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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Nr. 195

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KeidelbergerMung

Unabhängige Tageszeitung)
^^^^E>igungsblatt für Nordbade» und LLe angrenzenden Teile Von Bayern, Hesse« nnd WMlWMrE
^r. 196 Freitag, den 23. August 1913 60. Jahrgang

» —-. .. ----—-j» —
Heidelberger Zeitung erscheint an jedem Wochentag mittag» 12 Uhr. Eratisdeigaben lind da»
stqjlg amtlich» Verkündigungsblatt des Bezirks Heidelberg, die Heidelberger SamilienblStter,
außerdem amtNcher Wohnuiigsaozeiger, Die Heidelberger Zeitung kann durch alle Poslansiaiien,
durch die Agenturen aus dem Lande, di« Trägerinnen und bei der Geschäftsstelle selbst—Hauptstr. SS-
monatlich Md vierteljährlich bestem werden,
Hauptschriftleiter: Kurt Fischer in Heidelberg
Druck ».Verlag: Theodor Berkenbusch—Heidelberger Berlagsanstalt und Druckerei, Heidelberg.

Bezugs- Md Anzeigenpreis. Di- .Heidelberger L-itung" kostet bei jeder Postanstav
monatlich l.is M„ vierteljährlich S.SL Ms ausschließlich gust-Lgebühr, durch die Agenturen oder
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kostet?Ü Pf,j Im Äeklanietei! Kit viergespLIten« P-tiizeil« tmit Platzoorschrist lÄ'M
»ä SLieddtboluttgen «echdch nach Ktchl SrMungtort w Heidelb«!^ Liiq«l»e»»^tt M.
hr»ch Ä. Versag: Theodor LerLinbusch-Heidelb-rger Äerlag-anstaltu. DruckereiHtfdÄbrrg.
häMechidnio Karlsruhe Nr. ro«7. Fernsprecher: Redaktion 1«, t»-sch»fr,Mr«'«r
t ,W tMW. iii -.—- ..

Gewaltiges Ringen an Mncre unö Somme

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mit gauj^
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Grotzangelegte Angriffe der Engländer zum Scheitern gebracht


Häu-

Die Berfassungsfeier in
Karlsruhe
_ . Karlsruhe, 22. Aus.
Volk feierte Heute die Hun-
»eriiahrfeler seiner Verfassung. Feierliches Glok-
leitete, den Tag ein. Die staatlichen
- Gebäude, sowie eine große Anzahl
«in titivatMufern hatten Flaggenschmuck angelegt
Schloßkirch« und in der katholischen ßladt-
kstr!» wurden feierliche Gottesdienste abge-
Den Mittelpunkt der festlichen Veranstal-
lMg bildete naturgemäß die
Feier im Ständehaus
fand im großen Sitzungssaal der Zswei-
^.inmer statt. Gegen halb 12 Uhr begab sich
sti,. ^roßhsrzog in Begleitung des Gefolges
i» Eni Geläute sämtlicher Glocken der Stadt
ali^. Ständehaus, wo in dem Festsaale die Mit-
Ki- >n^ Ersten und Zweiten Kammer, die
chn>i»M5*d^ren, Oberhofchargen und Hofchargen,
Minister sich eingebunden hatten,
des Großhsrzogs in den Sitzungs-
K.nn Zweiten Kammer brachte Mbs. Neu -
b (Zentr.) ein dreifaches Hoch auf den Groß-
Abg. Neck (Natl.) forderte die Ver-
Erokn-?° einem dreifachen Hochruf auf die
egherzogin Hilda auf.
Der Präsident der Ersten Kammer,
Prinz Max von Baden
eit dann folgende Ansprache:
„Durchlauchtigster Eroßherzog!
ker b Königliche Hoheit -haben die beiden
' » oer Landstände nm sich versammelt- nm die
r/n ?-u feiern, daß heute vor hundert Jnh-
V s bßherzog Karl dem Badischen Lande feine
i s u ng gegeben hat.
Fürste» ^fEfche Volk weiß sich eins mit seinem
f-m aii/?„^>?"Ebarem Gedenken an di-e-
wänMche- seiner Geschichte. sStaats-
stand-n Denken und staatsmännischer Mut
kebtt» de>,n großen Akt des Vertrauens. Es
gen „,,s!.M"ls nicht an abschreckenden Erscheinun-
waren ^^"ÄErsön Stimmungen. Die Völker
Db^s» "jchopft und totmüde, müde durch die
8? m Die großen tönenden Worte der französi-
„Freiheit. Gleichheit. Brüder-
Sen di- entwertet durch die Taten dsrjeni-
Entwerl»^ Apostel ausgaben, und diese
scheu sah allen Anhängern des absolutisti-
n«ues neue Kraft und ihren Gründen
nicht an Auch im Badischen Lande fehlte es
DunkleWarnern die den Sprung ins
Und sein- w un wollten. Aber Großherzog Karl
Wunden „i„ swrung hatten erkannt, daß die
sich nur io langen und furchtbaren Krieses
genen konnten, wenn es gelang, die ei-
starke- des Volkes durch ein
Es in,,,Dochtes politisches Leben zu wecken,
auf di/n-?-Etu-nd, sich heute die Antworten
Wichs'i Nr-de ins Gedächtnis zurllckzurufen.
Sren Doni/s,Kammer beim Eroßherzog in
findet Usk s-i ss^" gaben, ^n der Ersten Kammer
folgender Satz:
hin daftin^ vereinten Bestrebungen werden mit-
Schild ^uß die Verfassung der
des Ei->° persönlichen Freiheit und
werde, und das feste Band
Verein oste Klassen i-n brüderlichem
Wetteifer Verehrung und gleichem
Vaterlande« Sache des Thrones und des
löslich verbiud^„tinzertrennbare Einheit unauf-
es u^a^^di?^^ Zweiten Kammer heißt
dstit den ^ttmenlosen Drangsale dieser
der R- ch?/^,''^'eundsatz der Gleichheit
biirger vo, Vilichten aller jAaais-
Zu diesen schufen".
Forderungen aufn-ul^^^^ungen werden zwei
§nes kraftvollen die Grundlage
Die Forderunn an b EEuutes bleiben werden:
M e nl ch e n w ü /d Achtungvorder
Frei h e des der persönlichen
rung an den E-niesne.^'!-^ haben, die Fords-
° nze einzus^en n ' rn H i n gab e a n d as
Dies- b^n ^m höchsten Opfer.
versöhnliLsmMib^-s/?^"'!§bn scheinen oft in un-
seiner Ges«b;»/ ^^t- ^-des Land hat Perioden
D-ang naFIL^^^^ ?a der übersteigerte
Stände des Einzelnen ganze
Tache d-z ^/^//daaten von der gemeinsamen
ez Vaterlandes abkehrte in der Pflege

