gleitung hier ein, der miltelst Extrapost nach
Hanau weiter reiSt.
Von der itatien. Grenze^ 3 Znli
Die Oesterreicher rücken anf der ganzen Linie
vor. Jn Val Camonica mchr als 4000; über
Edolo sind sie vom Tonale aus bis Vezza
d'D^stro vvrgegangen. Jkcrtrenifche Freinnllige
concentriren sich in Defenzano und Lonato.
Zufammenstoß erwartet.
Brescia, 4. Juli. Gestern machte Gari-
baldi einen Angriff auf die Position Dionte
Suello. Die Ocstcrrcicher leisteten krästigen
' Widerstand. Die FrciwiLgen zogen sich in
guler Ordnung aus Anso zurück. Unter den
Todttn ein Hauptmann. Garibatdr sehr leicht
üm Schenkcl verwnndet.
Brescla (über PariS), 4. Juli. Jn Folge
Les KampseS von gestern haben die Oesterrei-
iber die Pvptionen vom Monte Suello und
von Caffaro geräumt. Die Wunde Garibaldi's
ist sehr leicht; er wird in weniger äls 8 Tagcn
tvieder zu Pferd steigen können.
28ien, 5. Juli. Das Truppencommando
in Tyrol meldet aus Cles vom Heutigen:
Gesiern haben 5000 Frekschärler die österrei-
chischc Position Monte SueÜo angegriffeu; sie
wurden zurückgeworsen und hatten 500 Todte
und Verwundcte. 'Heute früh hat ein glück-
liches sünfstündiges Gefechl stattgcfundcn. Der
Feind, ungefähr 4^ Bataiüonc stark, wurde mit
cinem Verlust von 200 Todlen und Verwun-
dejen über Incundine hinausgeworfcn. Oester-
reichi.scher Seits 21 Tode und Verwundete.
Mailand (über Paris), 5. Iuli. Man
vdrstchert, mr dyekksches Corps fei in Tchol
eMgerückt «nd mavsüms in der Richtung aus
die Grenze von Zlaiien. Es wirv anch versichert,
daß die Oesterreicher alle Positionen aus dem-
rechten Mincioufer geräumt habcn.
Deutschland.
Karlsruhe, 6. Juli. Se. Kbnigl. Hoheit
der Großherzog haben Sich unter dem
5. d. M. gnädigst bewogen gesunden, den Prä-
sidenten dcs Handclsministeriums, StaatSrath.
Mathy, aus deffeu wutLrchänigsteL- Ansuche»
seiner Skelke in Gnüv^tt zn eilcheben stnd, nov-
bchaltüch seiner Wiederverwendung^'tinst'weslcn
in den Ruhcstand zu versetzen.
Gleichzeilig haben Se.' Königl. Hoheit Sich
weiter ällergnädigst bcwogen gefnnven, dem
Staatsminister des großh. Hauses und oer aus-
wärtigen Angelegenheiten, Frhrn. v. Edel's-
heim, die interimiftische Leiiung des Handels-
minisieriums zu übertragen. Der gr. Consul
v Hckber in Madrid erhielt die nachgesuchte
Erlaubniß, das ihm von dem König von Jla-
lien verlichcnc Ritterkreuz des St. Mauritius-
und Lazarus-Ordens anzunehmen und zu tra-
gen. — Durch höchsten Befehl vom 3. d. M.
wird Corporal Gallus Koch im 4. Jnfanterie-
Regiment zum Portepeesähnrich crnannt; der
zur Dienftleistuug als Ordvnnanzosftcier Sr.
Königl.Hoheit des Großherzogs befehligte Ober-
lieutenant Kamerer vom 2. Dragonerxegiment
tritt in snn Regiment zurück.
Karlsrusie, 5. Juli. Heute Mittag vor
1 Uhr ist ein herzogl. sächs.-meiningisches Ba-
taillon hier durch nach Rastatt gekommen.
Berlin (über Paris), 4. Zulj. Auf 244
bis jetzt bekannte Wahlen fielen 85auf die Fort-
schrittspartei, 36 auf das linke Centrüm, 76
aus die Conservativen, 20 aus die Polen, zwci
aus Altliberale.
