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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0139

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Nr. 174

Montag, den 29. Inti 1918

Seite

Heidelberger Zeitung

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mit neuen Kräften wieder in den Dienst eintreten
kann. Unter den Gesängen, die unter der Leitung
von Obermusiklehrer Autenrieth Mm Vortrag
kamen, machte die „Waldandacht" von Abt beson-
ders nachhaltigen Eindruck.
* Keine Entlassung des Jahrgangs 1870. Die
Entlassung auch nur eines Teiles des Jahrgangs
1870 wird aus militärischen Gründen in absehbarer
Zeit nicht möglich sein. Die immer wiederkehrende
Behauptung, daß die Entlassung des Jahrgangs
1869 mit seinen wenigen Monaten „so gut wie gar
keine Entlassung gewesen sei", widerspricht
Tatsachen.
* Der Begriff der Kriegsteilnehmer. Das
stizmmtsterium weist darauf hin, dast sich bei
Wendung der Amnestieerlasse ergeben hat.
Zweifel darüber bestehen, ob Personen, die
einem mit Heeresarbeiten befassten Unternehmens
als Zivilarbsiter beschäftigt sind und von den Mi-
litärbehörden als Mm Heeresgefolse gehörend be-
zeichnet werden, ohne weiteres als Kriegsteilneh-
mer im Sinne der Gnadenerlasse zu betrachten
sind. Das Justizministerium verneint diese
Frage.
* Vom Roten Kreuz. Von den Schulkindern
aus Gaiberg wurden unter Leitung der Haupt-
lehrer St ackert und Feuerstein mehrere
Eimer schöner Himbeeren gesammelt und dem
Roten Kreuz als Liebesgabe für die Verwundeten
im Stadthallenlazarett in opferwilliger Weise
übersandt.
* Aenderung des Wechselstempslgesetzes, Am 1-
August tritt das Gesetz zur Aenderung des Wechsel-
stempelgesetzes in Kraft. Die neuen Vorschriften
machen die Ausgabe neuer Wechselstompel-marken
und Wechselvordrucke erforderlich. Die neuen
Wüchse Istenipelmarken werden zum Werte von 0,15.
0,30, 0,45 0,60 1.20, 1.80, 2.40 3.00, 3.60 4.20,
4.80, 5.40. 6.0ch 12.00, 18.00. 24.00, 30,00. 36,00,
60.00. 120 und 600 Atari und die neuen Wechsel-
vordrucke zum Werte von 0.15 Mark ausgegeben.
* Warnung vor unreifem Obst. Die Karls-
ruher Zeitung warnt in einem halbamtlichem Ar-
tikel vor dem Gönnst unreifer Frühpflaumen und
Frühzwetschgen, weil 'dadurch D-armer kran-
heiten hervorgerufen werden. Darmerkrankun-
gen sind aber bei der der jetzigen Knappheit,an ge-
eigneten Nahrungsmitteln -eine bedenkliche und
langwierige -Sache. Auf der anderen Seite sollen
aber auch die Obsterzeuger ihre Pflaumen
Zwetschgen, für deren allzufrühe Aberntung
ja keine Veranlassung mehr -besteht besser
Baum ausreifen lassen und die Aufkäufer
Oberauskäufer der Badischen OWversmsung
fsn Obst, das noch zu wenig ausgereilft ist.
den KommunalverbändL», sondern nur den Mar-
meladefabriken zusenden.
* Kohlensäure in Einfachster. Das Mini-
sterium hat genehmigt, dast dem Einfachbier künst-
liche Kohlensäure zugesetzt wird.
* Polizeiüericht. Verhaftet wurde eine Per-
son wegen Vergehens gegen das Meldawesen und
eine Arbeiterin wegen Diebstahls und Urkunden-
fälschung.
* Im Dienste für das Vaterland starb Mus-
ketier .Karl N. H. Da ecke. Sohn des Chemikers
K. F. Daecke, FabrMirektor a. D. von hier. —
Leutnant d. R. Heinrich Zimmer. Leutn. d. R.
Heinrich Eberhard, Eefr. Adam Jö st und Mus-
ketier Fritz Jöst.