Mwehrfleg an
Der LeuLsche LagesLer^chL
88TV. Gr. Hauptquartier, 22. Aug.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Zm Kemmel.gebiet wurden feindliche
Teilangriffe beiderseits der Straße Lo-
ler—Dranoeter abgemiesen.
Südlich son Arrashat der E n gliind er
gestern mit neuen großen Angriffen
begonnen. Englische Armeekorps und Neu-See-
ländsr waren zwischen Moyenville und
der Ancre in der Richtung auf Bapaume
in tiefer Gliederung angesetzt. Das englische
Kasalleriekorps stand hinter der Front zum
Einsatz bereit.
Durch stärkstes Artilleriefsuer
und mehrere hundert Panzerwagen un-
terstützt, stich die Znfnnterie des Fein-
des auf der 28 K i l o m e t e r b r e i t e n Front
zum Angriff vor. Vor unseren Schlacht-
stellungen brach der erste Ansturm zu-
sammen. Zn örtlichen Gegenstößen nay -
menwirTerledes dem Feinde planmähkg
überlassenen Geländestreifens wieder. Der
Feind setzte seine heftigen Angriffe denTag
über fort. Der Schwerpunkt lag auf den Flü-
geln des Angriffsfeldes; sie sind völlig
und unters chwerenVerlustenfür den
Feind gescheitert.
Versuche des Gegners, bei Hamel die
Ancre zu überschreiten, wurden verei-
telt. Eine große Anzahl zerschosse-
ner Panzerwagen liegt vor unserer
Front.
Heeresgruppe des Generalobersten v. Boeh n.
Zwischen Somme und Oise verlief der
Tag ruhig. Südwestlich von Noyon haben
wir uns in der Nacht vom 28. zum 21. August
kampflos vom Gegner etwas abgesetzt. Den
ganzen Tag über lag das Artillerie-
feuer des Feindes noch auf unseren alten
Linien. Zögernd fühlten am Abend starke Er-
kundungsabteilungen gegen das Tal der Di-
vette vor.
Die im Carlepont-Walde kämpfen-
den Truppen nahmen wir vom Feinde
unbemerkt hinter die Oise zurück.
Angriffe des Feindes, die sich hier gestern
früh durch mehrstündiges Artilleriefeuer vor-
bereiteten, kamen infolgedessen nicht zur Gel-
tung.
Zwischen Vlerancourt und der Oise
setzte der Feind seine Angriffe tagsüber
fort. Nur bei Vlerancourt konnte er
Boden gewinnen. Der gegen die übrige Front-
gerichtete und am Abend mit besonderer Kraft
beiderseits der M o r s a i n-S ch l u ch t ge-
führte Ansturmbrachunterschweren
Verlusten für den Feind zusammen.
Der Eeneralquartiermeister: Ludendorff.