Wien. 2. Juli. Der „Allg. Ztg." schreibt
man: Die Eiudrücke, welche der gestrige Tag
uns brachte, waren so außerordentUcher Art,
daß sie sast in jcdcr Physiognomic sich wieder-
spiegelten. Jn allcn öffentlichen Localitäten war
der Rückzug nach Königgrätz der Gegenstaud
der eingehendsten Erörterungen, und was die
Iournale heute sagen, ist nür dek Rcflex dessen,
was gestern Icdermann dachte und noch unver-
hohlener aussprach. Ein Gedanke, ein Entschluß
gab sich in all' dresen Manifestationeu kuud:
nicht nachzugeben, nicht an einen feigen Fric-
den zu denkeu, selbft wenn ungleich größeres
Unglück geschehen wäre oder noch geschähe, stand-
haft zu bleiben und der Regievrmg, deren,In-
tcresse in dcr großen Lebenssrage identisch sei
Mil den Zntercsscn aller Völker Oesterreichs,
Pertrauen zn schenken. In dieser Beziehüng
traf der heutige Mahnrus der Wiener Zeirung
bcreiks ein wohlvorbereitetes PublikulN. Das
Mißlraucn, welches sich gegen die Führung der
Nordarmee zu regen begann, wirb unterdrücktt
Man ist entschlvfftn, die Zukunfk abznckarten
und beffere Ersolge, die sie hoffenllich bringen
wird. Unter solchen Umständcn ist vs wohl nur
ein fiüchtiges, embryonrsches Gerücht, welches m
der Person des Fürsten v. Liechtenstein, vor-
mals commandirenden Mnerals zu Pcsth, einen
Ersatzmann für den Feldzeugmerstcr Benedek
erkennen will. Die Ueverlegenheit des Zünd^-
nadelgewchrs, besonders in gebirgigem Terrain,
ist vielleicht zu späl erkamU worden, zn spat
die Einsichl gekommen, oaß es wahrscheinlich
besser gewesen wäre, Dresden zu decken und auf
der unermeßlrchen, zu einem großen Wahlplatz.
geschaffenen Ebene von Leipzig einen Enlschei-
dungökampf anzubietcn. Alle vi-se retrospectiven
Betrachtungen vermögen jedoch nichlS mehr an
dem sesten Entschiuß oer Regierung und der
Völker Oesterreichs zn ändern: dcr große Krieg,
einmal begonnen, müsse conjeqnent bis zu sei-
nem Ende geführt werden.
' Wien, 4. Juli. Die „Wiener Abendpost"
gibt vem Schmerze über die Wendung der Er-
eigm'ffe, wie sie keine menschliche Voraussicht
erwärten ließ, Ausdruck. Sie sagt: Um so i:r-
schütlernder lastet dieser L-chmerz auf uns, als
an der Spitze der Armee eik Mann stanv, der
vou dem vollsten Vertraueu der Levötkeruug
und des Hecres getragen wurde, dem der Kai-
ser vorzuMveise weges dieser Einmüthigkeit des
öffentlicheu UrtheilS in jeder Beziehuug voll-
fommenfte Frcihcit seiner Entschtießuttgeü ckno
Händlüngost gewährt hatte. Nicht der, Minveste
deftimmonve Einfluß wurde üuf VeüDborcom-
msndanke» der Armee gcübt; die Wahl seiner
Unlergcbcmn und seine Anordnungen hävteü
im Dornhineiu die Genehmigung dcs Kaisers.
Hierdurch widcrlegen sich alle die Slimmen,
welche von Deeinfküssung dcs Feldherrn und
von Octroyirung gewisser Persönlichkeiten spre-
chen. An maßgebender Stefte sind.aüe Eittlei-
tungen bereits getroffcn, um diejenigcn Pevso-
nen, deneu ein spccieücS Verschulden zur Last
sällt, mit dor verdientcn Strafe zu treffen. Wir
vorüehinest, väß dic energischsten Schrilte bereitS.
geschehen sind^ welche ficher hoffen lassen, daß
dasjcuäge, was iu misitärischer und politisch-
diplomatijcher Richtuüg noch erreicht werden
kann, auch bakd und wirksam we'rdc erreicht
werden.
K r a » k r e - ch.
