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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger Zeitung erscheint an jedem Wochentag Mittage 12 Uhr. Eratisbeixaben sind Sa»
amtlich« verkündtgungsblatt des Dszlrk» Heidelberg, die Heidelberger SamilienblStter,
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a-rulk u.verlag: Theodor Berkenbusch—Heidelberger Lerlagsanstalt und LnUkerei, Heidelberg.

HeidelbergerZeilung
(Unabhängige Tageszeitung)
—^verMndigungsblali fürNor-ba-en und -ie angrenzenden Teile von Bayer«,Hesfen nnd DürtLewbeM
170 Mittwoch, den 24. Juli 1M8 80. Jahrgang

Bezugs- und Anzeigenpreis. Lte Heidelberger Zeitung kostet bei jeder Postanstalt monatlich
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»rn« ».Verl«,: Theodo« Be,k«n»usch —Heid«ld«eger B««i»g»,,ft»lt and Drutkeeei, H«i»,lterg.
»iidaktlon «nd Teschrftistoll«: -«ptstrah« rr. — F«r»f,r«cher 82.


521 OSO Tonnen im Juni versenkt

Das Juni Ergebnis
WTB. Berlin, 23. Juli. (Amtlich) Zm Mo-
nat Juni find insgesamt
52100« BRT
des für unsere Feinde nutzbringenden Handels-
schiffsraums versenkt worden.
Der ihnen zur Verfügung stehende We l b a
delsschiffsraum ist somit allein durch kriege
"schr Maßnahmen seit Kriegsbeginn um rund
18 251000 BRT
verringert worden. Hiervon find rund
VRT. allein Verluste der englischen Hand
flotte.
Rach den inzwischen gemachten Feststellungen
find im Monat Mai nutzer den seinerzeit bekonnr
ergebenen Verlusten der feindlichen oder im Drei s
unserer Gegner fahrenden Handelsschiff« «vH wer-
tere Schiffe von rund 48ÜW BRT. durch kriege-
rische Matznahmen schwerbeschädigt rn f«ns-
liche Häfen eingebracht worden. .
Der Chef des Eeneralstabs der Alarme.
* * *
Der immer mehr ȟsammenschrumviende H^-
belsschiffsraum, der der Entente noch sur ^eun
snng stützt, zeigt sich umgekehrt auch m den finkend ,
den Zmern der Msonatsergebnisie des U^oot^ne
«es. Die Verödung der Weltmeere, die uberem
stimmend von unseren U-Boots-Kommandanten ge-
meldet wird, hat eben bereits derart »"genommen,
das unseren U-Booten immer wenlger Schiffe vor
das Rcchr gelangen. Mit dem Iun^Ergebins he-
lauten sich die Erfolge im ersten Halbiabr 1»1« E
I 788 <M T„ eine Ziffer die bester als noch so viele
Worte die Wirksamkeit des U-Bootkrieges darlegt.
81VOV Tonnen
MTB. Berlin, 23. Juli. (Amtlich.) Emer
unserer U-Kreuzer, Kommandant Korvettenkapr an
von Nostiz und Jänkendorff, hat IS Damuser und
l2 Segler mit zusammen rund Kl OgN BRT. ver-
senkt. Unter den versenkten Dampfern befand sich
der bewaffnete englische Truppentransportdamp-
Or „Dwins k" von 8173 BRT.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Ein deutsches Tauchboot bei Boston
Haag, 28. Juli. Reuter meldet ans Newport.
Ein Unterseeboot beschütz am Sonntag >n
de: Bucht von Cap Eod (Lei Boston) emen
Schlevver mit drei Batken. Ein Wasserflug-
zeug beschoh das Unterseeboot. Verlusts Ware
"icht zu verzeichnen.
Tie Versenkung der ,,Vaterland
Aus Hamburg wird gemeldet, datz in dortigen
R-ederkreisen die Versenkung der Vaterland al-
le r g r ö s, t e s A u f s e h e n erregt. Vaterland war
von den Amerikanern mit ganz besonderen ^ch-
beitsmatzregeln umgeben; sie war mit fia - -
Netzen gegen Torpedierung ausgerüstet wmde>r-
lodatz man fest darauf baute, dafi das l-chrff. fewn
wrnn es ein Torpedo erreichte, nicht zum Sinke
gebracht werden könne. „Vaterland" war ausierdE
mit doppelten Wandungen und unzähligen
Schotten versehen.
Englands Ausrottungsmethode
gegen die Kolonialdeutschen
. Die Köln. Ztg. erfährt zum SA;ic6al^der inter-
nierten Kolonialdeutschen-. Den »om ^«her g^
schwächten Frauen werde auch uoruberseh
Aufenthalt iw gesunderen Höhenlagen n t chr s -
stattet. Dabei herrscht Mangel an Arznei- ve-
ssnders Fiebermitteln. Alles deute darauf lpmoap
die Engländer nach demselben Grundsatz Hand
Ate bei der Hinmordung der Burenfrauen
Minder während des Burenkrieses 0 - ; t
Die Köln. Ztg. sagt, es sei die h 0 chfie 3 e r I
schärfste Bergeltungsmafiregeln nm
Ergreifen und meint, dis LbsrEs «rotze s -,
sangener englischer Offizier saus den
Atzten Offensiven b ete der Regierung dazu d.e
Erfolgversprechendste Handhabe. — Wir film en
<dr uneingeschränkt zu.

