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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0191

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N. 184

Heidelberger Zeitung

Freitag, den 9. August 1918

Zum Unteroffizier befördert
Ansei genwerber Jul. Opper-
d»r Auskunststelle eines Rel-

* Tagung des Wingolfs. Am 3. und 4. August
hielten der Wingolfsbund und der Verband -Alter
Wingolfiten in Eisenach eine Tagung ab. Cs
wurde beraten über Neugestaltung des Verbin-
dungslebens nach dem Kriege. Zusammengehen
mit dem Schwarzburgbund und Förderung der Be-
strebungen des Akademischen Hilfsbuiides. An
den Kaiser und den Eroßherzog von Sachsen-Wei-
mar-Eisemvch wurden Huldigungsdrahtungen ge-
sairdt. Am Sonntag. 4. August, vormittags fand
im Walde eine ernste Feier statt, gehalten von
Pfarrer v. Waitz in Darmstadt, und am Denk-
mal für die im Kriege 1870-71 gefallenen Win-
golfiten, das von dem im jetzigen Kriege gefalle-
nen Bildhauer Pfannschmidt stammt, wurde nach
einer Ansprache des Geheimen Regierungsrates
Mühl mann in Gaffel ein Kranz für die Opfer
des Weltkrieges niedergelegt.
* Vom Roten Kreuz. Staatsanwaltschaftsrat
Dr. v. Br a u nb e h r e n s wurde an lös; l ich seines
aus, Gesundheitsrücksichten erfolgten Austritts aus
dem Vorstand des Roten Kreuzes in dankender An-
erkennung seiner vierjährigen opferwilligen Tätig-
keit in den Bezirksausschuss zugewählt. — Dr.
Bierbach, bisher Avzt an der Stadthalle, ist
zum Mitglied der Austauschkommission in- Singen
berufen worden.«
* Beförderung,
wurde der Gefreite
mann. z. Zt. be-
Inf.-Regiments

Wieblingen, 9. Aug. Am Samstag. 17. d. M.,
abends 7 Uhr, findet im Rathaussaale eine Bür-
gerausschMitzung statt. Tagesordnung: 1. Geneh-
migung einer Kapitalaufnahme von 30 000 M. zur
Bestreitung der Holzanschaffungskostsn und der
Familienunterstützungen, sowie Mohnungsbeihil-
fen. 2. Die Genehmigung des Kaufs von Grund-
stücken zum Kleinwohnungsbau, nämlich L.B. Nr.
2879 von Franz Lechner Ww. zu 11000 Mi, L.-B.
Nr. 2880 von Fritz Bühler zu 4 800 M., L.B. Nr.
2878 von Pfälzer kath. Kirchenschaffnei bis zu
7600 M.. und zur Kiesgrube das Grundstück L.B.
Nr. 2898 zu 1400 M. 3. Die Errichtung einer ge-
meindlichen Kriegsfürsorge für erwerblose Tabak-
arbeiter.
O Neckargemünd, 8. Aug. Der Eisenbahnsekre-
tar Georg Betz von hier ist nach Mannheim ver-
setzt worden.
* Attenbach. 8. Aug. Der Witwe AÄ. Sauer
von hier i-st die traurige Nachricht zugegangen,
daß ihr 19jähriger Sohn den Heldentod fürs Va-
terland gestorben ist. -«-Schon wieder wurde bet
verschiedenen Landwirten aus verschlossenen Hüh-
nerböfen eine Anzahl junger Hühner gestohlen.
Es ist als sicher amunshmen. daß der Dieb die
Zeit von 12!—2 Uhr nachts benützte und das ge-
stohlene Gut noch in derselben Nacht tn den Ort-
schaften an der Bergstraße weiterverkaufte.
Weinheim, 8. Ang. Um dem Schleichhandel und
Wucher mit Lebensmitteln wirksam zu begegnen,
beschloß der Gemeinderat, eine Weitervervachtung
von Almendegelände durch die Almendeberechtig-
ten an auswärtige Landwirte nur noch zuzulassen,
wenn diese als Gegenleistung landwirtschaftliche
Erzeugnisse an die Stadt Weinheim abliesern.

