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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0452

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Regeln
Und Ebreiiamg

Mittwoch, den 2. Oktober 1918

Fernsprecher Nr. 82

Mr. 288

Heidclbergcr Zeitung

Seite 4

Deutschlands Zukunft


mm

Altenbach 1. Okt. Die. K a r t o f f s l e r n t e
ihren Anfang genommen r-d fällt zum Teil
zufriedenstellend aus. Jedoch ist anzunehmen.

Eine
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Mann

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Schulsammeln für die 9. Kriegsanleihe. Im
Hinblick aus den groben Erfolg der SckulsammÄ-
zeichnungen bei den letzten Kriegsanleiben hat das
Ministerium des Kultus und Unterrichts auch für
dis S. Anleibe die Werbearbeit der Schüler ge-
stattet.
* Sterblichkeitsbericht vom Monat Juli. Die
Zufam-menstelluna der während des Monats Juli
d. I. in den 380 deutschen Städten und Orten mit
15 000 und mehr Einwohnern zur standesamtlichen
Anmeldung gelangten Sterbefälle läßt erleben, doch
in dem gedachten Äkonate von je 1000 Einwohnern
laufs 9ia.br berechnet) verstorben sind: weniger als
10,0 in 3. zwischen 10.0 und 15,0 in 18. zwischen!
15,1 und 20,0 in 67. zwischen 20,1 und 2S.0 in 124,
zwischen 25.1 und 30,0 in 90, zwischen 30.1 und 35,0
in 40 und mehr als 35,0 in 32 Städtcn bezw. Orten.
Von 6 Orten fehlen die betreffenden Angaben. Die
geringste SterblichLeitszisfer bat im Juli d. I. mit
8,8 Wilhelmsburg in Hannover und die böchsw Zif-
fer mit 72,8 Monteningen in Els-aß-Lothr. aufzuwei-
sen. Zn den Städten u. Orten dos Großberzogtums
Baden mit 15 000 und mehr Einwohnern sind von
je 1000 derselben sgleichfalls wie oben aufs Fahr
berechnet) im IM d. I. verstorben!: In Bruchsal
14.1. Offenburg 16,6. Baden-Baden 18.7. Psowheim
19.2, Lörrach 20,3. Konstanz 23.1. Karlsruhe 23,4,
Mannheim 25,7. Freiburg 26,3. Heidelberg
28.8. Lahr 2S.L. und in RMatt 30,5 Drikonm. Die
Säuglingssterblichkeit war im Jdli d. I.
eine beträchtliche d. h. höher als ein Drittel der
Lebendgeborgren in 9 Orten, unter einem Zehntel
der Lebendgeborenen betrug dieselbe in 138 Orten.
Als Todesursachen der im hiesigen Stadtkreise im
Juli d. I. standesanitlich angemeldeten 155 Sterbe-
fälle — darunter 9 von Kindern im Alter bis zu
1 Fahr — sind äntzegsben: Masern und Röteln 2.
Diphtherie und Krupp 1. Tuberkulose 18. Krank-
heiten -der Atmungsorgane 19. Magen- und Darm-
katarrk. Brechdurchfall 4. darunter 2 von Kindern
im Alter bis zu 1 Fr-br: alle übrigen Todesursachen
111. Im ganzen-scheint sich der Gesundbeitszuftand
seit dem- Vormonat unter den Säuslingsn etwas
verschlechtert zu haben.