Abwehr feindlicher Angriffe

Der deutsche Tagesbericht
WTB. Er. Hauptquartier. 2S. Juli.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
Englische Abteilungen fliehen an vielen
Stellen der Front gegen unsere Linien vor.
Sie wurden abgewiefen. Die Artil-
lerietätigkeit lebte am Abend wieder auf.
HeeresgruppeDeutfcherKronprinz
An der Kampsfr 0 nt trat zeitweilig
Ruhe ein. Südlich der Aisne hat der
Feind infolge schwerer Verluste seine Angriffe
gestern nicht erneuert; auch der Artille-
riekampf hat hier an Stärke nachgelassen. Bei-
derseits des Ourcq zwischen Ouroq und
Marne führte der Feind fast in allen Abschnit-
ten heftige Teilangriffe. Sie wur-
den abgewiefen. Südlich des Ourcq
brachte sie unser Gegenstoh zum Scheitern.
Feindliche Abteilungen, die beiderseits von
Jaulgonne in unsere Vorpostenstellungen
an der Marne eindrangen, wurden im Gegen-
angriff an den Fluh zurückgeworfen.
Oertliche Kämpfe südwestlich und östlich von
Reims.
Gestern wurden 82 feindliche Flugzeuge und
4 Fesselballone abgeschossen. Leutnant Lö-
wen Hardt errang seinen 42. und 43., Leut-
nant Billik seinen 26., Leutnant Bolle
seinen 28. und Leutnant Pippari seinen
2V. und 21. Luftfieg.
Der Veneralquartiermelfter: Ludendorff.
Der deutsche Abendbericht
MTB. Berlin, 23. Juli abends (Amtlich.)
Oertliche Kämpfe aus dem Westufer der Avre. —
Zwischen S 0 iss 0 ns und Reims hat die Hee-
resgruppe Deutscher Kronprinz erneut« ein-
heitliche Angriffe starker feindlicher Kräfte
zum Scheitern gebracht.

Stillstand!
Die gestrige Hävasnote erklärt, das, -wischen
Aisne und Marne durch die Ankunft neuer
deutscher Truppen die Kämvffo erbitterter
geworden seien, woraus man vermuten könne, bah
der französische Angriff zum Still-
stand gekommen ist.
* H- ist
Het Handelsblad schreibt: Es ist nun att
der Westfront eins Periode de§ Still-
stands eingetreten. Der Nieuwe Rotter-
dam sche Courant sagt: „Der Fortschritt, den
die französischen Berichte verzeichnen, war so ge-
ring. Latz man daraus folgern kann, datz das
Gleichgewicht der Kräfte auf diesem Teil
der Front wiederhergestellt ist".
In Erwartung des neuen Schlages?
Eine Mitteilung des französischen Kriegsministe-
riums stellt fest, datz die Offensive zwischen Aisne
und Marne unter dem Oberbefehl des Generals
Fav olle steht und datz zwei Armeen Mitwirken,
diejenige des Generals Mangin und des Gene-
rals Degoutte.
Neutrale Deutungen der Kampflage
Das Stockholmer Svenska Das blad
schreibt: Die beiderseitigen Angrffssoläne scheinen
im voraus bekannt gewesen zu fein. Da sie
so angelegt gewesen seien, datz sie einander nicht
berührten, sei es von grösster Wichtigkeit, zuerst
loszuschlagen, um dann die KrM des Geg-
ners zu-zerschmettern. Die Deutschen hätten
mit ihren Angriffen zuerst eingesetzt, obwohl die
Vorbereitungen noch nicht abgeschlos-
sen gewesen seien, daraus Habs fick ihr diesmal
verhältnismässig geringer Gewinn erklärt.