* Erhöhung der Eepäckzuitellgebühren. Wegen
der durch den Krieg eingetretenen weiteren Vers-
teuerung der Fuhrhaltung werden mit Wirkung
vom )2. August dieses Jahres für die Kriegsdauer
bei den badischen amtlichen Gepäck- und Expreß-
gutbestättereien die Zustellgebühren weiter er-
höht. Vom gleichen Zeitpunkt ab werden die Ge-
bühren für das Verbringen von Gepäck aus den
Wohnungen oder Gasthöfen in der Stadt in die
Bahnhossräumlichkeiten oder an die Züge und
umgekehrt. — Gepäckträgergebühren — um wei-
tere 50 v. H-, das ist um 100 v. H- gegenüber den
Friedenssätzen erhöht. In den übrigen zur Zeit
gültigen Bestimmungen der Gepäck- und Expreh-
gutbestcittereitarife tritt eine Aenderuna nicht ein.
* Ein aufregender Vorfall ereignete sich gestern
abend gegen 7 Uhr auf der Neuen Brücke. Dort
erschien ein ungefähr 40jäbriger Mann in größter
Erregung in völlig unbekleidetem Zustande und
konnte nur mit Mühe von den herbeigeeiltcn Pas-
santen festgehalten werden, bis ein herbeigeruse-
ner Magen ihn aufnahm. Wie verlautet, handelt
es sich um einen Geisteskranken, der auf bisher
unaufgeklärte Weise aus dem Krankenhaus ent-
wichen ist.
* Re« ausgehängt sind in den Aushang ekästcn
an unserem Hause die Bilder: Tiflis im Kaukasus:
Deutsche Basagekolonnen beim Vormarsch im Kau-
kasus. — Zu »den Kämpfen in der Champagne:
Zwischen-Verbandplatz dicht an der Front: Die
ersten vom erstürmten Pöhl- und Keilberg einge-
brachten französischen Gefangenen wenden ver-
pflegt. — Der türkische Botschafter in Berlin
Ibrahim Hakki Pascha. — Leneralfeldmarschall
v. Eichhorn. — Die Trauerfeier Mr den verstorbe-
nen Geheimen Konsistorialrat v. Eoens.

München, 9. August. In Wunsiedel-
Alexanderbad ist es zu fremdenfeind-
lichen Kundgebungen gekommen. Eine
gröbere Anzahl Frauen und Kinder der Stadt
IMlnsiedel zog in das nahe Aleranderbad, um die
dortigen Fremdxn zu vertreiben. Ein Kurgast, der
sich widersetzte, wurde stark verprügelt. In,. Hotel
Weber wurden alle Fensterscheiben eingeschlagen
und das Eßgeschirr zertrümmert.
Berlin, 9. Aug. Wie das Berliner Tageblatt
mitteilt, ist die gefürchtete Grippe allem An-
schein nach jetzt endgiltja -> r -
loschen.

zu werden, daß die Kommunalverbände angewie-
sen werden, die Genossenschaften zur Verteilung al-
ler Rohprodukte an ihre Mitglieder heranzuziehen.
Ferner wurde die Höhe der Brotpreise besprochrm
und betont, daß der Verdienst der Bäcker ange-
sichts der heutigen Verhältnisse ungenügend sei.
Auch hierüber sollen bei der Regierung Vorstel-
lungen erhoben werden.
* Ueber die vorzugsweise Verüchkichtigung
Kranker bei der Nahrungsmittölverteilung hat
das Ministerium des Innern an die Erahh. Be-
zirksämter einen Erlast gerichtet, an dem es
heißt: Bei chronisch Kranken können die Kommu-
nalverbände Löbensmittetzusätze auf die Dauer
Lis zu höchstens vier Monaten bewilligen, wenn
für den ärztlichen Prüfungsausschuß aus dem
Zeugnis des behandelnden Arztes genügende An-
haltspunkte für die -Annahme zu entnehmen sind,
daß in dem Beifinden des Kranken sich in einem
Zeitraum von vier Monaten eine wesentliche
Besserung nicht einstellen wird. Mit dieser Vor-
schrift wird die vorgeschriebene Erneuerung der
ärztlichen Zeugnisse etwas vereinfacht.
* Gegen die hohen Wernpreise nehmen die
christlichen Gewerkschaften Badens , in einer Ein-
gabe an die Grosth. Regierung Stellung. (Sie ver-
langen Maßnahmen, die ein weiteres Steigen der
Weinpreise unter allen Umständen verhindern sol-
len, weiter sollen die im vergangenen Jahre fest-
gesetzten „Angsmessenheitsprsise" wenn irgend-
möglich. herabgesetzt werden. In der Eingabe
wird gesägt, daß die kleinen Leute, die Arbeiter,
unteren und mittleren Beamten usw. bei den
heutigen hohen Preisen ihn fast nicht mehr kau-
fen könnten. Aum Schluß heißt es: „Gehen die
Weinpreise noch weiter in die Höhe, dann können
Mir noch die Kriegsgewinnler und Heereslieferan-
ten Wein kaufen. Wir haben aber die Auffassung,
daß unser Herrgott den Wein nicht nur für diese
sondern Mr das ganz^ deutsche Volk wachsen läßt".