Handel und Verkehr
* Die Einzahlungen aus die achte Kriegs-
anleihe haben mit dem 18. Juli ihr Ende er-
reicht. Mit der nunmehr abgeschlossenen Kriegs-
anleihe hat das deutsche Volk dem Reich für die
Zwecke der Kriegführung insgesamt rund 88 Milli-
arden Mark langfristig oder dauernd zur Verfü-
gung gestellt. Die Inanspruchnahme der Dar-

* Bon der Universität. Der frühere Ordinarius
und Direktor der psychiatrischen Klinik der Univer-
sität Heidelberg, Geh. Hofrat Dr. Franz
Nissl. der Ostern d. I. zum Wteilungsvorst-and
der histopathologischen Abteilung der deutschen
Forschungsanstalt für Psychiatrie in München
berufen wurde, ist zum Honorarprofessor
der Psychiatrie in der Münchener medizinrschen <M-
kultät ernannt worden. Dr. Nissl, geboren 1860 zu
Frankenthal sRheinvfalz). bekleidete früher Assi-
stentenstellen an 8er Kreisirrenanstalt m München,
am Karl Friedrichs-Hospital M Blankenhain, so-
wie an -der städt. Irrenanstalt zu Frankfurt a. M.
Im Jahre 1895 kam Nissl. an die Heidelber-
ger Kl inik unter Kraepelin. erhielt dort die
-venia legendi, später die Ernennung rum a. o. Pro-
fessor und 1804 zum Ordinarius und Direktor der
JrreNklimk in Heidelberg als Nachfolger Bonhoef-
iers. Der Gelehrte ist besonders durch seine Arbei-
ten auf dem Gebiete der Histologie und Histopatho-
logie dos Zentralnervensystems, besonders der
Großhirnrinde, bekannt geworden. — Die „Karls-
ruher Zeitung" teilt amtlich die Ernennung des
Prof. Neubecker in Berlin zum Professor für
vergleichende Rechtswissenschaft an der Universität
Heidelberg unter Verleihung des Titels'Eeh. Hof-
rat. sowie die Ernennung Les o. Honorarprofessors
Dr. Hans Driesch zum etatmäßigen a. o. Pro-
fessor unter Belassung seines alten Titels mit.
* Nationalliberale Partei. Mit Rücksicht
den Wirt-fchastsvortrag im Artushof fällt
Heutige Zusammenkunft aus.
* Vortragsabend. Wir verweisen auf
heute stattfindenden Vortrag des Erosttemplers
des Deutschen Euttemplerordens. Herrn Hermann
Blume aus Hamburg über „Verbesserung
der Ernährungs Möglichkeiten im 5.
Kriegsjahr". (Siehe Anzeige).
* Erörterungsabend. Auf den heute abend
814 Uhr im Artushof stattfindenden Vortrag des
Geh. Rats Prof. Dr. Wiedenfeld: „Müssen
wir des Mangels an Rohstoffen wegen einen
vorzeitigen Frieden -schließen" mit anschließen-
der freier Erörterung, sei Hiermit nochmals hinge-
wiesen.
* Das Herstellungsverüot von Paprernmno-
tüchern und Papierhandtüchern ist durch Verord-
nung des stellvertretenden Generalkommandos des
14. Armeekorps pwieder aufgehoben worden.
* Die Schlustseicr der Höhere» Mädchenschule
mit Mädchen-Realgymnasium und Scminarkursen
wurde am Samstag in schlichter Weise in der
Turnhalle abgehalten. Im Namen der austret-en-
den Schülerinnen sprach die Seminaristin Fräu-
lein Frauenfeld wobei sie zum Ausdruck
brachte, mit welchen Empfindungen und Entschlüs-
sen die künftigen Lehrerinnen jetzt im Kriege ins
Leben hinaustr-eten. Der Direktor. Geh. Hofrat
Dr. Waag, widmete -besonders «ch den Leiden
ausschsidenden Lehrerinnen. Fräulein Elisabeth
Wenz und der Lehramtspra-ktikantin Fräulein
Klara von Schmitz, herzliche Worte des Ab-
schieds. Fräulein Wenz hat der Anstalt seit 1809
im Handarbeitsunterricht sehr wertvolle Dienste
geleistet, und Fräulein v. Schmitz war als Stell-
vertreterin der Hauptlehrerin Fräulein Holzer tä-
tig, die auf Beginn des kommenden Schuljahres

X Plankstadt. 28. Juli. Die Tochter eines
hiesigen Landwirts, die in Heidelberg einen Lehr-
kurs besucht, wurde fest genommen, weil sie
Milch, Butter, Eier und Fleisch zu hohen Preisen
in Heidelberg verkaufte. A. a. ließ sie sich für ei-
nen Liter Milch 80 Pfennig bezahlen.
— Sr/feld bei Eppingen, 28. Juli,
jähviae Landwirt Lhristob Krüger
-fiel beim Fruchtabladen aus zwei Meter
dem Wagen ah und war sofort tot.