Paris, !>. J»li. Der Moniteur schreibl:
„Ein wichiigks Ereignlß vsllziebt sich sv kbcn,
Nachdem der Kaiscr von Lcsterteich die Ehre
scincr Wasten in Jtalien gcwahrt. tritt er den
»vm Katscr Napolcon in scincm Bricfe »om
11, Juni an den Minister der auSwärtigen
Angeiegcnheilen ausgcsprochencn Jeeen dei,
Venetien an den Kaiser don Frankreich ab und
»tmmt seine Vermittlnng an, um Friedcn zwt-
schen dcn kriegsührenden Thcilen herbeiznsnhren.
Der Kaiser Siapoleon dat stch beeilt, auf »iesen
Anfrns zu LNtwoitcn, nnv hal sich unmitteibar
an dic Köntge von Prcußcn unb Jtalicn ge-
wandt, um, cincn Wastenstillftand herbcizu-
führen."
Sr-«este Rackrichren.
Wie«, 5. Zuli. Der G-meinderath hat be-
schlossen, flch im Falle vo» Gesahr in Psnna-
nrnz M erklären nnd seine Ameslhätigkeit Nlchi
emznstkllcn NIIS Wien äls „ostenc Stadt" zn
crklärcn, Die Preußcn bcschtcn Prerau, Pre-
lanc, Der Erzhcrzog Joseph ift vcrwundct.
München, ö. Zuli, Die „Baycrischc Zei-
iung" bringt folgendc amtliche Mittheilnngen:
Der RegiernngSpräsidenr vnii Anterfeanken an
dcn SlaatSminister »e» Zanern: Wnä:z-
bnrg, den s, Juli, MorgknS, Nach Estaf-
sellc-Meldung aus Brückcnau sind gcster» Abend
die Preußen in gnlda eingcrücki, Gcsecht mit
Cürasstcrcn, 6 Biann :od>, 20 vermnndel, —
Gestern Vorpostingefech! bci Licbcnstein; mch-
rcre W^en mir bayerisckeu Perwundeten in
Mciningeii cingekrachl, Eka Llcntcnanr, zehn
Mann todt, Oberst Aldorfcr erhiclt cincn
Schuß durch bie Hand,
Weiteres Telegramm dcS Rcgiernngspräfi-
dcutcn inr Antcrfcgnkeu: Würzburg, s, Jnli,
Voimittags: Nach einem Trlcgramm dc« Be-
zirksamtmanns in Knsingen ist der RcgimentS-
arzt Weder, von Brückenau kommend, Küras-
sieren auf dem Rückznge bcgegnet, Ivclche gestern
ein Trcffen bestanden, Die Prcuße», eine
Viertcistnndc von Brückenau, stnd jctzt wahr-
scheinlich daselbst eingcrückt, Heute Morgen
Lieffen bei Herbseib,
Telegramm der Telegraphenstation Mei-
ningcn vom b, d. Vormittags, Gcstern bis
1^/, llhr NachmiltagS hörten wir Kanonen-
donncr, HeißeS Gcfccht bei Kallennorbheün
nnd Roßdors. AuSgang unbekanni.
Tolegramm d«r Tclcgraphenstalio» Lltsln-
gen, b, Zuli, VormiUagS. Hcutc kam, ciu
würiembergiicher GcncralstabSofficicr hicr dnrch.
Dcrselbe thcilte mit, daß gestcrn unserc dritte
Division crn starkcs Gcstcht in Dldorf det Kal-
tcnnordheim haltc, dem er beigewohirl- Die
Baycrn scblugcn stch tapftr und hielten Didorf.
Dic Cavallericrcikve wnrdc bei Fulda ebsusaüs
angegrifsen. Dä keine Znfantcric babei «ar,
giug sic ohnc grvßc Vcriuste zurück, Die
Prcußcn stnd in Brückcnau eingerückt. Die
Telegraphcnstaiio» i» Licbcnstein (Thnriuzen)
lst von dcn Prcußrm bcftyt nnd gcsperrk ivordrn.
Paris, 5, Juii, Abends, Die „Francc"
sagt: Hcute um 3 Uhr hatie dic flänzösischc
RegicrunZ noch keine Antwort aus Florenz nnd
Bcrlin aus den Vorschläg cines Waffenstill-
stemocs erhatnn.