letzte Drahtberichte
Die finische Verfassungsfrage
Helsingfors. 8. Aua. Der Landtag lehnte die
Regierungsvorlage, die Königswahl als
dringlich anzusshen. in achtstündiger Sitzung in
dritter Lösung ab. 75 Stimmen waren sür und
32 gegen den Antrag, die erforderliche Fünfsechstel-
Majorität ist also nicht erreicht worden. Die Alt-
finen und dis Schwedenvartei werden morgen, wo
eine neue Sitzung stattsindet. eine Petition ein-
bringen. die alte Verfassung von 1772 mit
dem Paragraph 38 als in Kraft bestehend anzu-
sehen. Hierfür ist die einfache Mehrheit erforder-
lich. die vorhanden ist. Dann wird der jetzige
Landtag gemäß 8 38 die Königswahl vorzunehmen
haben. Nach der heutigen Ablehnung ist vorläufig
die neue demokratische Verfassungsvorkags als er-
ledigt zu betrachten. Die alte Verfassung, die aus
Finlands Schwedenzeit stammt, hat. da- eine an-
dere Verfassung nicht existiert, weiter Gesetzeskraft.
Eine Demission der Regierung ist sehr unwahr-
scheinlich. nachdem die oben angedsuiete ver-
fassungsmäßige Lösung zu erwarten ist. Von einer
Volksabstimmung oder Neuwahlen dürste ebenso-
wenig die Rede sein. (Franks. Ztg.)
Aussöhnung Rumäniens mit der
Ukraine
Kiew, 7. Aug. Dis Zeitungen melden,, daß die
rumänische Regierung der ukrainischen Re-
gierung eine Note überreichen ließ, in der sie ihre
Zustimmung zur Errichtung diplomatischer
Vertretungen in Bukarest und Kiew aus-
spricht. Zwecks Lösung einiger wirtschaftlicher Fra-
gen werde die rumänische Regierung außerdem
demnächst eine besondere Abordnung nach Kiaw
sende"
Bratianu im Anklagezustand
Bukarest, 8. Aug. Ja der rumänischen Kammer
wurde beschlossen, gegen den früheren Ministerprä-
sidenten Bratianu und 7 ehemalige Mi-
nister Anklage zu erheben. Der Senat
hat sich dem Beschlüsse der Devutiertenkammer mit
57 von 84 Stimmen angeschlossen. Ein Se-
nator stimmte dasegen, während sechs sich der Ab-
stimmung enthielten.

E>aeckel auch bei dieser Gelegenheit wieder der Uni-
versität in uneigennütziger Weise diente. Die Villa
Medusa wird als Haeckel-Museum eingerichtet, mit
Dem ein Institut Mr allgemeine Entwicklungslehre
verbunden werden ^oll, dessen Leitung Dr. Heim-
nch Schmidt-Jena übernimmt. Auch ein Haeckel-
Archiv wird mit dem Haeckel-Museum vereinigt.
4>se künstlerische Ordnung des Nachlasses Ernst
Haeckels ist seinem Sohne, dem Münchener Maler
Walter Haeckel, übertragen. Haeckels Arbeits-
ö«mmer bleibt unverändert erhalten. Der
»reise Gelehrte ist von dieser Gestaltung der
H«nge aufs höchste befriedigt. Er freut sich, daß
vw Sammlungen, die er im Laufe von mehr als
«rck.s Jahrzehnten mit Bienenfleiß zusammengetra-
w-'n. vereinigt bleiben- und restlos in den Besitz
?.br, Universität Jena übergehen, der er dis Mög-
Uwkeit zu ungestörtem Arbeiten verdankt und von
ver er sich deshalb auch nicht trennen wollte. Das
Haeckel-MnseuM und dis damit noch in Verbindung
»ebenden weiteren Pläne sind gewissermaßen die
vronu-ng seines Lebenswsrks, nachdem er mit dem
A-erk ..Kristallseelen" seine wissenichaftliKe Tätig.-
teit abgeschlossen bat.