Fliegerangriffe auf Süddeutschland
WTB. Karlsruhe, 22. Juli. Heute vormit-
tag griffen feindliche Flieger die Stadt Rott-
weil mit Bomben an. Sie verursachten nur ge-
ringen Sach- und Häuserschaden. Personen wur-
den nichtverleht. (r.)
WTB. Karlsruhe, 23. Juli. Gestern nachm.
griff eine gröbere Anzahl feindlicher Flugzeuge
abermals Offenburg an. Durch die abgewor-
fenen Bomben wurden vier Personen leicht
verletzt; ein Mann wird vermitzt. Meh-
rere Gebäude wurden beschädigt, davon eines er-
heblich. (z.)
Der Wiener Tagesbericht
W i e n, 23. Juli. Amtlich wird verlautbart:
Auf dem italienischen Kriegsschauplatz Artillerie-
kämpfe wechselnder Stärke.
AndexalbanischenFront setzte der Feind
seine Angriffsversuche beiderseits des oberen De-
voli-Tales kort. Sie wurden alle abgewiesen.
Der Chef des Eeneralstabs.
Botschafter Dr. tzelsferich ""
MTB. Berlin, 24. JAi. (Amtlich.) Der frü-
here Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatsmi-
nister Dr. Helfferich, ist zum diplomatischen
Vertreter des Deutschen Reiches in Moskau er-
nannt worden.
* * <
Zur Ernennung Dr. Helfferichs schreibt die „Voss.
Zeitung: Diese Ernennung ist in grundsätzlicher
Hinsicht mit Befriedigung auszunshmen.
Helfferich selbst scheinen insbesondere die wirtschaft-
lichen Ziele gereizt zu haben, die in Moskau zu er-
reichen sind. Vermutlich werden die Ziele der
deutschen Politik in Moskau straffer als bisher
von Berlin aus gesteckt. Datz in diesem Rahmen
Helfferich Erspriehliches wird leisten können, möch-
ten wir durchaus annehmen. — Der .Kerl L.-A."
sagt: Durch diese Ernennung dürste Helfferich auf
den richtigen Posten gestellt fein. Seine Hauptauf-
gabe in der neuen Stelle wird die Anbahnung und
Pflege guter wirtschaftlicher Beziehungen zwischen
Deutschland und Ruhland bilden.

Stockholms Dagblad siebt in der fran-
zösischen Offensive ein seit langem geplantes Un-
ternehmen. Wenn Foch die Gegenoffensive fetzt
habe losbrechen lassen, so sei das Bestreben, den
deutschen Druck südlich der Marne und utn Reims
rrbzuwchren. sicher mitbestimmend, jedoch nur als
Nebenziel.
Dagens Nyhete^ meint, wenn man auf
der Karts den deutschen Eeländegewinn südlich der
Marne und bei Reims mit dem französischen zwi-
schen Aisne und Marne vergleiche, so finde man,
datz Muters Behauptung, dir Franzosen wären in
sechs Stunden doppelt so tief eingsdrungen wie die
Deutschen in drei Tagen, eine grobe Irreführung
sei. Der deutsche Geländegewinn sei grötzer und
hauptsächlich am ersten Tage erzielt worden. Der-
artige Reuterberichte seien offenbar mehr dafür
abgefatzt. Augenblicksstimmungen zu erzeugen als
ein Bild' der Lage zu geben.
Die feindlichen Führer
Nach deut Werl. Lrckalanz. haben General La-
cr 0 ir und die anderen Pariser Militärkri-
tt ke r ihre kühnen Erwartungen aus der Vorwoche
erheblich eingeschränkt. Auch die eng-
lischen Kritiker erklären den gegenwärtigen Ab-
schnitt der deutschen Offensive nicht alsAbschlutz der
feindlichen Unternehmungen. Es sei sicher, daß die
Deutschen einen neuen Schlag vorberei-
teten.
England verbietet!
Dis Verhandlungen über einen Handels-
austausch zwischen Mnland und Norwegen, die
schon vor dem Abfchlutz standen, sind als endgültig
gescheitert anzusehen, da England „als Be-
schützer der kleinen Nationen und ihrer Rechte"
Norwegen die Ausfuhr nach Finland verbietet.