Die Preissteigerung für Herrenanzüge
Bekanntlich bat feit vorigem Herbst eine Preis-
steigerung für Herrenanzüge eingesetzt, die es den
weniger Bemittelten, aber -auch weitesten Kreisen
Les MittelstanLes unmöglich macht, sich neue Klei-
dung anzuschafsen. selbst wenn der gesetzlich vor-ge-
schriebene Wag des Bezugscheinverfahrens ern-ge-
halten würde. Man kann heute noch Anzüge be-
kommen, aber sie kosten schweres Geld, wie j-a auch
die einfachsten Umänderungen heute Ausgaben be-
dingen. die man vor einem Jahre noch aus diesem
Gebiet für unmöglich gehalten hätte. Nun war,
wie dieser Tage mitgeteilt, von einer Berliner
Schneidersirma. die schon zu Friedenszeiten sehr
Hobe Preise nahm, für einen Herrenansug das
runde Sümmchen von 1000 M. gefordert worden.
In der Begründung war geltend gemacht worden,
-daß der Meter Kleiderstoff für Herrenanzüge, der
nur durch dis Kriegswirtschafts-A.-G. zu beziehen
ist, 120 bis 130 M. betrage. Das war denn doch
der Mehrzahl der Berliner Maßschneidereien zu
Lunt, sie erklärten deshalb, daß diese Angabe
übertrieben sei und sich der Preis auf 60 M.
stelle. Uebevhaupt scheinen! die Schneide in ihrer
Mehrzahl von der ganz richtigen Ansicht audige-
ben. latz das Handwerk durch die maßlose Wucherei
eimelMs Vicht noch mehr benachteiligt werden
dürfte als es ohnehin für diejenigen Geschäfte -schon
der Fall ist. -die in der Undformschneiderei keinen
Ersatz für die Zivilschneiderei finden konnten. Eine
Großhandelsfirma des deutschen Wollhandels er-
klärte:
„Es gibt keinen Fabrikanten, der einen Preis
von 90 M. oder 100 M. ctder gar mehr für einen
Meter Stoff an der Hand der von ihm gezahlten
Preise für Rohmaterial begründen könnte. Das
sämtliche Material ist beschlagnahmt, und es wird
ihm zu Höchstpreisen davon zuseteilt. Nach dem
Höchstpreise für Wolle darf heute ein Meter Her-
renanzugstoff nicht über 30 M. Leim Fabrikanten
kosten. Für den Zivilbedarf werden die Preise
durch schamlosen Wucher in die Höhe getrieben."
Mso auch hier sind die enormen Preistreibereien
nichts anderes als wucherische Ausnutzung der Kon-
junktur. Und dagegen sollte sich die Me-kr-ahl der
Schneider ganz entschieden zur Wehr setzen.

Verantwortlich für den gesamten Textteij
Kurt Fischer.
für den Anzeigenteil Hermann Beyerlch
Rotationsdruck und Verlag
Theodor Berkenbusch, fämtl. in Heidelbergs

Theater und Musik
* Siegfried Wagners neue Over „Sonnen-
flammen" vertont, wie wir hören, ein Güschichts-
motiv aus dem byzantinischen Stosskreise, dessen
Träger Konstantin der Große ist. Vom
„Bärenhäuter" angefangen bis zum letzten aufge-
führten Bühnenwerk („An allem ist Hütchen schuld")
hat Wagner Märchen oder dem Märchen ver-
wandte Sagen dramatisiert; zum ersten Male mißt
der Dichterkomponist, ehrgeiziger geworden, jetzt
feine Kraft an einem weltgeschichtlichen Vorwurf.
Die für Ende Oktober vom Darmstädter Hof-
tHeater geplante Uraufführung wird zeigen, ob
Wagner die beabsichtigte Eroberung eines neuen
Kunststils gelungen ist. __ _ _

Wilttt^lBöesSaAuilgeilherHe'^M. MW
Am 29. Juli 1918, morgens 7 Uhr.