Aus Stadt und Umgegend
Aus deu Stadtratssitzungeu
Nach Mitteilung des Grundbuchamts wurden
im verflossenen Monat auf hiesiger Gemarkung
2 4 Grundstücke um gesetzt in einem Ge-
samtwert von 1252 000 Mark. — Der Stadtrat
erklärt sich vorbehaltlich der EsnohMigung des
Vürgerausjchusses damit einverstanden, daß der
Stiftung zur Errichtung einer orthopädi-
schen Anstalt einige an den Bauplatz angren-
zende städtische Grundstücke käuflich überlassen
werden. — Das im laufenden Jahre nicht, erschie-
nene Adreßbuch soll Mr das Jahr 1919 wieder-
um herausgegeben werden. — Die Vor-
schläge des Ausschusses des Verbandes »er badi-
schen Arbeitsnachweise zur Regelung der Arbeits-
losenfursorge während der Uebergangszeit werden
gutgcheißen. — Der in Anregung gebrachten
Ausdehnung des Si eb enuhr lad en schlus-
ses auf die Lebensmitt Mandlungen kann der
Stadtrat nur für die Wintevmonate zustimmen, d.
h. Mr die Zeit vom 1- November bis 1. März. —
Zur Unterbringung des Bekleidungsamtes und
der Abgabestelle für Bezugsscheine wurde das.l..
Obergeschoß des Hauses Steingasse Nr. 9 angemie-
tet. Daselbst wurde auch eine Werkstätts zur
Verarbeitung der alten Bekleidungsstücke einge-
richtet. .u ?
Das vom städtischen Hvchbauamt vorgelegte
Projekt über die Errichtung von ungefähr 20
Kleinwohnungen an der GÄahaM».
straßs wird gutgeheißen. Wegen Bewilligung
der erforderlichen Mittel soll dem Bürgsvausschuß
demnächst Vorlage erstattet werden. Weiter soll
Leim Biirgeräusschuß die Eröffnung eines Kredits
beantragt werden Mr den Umbau und Aus-
bau bereits vorhandener Räume zu Wohnzwecken
— Zur Durchführung des durch das Gesetz vom
4. Juli dieses Jahres vorgesehenen Melde-
zwanges für Wohnungen von vier und
weniger .Ummern wird beim Grosth. Bezirksamt
der Erlast einer ortspolizeilichen Vorschrift bean-
tragt. Die Anmeldung soll beim Verkehrsbüro
erfolgen, wo auch ein allgemeiner Wohnungsnach-
weis geführt wird. — Alle übrigen auf die Für-
sorge für das Wohnungswesen bezüglichen Arbei-
ten sollten künftighin von einem städtischen
Wohnungsamts besorgt werden, das unter
Leitung des Architekten Rottmann im städt.
Hochbauamt sm Gebäude Obere Neckarstraße Nr.-l
seinen Sitz haben wird und einer neu berufenen
besondern WohnungsMrsorgerommission unterstellt
ist. Bei der Prüfung des Mr die'nächste Zeit vor-
handenen Wohnungsbedürfnisses wird insbesondere
auch auf die Mr Studierende notwendig werden-
den Wohnungen Rücksicht genommen, da während
der Uebergangszeit ein erhebliches Anwachsen der
Zahl der Besucher unserer Hochschule zu erwarten
ist.
Die Anträge der besonderen Kommission we-
gen der Errichtung und des Betriebs eines
städtischen Kinderheims im Sieben-
mühkental werden gutgeheisten und sollen
dem Bürgerausschuß zur Genehmigung vorgelegt
werden.

