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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/​1914

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H08

Die Werkstatt der Kunst.

XIII, Heft ZH

schätzenden Bestandteil der Architekturentwicklung dieser Zeit.
— (Die Kommission der nächstjährigen Großen
Berliner Kunstausstellung.) Der Verein Berliner
Künstler hat die Wahl seiner Vertreter sür die Kommission
der nächstjährigen Großen Berliner Kunstausstellung vor-
genommen. Es wurden gewählt die Maler Fritz Burger,
Prof. Earl Langhammer, der diesjährige Ausstellungs-
präsident am Lehrter Bahnhof, und Prof. Alfred Mohr-
butter, die Bildhauer Oskar Garvens und Prof. Arthur
Lewin-Funcke, der Architekt Ernst Rentfch. Zu Ersatz-
männern wurden ausersehen die Maler Herbert Arnold
und Willy ter Hell, der Bildhauer Ernst Freese, der Gra-
phiker Fritz Koch-Gotha. Von Mitgliedern der Akademie
der Künste werden der Kommission der Großen Berliner
Kunstausstellung t9l5 angehören: die Maler Professoren
Otto H. Engel, Hans Looschen, Raphael Schuster-Woldan,
Georg Koch und Hugo Vogel, die Bildhauer Professoren
Hermann Hofaeus, Ludwig Manzel und August Vogel,
als Graphiker Prof. Rudolf Schulte im Hofe und der
Architekt Geh. Baurat Prof. Bruno Schmitz. Vorsitzender
der Ausstellungsleitung dürfte im nächsten Jahre einer der
Vertreter der Akademie sein.
Darmstadt, ur. (Die Darmstädter Iahrhundertaus-
stellung.) Der Kaiser hat für die Ausstellung deutscher
Kunst t650—t800, die auf Veranlassung des Großherzogs
Ernst Ludwig von Hessen in diesem Jahre in Darmstadt
veranstaltet wird, eine Reihe von Werken aus seinem
Privatbesitz zur Verfügung gestellt. Ls sind 30 Werke,
besonders aus den Schlössern in Berlin, Potsdam und
Königsberg, die zum Teil noch nie öffentlich gezeigt worden
sind. Außer dem Kaiser beteiligen sich die meisten deut-
schen Fürsten mit Leihgaben, außerdem steuern die Schlösser
Kaiser Franz Josefs erlesene Werke bei. Aus dem Besitz
des Großherzogs von Hessen werden neben den Bildern
einiger landgräflich hefsifcher Hofmaler vor allem die Samm-
lungen an Miniaturen und Silhouetten herangezogen, dann
die Silberkammer mit einigen Kostbarkeiten. Dazu kommen
die zahlreichen Beiträge aus Museen, Akademien, Kirchen,
Privatgalerien. Insgesamt wird die Ausstellung in einem
großen Gesamtrahmen die Malerei der Zeit einschließlich
der Aquarelle, Pastelle, Handzeichnungen und Miniaturen
aufnehmen. Breiter Raum steht für die Bildhauerei, vor-
nehmlich die Kleinplastik zu Gebote. Die Anschauung von
der eigentlichen Geschmackskultur der Zeit soll besonders
durch die Darstellung der sog. Luxuskunst vertieft werden:
Arbeiten in Gold, Silber, Elfenbein. Besondere Abteilungen
sind der Silhouette und einer Porträtgalerie des künstle-
rischen und geistigen Deutschlands vorbehalten.
Köln a. Rh. ur. (Die Glasmalerei auf der Werk-
bundausstellung in Köln.) Die auf allen Ausstel-
lungen üblichen Gberlichthallen sind zum Aufbau von
Glasmalereien, die ungebrochenes starkes Seitenlicht be-
nötigen, ganz ungeeignet, und man sieht deshalb von
diesem Kunstzweig, der in den letzten Jahren wieder zu
hoher Blüte gelangte, nur selten größere Arbeiten ausge-
stellt. Ls ist deshalb ein Verdienst des Deutschen Werk-
bundes, daß er bei seiner Kölner Schau auch hierin Wandel
schafft und dem Berliner Glasmaler Gottfried Heinersdorfs
ein eigenes großes Haus errichten läßt. Man wird auf
diese weise zum erstenmal einen vollkommenen Ueberblick
über die modernen Bestrebungen auf diesem Gebiete be-
kommen können. Denn den Heinersdorffschen Werkstätten,
die mit der Deutschen Glasmosaikanstalt von Puhl 6c Wagner
vereinigt sind, ist engverbunden der Kreis jener Künstler,
deren Namen im Zusammenhang mit der Glasmalerei
den besten Klang haben: Thorn-prikker, Pechstein, die
Brüder Becker, Bengen, E6sar Klein, Looschen, Rößler usw.
In dem „Haus Heinersdorfs" sollen in erster Linie zehn
mächtige Kirchenfenster, die Thorn-Prikker für eine nieder-
rheinische Kirche geschaffen hat, ihren Platz finden, da-
neben aber werden auch die anderen genannten Künstler
mit interessanten Arbeiten vertreten sein. In einer dem
Hause angegliederten großen Werkstatt soll dem Publikum