t.
bat
sehr _ ..... ...
daß es ein Drittel weniger gibt als das letzte Fahr.
— Die Eltern des seit 4 Fahren beständig an der
Westfront tämvfeädsn Infanteristen Nik. Färber
erhielten die Nachricht, daß ihr Sohn in den letzten
schweren Kämpfen vermißt wurde.
sH Wilhelmsfeld, 1. Okt. Am Samstag wurde
eine juings Frau von hier verhaftet und ins
Amtsaeiangnis Heidelberg einaeliefert. Die -Frau,
deren Mann schon 3 Fahre im Feld« siebt, batte
mit einem Kriegsgefangenen ein Liebes-
verhältnis angeknuM. das nickt ohne Folgen blieb.
* Hilsenhaim. 1. Okt. Dem Sohn Les Nicko-laus
Sauer Jakob S.. Jäger, wurde das Eiserne
Kreuz und die badische Verdienstmedaille verliehen.
:: Neckarzimmern. 1. Okt. Dem Hauvtl-ehrer PH.
Weber an der kiesigen Volksschule wuüd« das
Ritterkreus 2. Klasse Les Ordens vom Zähringer
Löwen verliehen.

Handel und Verkehr
„Papyrus" Aktiengesellschaft Mannheims
außerordentliche Generalversammlung -be<-

MemzttMMWN! WÄklS. zütmi
Am 2. Oktober 1918, morgens 7 Uhr.

Aus Stadt und Umgegend
* Das Erdbeben: das am Samstag von der
Erdbebenwarte Königskuhl aufge-
Zsichnet wurde, ist besonders stark im Allgäu
verspürt worden. Außerordentlich heftig ist es in
der Eegend von Jmmenstadt. in Hindelang und
atm Fägersberg aufgetreten. Am Schrofen lösten
sich ganze Steinmassen los und gingen zu Tal.
Biele Gebäulichkeiten erhielten Risse.
* Berufsjubiläum. Sein öüjühriges
Berufs - Jubiläum als Buchdrucker
besing am gestrigen 1. Oktober Buchdruckerei-
bcsttzsr und Stadtrat Heinrich Dörr. Aus
diesem Anlaß hakte der Bszirksverein Heidelberg
des Deutscher! Buchdruckervereins zum goldenen
im „Bayerischen Hof" eine kleine Feier veran-
staltet. Der Bezirksvorsitzende. Karl Hörning,
überbrachte in herzlichen Worten die Glückwünsche
des Deutschen Buckdruckeroereiins zum goldenen
Jubeltage und überreichte dem Jubilar ein Ee-
denkblatt des Vorstandes des Deutschen Buch-
druckerverefns. Die hiesigen Kollegen ehrten den
Jubilar durch ein wertvolles Geschenk. Sodann
übermittelte Stadtrat Schneider im Namen
der Heidelberger Gehilfenschaft herz-
liche Glückwünsche und Drehermeister Bar des
sprach als Vertreter der Mannheimer Hand-
werkskammer und als langjähriges Mit-
glied der Prüfungskommission für Lehrlinge die
besten Wünsche für ferneres Wohlergehen aus.
Auch die Mannheimer Kollegen waren durch
Buchdruckereibesitzer Jacob vertreten, der die
Glückwünsche unserer Nachbarftadt überbrachte.
Für alle diese Ehrungen dankte Herr Dörr in be-
wegten Worten und gab ein kurzes Lebensbild
seiner selbst. — Am gestrigen Abend war aber
noch ein zweiter Jubilar anwesend, Buch-
dtzuckereifaktor Karl Brunner, in Fa. I.
Hörning hier, der gestern auf eine 30jährige Be-
rufstätigkeit Lei genannter Firma zurückblicken,
konnte. Nachdem sein Pbmtzipal ihm seine herzlich-
sten Glückwünsche und den Dank der Firma ausge-
sprochen hatte, überreichte Drehermeister Bar-
bes dem Jubilar das Ghrendivlom der Hand-
werkskammer Mannheim, wofür Herr Brunner in
bewegten Worten dankte. Im übrigen verlief der
Abend in anregender Meise, besonders verschönt
durch die humoristischen Vorträge in Mälzer
Mundart von Stadtrat ^Schneider.
* Beförderung. Fähnrich Walter Vierte
vom Msilier-Regt. Nr. 40 wurde Mm Leutnant
befördert.
* Die Gold- und Juwelenankaufstelle. die einige
Wochen -geschlossen war. nimmt am Freitag. 4. Okt.,
ihre regelmäßige Tätigkeit (Dienstag und Freitag
3—45^. Uhr! wieder auf. Wofür das Reich das
Gold und die 'Juwelen- braucht, das must nach der
zi-elbe-wußten Auiklärungstätiskeit der Goldan-
kaüfsstellen auch der Letzte begriffen haben: das
Gold in den Kellern unserer Zentvalnoteninstitute
amigefamme-lt oder von ihnen ins Ausland geschickt,
erleichtert die Finanzierung des Krieses, es stärkt
unsere Währung und bebt unseren Kredit
imA « slande. Mit den Juwelen befahlen wir
einen Teil unserer Einfuhr aus den neutralen
Ländern, di« wir im Interesse unserer Kriegführung
DWMMEEEMEE
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-oiilone waren zu schwach, als daß sie die Lage
Mitten retten können. Unter diesen Umständen
»rußte die Front weit nach Norden zurück-
Zerlegt werden, sodaß dein Gegner ein bedeu-
tendes Gebiet überlassen wurde. Bei diesem
t.ackiUe^. Huben die bulgarischen Truppen auch sehr
,Harke Verluste erlitten. Auch das Zuriickschaffen
-cs Kriegsmaterials ließ sich bei den schwierigen
W.-gvcrhältnissen nicht durchführen. Alles dies
trug dazu bei, um den inneren Halt der bu-lga-
tsichea Truppen noch weiter zu schwächen. Die
Erfolge der Salomkiarmce auf dem /Schlachlfelde
haben aber noch eine weitreichende politische und
moralisch- Einwirkung gehabt.
Starke deutsche und österreichisch - ungarische
Verstärkungen sind sofort auf die Kunde von die-
sen Vorgängen nach der mazedonischen Front ent-
sendet worden. Für die Mittelmächte kommt auf
rein militärischem Gebiet in erster Linie die' Si-
cherung der Bahn Berln — Konstantinopel und
der Flankschchutz der in Albanien stehenden L u. k.
iTruvpen in Betracht.
Auch in Palästina bat die Entente Erfolge
erzielt. Die türkischen Stellen westlich des Jordan
wurden vollkommen durchbrochen. Die türkische
siebente und achte Arn ree unter schweren Ver-
lusten und Einbuße an Kriegsmaterial geschlagen.
Auch östlich des Jordan konnten sich die Türken
nicht halten, da sich die ausständigen Araberstäm-
me gegen ihre Flanke und die rückwärtigen Ver-
bindungen wendeten. Auch dort mußte die Front
zurückgezogen werden. Gegenmaßnahmen sind in-
dessen schon eingeleitet, und es steht zu erwarten,
daß es südlich Damaskus gelingen wird, die Lags
wieder herzustellen.
Das Pendel des Schlachtenglücks bat diesmal
nach der Ententeseite ausgeschlagen. Es wird auch
wieder nach unserer Seite zurückfallen.