Ernährung u. Kriegswirtschaft
* Kleiderversorgungsgenossenschaft für die
HanoeLskammerbezikke Heidelberg und Mannheim.
Am 5.- Juli 19i8 wurde in Mannheim eine
«laideryersorgungsgenossenschafft Mr die Handels-
»ginmerbezirke Heidelberg und Mann-
heim gegründet, zum Zwecke der Uebernahme
ves Betriebs des für die obigen Handelskammer-
bezirke vor ges ehenen Rei ihskletder b a g e rs.
Der Beitritt zur Genossenschaft steht dem Web-
vraren-Kleinhandel der obigen Handelskammer-
, Mirke offen. Der Zusammenschluß geschah unter
Mitwirkung der beiden zuständigen Handelskam-
mern. Die Genossenschaft führt kaufmännisch-selü-
istandig ihre Geschäfte. Der Vorstand setzt sich zu-
sammen aus den nachstehenden Herren: Herm.
Liebhold,' Wilh. Bergdoldt. Mannheim, Eugen
K ratzniLller, Heidelberg. Stellvertreter:
'Adolf Müller. Mannheim, Em. Rothschild,
Veidelberg. Isaak Heil, Weinheim. Inoden
-lluMchtsrat wurden die folgenden Herren ge-
zahlt: Michael 'Rothschild, Georg Engelhorn,
»ritz Schulz, Albert Wolff, Herm. Berger, sämt-
lich in Mannheim, Phil. Bräuninger SHrSetzin-
»en. Reinhard Werner i. Fa. Eebr. Werner,
Heidelberg, M. L- Oppenheimer. Heidelberg,
I- F. Schubert, Wertheim u. a. m.
* Die badische Zentraleinkaufsgenossenschaft der
Backer hielt am letzten Sonntag in Lahr eine Ver-
«ainmlung ab. zu der Vertreter der Genossenschaf-
ten Mannheim. Karlsruhe. Baden-Baden, Etten-
heim. Rastatt, Lahr und Pforzheim erschienen wa-
ten. Der Vorsitzende Sexauer aus Pforzheim
erstattete den Tätigkeitsbericht der Zentrale, in
dem mitgeteilt'wird, daß die Verbände Baden,
Württemberg, Elsaß. Pfalz. Saar- und Na bet al
nch zusammengeschlossen und eine Großeinkaufsge-
vossenschaft gebildet haben. Es wurde beschlossen,
»n der zuständigen Stelle im Karlsruhe vorstellig

-ceorlicakeiten hinweggeholfen, so daß es beute eine
von Wohltaten nicht nur sür die ihm angr-
voreMen senußberechtigtem Familien, sondern auch
'Ur viele andere Notleidende ist. Die Stistsge-
IMchte enthält so manches orts- und kulturgeschicht-
liches Material der letzten 200 Jahre, daß ihr Stu-
empfohlen werden kann.
Karlsruhe, d. August. Zu
m Mord an der 71jährigen Frau Elisabeth
»ft N"we des Waldhüters Friedr.
Keller. 'wch berichtet, daß der Täter der.20-
LfASe -chiffe Karl J'akobalckka von Mcmn-
Er hatte jich in den letzten Tagen vor-
vergehend in Eggenstein aufgehalten. Ein größe-
w^^lolKtrcig und Kleidungsstücke, die der
Verdim Uü) nahm, konnten wieder beisebracht
N l»??Ebheim h Bretten, 8. August. Eine rohe
* l a t ist vor wenigen Tagen hier verübt
Zurvi-n. Ein 17jähriger dem Lehrerseminar in
ungehöriger Schulkandidat der hier bei
r Mutter zu Besuch weilte, wurde, als er in
N-^s'I-e'ubruche in einem Buckle las. ohne jede
^.^uulasiung von einem halbwüchsigen Burschen
«x „ and durch zwei Dolchstiche in Len
oru^n lebensgefährlich verletzt.
Dr i?- AuMt. Der Bischof von Straßburg
i ' ftoolf Fritzen feiert am kommenden Sams-
leinen 80. Geburtstag. Papst Benedikt XV.
don Jubilar, den Westen -Amtierenden Vr-
Deutschlands, ein Glückwunschschreiben ge-
k lastet.
8. August. In der Kehler- Zeitung wird
K. " bhrli che n ,Sp ist.buben berichtet, die in
, r, Nahe der Kinzigbrücke ein Kartoffelfeld ab-
I-Ak em. Mx dir gestohlenen Kartoffeln hinter-,
'der n .uämlich einen großen weißen Zettel,
A i r-fällig zwischen Steine gelegt und dem ein
-Mark schein an gehe stet war, wo-
die mit ungelenker Hand geschriebenen
takt c standen, daß Inan das Geld Mr die Kar-
trete" nehmen möge, damit kenn Schaden ein-
1»^, Euch« 8. August. Anläßlich einer Durch-
l.hMg in einem Bauernhause im Bezirk Wolfach
,noen sich, wie der Kinziatäler mitteilt, u. a.
.mii Schoppengläser vor. gefüllt Lis zum Rande
nZ »uns- und Zchn-Psg.-iStücken, was einein
Erage von etwa 110 bis 120 Mark entspricht.
Billingen, 8. August. Das Bezirksat hat in
o n. Madien und Dörfern des Amtsbezirks. fol-
Anschlag anbringen lassen: Fremder!
dc n^r Du ein Haus zum Hamstern betrittst, be-
. daß Du dadurch gegen Deine vaterländi-
'che Pflicht sündigst, daß Du schweren Strafen
uigegkngeM, ausgswiesen wirst, unter Wsgnäh-
meiner Zamsterwaren! Sei froh und dankbar,
Du überhaupt in dieser Kriegszeit einige
-wochen in unserem Schwarzwald zur Erholung
e-icn kannst. Kehre um und führe unsere
ausrn nicht in Versuchung ihren vaterländischen
-milchten zuwiderhandeln und schweren Strafen
nch ckuszusetzen. Und Ihr. Bauern und Väuerin-
neu, tretet fest auf, helft uns. das Hamsterlaster
»u beseitigen, weist den Zudringlichen gM-z ener-
vtzch die Tür und bringt sie zur Anzeige!
Emmendingen, 9. August. Man ist zurzeit ge-
>7L . an hohe Preise gewöhnt. Das Höchstmaß
"-stete sich aber-laut Breisg. Nachr. eine Bauers-
"»u von Mumdingen, die auf dem hiesigen Wo-
.Zenmarkt Mr einen Stock Endiviensalat eine
Mark verlangte.