Fochs Strategie in neutralem
Urteil
Oberst Egli, der bekannte Militärkritiker der
Basler Nachrichten, schreibt:
.Durch an der neuen Front nagende Angriffs,
sollten die Deutschen in der Durchführung ihrer
Entschlüsse gehemmt und ein grober Teil ihrer Ne-,
serven festgelegt werden um den Alliierten die ver-
lorene Freiheit des Handelns zurückzuigewinnen.
An und für sich ist der Gedanke ja gewib nicht >
schlecht, nur mutzte er mDlingen, weil er von fal- i
scheu Voraussetzungen ausging.
Die Deutschen befinden sich auf dem west-
lichen Kriegsschauplatz in der glücklichen
Lage, ohne nennenswerten Schaden:
einzelne Teile des eroberten Bodens auf-
geben zu können. Meder für die Lage, noch!
weniger aber für den Ausgang des Krieges ist es
von Bedeutung, ob die Engländer oder Frantzosen
oder Amerikaner in Hamel, Tastet oder Baur sind.
Ebenso ist die Lage am Ostrande von Vill'rs-Tot-
terets vom groben Gesichtspunkts aus nicht sehr;
wichtig. Also liegt auch kein Grund vor, dab die,
deutsche Oberste Heeresleitung sich durch die Zurück-^
gewinMng kleinerer Geländestreifen durch die Al-
liierten beeinflussen läbt, ist sie doch sicher, dah die
kampferprobten deutschen Truppen niemals ahne
Befehl gröbere Abschnitte preisgeben werden, auch'
wenn die Gegner in vielfacher Ueberlegenheit vov-
stoben. Außerdem ist aber auch bekannt. Lab nuk
Franzosen für den Bewegungskrieg brauchbare
Truppen besitzen, diese aber dringend notwendig
sind, mm den Engländern und Amerikanern als
Stütze zu dienen. Also ist General Fach gar nicht
in der Lage, einen irgendwo erzielten gröberen"
Erfolg auszunützen, es sei denn, er setze seine ganze
Kraft auf eine Karte und versammle alle manöver-
fähigen französischen Truppen an einer Stelle, um
den groben Schlag zu führen, der den Sieg -
bringen soll.
Das darf er aber aus zwei Gründen gar nicht,
wagen. Miitzlingt ein solcher Schlag, so wäre die!
unmittelbare Folge der völlige Zusamjmeiibvuch
der französischen Widerstandskraft, denn die deutsche >
Oberste Heeresleitung würde gswitz keinen Augen- j
blick zögern, dis dadurch geschaffene Lage voll aüs-
zunützen.
Außerdem ist aber gar keine Aussicht vor-,
banden, der Deutschen in einerSchlacht Herr
zu werden, so wenig die Deutschen ihre -Feind« in'
einer Schlacht überwinden konnten. Fochs Lehre!
von dein entscheidenden Sieg durch die Schlacht ist!
veraltet und kann gar nicht mehr auf die heutigen!
MassöNheere angewandt werdest. Das haben Hin-
denburg und Ludendorff zuerst erkannt und nach!
dem Z ert rü m me run gs ver f-ab r e n »uetzst
das russische Millionenheer nutzer Gefecht gesetzt.
Nun arbeiten sie im Westen nach gleichen Grund-,
sätzen, wenn auch nach etwas anderer Kampfes-,
weise weiter, nachdem das Ab n ü tz u n g sv er-
fahr e n ihrer Gegner 1916 und 1917 nicht nur
versagt, sondern auch den alliierten Armeen schwe-
ren Schäden zugesüst hat. Heute spricht man in
Frankreich nicht nur offen von der irrtümlichen An-
lage und fehlerhaften Durchführung der Offensive
vom 16. Avril 1917, deren geringe Ergebnisse man
früher als groben Sieg gefeiert hatte, sondern selbst
der damalige Mmisterpräsident Painleve veröf-
fentlicht eine Notiz, in der vom Scheitern des An-
griffes die Rode ist. So bricht sich die Wahrbeit
selbst in Frankreich langsam Bahn und ewig kann
auch die AuSsichtslosigkeft der gegenwörtigen La«ge
nicht verborgen bleiben, trotz der kleinen Schein-
siege. die seit einem Monat gemeldet werden die
aber zusammen doch nicht einmal einen kleinen
Bruchteil von dem ausmachen, was die Deutsche»!
in einigen Stunden errungen haben.
Datz die deutschen Armeen auch heute noch
trotz der Anstrengungen der Alliierten die volle
Freiheit haben, da anzugreffen, wo sie wollen,
wuiide eben an der Marne und in der EbampaguB
bewiesen."
Soweit der neutrale Beurteiler. Inzwischen
Fach alles auf dis eine Karte gesetzt: trotz einiger
von deutscher Seite garnicht bestrittener Anfangs«
erfolsa ist der Endsieg ausgeblieben. Die Schis tz»
folgerungen ergeben sich daraus von selbst.
» 4»
Der Züricher Anzeiger schreibt: Der Plan deck
Generals Foch kann zu einer schädliches
Verzettelung der alliierten Kräftck
führen, die Gefahr laufen, von den auf der inn->,
ren Linie stehenden Deutschen einzeln ge«,
schlagen zu werden. Was sich zwischen Reims,
der Marne und der Aisne abspielt, ist keine bloHS
 
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