Ernährung u. Kriegswirtschaft
* Richtpreise für Wein. Das Landespreisamt
hat für den Wein der Ernte 1918 folgende Er-
zeug e r r i chtprefse. Wr je einen ArLtoWKr
festgefetzt, Ssegegend Weißwein 200 bis- 250 MH..
Rotwein 250—350 Mk., Oberes Meintal 200 bis
250 Mk., Rotwein 250-300 Mk.. Markgräfler
Gegend 300 bis 350 Mk., Rotwein 350 bis 400
Mk., Kaiserstuhl Weißwein 280 bis 380 Mk.,
Rotwein 370 bis 450 Mk., Breisgauer Gegend
200 bis 300 ML, Rotwein 320 bis 356 Mk., Or-
temruer und Bühler Gegend 300 bis 380 Mk., Rot-
wein 480 bis 5W Mk., Kraichgau- und Neckar-
gebiet 280 bis 330 Mk. Rotwein 350 bis 400
Mk-, Bergstraße 280 Lis 350 Mk.. Rotwein S50
hi» 400 Mk., Main- und Daubergegend Weißwein
200 bis 300 Mk. Rotwein 250 bis 350 Mk. Der
Amerikaner Wsdn kostet im ganzen Lande 150 bis
200 Mark. Der Mrinhändl-er darf beim Ver-
kaufs von Wein M den von ihm gezahlten Prei-
sen folgende Aufschläge nehmen: beim Verkaufe
ah Keller 10 v. H., beim Verkaufe ab Keller Lis
zum ersten Ablass« 20 v. H., bis zum zweiten Ab-
last« wettere S v. H. nach dem zweiten Ablässe
wettsre 6 v. H. Die Aufschläge, die die Gast- und
Schankwirte nehmen dürfen, wurden auf 30 bis
-. H. festgesetzt.