Fernsprecher Nr. 82

-sene

Haag. 9. Aug. Die Times meldet aus Kairo,
daß unlängst auf dem Berge Scopus bei Jeru-
salem die feierliche Grundsteinlegung für dem Bal»
einer jüdischen Universität statt gefunden
hat.
London, 8. Aus. sReuter.s Die Times berich-
tet aus Santander, daß König Alpbons
seine Bemühungen Mr die Angehörigen des
früheren Zaren fortsetzt. Aus dringenden!
Telegrämmen, die er erhielt, ging hervor, daß
Großfürst Georg, der in Petersburg aefangci»
ist. sich in einem hoffnungslosen Zustand
befindet.

Kurze Nachrichten
* Generaloberst Graf v. Kirchbach, der Nachfol-
ger des Eeneralfeldmarschalls v. Eichhorn, war
langjähriger kommandierender General des 5. Ar«
meekorps und bat während des Krieges das 10.,
Reserve ko ros befehligt. Geboren am 9. August
1850 zu Erfurt, hat er das Kadettenkorps im Ber-
lin besucht und 1870-71 dem Krieg im Garde-Fü-
silier-Regiment als Leutnant mitgemacht. «Seit
1876 gehörte er dem Großen Generalstab an und
wurde 1878 Hauptmann und Vermessungsdirigent
der topographischem« Abteilung der Landeswuf»
nähme. 1890 wurde er Major beim Mecklenbur-
gischen Grenadier-Regiment 89 in Schwerin. 1893
Oberstleutnant. 1897 Oberst und Kommandeur des
2. Garde-Regiments zu Fuß in Berlin. Nachdem
er von 1899 ab vier Jahre lang die 71. Infanterie-
Brigade in Danzig befehligt batte, wurde er als
Generalleutnant Kommandeur der 17. Division in!
Schwerin und am 1. Oktober 1907 kommandieren-
der General des 5. Armeekorps. Im Jahre 1911!
wurde er Präsident des Reichsinilitüogerich-ts, bis
ihn der Ausbruch des Krieges in den Frontdienst
berief.
* Natürlich — die Deutschen. Daily Mail be-
richtet aus Tientsin, daß laut amtlichen Mittei-
lungen von der chinesischen Westgrenze die Ti-
betaner in ihrem Aufstande gegen China von
den Deutschen unterstützt würden.
* Der Fall der „Königin Regentes". Der hol-
ländische Schiffahrtsrai hat über die Versenkung'
der „Königin Regentes" in der Nordsee das Ur-
teil gefällt. Darnach soll das Schiff nicht durch
eine Mine, sondern durch ein Torpedo unbe-
kannter Herkunft versenkt worden sein.
* Demonstrationen im Haag. Am Mittwoch ver-
sammelte sich eine grobe Menschenmongs vor dem
Haager Rathause. Hierbei kam es zu Demonstra-
tionen wegen der allgemeinen Teuerung. Die be-
rittene Polizei gab zwei Salven ab.