Aus Stadt und Umgegend
Törichte Gerüchte
Augenblicklich sind wieder eine Reihe Gerüchte
im Umlauf, die sich in unsinnigster Weife mit Hin-
denburg beschäftigen. Das Gerede hat einen sol-
chen Umfang angenommen, daß ihm jetzt von amt-
l i ch.e r Seite entgsgengetreten werden muß. In
einer Waldung aus den: Großen Hauptquartier
heißt es:
„Aus zahlreichen Anfragen geht hervor, daß in
der Heimat unbegründete Nachrichten
über das Befinden- des Gen eralfeld mar-
schalls v. Hindenburg verbreitet sind. Der
Eenerals-eldmarfchall läßt bitten, solchen völlig u n-
be gründeten Gerüchten keinen Glauben zu
schenken. Es geht ihm ausgezeichnet.
Hoffentlich beruhigen sich nun die Aufgeregten
wieder. Wer aber jetzt noch solch albernes Ge-
schwätz weiter verbreitet, veMndiüt sich-

il--^HMp^ise für Schlachtschafe und Ziegen-
Och- Die Höchstpreise für Schlachtschafe waren
den süddeutschen Bundesstaaten nicht eiu-
festgesetzt. Insbesondere bestanden zwi-
lchen den Höchstpreisiätzen in Baden und Würt-
Unterschiede, die Lei dem regen Verkehr
nt Schafe» von den Schafhaltern unliebsam em-
Nunoen wurden. Den vielfach geäußerten Wün-
ttyeu, c-ag zur die den württembergischen Schafher-
Ebenen Echlachtschafe der gleiche Preis
""e in den Nachbarstaaten, bat das
des Innern jetzt entsprochen. Der
8"Md^fbsatz für das Pfund Schaf- oder Hammel-
Abgabe an den Verbraucher wurde
AM? mit Knochenbeigabs auf 2.15 Alk.
-bisher 2.00 Mk.) festgesetzt. — Der Handel mit
seit einiger Zeit, namentlich in
^'Mtädten, einen erheblichen Umfang ange-
ommen und zu Mißständen dadurch geführt, daß
Wch zuw Teil -unter einer falschen Bezeich-
ne-«? »u «nvechiilinismäkia hohen Preisen, die sei-
Werte nicht entsprachen, verkauft
Ministerium hat deshalb Höchst-
Mk liir ^kenfleisch festgesetzt und zwar 1.80
- r- >ur ei» Pfund.

