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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0503

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Samstag, den 12. Oktober 191.8

69. Jahrgang

Bezug»- und Anzeigenpreis. Die .tzeidelb«r»«r geitimg- kostet bei jebir Postanstau
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Heidelberger Zeitung erscheint an jedem Wochentag mittag» 12 Uhr. Erotirkelgdten sind La«
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ausierdem amtlicher Kodmmgsaiqetger, Die Heidelberger Zeitung kann durch sil« Psskanslaiten,
durch die Agentmen aus dem Lande, bl« Trägerinnen und bei der GeschLftdsleü« selbst — HauptzU. 23 —
monatlich und vierteljährlich bestem werden.
Hauptlchriftleiter: Kurt Fischer in Heidelberg .
Druck «.Verlag: Theodor Berkenbusch -H-tdelderger verlagoanstalt un» »ruckerei, Heidelberg.

HeidelbergeeZeilung
(UnabhängigeTageszelLung) .
— nhigungs blatt fü-Nor-bade« «rrd die angrenzenden Teile von Bayer«, Hessen und Württemberg
2 8 .....WM ^!I !


Die deutsche Antwort vor der Msendung

Die deutsche Note
^rttu, 12 O«t. Di« Nordd. Mg. Ztg. meldet:
Antwortnote der deutschen Regierung an
' !"» ist, wie schon bekannt, zwar dem Vrinzip
" ch «ich in ihrem politischen Sinnser-
' agestel 1 t. Sie wird jedoch heute nochnrcht
sehen, da es die Wichtigkeit und die Trag-
wette der Angelegenheit erforderlich, erscheinen
Men, dad auch Reichstag und Bundesrat
«ru sich Subern. Der grobe Ausschuh
es Reichstags wirb, wie wir von Parlament«-
"icher Seite hören, morgen zusammentreten und so
elegenheit haben, die Note kennen zu lernen,
benso wird sie dem Bundesrat als dem vex-
'Mungsmähigen Organ der verbündeten Regierun-
gen und Träger der Reichssouveränität vorgelegt
werden. Erst dann, also wahrscheinlich erst
Morgen, wird die Note an die Schwei, zur Ver-
"" lung übergeben und vermutlich auch gleichzeitig
veröffentlicht werden.
« -r «
Wünschenswert es einerseits auch gewesen
wenn, wir ursprünglich geplant, die deut-
-iuiwort an Wilson ohne Verzögerung, d. h.
u l_oufe dieser Woche abgesandt worden wäre,
«ndetseits natürlich durchaus zu begrünen,
alle verfassungsmäßig in Betracht
wenn, wie ursprünglich geplant, die deut-
^ »1010, die folgenschwerste des ganzen
e s, Berlin verläßt. Da, wie durchaus W-
ten n verlautet, (und nach den Ereignissen in
zu ..MEin unserer Verbündeten Mr nicht anders
die Note in entgegenkom-
mit Ui i'" Tone gehalten ist, muffen wir uns
vorläufigen begnügen und die Veröf-
lu»g Mmg des Textes abwarten, ehe dazu Dtel-
Icki-n r^-ommen werden kann. Doch sei das eins
Dina- vorweg gesagt: die Entwicklung der
wi» uns zu Zugeständnissen,
beff-^^M keiner von uns von dem bisher un-
HLtte " Deutschland erwartet oder verlangt
nicht o -,"0" sentimentalen Klagen ist aber seht
all-: t' Realpolitisches Denken muß
danket ^.schlag gebend s«in. Der Ge-
Antm».t n Ev'r durch unsere entgsgenkoinmBn.de
näher«" Einem hoffentlich dauernden Frieden uns
nrust den Trost in sich bergen,
N uicht Ee Wünsche erfüllt werden.
dex m?', ^-«t aber doch ein Wort mahnen-
Serad-7?. "" n g angebracht. Der bisweilen
Volkes..KMuenhaft unpolitische Sinn unseres
und d-» "At den Himmel bereits voller Geigen
w e i fsj 'N jeden unmittelbar bevorstehend. So-
bingt wir noch nicht und es ist unbe-
zu Kali-» ^ia. sich immer wieder vor Augen
rückbletkA wir, die wir allmählich allem zu-
wel,r.„^N:, uns bis zur äußersten Entschlossenheit
st en,"Een um überhaupt unsere Exi-
ist der <H"n. Unser schlimmster Feind
uerkehri-» " "Aube un uns selbst! Nichts wäre
in tatenlosem Fatalismus die
^nzun-^?^^',^ denen wir seht betroffen sind,
sten Unsere Truppen an der Front lei-
ichauen 'A Usbermenfchliches. Auf sie soll man
äbe^, ' Wenn Stunden des Kleinmuts uns zu
b^zige .^bben. Wir daheim haben setzt dis
die Neuni Alegsanleihe zu zeichnen, damit
anlej p in Wahrheit zu einer Friedens-
Kletnolä,,N! Werde, und die Cchniachmütigen und
Gestir,, V?AEN zu trösten und anfzurichten. Das
wird au<a , -Archen ist noch nicht erloschen, und
«»ch weiterhin strahlen!
Usb^^^" unnötige Verzögerung
schreibt Beantwortung der Wilson-Note
Seite . Boffrschs Zeitung: Auf deutscher
rung >, »Ar die Absicht, jede unnötige Verzöge-
Ajtte ^AEiden. Man hofft anscheinend, bis
endgstlt?» Woche bereits im Besitz der
darauf läkü"ik:" Wilsons zu sein.
Sitzung de« . Tatsache schlietzen, das, die nächste
fft. Die de,,Mchstags auf Mittwoch anbermnnt
Bundes» Antwort an Wilton wird noch
Der Bundesrat vorgelegt werden, ehe sie abgeht.
''LNüstreten "" diesem Zwecke heute zusanl-
der Tageblatt schreibt: Man hoffe,
Agierunn „A^^baustausch zwffchen der deutschen
a u e rPräsidenten Wilson zu einem
Werde. "d en für die Welt führen
^on dk«"Ä^er führt folgendes aus: Wie
Küssehen Regierung vorbereitete Friede
" darüber kann man sich nach allem.

