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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/​1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.53853#0590

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Die Werkstatt der Kunst.

XIII, Heft 45.

Viktor Thomas, H. Tillberg, Friedrich Georg Tobler,
L. Trautmann, P. I. Trumm, G. von Urlaub ff, Max Uth,
Hans völcker, Larl Leopold Voß, Anna von Wahl, Paul
Johann Walch, E. A. Weber, Helene Wecker, Marie von
weech, Hedwig weiß, B. wennerberg, Hubert Wilm,
Hedwig witzel, Larl Zopf.
Neustadt im Schwarzwald. Der hiesige Verkehrsverein
veranstaltet zurzeit im Rathaussaale eine „Heimatkunst-
ausstellung", bestehend aus ca. yo Gelgemälden, Aquarellen
und Handzeichnungen von Dischler-Hinterzarten, Reiß-
Kirchzarten, Kölble-Neustadt, welche vorwiegend Motive
der näheren Umgebung behandeln. Die Ausstellung dauert
vom s. Juli bis t- September.
Weimar. (Großherzogliches Museum für Kunst
und Kunstgewerbe am Karlsplatz.) Neu ausgestellt:
Gemälde von Walter Einbeck in Weimar. Im Kupfer-
stichkabinett: Farbige Holzschnitte von Margarete Geibel
in Weimar.
Wien. Die bereits angekündigte außerordentliche Plenar-
versammlung der Genossenschaft der bildenden
Künstler Wiens wurde am 7. d. M. unter dem Vorsitze
des Präsidenten Herrn Prof. Hugo Darnaut abgehalten
und einstimmig beschlossen, die Räume des Künstlerhauses
der Gesterreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuze zur
Verfügung zu stellen. — Der Präsident hielt folgende An-
sprache an die Versammlung: „Sehr geehrte Versammlung,
liebe Kollegen I Kaum von dem betäubenden Schlage etwas
erholt, der uns durch den frevelhaften Mord an unserem
durchlauchtigsten Protektor und seiner edlen Gemahlin ge-
troffen hat, stehen wir wieder vor furchtbaren Ereignissen,
welche uns Künstler im Innersten erschüttern. Unser heiß-
geliebter Kaiser hat bis zum letzten Augenblicke den Krieg
zu verhüten gesucht; er wußte nur zu gut, was derselbe
von seinen Völkern für Gpfer an Gut und Blut fordert.
Auch sein treuer Bundesgenosse, der kraftvolle Kaiser Wil-
helm, hat sein unleugbares Temperament eine lange Reihe
von Jahren bezwungen, allen Neid und hämischen Haß
über sich ergehen lassen, um seinem Volke den Frieden zu
sichern, wenn nun gerade diese beiden erhabenen Friedens-
fürsten endlich zum Schwerte greifen, so wissen wir, daß
ein unabwendbares Schicksal endlich seinen Lauf nehmen
mußte, wir Künstler jubeln den edlen Verbündeten, den
Hütern ritterlicher Tugend und Treue in Heller Begeiste-
rung zu; wir folgen dem Rufe unseres geliebten Kaisers,
und unsere wehrtüchtigen Kameraden legen Zeichenstift
und Palette weg und eilen in den Kampf, wir zurück-
bleibenden Künstler aber sind uns der ernsten Pflicht be-
wußt, mit allen Kräften das Unsere zu tun, um jetzt durch
die Tat den Beweis der tiefen Dankbarkeit zu geben, von
welcher wir alle für unseren heißgeliebten Kaiser und
unser erhabenes Herrscherhaus durchdrungen sind, vorerst
ziemt es uns, das Nächste zu tun und unser Künstlerhaus
und unser Beamten- und Dienstpersonal der Gesterreichi-
schen Gesellschast vom Roten Kreuze zum Zwecke der Auf-
nahme und pflege von verwundeten — wenn nötig —
zur Verfügung zu stellen. Ich habe, da es mir nicht
möglich war, eine beschlußfähige Ausschußsitzung einzu-
berufen, einstweilen veranlaßt, daß für die .Fürsorge der
Soldaten und ihrer Familienangehörigen' an die Zentral-
stelle im Rathause vorläufig 300 K abgegeben wurden, und
erbitte Ihre nachträgliche Genehmigung, was außerdem
von den Mitgliedern der Künstlergenossenschaft und deren
Frauen an Hilfsleistungen zu geschehen hat, um nach un-
seren Kräften dem Vaterlande zu dienen, werden wir noch
Gelegenheit haben zu beraten. Das altrömische Sprichwort
sagt: .wenn Waffen sprechen, schweigen die Musen!' Und
so möge die Kunst ruhen, bis eine bessere Zeit sie zu
neuen Kräften belebt! wollen die Menschen nicht nur in
der Vervollkommnung technischer Gewaltmittel ihren Fort-
schritt und ihr Heil suchen, so müssen sie immer wieder
die Veredlung unseres Daseins durch Kunst und Wissen-
schaft anstreben und als erhabene Sendung die ethischen
Ideale der Menschheit behüten und pflegen." Mit einem