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Letzte Drahttzerichte
Der dßutsch-englische Gefangenen-
austausch
Haag, 28. Juli. Wie der Nieuwe Rotterdmn-
sche Courant aus London berichtet, sagte Cave
in seiner bereits gemeldeten Rebe im Unterhaus
über den Austausch von Kriegsgefan-
genen. daß im ganzen etwa 170 000 Kriegs-
gefangeng und Zim-ilinternie-rt« jeder der Lei-
den Parteien für die Rückbeförderung in di« Hei-
mat in Betracht kommen.
Amsterdam, 28. Juli. Dem Algemeen Handels
blad wird aus Rotterdam gemeldet, daß die Ver-
handlungen über die Wiederaufnahme des
Kriegsgefangenen - Transports durch
den Rotterdamschen Lloyd und die Zeeland-Linie
einen so günstigen Verlauf nehmen, daß der Dienst
binnen einiger Wochen wieder begonnen werde»
wird.
Britische Freveltat
Berlin, 28. Juli. Hans Kaiser drahtet der „B
Z. a. M.": In den Abendstunden des 22. Juli
stiegen 10 englische Bombenflugzeuge,
die von etwa 40 Schutzfliegern begleitet waren, von
der Aisne.Marne-Froiit zu einen: großen Angriffe!
auf. Es gelang ihnen, unsere Sperrkette zu durch»
brechen, und gegen 6 Uhr erschiene» sie über den
großen, mit dem Genfer Roten Kreuz deutlich ver-
sehenen Lazarettanlagen von Mont No-
ir ed am e. die mit ihren französischen Angestell-
ten und ihrem gesamten Gerät bei unserem Aisne-
angriff in unsere Hände gefallen waren. Im Lause
von 5 Minuten warfen die Engländer 1» große
Bomben mitten in die mit deutschen, französischen
und englischen Verwundeten vollgefUNten Laza-
rette. Erne von ihnen zerstörte eine RMttbaracke,
zwei legten die Overationssäle in Trümmer. Leber
80 Tote und 70 Verwundete sind r« beklage». Ei»
deutscher Oberarzt, ein Professor der Chirurgie
aus Freiburg, wurde während einer Operation ge-
tötet. Einem französischcn Arzte wurden beide
Beine abgerissen. Im Namen der im Lazarett be-
chäftigten 18 französischen Oberärzte und 12 franzö-
sischen Unterärzte und der 24 französischen Schwe-
stern drückte der leitende französische Arzt unserem!
leitenden Arzte sein schmerzliches Bedauern! über
die gröbliche englische Verletzung der Genfer Ab-
machung aus. Auch die 5 englischen Aerzte
schloffen sich dieser Kundgebung an.
Eine Neutralitätsverletzung
Amerikas
Bern, 28. Juli. Schweizer Matter melden: Dass
amerikanische Konsulat in St. Gallen
versieht neuerdings die von Mm öffentlich ange-
schlagenen Kriegsberichte mit UeberfchristeM
deren eins wörtlich lautet: „Die Hunnen ziehet
sich über die Marne zurück." Zuschriften an Lid
Blätter protestieren gegen ein derartiges neu«;
tralitätswidriges Verhalten und weisen daraus
hin, daß bisher von allen amtlichen ausländischen
Vertretungen in St. Gallen der schweizerischent
Oeffentlichkeit gegenüber strikte Neutralität ge-
wahrt wurde. Wie das „Sankt Ealler Tagblatt
meldet, ist eine Untersuchung wegen V e t4
letzung der Schweizer Neutralität eingelere
tet worden. '
Lugano 29. Juli. Der Corri-re della Sera" be-
richtet aus Lonidon. daß Nachrichten aus MbskE
zufolge die Gerichtsverhandlungen gegen die Exa-
minister Protovovöw und Malakow be* M-
gönnen haben-. Alle gegenwärtig in den Gefän-g*
nisscn in Petersburg befindlichen früheren Minister
der zaristischen Regierung werden zur Aburteilung
nach Moskau gebracht.
Genf, 29. Juli. Der Erlös der vierten amerika-
nischen Freiheitsanlsobe. deren Zeichnung nechf
einer Matinmeldung zwischen dem 28. September
und 19. Oktober eröffnet werben soll, ist angeblich
für Japan bestimmt, s?).
* De« Pour le merite wurde dem Reserveleut-
n-crrt Rieper verliehen.
Wasserstände am 29. Juli 1918:
Heidelberg: 1,00 w, Heilbronn: 0,46 m und in
Neckarsteinach: 0,78 m

nnEiÄ^' Es wurde sofort dis Feuerwehr be-
^e mit zwei Wägen erschien, um die
s j- - JIM fortzuschaffen. Von denSoldaten wurden
zehn leicht verletzt.
Garuisonlazarett Aufnahme. Der
tunrd-n wurde von dem dienst-
ui» der Kompagnie festgestellt. Ob er,
angenommen -wurde, zur Zeit des
Lei ?L^"?^Mnken mar. konnte nicht mit Sicker-
«»„Z^qgsstellt werden. Er erhielt von den auf-
» « ffÄdaten eine derbe Züchtigung.
ner .F«l,n-Helsii,pfors in 30 Stunden. Nach oi-
scben der Genevaldirektion der schwedi-
ub-- M ^"bahnen schweb» zur Zeit Erwägungen
vA-m Einrichtung eines.durchgehenden Bahn-
Fachen Berlin—Hslsingffors über Reval.
fvM r ^usr Reise von Berlin nach Hel-stn-g-
lws wrvd avr 30 Stunden -angegeben