Gelegenheit gegeben werden, auch einen Einblick in die
Entstehung und Technik der gemalten Fenster zu bekommen.
Leipzig, ar. (Ausstellung alter Kunst im Leipziger
Kunstgewerbemuseum.) Das Leipziger Kunstgewerbe-
museum veranstaltet aus Anlaß der Tagung des Inter-
nationalen Museumsverbandes in Leipzig zur Anregung
der privaten Sammeltätigkeit und zur Förderung der kunst-
wissenschaftlichen Studien eine von Mitte August bis Ende
Oktober dauernde Ausstellung von Werken alter Kunst
aus Privatbesitz. Es handelt sich um die Vorführung von
Gruppen kunstgewerblicher Arbeiten, die entweder noch
nicht genügend erforscht oder nur wenig in der Geffentlich-
keit gezeigt worden sind, wie die deutschen Schmelzmale-
reien des Barocks und Rokoko, die Komödiantenfolgen
der Porzellanmanufakturen des t8. Jahrhunderts und
das sächsische braune Steinzeug des t6- und t?- Jahr-
hunderts. Aus diesen Spezialitäten wird dank dem Ent-
gegenkommen hervorragender Sammler eine stattliche An-
zahl noch wenig bekannt gewordener kunstgewerblicher
Arbeiten zu sehen sein. Gleichzeitig mit dieser Ausstellung
wird versucht werden, eine Sammlung von Nachbildungen
und Fälschungen alter Kunst zu Nutz und Frommen der
Sammler und zur Aufklärung des Publikums in aus-
gesuchten Beispielen vorzuführen.

- Eröffnete Ausstellungen -
Berlin. (Eröffnung der Freien Secefsion.) Die
„Freie Secession", die die alte Garde der Secession um sich
geschart hat, eröffnete im Ausstellungshause am Kurfürsten-
damm ihre erste Ausstellung. Ls war das altgewohnte
Bild einer Secessionseröffnung aus der „unfreien" Zeit.
In einem programmatischen Katalogvorwort bezeichnen
die jetzigen Führer ihre Stellung. Sie sagen: „wenn die
Secession das ist, was sie geistvoll genannt worden ist: ein
weg, nicht ein Ziel, so beweist die Existenz dieser Aus-
stellung, daß dieser weg noch weiter führt und gangbar
ist. Auf diesem weg hat sich die Mehrzahl derer, die
ihn bisher zusammen gingen, aufs neue vereinigt, um
ihn in der alten Gemeinschaft zusammen weiter zu gehen.
Dieser weg hat kein Ende. Wer ihn gehen will, muß
aus jedem Schritt, aus jeder Leistung die Kraft zum
nächsten Schritt, zu neuer Leistung schöpfen, wer versagt,
stehen bleibt und den Gang des Ganzen verwirrt, dem
muß man helfen, zu fallen, nach der Moral des Gefunden,
so wie man einen Baum vom kranken Ast befreit, damit
der junge, gesunde gedeihe und wachse."
Karlsruhe. (Kunstverein.) In Nr. 29 war als aus-
gestellt genannt: Kollektion des Künstlerbundes; es sollte
heißen: Kollektion der Kunstgenossenschaft Karlsruhe,
Drtsverein I.

Laufenäe VreisaussLki'eiden

Berlin. (Wettbewerb für ein Berlin-Plakat.) Lin
interessantes Preisausschreiben oder genauer gesagt zwei
Ausschreibungen über denselben Gegenstand veranstaltet
die Zentralstelle für den Fremdenverkehr Groß-
Berlins, VV 8, Behrenstraße 50—52, zur Erlangung
eines „Berlin-Plakats".

- Aus Galerien unct Museen

Neuerwerbungen der Berliner Museen, ar. Für
die Sammlungen des Kaiser-Friedrich-Museums sind jetzr
eine größere Reihe von Bildwerken der Renaissance er-
worben worden. An deutschen Arbeiten kam ins Museum
eine Madonnengrupxe aus Holz, die einem auch sonst be-
kannten Meister angehört. Ls ist derselbe, der für das
Freiburger Münster den plastischen Teil des Altarwerkes
in der Schnewlinkapelle arbeitete, wie dort vor einem
von Hans Baldung Grien gemalten Hintergründe erscheint
auch hier die reich bewegte Gruppe der Maria mit dem
 
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