-er Mrasfront
Der deutsche Abendbericht
WTB. Berlin, 22. Aug. abends. (Amtl.)
Teilkämpfe bei Bailleul und südlich der
Lys.
Gewaltiges Ringen an der Ancre
und Somme. Auf dem gestrigen Schlacht-
feld nordwestlich Bapaume und an der
Front zwischen Albert und der Somme brach-
ten wir groh angelegte Angrtffe der Cng-
länder durch Gegenangriff zum
Scheitern.
Angriffe der Franzosen zwischen Oise
und Aisne vor unseren neuen Stellungen.
Fliegerangriffe auf Karlsruhe und
Frankfurt
Karlsruhe, 22. Aug. (Amtlich.) Zehn
englische Flieger bewarfen heute 9 Uhr vor-
mittags zweck- und wahllos die Stadt
Karlsruhe. Der größte Teil der Bomben fiel
glücklicherweise auf freies Feld. Außer einigem,
an einer Stelle erheblichem Schaden, an bür-
gerlichen Wohnhäusern, sind leider eine Reihe
vonOpfern unter der Bevölkerung zu beklagen.
Es wurden SPersonen getötet, t schwer und
2 leicht verletzt. Die Hälfte des feindlichen Ge-
schwaders, fünf Flieger, wurden durch unsere
Abwehrmittel vernichtet. Die Besatzungen
fielen teils tot, teils lebend in unsere Hand. (g. K.)
WTB. Karlsruhe, 22. Aug. (Amtlich.) Ge-
stern abend gegen 12 Uhr fand ein Fliegerangriff
aus Frankfurt und seine weitere Umge-
bung statt. Es wurden eine Anzahl Bomben ab-
geworfen, die jedoch nach den bisherigen Feststel-
lungen keinen Personen-, sondern nur Sachschaden
anrichteten. Die Bomben fielen zumeist in freies
Gelände, (g. K.)
Angriff auf Köln
WTB. Köln, 22. A»g. Heute nacht 2 Uhr wurive
das Stadtgebiet von feindlichen Fliegern
überflogen. Es wurden einige Bomben ab -
geworfen, wodurch SachWaden ^entstanden ist.
Auch sind einige Verlustö an Menschen-
leben zu beklagen.
Der Wiener Tagesbericht
WTB. Wien, 22. Aug. Amtlich wird verlaul-
bart:
Italienischer Kriegsschauplatz: Auf
dein Mt. Cimone wurde ein italienischer Vor-
stoß abgewiesen.
Albanien: Ein aus österr.-ungarischen und
deutschen Landfliegern und K. u. K. Seefliegern zu-
sammengesetztes Geschwader griff die feindlichen
Fliegeranlagen bei Balo na an. Es wurden
zahlreiche Brände beobachtet. Unsere Flug-
zeuge kehrten vollzählig zurück.
Der Chef des Generalstabs.

ihrer besonderen Selbständigkeit; und wiederum
kennt die Geschichte jeder Nation Regierungen, dis
glaubten, die StaatsautorMt durck einen erzwun-
genen Gehorsam widerstrebender Untertanen ge-
nügend gesichert zu haben.
Mochte dieser Glaube für vergangene Perioden
Gültigkeit haben, heute ist er trügerisch, denn
heute enthält dis Forderung nach äußerer
K r ast ent falt un g zugleich die Forderung
nach innerer Freiheit. Wie unsere großen
Feldherren immer von neuem das Heer M uner-
hörter Schwungkraft bereitfinden, weil der Opfer-
geist eines vertrauenden Volkes es durchdringt, so

können wir auch im Frieden nur groß und
glücklich Kästchen, wenn der Staat getragen wird
von einchn gemeinsamen Volksgefühl.
wenn der Deutsche durch feinen freien Wil-
len das allgemeine Gesetz bejaht.
Ich glaube, es ist nicht vermessen, wenn wir
Mit Befriedigung auf die hundertjährige Geschichte
Badens als Verfassungsstaat Hinweisen als au?
eine Probe dafür, daß die beiden Ideale
Staat savtoritiit und persönliche Freiheit
mit einander vereinbar sind, nicht nur in Zei-
ten der großen Erhebung, sondern auck in
rioden ruhigster Entwicklung.