Der Heidelber.iec Verein iür die Keankeepflege im
VLN cS für ralhsam, auher der B-eschaffiiliii voii Kran-
lrndedirrfniffen auch vee Iaettn dafür 'zi. ffraen, daß
fE aie^vorhandcneii Lreaiil^leu ^äur iiiilrrdiruauiig
Nraukenhaufe. Parlerie linka, fowie im Verkaufslocale
des WohIIHäliflkeNsvereenK, wefll. Haüplstrelhe 68, auf.
gclc.it.
^ Heidelbera, S, °J,11^1886,"" ^
Der engere Auoschug deS Vereins iür die Kranken-
Prof. Friedrcich. Prof. O. Weber. C. An-
d e r'st. M. Groh. Dr. Blum.
Frankfurt, 5. Juli. Die Börse ist von dem neuesten
e^este^iä,'lä^^c ^^^mii^
Haiisie fü> österreichiscke Papicre nicht ausbleiben konnte.
1862er Bouds wurden mit 68'/r—brz.
Von österr. Werthen st-rnden im Verkehr Natnmal
48'/r—'/». "k»e enql. Melall. 53, 5»/o 14, Bankactien
660-675, Ciebitactien 126—129'/r—128, 1860er Loose
57>/r-58'/2-2/,->/». 1864er 57'/» Br.
3'/?/o j?rankf.' 82'/»?4 88^bad. Loose 49^G'
gcboren, Lombarden 38, Livornescr 27.
Wieuer Coupons 87—88.
Natlonal'Coupons 26. 21—30.
(2 Uhr) kein Geschäft.
6 Uhr Adends. Ju de> Mectensocietät war die Ten-
dcnz fest. Oesterr, Creditacüen 125'/,—127'/»—127 bez.
1860er Loose h8'/r—b'»—-/,—58'/» bez. 1882er amerik.
/Douds 68'/r-b/4^Vg bez.
Äottesb änst in söeideiber-r.
Sottttlaq^ ^oen^ .^Lormittaqs 9 Uhr.^prediqen
2/»1l"nh/^ tzm che
Wo chenqo'tiesb lensk:
Mirrwoch, 8 Uhr, in der Heiligqekstkirche: Hr. Stadt-
pfarrer Herdst.
Deutschkatdolische Gemcinde.
Hanau weiter reiSt.
Von der itatien. Grenze^ 3 Znli
Die Oesterreicher rücken anf der ganzen Linie
vor. Jn Val Camonica mchr als 4000; über
Edolo sind sie vom Tonale aus bis Vezza
d'D^stro vvrgegangen. Jkcrtrenifche Freinnllige
concentriren sich in Defenzano und Lonato.
Zufammenstoß erwartet.
Brescia, 4. Juli. Gestern machte Gari-
baldi einen Angriff auf die Position Dionte
Suello. Die Ocstcrrcicher leisteten krästigen
' Widerstand. Die FrciwiLgen zogen sich in
guler Ordnung aus Anso zurück. Unter den
Todttn ein Hauptmann. Garibatdr sehr leicht
üm Schenkcl verwnndet.
Brescla (über PariS), 4. Juli. Jn Folge
Les KampseS von gestern haben die Oesterrei-
iber die Pvptionen vom Monte Suello und
von Caffaro geräumt. Die Wunde Garibaldi's
ist sehr leicht; er wird in weniger äls 8 Tagcn
tvieder zu Pferd steigen können.
28ien, 5. Juli. Das Truppencommando
in Tyrol meldet aus Cles vom Heutigen:
Gesiern haben 5000 Frekschärler die österrei-
chischc Position Monte SueÜo angegriffeu; sie
wurden zurückgeworsen und hatten 500 Todte
und Verwundcte. 'Heute früh hat ein glück-
liches sünfstündiges Gefechl stattgcfundcn. Der
Feind, ungefähr 4^ Bataiüonc stark, wurde mit
cinem Verlust von 200 Todlen und Verwun-
dejen über Incundine hinausgeworfcn. Oester-
reichi.scher Seits 21 Tode und Verwundete.
Mailand (über Paris), 5. Iuli. Man
vdrstchert, mr dyekksches Corps fei in Tchol
eMgerückt «nd mavsüms in der Richtung aus
die Grenze von Zlaiien. Es wirv anch versichert,
daß die Oesterreicher alle Positionen aus dem-
rechten Mincioufer geräumt habcn.