Ger'lchLsZerLrmg
Heidelberger Straskammersitzung vom
Oktober. Die ledige Dieustmagd Luise Borst
von Stein begab sich am 5. Sevtomb-er L. Js. in
das Marienhaus und in das Märte-Luifenhein»
dahier, angeblich um eine -Stelle zu suchen. Sie
benutzte aber den kurzen Aufenthalt daselbst zur
Entwendung von Schmuck- und Kleidungsstücken
von nicht geringem Wert, wurde aber dabei er-
tappt. Dem sie verhaftenden Schutzmann gab sie
dann einen falsche a Namen an. Sie wurde we-
gen Diebstahls i. R. und falscher Namsnsamsabe
zu sieben Monaten Gefängnis und 2 Wochen Haft
verurteilt.
Frankenthal. 1. Okt. Einen Zugochsen im Wert
von 3500 M. stahl der Arbeiter Frdr. Schuster
aus Sveyer in der Nacht zum 18. Juni aus einem
städtischsn Stall in der Nabe der Ludwigshafener
Easfabrik. Fußt-apfen führten auf die Spur des
Diebes. Die Strafkammer erkannte gegen ibn auf
1 Ja brEefängnis.

s Verlängerung der Frist für KartoffelschKne.
Mit Rücksicht aus die Verspätung der Kartoffel-
ernte hat das Ministerium des Innern die Frist
für die Stellung des beim Bürgermeisteramte
(Geschäftsstelle, Kartoffelamt. Leb-ensmittelamt)
nach Erwirkung der Li-eserunsszusage des Erzeu-
gers sinzureichenden Antrags auf Gestattung des
Kartosfelbezugs bis 10. Oktober und die Frist
für die Erteilung der Bescheinigung durch das
Bürgermeisteramt bis zum 20. Oktober verlängert.
-l- Neue Fleischhöchstpreise. Das Ministerium
des Innern hat die Höchstpreise für Rind-
fleisch und für Wurst neu geregelt. Hiernach
betragen die Höchstpreise: bei Rindfleisch (Fleisch
von Ochsen. Rindern, jungen Kühen und jungen
Farren» Gr alle Stücke mit Knochenbeigabe 2
Mk., für ausgebeinte Stücke ohne Knochenbeigabe
ausgenommen Lümmel 2.40 Mk„ .für den Lüm-
mel ohne Knochenbeigabe (ausgebeint 2.80 Mk.;
für Wurst: Leberwurst frisch auch abgebunden)
1.60 Mk., geräuchert 1.80 Mk.. Blutwurst (Grke-
benwurst) auch abgebunden 1,10 Mk.. Schwarten-
magen (roter und weißer) 1.60 Mk. geräuchert
1.70 Mk.. Fleischwurst (auch abgebunden) 2 Mk.,
frische Bratwurst 1.80 ML, Landjäger 2 Mk.