Die gute Verfassung, di« 1818 gegeben Mordes
ist. ist es Nicht allein, die es uns heute ermöglicht,
dieser stolzen Ueberzeugung Ausdruck zu geben,
Mit Recht weist Kant darauf hin, daß wichtig
ger noch als die Staatsform ihre Hand-s
habung ist und die glückliche Handhabung uusei
rer Verfassung verdanken wir in einer Linie den»
Charakter von Badens Fürsten uny
Volk. Durch unser« ganze Geschichte geht
ein Strom der Freiwilligkeit.
Unser Verfassungsleben ist bald nack» feinen Arn
sängen für Nachbarn und Fremde vorbildlich
geworden. Es hat di« Augen von ganz Deutsche
land, ja die der ganzen politisch intersMrtenf
Welt auf sich gezogen und die Bedeutung der B a-
dischen Land stände weit über das ihnen
nach der Größe unseres Landes zukonmnende Matz
hinaus gehoben.
Der Geist des Vertrauens, aus dem dl«
Verfassung gegeben wurde, ist lebendig sehljvs
ben in den hundert Jahren in denen sie erprobt;
wurde. Aas Werk, das Badens großer Mark»
graf, und Großherzog Karl Friedrich begönne!»
hatte, unser unvergeßlicher Großherzog
Friedrich I. hat es in seiner fünfzigjährigen
Regierung mit schöpferischer Reformgesin-
nung fortgesetzt und ihm ist die
Reformbereitschast des Volkes
fr eudig entgegen gekommen.
Das badische Volk sicht in Eurer Königlichen
Hoheit den getreuen Hüter des llrhHrnj
Erbes. Wenn dis Erst« Kammer der Landskandq
heute ihren Dank für die Vergangenheit da«
bringt, so bringt sie in gleicher Meis« den Hofs»,
nungsvollen Wunsch für die Zukunft zum AuS->
druck. Es ist nicht deutsche Art. selbstgerecht das
Vollbrachte zu feiern, ohne an das noch zu Voll»
bringende zu denken. Die Vergangenheit hat ge-
zeigt, welch kostbares Gut das badische Volt an seiH
nem Verfassungsleben besitzt. Sie hat das schönq
Wort desVaters Eurer Könial.Hoheit wahrgeinach-t
daß zwischen Fürstenrecht, und Volksrecht keil»
Gegensatz besteht.
Mr die Zukunft aber dürfen mir das erhebend«!
Vertrauen aussprechen. daß das badisch« Volk
unter der Regierung Eurer Königlichen Hoheit!
und im Manimenwirken seiner verfassungsmäßi-
gen Vertreter weiter di« ,
Bahn eines gesunden.Fortschritts
auf allen Gebieten menschlicher Entwicklung bez
schreiten wird, und daß unsere Regierung weiters
hin das mutige Vertrauen haben wird, Wege zu
weisen, die den Aufstieg und die Mitarbeit;
aller Älen und wertvollen Volkskräfte er»
möglichen. '
Eurer Königlichen Hoheit ist es nicht vergönn^
gewesen, di« seit dem Regierungsantritt so heil»
sam begonnenen Friedenswerko fortzuführen. Dek
Krieg ist gekommen mit seinen herrischen, un-
erbittlichen Anforderungen. Er hat Eurer König-
lichen Hoheit die schwerste aller Aufgaben eines
Regenten auserlogt: Ein treues, heißgeliebtes Volk
durch Not und Leid hindurchzulführen. Der Krieg
hat tief gegraben und Schätze seelisches
Kraft in unserem Volke gehoben, die vor den»
Kriege Mancher Zweifler nur einer heroischen Vor«
ganaenheit zutraute.
Aber im Gefolge eines jeden schweren und l-an>.
gen Krieges sind bisher immer
moralische Volkskrankheiten
einhergezogen. Es wäre vermessen zu glauben,
daß irgend eine kriegführende Nation unberührt
bleiben kann. Diese Gefahr bedroht auch uns,
Aber sie kann beschworen werdne. wenn die g e i -
stigen Führer sich ihrer Aufgabe bewußt blei,
ben, m Platos Sinn Wächter und Aerzte der
Volksseele zu sein. sSchlimm stünde es um die Na-
tion. die glaubte, die Fackel der christlichen Gesin-
nung während des Krieges senken zu dürfen in
der Hoffnung, sie nach dem Frieden nock lebendis
und stolz erheben zu können. Ein solkes Land
hätte seinen Posten als Fackelträger der Ge-
sittung verwirkt.
In jedem Lande gibt e-s Demagogen, di»
diese Sorge wenig kümmert. Ja, di« feindli -
chen Negierungen erblicken ihre national»
Aufgabe darin, die Gesinnung des Hasses und
der Rachsucht in den Frieden kinüberzuretter,
und durch Abmachungen zu verankern, die aus.dsn»
kommenden Frieden eine Fortsetzung des Kriege?
mit veränderisn Mitteln machen sollen. Ma-Hrlick
das wäre ein schlechter Berater der deutschen Na-
tion, der uns aufforderte, uns ein Beispiel af
Llemenceau und Lloyd Georges und ihrem Hetz
dentum zu nehmen. Da ist es tröstlich für -uns. U
 
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