Deutschland.
Karlsruhe, 6. Juli. Se. Kbnigl. Hoheit
der Großherzog haben Sich unter dem
5. d. M. gnädigst bewogen gesunden, den Prä-
sidenten dcs Handclsministeriums, StaatSrath.
Mathy, aus deffeu wutLrchänigsteL- Ansuche»
seiner Skelke in Gnüv^tt zn eilcheben stnd, nov-
bchaltüch seiner Wiederverwendung^'tinst'weslcn
in den Ruhcstand zu versetzen.
Gleichzeilig haben Se.' Königl. Hoheit Sich
weiter ällergnädigst bcwogen gefnnven, dem
Staatsminister des großh. Hauses und oer aus-
wärtigen Angelegenheiten, Frhrn. v. Edel's-
heim, die interimiftische Leiiung des Handels-
minisieriums zu übertragen. Der gr. Consul
v Hckber in Madrid erhielt die nachgesuchte
Erlaubniß, das ihm von dem König von Jla-
lien verlichcnc Ritterkreuz des St. Mauritius-
und Lazarus-Ordens anzunehmen und zu tra-
gen. — Durch höchsten Befehl vom 3. d. M.
wird Corporal Gallus Koch im 4. Jnfanterie-
Regiment zum Portepeesähnrich crnannt; der
zur Dienftleistuug als Ordvnnanzosftcier Sr.
Königl.Hoheit des Großherzogs befehligte Ober-
lieutenant Kamerer vom 2. Dragonerxegiment
tritt in snn Regiment zurück.
Karlsrusie, 5. Juli. Heute Mittag vor
1 Uhr ist ein herzogl. sächs.-meiningisches Ba-
taillon hier durch nach Rastatt gekommen.
Berlin (über Paris), 4. Zulj. Auf 244
bis jetzt bekannte Wahlen fielen 85auf die Fort-
schrittspartei, 36 auf das linke Centrüm, 76
aus die Conservativen, 20 aus die Polen, zwci
aus Altliberale.
Wien. 2. Juli. Der „Allg. Ztg." schreibt
man: Die Eiudrücke, welche der gestrige Tag
uns brachte, waren so außerordentUcher Art,
daß sie sast in jcdcr Physiognomic sich wieder-
spiegelten. Jn allcn öffentlichen Localitäten war
der Rückzug nach Königgrätz der Gegenstaud
der eingehendsten Erörterungen, und was die
Iournale heute sagen, ist nür dek Rcflex dessen,
was gestern Icdermann dachte und noch unver-
hohlener aussprach. Ein Gedanke, ein Entschluß
gab sich in all' dresen Manifestationeu kuud:
nicht nachzugeben, nicht an einen feigen Fric-
den zu denkeu, selbft wenn ungleich größeres
Unglück geschehen wäre oder noch geschähe, stand-
haft zu bleiben und der Regievrmg, deren,In-
tcresse in dcr großen Lebenssrage identisch sei
Mil den Zntercsscn aller Völker Oesterreichs,
Pertrauen zn schenken. In dieser Beziehüng
traf der heutige Mahnrus der Wiener Zeirung
bcreiks ein wohlvorbereitetes PublikulN. Das
Mißlraucn, welches sich gegen die Führung der
Nordarmee zu regen begann, wirb unterdrücktt
Man ist entschlvfftn, die Zukunfk abznckarten
und beffere Ersolge, die sie hoffenllich bringen
wird. Unter solchen Umständcn ist vs wohl nur
ein fiüchtiges, embryonrsches Gerücht, welches m
der Person des Fürsten v. Liechtenstein, vor-
mals commandirenden Mnerals zu Pcsth, einen
Ersatzmann für den Feldzeugmerstcr Benedek
erkennen will. Die Ueverlegenheit des Zünd^-
nadelgewchrs, besonders in gebirgigem Terrain,
ist vielleicht zu späl erkamU worden, zn spat
die Einsichl gekommen, oaß es wahrscheinlich
besser gewesen wäre, Dresden zu decken und auf
der unermeßlrchen, zu einem großen Wahlplatz.
geschaffenen Ebene von Leipzig einen Enlschei-
dungökampf anzubietcn. Alle vi-se retrospectiven
Betrachtungen vermögen jedoch nichlS mehr an
dem sesten Entschiuß oer Regierung und der
Völker Oesterreichs zn ändern: dcr große Krieg,
einmal begonnen, müsse conjeqnent bis zu sei-
nem Ende geführt werden.