was in den letzten Tagen vorgsfallen fft,. kaum
noch einer Täuschung hingeben. Vom deutschen
Volke wird verlangt, das; es sich nach vierjährigen
unerhörten Siegestaten, nach unendlichen Opfern
an Gut und Wut mit einem Endergebnis
abfindet, das noch unter der Regierung des
Grafen Hertling kein Mensch auch nur für denk-
bar gehalten hätte. Wenn unser Volk sich ins
Unvermeidliche fügen sollte, so könnte es nur in
der Erwartung geschehen, das; damit wirklich der
gequälten Menschheit ein dauernder Friede ge-
bracht würde, das;, also dem deutschen Volke vom
Feinde keine Opfer an nationaler
Ehre und an Z u k u n f t s w i l l e n zu gemu-
tet werden. die es nie und nimmer ruhig ertragen
tonnte. Unsere Regierung geht bei ihrem Verhal-
ten vom der Erwartung aus. dass sie damit einer
gerechten Regelung der Völkerbeziehungen, wie

General- und Mmiralftabsberichte

Der deutsche Abendbericht
WTB. Berlin, 11. Okt. abends. lAmtl.j Vor
unseren neuen Stellungen östlich von Cambrai
und St. Quentin und auf beiden Maas-
ufern sind feindliche A««rkffe geschei-
tert. Nordöstlich von Cambrai habe« sich er-
neute Kämpfe entwickelt.
Der deutsche Tagesbericht
WTB. Gr. Hauptquartier, 11. Okt. (Amtl.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Südwestlich von Douai setzte der Feimd zum
Angriff gegen den Trinquige-Mschnitt südlich der
Scarpc an. Kanadische Regimenter, die über
Sailly hinaus »orznbrechen versuchten wurden
unter schweren Verlusten zuriickgeworfen.
An i«r Schlachtfront östlich von Cam-
brai und St. Quentin sind starke An-
griffe des Feindes gegen unsere neuen Stellun-
gen und ihre im Vorgelände belassenen Vortruppenl
gescheitert. Der Feind stand am Abend etwa
in Linie Naves—St. Vaast auf den Höben westlich
von Solesnes—Le Chateau, westlich der Linie Sou-
plet—Vaux—Aubigny—Aisonville und auf dem
Westufer der Oise zwischen Origny und La Fere.
Teilangriffe des Gegners bei Berrv-au-
Vac, an der Aisne, an der Suippe und an der
Arnes wurden abgewiesen. Zwischen St. Etienne
und der Aisne haben wir unsere Truppen in rück-
wärtige Linien beiderseits von Grand Vre auf das
Nordufer der Ai re vlangemäk, vom
Feinde ungestört, r u r ü ck g e n o m m e n.
Aus dem westlichen Maasufsr fetzte der
Feind erneut zu starken vergeblichen Angriffen bei-
derseits der Strotze Charpentry—Romagne an.
Aus dem östlichen Maasufer ariff der
Amerikaner tagsüber mit starken Kräften zwi-
schen Sivry und dem Haumont-Walde an. Bran-
denburgische, hessische, rheinische und österr.-ungar.
Regimenter schlüge» in hartem Kampf alle An-
griffe des Feindes ab. Das österr--ungar. Znf.-Re-
giment Nr. 8, unter seinem Kommandeur, Oberst-
leutnant Po pelka, zeichnete sich hierbei beson-
ders aus.

