Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

DOI Heft:
Heft 5
DOI Artikel:
Meyer: Ein Darsteller des Artilleriematerials aus der Mitte des XVII. Jahrhunderts
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0136

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
120

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

III. Band.

die Sprengstücke seines eigenen Geschosses gefähr-
det werden, wenn er nicht selbst hinter einer Deck-
ung stand, wie im Festungskrieg. Man suchte des-
wegen nach Mitteln zur Erhöhung der Schussweite.
Der in •Tabelle 2, Nr. 4 erwähnte Schaftmörser ist
ein solches Mittel; eine andere interessante Art,
wie man sich zu helfen wusste, zeigt Figur 11.
Die Konstruktion an sich ist klar; in gewissem
Sinne kann man hier von einem Langgeschoss


von der Stange anstosse vndt alsdann fewer gebe
vndt zugleich zersprenge“.
Ich darf nicht unterlassen zu erwähnen, dass
diese einfache Vorrichtung, welche auf den ersten
Blick etwas kindlich erscheinen mag, ihrem
Grundgedanken nach vor wenigen Jahren
bei gewissen modernen Geschossen wieder aufge-
taucht ist. Man hat in Amerika den Versuch ge-
macht, die Stabilität der Langgeschosse


sprechen, nur mit der Einschränkung, dass hier die
Vorrichtung zur Erhaltung der Stabilität der Längs-
achse ausserhalb des eigentlichen Geschosses liegt,
bei modernem Langgeschoss aber an diesem selbst
sich befindet. Trachenfels sagt': „E ist ein stiel
so darin steckt von Linden Holtz, viereckicht oder
rundt formiret, gleich wie ein Flitz Pfeil, F seind
von gepapt Pappir oder weiss blech, 4 über’s Creutz
eingesteckt, darmit es sich im werffen besser be-
wege vpdt im fallen gleich Unten auf dem fuss

durch Befiederung zu erreichen und so
die gezogenen Rohre entbehrlich zu
machen. Haben nun auch jene amerikanischen
Versuche, so viel ich weiss, bei den Anforderungen,
die man heute an die Präzision des Schlusses stellen
muss, keinen genügenden Erfolg gehabt, so ist
doch schon der Umstand bemerkenswert, dass der
moderne Ingenieur auf technische Einrichtungen
längst vergangener Zeiten zurückkommt. Wir müs-
sen uns eben, trotz aller Fortschritte, daran ge-
 
Annotationen