brausenden Hoch wurde dieser Antrag angenommen. „Ich
schließe die Versammlung mit den tiefsten Segenswünschen
und einem donnernden Hoch auf unseren heißgeliebten
Kaiser und Herrn sowie mit einem gewaltig stürmischen
Hoch auf unsere tapfere Armee und unser geliebtes Vater-
land!"
Zürich. (Zürcher Kunsthaus.) Im Kunsthaus am
Heimxlatz ist Sonntag, den 2. August, die August-Ausstel-
lung eröffnet worden. Sie enthält in zwei Sälen eine
reiche Gemäldesammlung von Emil Grlik-Berlin, eine
Sonderausstellunq Lasxar Ritter-Karlsruhe und kleinere
Gruppen von Gemälden und graphischen Arbeiten der
Künstler Ernst Buchner, Max Burgmeier, L. G. Ruegg,
Alfred Schumacher, Burkhard Mangold, L. Th. Meyer.
Eva Th. Brügger stellt Stickereien aus.

- LÄufenäe A^eisauslckreiben
Dresden-Blaservitz. ar. (Preisausschreiben des Dürer-
bundes.) Der Dürerbund erläßt ein Preisausschreiben
zur Erlangung von Aufsätzen, die für Kinderbücher, Jugend-
zeitungen, Schullesebücher passend und dem Inhalt nach
geeignet sind, den Kindern die Natur der Heimat lieb zu
machen. Ls sind Preise im Betrage von ;ooo Mk. aus-
gesetzt. Die bereits gedruckten und etwa sonst noch an-
gekauften Arbeiten gehen in den Besitz des Dürerbundes
über, der sie veröffentlicht und für den Nachdruck, vor
allem in Schullesebüchern, seinerseits freigeben wird. Die
Arbeiten sind bis zum s. September d. I. an den Arbeits-
ausschuß des Dürerbundes, Dresden-Blaservitz, einzu-
senden.
Düsseldorf. Der Kun st verein für dieRheinlande und
Westfalen erläßt für die in den beiden Provinzen an-
sässigen Künstler ein Preisausschreiben zur Erlangung
von Griginalradierungen. Bevorzugt werden solche
Darstellungen, die für Land und Leute in der Rhein-
provinz und der Provinz Westfalen charakteristisch sind.
Architektonische und figürliche Motive sind besonders er-
wünscht. Als Plattengröße der Radierungen — nur Kupfer-
platten sind zulässig — ist in Höhe oder Breite ein
Mindestmaß von HO cm, ein Höchstmaß von 60 cm vor-
geschrieben. Geringe Abweichungen sind zulässig. Platten,
von denen Abzüge sich bereits im Kunsthandel befinden,
sind von dem Wettbewerb ausgeschlossen. Für die Preis-
verteilung stehen H500 Mk. zur Verfügung, und zwar ein
t. Preis von 2000 Nk., ein 2. Preis von l500 Mk., ein
3. Preis von sooo Mk. Ls bleibt den Preisrichtern auf
Grund einstimmigen Beschlusses freigestellt, die obige
Summe auch in anderer weise zu verteilen, dabei soll je-
doch die Gesamtsumme nicht verringert und die Zahl der
Preisträger nicht vermehrt werden. Die mit einem der
Preise bedachten Platten gehen mit allen Rechten und
sämtlichen vorhandenen Abzügen in den Besitz des Kunst-
vereins über, derart, daß eine weitere Benutzung durch
den Künstler nicht erfolgen darf. Ls ist ferner in Aus-
sicht genommen, einige der eingelieferten, nicht prämiierten
Platten anzukaufen. Auch in diesem Falle gehen mit dem
Ankauf der Platten sämtliche Rechte an den Kunstoerein
über. Die eingesandten Platten, denen je zwei fertige
Abzüge beizufügen sind, werden beurteilt von einem Preis-
gericht, bestehend aus den Herren Justizrat w. Lohse (Vor-
sitzender des Kunstvereins), Akademieprofessor L. Dücker,
Akademieprofessor Llaus Meyer, Prof. G. Geder, Aka-
demieprofessor Or. H. Board. Alle Streitigkeiten, die sich
aus dem Wettbewerb ergeben könnten, entscheidet rechts-
wirksam und endgültig der Verwaltungsrat des Kunst-
vereins. Die Platten und Abzüge, denen ein mit einem
Kennwort versehener geschlossener Briefumschlag mit Namen
und Adresse des Künstlers beizufügen ist, müssen bis zum
t5. Januar l9l5, abends 6 Uhr, im Bureau des Kunst-
vereins eingeliefert werden. Düsseldorf, im Juni
Der Verwaltungsrat.
 
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