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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

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Heft 12
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https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0386

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370

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

III. Band.

lian I. hat er auch einen perspektivischen Plan der Stadt
München in Kupfer gestochen.
Der Visierapparat ist besonders dadurch interessant,
dass er Aufsatz und Quadrant miteinander verbindet,
zu welcher Kombination auch die moderne Artillerie
wieder zurückgekehrt ist.
II. Quadrant. (Höhe 16, Basisbreite 9 cm), Messing
vergoldet (Abb. 1 und 2 links).
Auf einem Fuss in Kreissegmentform sitzt eine An- !
dicula, zwischen deren Säulen ein Kompass (Glas und
Nadel fehlt) als Pendel aufgehängt ist. Von der An-



Museum in Nürnberg besitzt eine Doublette des Appa-
rates vom Jahre 1602. Nach Doppelmayer, historische
Nachricht v. d. Nürnbergischen Mathematicus . .. (1730)
von P. Reinmann, ein wohlangesehener Kompassmacher

Abb. 2.

Rüstung auf der Wartburg.

dicula geht nach vor- und rückwärts je ein Richtbogen
mit der Einteilung bis 500 aus. Zwei Stifte am Boden
des Kompasspendels geben beim Ausschlagen den betr.
Grad, bzw. den Elevationswinkel an. Der Aufsatz
der Aedicula zeigt einerseits eine kleine Sonnenuhr, auf
der andern Seite das Bild eines Büchsenmeisters, der mit
dem gleichen Apparat eine Kanone richtet. Fuss, Unter-
seite des Richtbogens und Rückseite des Aufsatzes sind
mit gravierten Renaissanceornamenten geziert. Die ein-
zelnen Teile sind mit K. K. gestempelt. Der Boden der
Aedicula trägt die Inschrift: Paulus Reinmann Norim-
bergae faciebat 1600. Marke: Krone. Das germanische

und starb 1608. Das Interesse erweckt die Konstruktion
des Apparates, durch welche das Pendel nicht an einem
vertikal stehenden Quadranten den Grad anzeigt, sondern
an einem wirklichem Bogen. Drei übereinander befind-
liche Visierflächen im Fuss gestatten ausserdem noch das
genaue Einstellen auf das Ziel.
Dr. W. M. Sch mich
„Lucemque metumque“.
Zu den schönsten Stücken der Rüstkammer der Wart-
burg zählt ein Prunkharnisch aus dem dritten Viertel des
 
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