Handel und Verkehr
* Markenbezug zur Entrichtung der Umsatz-
steuer. Die Karlsruher Zeitung schreibt halbamt-
lich: Nach 8 10 Abs. 1 des Umsatzsteuergesetzes ha-
ben auch Personen, die nicht geschäftsmäßig LuMs-
gegenständo abletzen, beim Verkauf von solchen
Gegenständen außerhalb einer Versteigerung Um-
satzsteuer in Höhe von 10 v. H. des ihnen zukom-
menden Entgelts zu entrichten. Sie haben über
die ihnen geleistete Zahlung dem Käufer ein Cm-
xsangsbekenntnis auszustellen und auf diesem Lein'
Steuerbetrag entsprechende Märken aufzukleben
und durch Aufschrift oder Aufdruck des Datums!
zu entwerten. Der Käufer haftet für die Ver-
teuerung und hat auf dem ihm etwa unversteuert!
uehändigten Empfangsbekenntnis binnen zwei
Wochen selbst entsprechende Marken aufzukleben
und zu entwerten. Erhält der Käufer kein Em-
ke n die bisherigen Warenumsatzstöm-pelMarkeir
(Finanz- oder Hauptsteueramt) seines Wohnorts
innerhalb eines Monats eine Mitteilung über!
das Umsatzgeschäft und die Zahlung einzureichen,
auf der entsprechende Marken aufgeklebt und ent-
wertet sind. Die Marken können fei den Post-
anstatt en bezogen werden, die zu solchen Zwek-
len die bisherigen WarenumsatzstaMpelmarkeir
oder mit dem Aufdruck „Quittungsstemvel" ver-
sehene Marken abgeben.
* Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert u. Cie.
A.-G. Nach dein Bericht des Vorstandes für daSp
am 31. März 1918 beendete Geschäftsjahr war daH'
Werk stets voll beschäftigt. Die Verhältnisse^
welche der Krieg hervorgerufen hat, erschweren!
aber eine glatte Fabrikation immer mehr. In
Friedensfabrikaten M Kauflust vorhanden, da die
Druckmaschinen während des Krieges infolge man-
gelhafter Bedienung notgelitten haben! und deshalb
schon jetzt vielfach ersetzt werden müssen. Der zif-
fernmäßig nicht angegebene Gesamtumsatz hat sich
wiederum gehoben, demzufolge ist auch der Ge-
winn höber geworden. Der Rohgewinii belief sich
auf 1798 074 (i. V. 1 527 725) M. Nach Ab
Luchung von ziffernmäßig nicht ausgewiesenen
Verlusten, nach 443 218 (572 369) M. Abschreibun-
gen und Reparaturen, 35 244 (35 832) M. Schuld-
verschreibungszinsen und 583109 (460401) Mj all-
gemeinen Unkosten, ergibt sich ein Reinge-
wi n n von 736 501 (459 130) M., der sich nm den:
Vortrag erhöht auf 869 720 (593 445) M. Daraus
wenden 14 Prozent (i. V. 10 Prozent) Dividende
verteilt.

Wasserstände am 9. August 1918
Heidelberg: 1,14 m, Heilbronn: 0,29 m und in
Neckarsteinach: 0,64 m
MmlnBeoWungen kcheiW. ZeitW
Nm 9. August 1918, morgenZ 7 Uhr.

Wärme-
Graoe
n. Cels.
viederst. höchster
Wärmegrad
seit gestern
Wind-
richtung
Himmel
Luftdr.
mm
ft- 14,4
D
ft- 13,8 j ft- 22,2
Niederschlag
iitrelwerts von gft
Temperatur
Dunstdruck
Relative Feuchtig
tem:
1
keit - -
2,3 mm
6,4
- mm
- ft»
— —.

Verantwortlich für den gesamten Textteik
Kurr Fischer
sür den Anzeigenteil Hermann Beyerls«
Rotationsdruck und Verlag V
Theodor Berkenbusch, sämtl. in Heidelberg
 
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