Ehrendoktoren. Don der Tech-
^^chnle Friedericiana ist den nachstehend
L ^""ten Herren die Würde eines Doktor-
ehr enha lber verliehen wor-
V-n. dem Geh. Regierungsrat Prof-efsor Dr. Paul
M , Bonn; dein Ingenieur Ludwig
leben, Direktor des Strebelwerkes in
annhecm; dem -Geh. Kommc-rzienrat Dr. phil.
.Ritter von- Petry, Direktor der
^ch -ckert-Werke in Nürnberg; dem Direktor Otto
BeNM " der Julius Pintsch-Akt.-Ges. in
tvOv. HochßlMlnach-r'.chten. Der Göttinsor- Orien-
Friedrich Andreas, feierte
das 50jährige Doktorjubiläum. Eebo-
Batavia, erwavb er in Erlangen den
wo den Feldzug gegen Frankreich
sckä'ttM» wissenschaftlichen Arbeiten be-
IGastigt. M Krel und unternahm 1875 M Auf-
dewi- Kultusministeriums und der Aka-
in Berlin ein« epi-
«MphOch-urchaol^ische Expedition nach Persien
«l' 5"^ Dr Franz Stolze aus Berlin, der
aftro-nowischen Erpedition zur Be-
«w- Venusdurchgangs bereits in Persien
r und di« notigen photographischen und photo-

lrtlchast
SchuhVsr^
-uhumrenM^
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. Verwert!^
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Bostänide
rr. übersteisl-

Aus Baden
dem Odenwald» 29. Juli. Das fortwäh-
^^'9en der Aus-schankpreife der
fcM^jl x Obstwein s. die
jsfcht mehr zu haben sind, sowie die geringe
- der Biere, ebenso die Unmöglichkeit der
tthung ygn Speisen, hat Mr Schließung
° ylrsicher Wirtschaften geführt, so daß
" manche Dörfer ohne Wirtschaften sfnb.
- Ehlingen, 29. Juli. In Anwesenheit des Gr-oß-
')?"2paares, der Großherzogin Luise und der lü-
'""^sstchen Prinzessinnen, sowie zahlreicher Os-
Vertreter des Roten Kreuzes und des Hei-
m^Mkss, fanden am Freitag dis turnerischen
E i d^ -Mpfe der Einarmigen und
dak u-^n,igen statt. Die Vorführungen zeigten,
-g" lewst schwierigeretlebungkn «rusgeführt werden
Richt miüder interessant waren Hebungen
unz ^iemstg^n, Speerwerfen. 100 Meterlaufen
teto Am Schluß der Veranstaltung ver-
bcrrnn^^ Erotzherzogin die Preise und der Groß-
? 9ab in einer Ansprache seiner Befriedigung
das Gesehene Ausdruck.
bron^**g' ^0. Juli. In -dem nahen Tannen-
k-aum " wurde das Anwesen des Simon Breit-
rikbi-o dem eine Müllerei und Brennerei einge-
stonu' durch Feuer zerstört. Der Viehbe-
Di o U"d die Fahrnisse konnten gerettet werden.
e Brandursache ist unbekannt.
.p.biausen, 28. Juli. Aus Heitersheim Lerfch-
Kastelberger Bote: Die hiesige Gendar-
Wind bekommen, daß im benachbarten
si-mK Einwohner, der dazu noch Staatsange-
w'i. Schleichhandel gute Geschäfte machte,
und^n^^'^^bpeck, Mehl, Butter. Eier, Oel
aufkaufte und nach
- e-ner Besichtigung seiner
ALchnung wurde eine ganze Fuhrs voll Lebensmit-
dElLgnahmt. Neben dem »Schleichhändler
ne^ Bauern auf -der Anklagebank Platz
dre crls Lleferanten von der Gendarmerie
«Mtttelt sind. In einer weiteren Notiz des Mat-
die sich mit der staatlichen Kontrolle be-schäf-
heißt es am Schluffe: Das eins Guts bat
W strenge Kontrolle doch, hamsternde Offi-
ursch en. die unsere Gegend über-
wr^mmten. werden seltener.
b r „d^er L. Freiburg. 29. IM. Den Ver-
lenm^"L^o d erlitt die Ehefraiu des Müh-
Erhard Ketterer. Beim Anstreichsn
nabe „„ Nienrades kam sie mit dem Pinsel zu
fel do» brennendes Erdöllämpchsn. Den Pin-
nu'n;„ Feuer gefangen batte, taucht« die Frau
ein- Leinöl gestillte Gesäß. Sofort trat
Flam««» und die Frau stand in Hellen
daß sie starh^^ so schwere Brandwunden,
slüWrE. 28. Juli. Ein schrecklicher Un-
tätsN-»» ereignete sich im Hiesigen Eloktrizi-
riet n«! e- Der (Schloffermeister Köb -erlin se-
öolKsen mit dem Unterleib in die
vom» Den: Unglücklichen wurde der Leib
aufgeWgt. Köberlin ist gestorben.

