaus-Kunstausstellungen, Berlin VV, Bellevue-
straße 3,
Keller 6c Reiner, Kunstsalon, Berlin VV, Potsdamer
Straße ff8b.
Freier Eintritt an Freitag und Sonnabend in die
Kgl. National-Galerie und an allen Zahltagen
in das Kaiser-Friedrich-Museum.
MteNulMK äe§ Vereins äer »ünMermnen unä
WnMeunäinnen ru 8er!in.
Lokale Vergünstigungen für die ausübenden
Mitglieder.
Freier Eintritt gegen vorweis der Mitgliedskarte
(blaue Blume auf gelbem Grund):
in der Kgl. Nationalgalerie und im Kaiser-Fried-
rich-Museum, auch an Zahltagen,
in werckmeisters Kunstsalon Berlin^/ 8, Kronenstr. 58,
ferner: ermäßigte Jahreskarte zu Z Mk.:
Lassirers Kunstsalon, Berlin 9, viktoriastr. Z5
(Einzelkarten zu 50 Pfg. werden nicht gegeben),
ermäßigte Jahreskarte zu 2 Mk.:
Künstlerhaus-Kunstausstellungen, Berlin VV 9,
Bellevuestr. z,
Galerie Eduard Schulte, Berlin UVV 7, Unter den
Linden 75,
ermäßigte Jahreskarte zu f.5O Mk.:
Gurlitts Kunstsalon, Berlin VV 55, Potsdamer Str. ff3
(Eintritt 50 Pfg. statt f Mk.),
S ecessions-Kunstausstellungen, Berlin VV ^5, Kurfürsten-
damm 208/209 (Dauerkarte zu 2 Mk.).
Eintrittskarten für die Große Berliner Kunstausstel-
lung zum ermäßigten Preise von 50 Pf. (nur für aus-
übende Mitglieder) beim Kastellan Melzer, Schöneberger
Ufer 38, erhältlich.
Der Vorstand r
I. A.: Nelens I.obeäan, Schriftführerin.
M
Kunä äeuNcher unä österreichischer ttünttlerinnen-
vereine L. V.
Dem Ende Mai an die Mitglieder versandten Bericht
l9l3/tH ist das Folgende entnommen. Der Zusammen-
schluß, wie ihn der Bund bewirkte, erweist sich immer
mehr als berechtigt und zeitgemäß; dafür sprechen nicht
allein die freundlich-kollegialen Beziehungen der Vereine
untereinander, sondern auch die mannigfachen daraus ent-
springenden Anregungen, und immer mehr scheinen grund-
legende Fragen, zu deren Behandlung er den Anstoß gab,
bei den Künstlerinnen selbst das nötige Interests zu finden.
Die von den Bundesvereinen eingesandten Spezial-
berichte geben ein anschauliches Bild ihrer regen Tätigkeit
zur Förderung der Mitglieder. Die Unterhaltung von
Kunstfachschulen und Kursen, Ausschreibung von Wett-
bewerben, Veranstaltung von lokalen bzw. Kollektivaus-
stellungen und von fachlichen Vorträgen bilden einen
Hauptzweig dieser Tätigkeit. Berufliche Auszeichnungen
der Mitglieder werden mehrfach erwähnt. Soweit es in
den Kräften der Vereine liegt, dienen Stipendien-, Unter-
stützungs- und Darlehensfonds in vielen Fällen der kolle-
gialen Fürsorge.
Es muß hier erneut darauf hingewiesen werden, daß
der Bund eine Isolierung der Künstlerinnen auf künstle-
rischem Gebiet, ein prägen des Begriffs „Frauenkunst"
nicht vertritt.
Der Bund will die Vertiefung im Kunstberuf fördern
und arbeitet in seinem Wirkungskreis dem Dilettantismus
entgegen, der besonders den Frauen so oft zur Last gelegt
wird. In unermüdlichem Streben nach Verdrängung des
Minderwertigen wird ein höherer Gesamtstand der Lei-
stungen und damit auch bessere Aussicht auf Erfolg ge-
schaffen.
Ausgebreitete Organisationen wie der Bund können
den Einzelnen nicht handgreifliche Vorteile und Tages-
erfolge bieten, aber wohl werden durch ihn dauernde Ver-
besserungen erreicht, die indirekt den Einzelnen zugute
kommen. Der wert des Zusammenschlusses zeigt sich be-
reits in den Vereinen; gestützt auf ihre fortschrittliche
Arbeit und ermutigt durch Beweise der Anerkennung ver-
tritt der Bund die gemeinschaftlichen Interessen.
Der Vorstand.
Redaktioneller Teil.
Oer Oberbürgermeister von Hatte uncl ciie Kammelpolitik <t«r cieutscben Atäcite
von Wilhelm von Bode
In der Stadtverordnetenversammlung zu Halle a.5,
hatte kürzlich ein Stadtverordneter sich bitter beschwert
über den Ankauf allermodernster Bilder für die
städtische Gemäldegalerie. Diesen Angriff hat der
Oberbürgermeister Or. Rive entschieden abgewiesen,
er hat seine unbedingteste Billigung und Bewunderung
für die Erwerbung der Gemälde von Nolde u. a.
„Allermodernster" ausgesprochen und hat geradezu
als Prinzip des Sammelns für die städtische Galerie
*) Auf den Wunsch zahlreicher Leser bringen wir diesen
im Aprilheft des „Kunstfreund" erschienenen so sehr be-
achtenswerten Aufsatz mit gütiger Genehmigung von Re-
daktion und Verlag des „Kunstfreund". Ebenso bringen
wir die im Maiheft derselben Zeitschrift erschienene Er-
widerung Bodes auf die zahlreichen, durch den ersten Auf-
satz hervorgerufene:: Angriffe. Diese Erwiderung ist in die
Form eines Briefes an den Redakteur des „Kunstfreund",
Herrn h. Schuppmaun, gekleidet.
aufgestellt, daß „nur Bilder von Künstlern angeschafft
werden könnten, die am Anfang ihrer Laufbahn
stehen—, deren Schöpfungen enormen wert ge-
winnen." Or. Rive gibt zu, daß auch er Noldes
„Abendmahl" anfangs bedenklich fand, und daß er
sich noch immer nicht zu der höhe der Kunstauffassung
aufgeschwungen habe, um das Bild voll würdigen
zu können, aber wir Alteren seien vielleicht nicht
mehr imstande, moderne Kunst zu erfassen und richtig
zu beurteilen; der Kunstgeschmack wechsele beständig.
Wie Or. Rive, so denken die meisten Bürgermeister
unserer größeren deutschen Städte; sie ordnen sich,
trotz eigenem Unbehagen, in der besten Absicht
bescheiden dem „höheren Kunstverständnis" ihrer
jungen Sammlungsdirektoren unter, wenn sie nicht
gar in deren Modernismus sich „hineinleben", und
bringen,-Mittel auf, wie und wo sie können, um in
der Modernität ihrer Kunstsammlungen nicht hinter