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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/​1914

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Baer, Fritz: Noch ein Brief
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https://doi.org/10.11588/diglit.53853#0294

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282

Mühlfeld, H. Müller-Wachenfeld, Rich. Schlösser, den Bild-
hauern Vierthaler, El. werminghausen, Architekt Siebrecht
und Kunstgewerbler v. Mink. Zu der Jury der Großen
Frühjahrsausstellung des Kunstvereins wurden delegiert
die Herren Weber, Burger-Mühlfeld, Vierthaler. Als un-
entbehrlich für das Kunstleben Hannovers wurde einstimmig
die Veranstaltung von Herbstausstellungen angesehen und
beschlossen, eine solche im Jahre wiederum statt-
finden zu lassen. Dem Kunstverein soll für sein bewiesenes
Entgegenkommen der Dank der Künstlerschaft übermittelt
werden.

Ortsgruppe Wien II.
(Albrecht-Dürer-Bund.)
Die Frühjahrsausstellung des Dürer-Bundes wird Ende
März d. I. eröffnet. Diese Ausstellung kann auch von
Gästen beschickt werden. Anmeldungen sind an das Sekre-
tariat, VI, Mariahilfer Str. 8ya, zu richten. Linfende-
termin vom H.— tH- März. — In dieser Hauptausstellung
kommen zur Verteilung: t- Preis der Stadt Wien, 2. eine
goldene Medaille, Z. zwei silberne Medaillen und eine
Medaille für Gäste.
In der letzten Monatsversammlung wurde dem Vor-
stand des Dürer-Bundes, Herrn akad. Maler Alfred Wese-
mann, für dessen ausgezeichnetes und erfolgreiches wirken
um den Bund der „Goldene Albrecht-Dürer-Ring" über-
reicht — In derselben Versammlung wurden die Maler
Hans Kaplan, Fritz Lach und Josef Zlatuschka einstimmig

XIII, Heft 2I(.

zu ordentlichen und die Maler Alois Arnegger, Anna
Langer und Hermann Schmid sowie der Bildhauer Josef
Senoner zu außerordentlichen Mitgliedern ernannt.
Mitteilungen äes kunäes äeutlcher unä ötterreichilcher
KünMerinnen-Vei'eine, L. v.
(Geschäftsstelle: München, Barerstr. 2^.)
Infolge Anfragen bezüglich Beteiligung an der großen
Ausstellung Leipzig unseren Mitgliedern nochmals
zur Klarstellung, daß auch jene Künstlerinnen, welche
nicht Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossen-
schaft oder des Deutschen Künstlerbundes sind, in der
Gruppe für zeitgenössische Graphik ausstellen bzw. bei einer
der genannten Korporationen (welche die Leitung dieser
Gruppe haben) anmelden können (und zwar auch, wenn
sie schon bei der Sammlung im Frauenpavillon beteiligt
sind) — und wird auf den Schluß des Anmeldetermins
(20. Februar) aufmerksam gemacht.*)
Jene unserer Vereinsvorstände, welchen der Aufruf
für die im Anschluß an „Leipzig geplante Sonder-
ausstellung „Deutschland im Bild" noch nicht zuging, wollen
sich an unsere Geschäftsstelle wenden.
*) wir verweisen auf das in dieser Nummer
(auf Seite 285) abgedruckte Programm der
„Internationalen Nusstellung für Buchgewerbe
und Graphik (vugra) Leipzig 1914 " Die Red.

Die Werkstatt der Kunst.

Redaktioneller Teil.
Nock ein Kriek

Sehr geehrter Herr Redakteur! Sie gestatten mir
wohl einige Worte der Erwiderung auf den neulich
von Ihnen zum Abdruck gebrachten Brief Professor
Artur Volkmanns, der sich mit der Frage der Jury
und insbesondere mit der durch die Blätter ge-
gangenen „öffentlichen Erklärung" der hauptsäch-
lichsten Münchner Künstlergruppen befaßt. Ich
möchte keineswegs damit den Meinungsstreit über
Jury und Iuryfreiheit, der in Ihren Blättern
schon vor längerer Zeit zu einem gewissen Abschluß
kam, wieder heraufbeschwören. Allein Volkmanns
Bezugnahme auf jene Kundgebung, die ich als
Vertreter der Luitpoldgruppe ebenfalls unterzeichnete,
zwingt mich doch zu einigen Worten.
Professor Volkmann behandelt die Frage vom
rein idealen Gesichtspunkt und glaubt von diesem
Gesichtspunkt aus der „öffentlichen Erklärung"
gegenübertreten zu können, wer aber die letztere
in ihrer Lntstehungsursache und Tendenz richtig
beurteilen will, muß die speziell Münchner Verhält-
nisse kennen, die zu einer solchen Erklärung zwangen.
Nicht Unteroffiziersgeist gebietet uns die Aufrecht-
erhaltung der Jury, wir wissen sehr wohl, daß
die Jury keine ideale Institution ist, aber sie ist
eine sehr praktische, heute mehr als je not-
wendige. Line Jury kann allerdings schlecht sein,
aber sie kann auch gut sein. Nur eine solche kann
in Betracht kommen, wenn aber Herr Professor
Volkmann meint, die Einrichtung der Jury habe
sich zum mindesten in ihrer jetzigen Form überlebt,
so erlaube ich mir anderer Meinung zu sein.

Man steht heutzutage einer Massenproduktion
von Kunstwerken gegenüber. Aus dem „Fort-
schritt in der Kunst" ist ein Zerrbild ge-
worden. Alles drängt sich zur Malerei und nicht
nur das vollkommenste Unverständnis, sondern die
unausstehlichste Frechheit führt den pinsel (den
Meißel so zu führen, verbietet sich von selbst)!
Verwirrung in den Köpfen, Verwirrung in der
presse wird von Unberufenen ausgenutzt. Ein er-
klecklicher Teil der von allen Seiten zur Malerei
Dringenden geht von dem Grundsatz aus: In der
Malerei ist heute alles erlaubt, und irgend ein Schlag-
wort kann jeden Unsinn decken. Dabei wechselt
man die Manieren wie die Kleider und was heute
modern ist, ist morgen abgetan und gehört zum
alten Eisen. Man zäumt die Kunst beim Schwanz
auf und statt mit intensivem Studium der Natur
anzufangen, fängt man mit irgend einem Rezept,
irgend einer Manier an, die man einem andern ab-
geguckt hat und die gerade zugkräftig ist. Dies
alles ist nun ein eigentliches Zeichen des Dilettantismus,
der sich gegenwärtig so außerordentlich breit macht,
denn Dilettantismus, wenn er die Naivetät verläßt
und aufs hohe Roß sich schwingen will, stürzt sich
auf Manieren, weil er glaubt, darin bestehe die
Kunst. Dann sagt er: So kann ich's auch, sühlt
sich als Künstler, macht Lärm und benutzt die
Suggestionsfähigkeit nicht nur des Publikums, sondern
auch maßgebender Persönlichkeiten, wie z. B. der
Gallerieleiter. So stehen leider die Sachen. Die
schönen Fortschritte, die die ernsthafte deutsche
 
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