Nr. 174^!
: nicht auf
M«gen. stritt,
-d Lurchürsckc^
rlbseide, Kump
e auf dis b»'
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ich dagegen a»'
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i der beschlaf
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i. Die Durff
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- erst dann, s^
rigen von btt.
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eitung der Eo
> doch die
gen. wenn dtt
der mit M
vorhanden m
Ersaßvor-Hän^
n anstelle dek
Wendung
chne icids ZU-
»entsch ädi'

Fernsprecher Nr. 8iü
lehenskassen für diese Zwecke beziffert' sich nach
dem Stande vom 23. Julj 1918 für alle Anleihen
zusammen nur noch auf den Betrag von 812,2 Mill.
Mark, d. s. 0,9 v. H. der vollgezahlten Summs
von 88 Milliarden Mark.
* Badische Gesellschaft für Juckerfabrikation
Waghäusel. In der außerordentlichen Generalver-
sammlung wurde der Antrag auf Erhöhung des
Grundkapitals um Mk. 2 200 000 auf Mk. 7 700 000
-durch Ausgabe von 2200 Stück neuen Aktien ein-
stimmig genehmigt. Den Anlaß zu der Kapitals-
erhöhung bietet der Erwerb der Aktienmehrheit
der Zuckerfabrik Rheingau A. G. in Worms, eines
im Jahre 1913 errichteten Unternehmens mit Akk.
2,33 Mill. Aktienkapital. Die neuen Aktien werden
mit Dividendenberechtigung vom 1. September
1917 ausgegeben. Ein Konsortium, bestehend aus
der Süddeutschen Disconto-Eesellschaft A. G., der
Rheinischen Creditbank -und der Mittewewst>.>-
Bank übernimmt sie zu 200 v. H. und bietet sis
den Aktionären im Verhältnis von 5:2 zum glei-
chen Kurse zuzüglich 5 v. H. Stückzinsen voim aus-
machenden Betrage bis zum Abnahmetage an.

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grammetrischM Ausnahmen machen sollte. Auf dem
Weg« dorthin besuchte er Bombay und Puna, um
die religiösen Gebräuche und das Opferwüsen der
Parsen genauer kenne» zu lernen und Hielt sich
auch kurze Zeit an der Küste von Balutschistan zu
linguistischen und Historisch-geographischen Studien
auf. Von Anfang des Jahres ü876 Ns zum
Herbst 1881 mar er in Persien, wo er auch nach Ab-
schluß der Expedition mit Dr. Stolze im Sommer
1878, zur Fortsetzung feiner sprachlichen, geogr. und
ethnosr. Forschungen, geblieben war. 1887—89
war Andreas am Seminar für orientalische Spra-
chen in Berlin als Lehrer der Persischen tätig.
1903 erfolgte seins Berufung zum a. o. Professor
der west-asiatischen Sprachen in Göttingen, wo er
später zum Ordinarius ernannt wurde.
* Hochstift für deutsche Volksforschung zu
Gotha. Der Schirmherr Herzog Karl Eduard hat
sich durch Usberweisung von 10 000 Mark an dis
Spitze der „Stifter" des Hochstiftes gestellt. Die
„Deutsche Nationalbücherei" in Gotha,
deren Wiederaufbau nach dem Brande im Dezem-
ber vorigen Jahres unter Generalseldmarschall v.
Hindenburgs fördernder Teilnahme sich im Gange
befindet, ist dem Hochstift als Arbeits- und Aus-
kunftsfammlung angeliedert worden. Ihr Vor-
steher Prof. Dr. Frecher v. Lichtenberg
nach seiner Rückkehr ans dem Kriegsdienst in
karest die Leitung wieder übernommen.

Wärme-
Grabe
n. Cels.
anderst. höchster
Wärmegrad
seit gestern
Wind- '
richtung
Himmel
Luftdr.
mm
-i- 12,0
-s-11,5
S 16,2
—- —

— —
 
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