' Wien, 4. Juli. Die „Wiener Abendpost"
gibt vem Schmerze über die Wendung der Er-
eigm'ffe, wie sie keine menschliche Voraussicht
erwärten ließ, Ausdruck. Sie sagt: Um so i:r-
schütlernder lastet dieser L-chmerz auf uns, als
an der Spitze der Armee eik Mann stanv, der
vou dem vollsten Vertraueu der Levötkeruug
und des Hecres getragen wurde, dem der Kai-
ser vorzuMveise weges dieser Einmüthigkeit des
öffentlicheu UrtheilS in jeder Beziehuug voll-
fommenfte Frcihcit seiner Entschtießuttgeü ckno
Händlüngost gewährt hatte. Nicht der, Minveste
deftimmonve Einfluß wurde üuf VeüDborcom-
msndanke» der Armee gcübt; die Wahl seiner
Unlergcbcmn und seine Anordnungen hävteü
im Dornhineiu die Genehmigung dcs Kaisers.
Hierdurch widcrlegen sich alle die Slimmen,
welche von Deeinfküssung dcs Feldherrn und
von Octroyirung gewisser Persönlichkeiten spre-
chen. An maßgebender Stefte sind.aüe Eittlei-
tungen bereits getroffcn, um diejenigcn Pevso-
nen, deneu ein spccieücS Verschulden zur Last
sällt, mit dor verdientcn Strafe zu treffen. Wir
vorüehinest, väß dic energischsten Schrilte bereitS.
geschehen sind^ welche ficher hoffen lassen, daß
dasjcuäge, was iu misitärischer und politisch-
diplomatijcher Richtuüg noch erreicht werden
kann, auch bakd und wirksam we'rdc erreicht
werden.
K r a » k r e - ch.
Paris, !>. J»li. Der Moniteur schreibl:
„Ein wichiigks Ereignlß vsllziebt sich sv kbcn,
Nachdem der Kaiscr von Lcsterteich die Ehre
scincr Wasten in Jtalien gcwahrt. tritt er den
»vm Katscr Napolcon in scincm Bricfe »om
11, Juni an den Minister der auSwärtigen
Angeiegcnheilen ausgcsprochencn Jeeen dei,
Venetien an den Kaiser don Frankreich ab und
»tmmt seine Vermittlnng an, um Friedcn zwt-
schen dcn kriegsührenden Thcilen herbeiznsnhren.
Der Kaiser Siapoleon dat stch beeilt, auf »iesen
Anfrns zu LNtwoitcn, nnv hal sich unmitteibar
an dic Köntge von Prcußcn unb Jtalicn ge-
wandt, um, cincn Wastenstillftand herbcizu-
führen."
Sr-«este Rackrichren.
Wie«, 5. Zuli. Der G-meinderath hat be-
schlossen, flch im Falle vo» Gesahr in Psnna-
nrnz M erklären nnd seine Ameslhätigkeit Nlchi
emznstkllcn NIIS Wien äls „ostenc Stadt" zn
crklärcn, Die Preußcn bcschtcn Prerau, Pre-
lanc, Der Erzhcrzog Joseph ift vcrwundct.
München, ö. Zuli, Die „Baycrischc Zei-
iung" bringt folgendc amtliche Mittheilnngen:
Der RegiernngSpräsidenr vnii Anterfeanken an
dcn SlaatSminister »e» Zanern: Wnä:z-
bnrg, den s, Juli, MorgknS, Nach Estaf-
sellc-Meldung aus Brückcnau sind gcster» Abend
die Preußen in gnlda eingcrücki, Gcsecht mit
Cürasstcrcn, 6 Biann :od>, 20 vermnndel, —
Gestern Vorpostingefech! bci Licbcnstein; mch-
rcre W^en mir bayerisckeu Perwundeten in
Mciningeii cingekrachl, Eka Llcntcnanr, zehn
Mann todt, Oberst Aldorfcr erhiclt cincn
Schuß durch bie Hand,
Weiteres Telegramm dcS Rcgiernngspräfi-
dcutcn inr Antcrfcgnkeu: Würzburg, s, Jnli,
Voimittags: Nach einem Trlcgramm dc« Be-
zirksamtmanns in Knsingen ist der RcgimentS-
arzt Weder, von Brückenau kommend, Küras-
sieren auf dem Rückznge bcgegnet, Ivclche gestern
ein Trcffen bestanden, Die Prcuße», eine
Viertcistnndc von Brückenau, stnd jctzt wahr-
scheinlich daselbst eingcrückt, Heute Morgen
Lieffen bei Herbseib,
Telegramm der Telegraphenstation Mei-
ningcn vom b, d. Vormittags, Gcstern bis
1^/, llhr NachmiltagS hörten wir Kanonen-
donncr, HeißeS Gcfccht bei Kallennorbheün
nnd Roßdors. AuSgang unbekanni.