Wasserstande am 2. Oktober 1918?
Heidelberg: 1,22 m, Heilbronn: 0,55 m und in
Neckarsteinach: 0,81 m

nickt entbehren können. An die Säumigen und die
Lauen wendet sich diesmal der Appell. Was ist
das Opfer, das Las Vaterland von ihnen heischt,
rm Vergleich zu, dem. das Hunderttaufende dem
Feinde draußen täglich Md stündlich bringen? In
der Zeit nach 1813 galt es nach Treitschke als d'f-e
größte Schmach Gold und Juwelen zu tragen oder
in Besitz zu -Laben. Soll das Geschleckt der Enkel
zurücksteben hinter der Opserfreude und der Vater-
landsliebe der Großeltern? Soll es einst von umis
in der Exschickte heißen, die große Zeit, in di« ein
ühermöckstiges Geschick uns gestellt bat. habe ein
« kleines und kleinmütiges EesMcckt gefunden?!

Verantwortlich für den gesamwn Textil
Kurl Fischer ./
für den Anzeigenteil Hermann BeyeH.
Rotationsdruck und Verlag
Theodo» Berkenbusch, sämtl. in Heidelbert

Landwirtschaft
§ Das Weinsteuergesetz vom 1- August 1918 ist
am 6. Sptember in Kraft getreten. Dia -
Wirkungen des Gesetzes lassen sich heute noch nicht
übersehen. Soviel steht jÄwch fest, daß die Aus-
führung des Gesetzes zu vielen Zweifeln Anlaß
geben wird. Diese Zweifel soweit als möglich zu
beheben, ist Zweck einer in kurzem im Verlag
Eerisch und Cie., Ludwigshafen a. Rh. erscheinen-
den Ausgabe des Wenisteuergösetzes, die von
R chtsanwalt und Syndikus Dr. Kahn erläutert
und mit Beispielen versehen ist. Produzenten^
Weinhänldler und Wirte werden gut daran tun,
sich rechtzeitig und eingehend mit den einzelne^
Bestimmungen vertraut zu machen und hierbeü -
mit Vorteil die 200 Setten umfassende /Schrift von-
Dr. Kahn benutzen.
* Förderung de» Herbstbemeidung. Während
in manchen Gegenden Badens, z. B. im Ocker-,
land und Schwär,zwaldgebiet zum Teil schon eins
umfangreiche HerbstbeweiLung der Wiesen durch-«
geführt ist, liegen sehr große Wiesenflücken in an-
deren Gegenden namentlich in der Rbeineben«
vnbsweidet und unbenutzt. Bei der heutigem
Kriegslage und bei dem großen Mangel an Muh-
futterstoffen ist der Auftrieb von Web auf dick
Meiden zur Ausnützung der vorhandenen Mutter-^
gelegenhsit wirtschaftlich von größter Bedeutung,
und dringend geboten. Die Landwir tsckaft sknm--
mer hat dieserhalb einen Betrag bis M 20 000t
Mk. bereit gestellt. Für die Förderung der Herbst-t
beweidung gewährt sie Anschüsse an solche Geck
Minden, di« ein«n gemeinsamen Auftrieb, na-e
mentlich von Jungvieh auf die Miesen in diesen»
Herbst veranstalten und längere Zeit aüsführen.
.. ... ——-—:

Eins —„ , ,
faßte sich mit dein Abschluß eines Pachtvertrages
nlit der Zell stoss abrik Waidhof. Dieser Vertrag
sieht vor. daß der ganze Betrieb der Papyrus d-er^
art pachtweise an die Aellstoffabrik übergeht, daA
diese in der Lage ist, den Fabrikat ions- und Ver-
kaufsbetrieb der Papyrus auf eigene Rechnung
unter der bisherigen Firma weiterzuführsn. Dick
Pachtzeit läuft rückwirkend vom 1. Januar 1918
an bis 31. Dezember 1922. Der Vertrag wurde
einstimmig genehmigt und Konimerzienrat Frank
(Südd. Disc.-EM und Zlellstoffabrik Waldhof) ix'
den Aufsichtsrat der Papyrus-Gefellschast gewählt«

