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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

DOI Heft:
Heft 11
DOI Artikel:
Thierbach, Moritz: Über die Entwicklung des Steinschlosses
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https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0326

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3io

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

III. Band.

Big. io, a und b zeigt dieses Schloss von aussen und schlagen des Hahnes durch je eine Schieberstange
innen. Es ist ein Doppelschloss, dass sich von der Pfanne weggeschoben werden, welche von
an einem Doppelschussgewehre mit dem Na- der Nuss in Bewegung gesetzt wird. So wird die
men Euzio L. 1 647 auf der Innenseite des Schloss- Pfanne zur Zündung freigelegt.“)



Fig. 10 a u. b.

bleches im Germanischen Museum zu Nürnberg
befindet. Die Stange fällt beim Aufziehen
des Hahnes mit ihrer Stirnfläche in diese Rast ein
und erhält die Schlagfeder gespannt. Bei diesem
Doppelschloss ist der eine Hahn vor der ersten,
der andere hinter der zweiten Pfanne angeordnet.

Bei einem Schlosse, welches sich im Dresdner
Historischen Museum an einem nach dem Inven-
tare von Kurfürst Johann Georg II. im Jahre
1665 erkauften Pistole mit der Inschrift: Lazarino
Cominazzo auf dem Laufe befindet (Fig. 11), ist
dieser Einschnitt in der Mantelfläche der Nuss


Fig. 11.

Der in der Mitte zwischen den beiden Pfannen
drehbar angebrachte Schlagflächenteil dient beiden
Hähnen und wird beim Abdrücken des vorderen
Schlosses dem dahinter stehenden zweiten Hahne
entgegen geworfen; die Mittelstellung des Schlag-
flächenteils dient zugleich als Sicherung. Beide
Pfanndeckel sind wie beim Radschlosse verschieb-
bar und zwar derart, dass dieselben beim Nieder-

2) Es sei hier nur beiläufig erwähnt, dass
man derartige Doppelschussgewehre häufig findet. Sie
unterscheiden sich von den Doppelgewehren dadurch, dass
bei ihnen nur e i n Lauf vorhanden ist, in dem die Ladungen
übereinander gesetzt werden, so dass die Pflasterkugel des
erstgeladenen Schusses den Boden für die zweite Ladung
bildet. Selbstverständlich musste die Ladung stets gleich lang
im Laufe sein, damit die der Pfannstellung entsprechenden
Zündlöcher auch für die Pulverladung passten.
 
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