Tolegramm d«r Tclcgraphenstalio» Lltsln-
gen, b, Zuli, VormiUagS. Hcutc kam, ciu
würiembergiicher GcncralstabSofficicr hicr dnrch.
Dcrselbe thcilte mit, daß gestcrn unserc dritte
Division crn starkcs Gcstcht in Dldorf det Kal-
tcnnordheim haltc, dem er beigewohirl- Die
Baycrn scblugcn stch tapftr und hielten Didorf.
Dic Cavallericrcikve wnrdc bei Fulda ebsusaüs
angegrifsen. Dä keine Znfantcric babei «ar,
giug sic ohnc grvßc Vcriuste zurück, Die
Prcußcn stnd in Brückcnau eingerückt. Die
Telegraphcnstaiio» i» Licbcnstein (Thnriuzen)
lst von dcn Prcußrm bcftyt nnd gcsperrk ivordrn.
Paris, 5, Juii, Abends, Die „Francc"
sagt: Hcute um 3 Uhr hatie dic flänzösischc
RegicrunZ noch keine Antwort aus Florenz nnd
Bcrlin aus den Vorschläg cines Waffenstill-
stemocs erhatnn.
Der Heidelber.iec Verein iür die Keankeepflege im
VLN cS für ralhsam, auher der B-eschaffiiliii voii Kran-
lrndedirrfniffen auch vee Iaettn dafür 'zi. ffraen, daß
fE aie^vorhandcneii Lreaiil^leu ^äur iiiilrrdiruauiig
Nraukenhaufe. Parlerie linka, fowie im Verkaufslocale
des WohIIHäliflkeNsvereenK, wefll. Haüplstrelhe 68, auf.
gclc.it.
^ Heidelbera, S, °J,11^1886,"" ^
Der engere Auoschug deS Vereins iür die Kranken-
Prof. Friedrcich. Prof. O. Weber. C. An-
d e r'st. M. Groh. Dr. Blum.
Frankfurt, 5. Juli. Die Börse ist von dem neuesten
e^este^iä,'lä^^c ^^^mii^
Haiisie fü> österreichiscke Papicre nicht ausbleiben konnte.
1862er Bouds wurden mit 68'/r—brz.
Von österr. Werthen st-rnden im Verkehr Natnmal
48'/r—'/». "k»e enql. Melall. 53, 5»/o 14, Bankactien
660-675, Ciebitactien 126—129'/r—128, 1860er Loose
57>/r-58'/2-2/,->/». 1864er 57'/» Br.
3'/?/o j?rankf.' 82'/»?4 88^bad. Loose 49^G'
gcboren, Lombarden 38, Livornescr 27.
Wieuer Coupons 87—88.
Natlonal'Coupons 26. 21—30.
(2 Uhr) kein Geschäft.
6 Uhr Adends. Ju de> Mectensocietät war die Ten-
dcnz fest. Oesterr, Creditacüen 125'/,—127'/»—127 bez.
1860er Loose h8'/r—b'»—-/,—58'/» bez. 1882er amerik.
/Douds 68'/r-b/4^Vg bez.
Äottesb änst in söeideiber-r.
Sottttlaq^ ^oen^ .^Lormittaqs 9 Uhr.^prediqen
2/»1l"nh/^ tzm che
Wo chenqo'tiesb lensk:
Mirrwoch, 8 Uhr, in der Heiligqekstkirche: Hr. Stadt-
pfarrer Herdst.
Deutschkatdolische Gemcinde.