Letzte Drahttzerichte
Die Aussichten des Prinzen Max
Berlin, 2. Okt. Die Kandidatur des Prinzen
Max von Baden wird, wie es im -Berliner Tage-
blatt heißt, schon seit langem mit großer Ueberseu-
gungskraft von Mitgliedern der Linken empfohlen,
die -auf entschieden demokratischem Standpunkt ste-
hen. Nach außen hin würde die Ernennung des
Prinzen Max nu>r günstig wirken, denn dis
Rede, die er als Präsident der Ersten badischen
Kammer am 16. Dezember vorigen Jahres hielt,
hat überall einen starken und guten Eindruck ge-
macht. — Das Reichstagsmitglied Haußmann
schreibt im Berliner Tageblatt: Prinz Mar von
Baden hat dem Vizekanzler erklärt, daß er das
Amt in dieser Stunde nur annehme. wenn er
das voll« Vertrauen der Mehrheitsvarteien für sein
Programm besitze, und daß er kein Koalitionsmini-
sterium, sondern nur ein Mehrheitskabinett
Hilden könne. Der Reichstag, sagt Haußmann,
wird vor seinem Vertrauensvotum das Programm
des Kanzlers abwarten und die Mehrheitsvarteien
werden sich ihrer Mitverantwortung bewußt sein. —
An anderer Stells heißt es im Berliner Tageblatt:
Die Nationalliberalen hielten gestern eine
längere Sitzung interner Art ab. Bisher sind die
Mehrheitsvarieien noch nicht an die Nationallibe-
ral-en mit der Aufforderung heraMetreten, sich c
der KiMstettsbildung zu beteiligen.
U-Bootsmeldungen
Berlin, 1. Oktober. Durch die Veröffentlichung
der Versenkungs,Ziffern unserer U-Boot« hat der
Verband, wie sich amtlich herchusstellt, vielfach
Anhaltspunkte über den Weg ^erhalten, den unsere
U-Boote nehmen. Künftig werden «dak-er in einer
amtlichen Veröffentlichung nicht mehr die
einzelnen versenkten Fahrzeuge genannt, so
daß nur noch alle Mei bis drei Tage zusam-
menfassende Meldungen über bas Ergebnis
veröffentlicht werden.
Türkische Kapitulation in
Güd-Palästina
London, 3H. Sept. PalästinaLericht.
große türkische Streitmacht hat
Ziza südlich Amman kapituliert,
wiick gemeldet, daß es sich um 10 000
handelt.
Berlin, 2. Oktober. Wie dem Lokalanzoiger
aus Budapest berichtet wird, wurde infolge
der Verbreitung der spanischen Grippe un-
geordnet, daß sämtlich« Schulen bis zum 15. Okto-
ber geschloffen werden.
Amsterdam. 2. Oktober. Die Niederländisch-
Indische Presseagentur meldet aus Batavia, daß
in Weltevreden infolge eines riesigen
Brandes 1300 Menschen obdachlos sind.

liegt in unserer Hanä. Sein
Schicksal wirck nicht nur ckurch
Kanonen unä Maschinengewehr«
entschieden, sonäern auch ckurch
äen Seist unck äie vekunckung
sittlichen Willens in äer
tzeiwat. wenn wir fest unck
treu zusammenftehen, weräen
unsere Zeincke fühlen müssent
Deutschlau- kann
nicht untersetzen!

lüblts dw- Herr, daß diese Fingerspitzen in der Nähe
feiner Westentasche sich bemühten, di« Ubr bcraus-
zunebmen. Diese Versuche belustigten den Herrn,
und er steckte die Ubr bei einer kurzen Wendung
Unbemerkt in die anders Westentasche. Di« die-
bischen Finger waren auch sofort wieder da. und
da sie die Ubrtasche leer fanden, suchten sie die Rock-
tasche. um die Brieftasche zu stehlen. Plötzlich aber
erhielt N. von dem Herrn einekräftiaeOhr-
feig e. Ein empörter F-abraast — wahrscheinlich
ein Hehler des N. — ergriff die Partei des Fin-
gerfertigen. und es entstand ein erregter Streit.
Als N. abaefübrt war, stellte auch ein weiblicher
Fabrsast desselben Wagens fest, daß ihr aus ihrer
Tasche die Geldbörse gestohlen worden war. Das
Schöffengericht verurteilte N. zu einem Jahre Ge-
fängnis.
* Für lüü vlla M. Orden gestohlen. Ein großer
Einbruch istM Berlin in der Charlottenstraße 55
verübt worden. Hier befindet sich im Erdgeschoß
Las Geschäft der Ordens- und Hosjuweliere I. Go-
det u. Sobn. Es ist ein großer Laden mit einem
Empfangs- und Fürstenzimm-er. Hinter dem Lä-
den befinden sich außerdem ein Raum für einen
Wächter und, die Werkstatt, lieber einer Tür be-
findet sich eine Lustklanve. Diese haben die Ein-
brecher trotz des Wächters herausgenommen und
sich dänn- durch die schmale Oesfnun-g Eintritt ver-
ickasit. Die großen Stücke mußten sie unberührt
lasten, da diese in einen! sicheren Panzerschrank auf-
bewahrt werden. Unter den übrigen traten sie eine
sorgfältige Auswahl. Sie nahmen Orden im Werte
von über 109 909 M. mit. Von den Tätern fehlt
jede Svur,
* Ein Selbstverjorger. Dieser Tage gelangte
an die Bürgermeisterei Nieder - Erlenbach
ein Brief, der 25 Mark in Geldscheinen enthielt.
In einen! Anschreiben teilte der unbekannte Ab-
ender mit, Laß er vor einigen Tagen in Ni-ckdcr-
Cklenba-ch gewesen lei. um Aepfel zu kaufen, -aber
keine erhalten habe. Er hab- sich aber selbst zu
helfen gemußt und auf dem Heimwege seinen Ruck-
sack voll Aspsel gefüllt, die er einfach von den
Bäumen gepflückt habe. Zu Hause habe er seine
Beute gewogen und sestgsstellt, daß er 40 Pfd.
Aepstrs heimgebracht habe. Als Entgelt für die
Aepfel und als selbstauferlegte Buße zahle er an
die Gemeinbekak»- 2 5 Mirk. nv« d-m die
Besitzer der Acpsel entschädigt weiden sollten


ocfsk»
D cüs D

Niederschlag —
Mittelwerts von gestern:
Temperatur 7,9
Tunstdruck — mm
Relative Feuchtigkeit —

Kriegsfürsorge
* kvt« Umänderung von Uniformen z« Zivilan-
zügen. Die Heeresverwaltung bat. wie schon mct-
üetei-lt. um ihrerseits dem Mangel an Arbeitsklei-
dern einigermaßen absubelfen. sich bereit erklärt,
eine größere Anzahl von für Heeroszwecke nicht
nuebr »«eigneten Uniformen zur Umarbeitung
!in Zivilanzüse zur Verfügung zu stell n.
Ein großer Teil dieser Uniformen wurde bereits
der Reicksbekleidungsstelle überlasten und in deren
Auftrag -umgefärbt. Die Uniformen werden nun
entsprechend Uigeiichnitten und dann zur Verarbei-
tung ausgegeben, und zwar solle:» nach dem bisher
ausgestellten Plan 30 Prozent der Uniformen durch
das Gewerbe, d. h. durch die Maßindustrie, und 70
Mosent dwrck die Bekleidung-industrie lKleider-
fabMenl umgearbeitet werben. Bei der Verge-
bung der Arbeiten werden Gewerbe und Industrie
aller Bundesstaaten berücksichtigt werden.

Wärme-
Graoe
n. Cels.
niederst.! höchster
V ärmegrad
seit gestern
Wind-
Achtung
Himmel
———M
Luftdk!
mm >
P 3,8
P 3,4
P 11.0


— ——
 
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