Im Monat September wurden an der West-
front 733 feindliche Flugzeuge (davon
128 durch Flugabwehrkanone») und 85 Fessel-
ballone vernichtet. Hiervon sind 158 Flugzeuge in
unserem Besitz, der Rest jenseits der feindlichen
Linien erkennbar abgestiirzt. Trotz der vielfach
grotzen zahlenmätzigen Ueberlegenheit des Gegners
haben wir im Kampfe nur 187 Flugzeuge verloren.
Der erfolgreiche Kampf in der Luft schuf die Grund-
lagen für das tatkräftige Eingreifen unserer Flie-
ger bei den Kämpfen auf der Erde. Durch Aufklä-
rung bei Tag und bei Nacht, durch Bombenangriffe
gegen militärisch wichtige Ziele im feindlichen Hin-
terlands und durch Angriffe auf dem Schlachtfeld«

mit Maschinengewehren und Murfminen habe« sie
die Infanterie und Artillerie überall wirksam un«
teiWtzt. Trotz hartnäckiger Angriffe der Feinde
aus unsere Fesselballone, bei denen wir 183 einbütz-
teu, konnte der Gegner die rücksichtslos sich ein-
setzenden Beobachter an ihrer erfolgreichen Tätig-
keit nicht hindern.
Südöstlicher Kriegsschauplatz
Aus dein südöstlichen Kriegsschauplatz neu cinge-
trofsene Truppen stehen in der Gegend südlich von
Risch in Gefechtsfühlung mit Serben und
Franzosen.
Der Teneralquartiermeister: Lützendorfs.
öas nicht schasst,
ist tote Uraft;
Gelö, öas jetzt ruht,
wiröSchlüölmüSLut.
Zeichne öie Neuntel
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 11. Okt. Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz.
An den Gebirgsfronten vielfach Kämpfe
von Sicherungs- und Erkundungsabteilungen.
Balkan-rKiegsschauplatz.
Der Uebergang über den Skumbi blieb der
italienischen Reiterei auch gestern verwehrt. Priz-
rend und Pristina wurden durch unsere Trup-
pen geräumt. Aus den Höhen nördlick von Les-
kovac stehen deutsche Bataillone im Kampf mit
den Serben. Hinter der Armeefront mehrfache
Bandenkämpfe.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Unsere Regimenter bei Verdun bestanden auch
gestern erfolgreiche Abwehrkämpfe.
Der Chef des EeneralstiVs.
Der U-Bootskrieg
21 VOÜ Tonnen
SSTB. Berlin, 11. Okt. (Amtlich.) Zm
Sperrgebiet um England habe« unsere Untersee-
boote 21888 BRT. versenkt.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
-r:- <-
London, 10. Okt. Das Reutersche Büro meldet
Wer die Torpedierung des rapanischen
Dampfers »Hinrano Maru": Der Dampfer
wurde in Höhe der irischen Küste torpediert. Mehr
als 200 Personen sind umgekommen. — Der Post
dampfer „Leinster" (2646 BRT.) wurde zwi-
schen Dublin und Holyhoad torpediert. Von 700
Personen wurden ISO gerettet.

sie Wilson so oft als sein Programm verkündet
hat, die Wege ebnen wird".
Die nächste Neichstagssitzung
Berlin, 11. Okt. Die nächste Sitzung drs
Reichstags findet am Mittwoch. 18. Okt,
nachmittags 1 Uhr statt.
Einberufung des türkisen
Parlaments
Konstantinopel, 11, Okt. Das Blatt Tertju-
man Hakitat teilt mit. da» die. Einberufung des
Parlaments am 10. Oktober erfolgte. . Chro-
nos will aus bester Quelle erfahren haben, das;
die türkische Regierung keinen Entschluß
vor dsm Zusammentritt saffsn will.

Die Auflösung der
Donaumonarchie
Was sich in den lebten Monaten hier und da^
wenn auch recht schüchtern, aber doch deutlich er*
kennbar abseichnete, tritt nun in die Erscheinung,
Die Donamnonarchie ist, wenigstens in der Form,
in der sie bis jetzt bestand, im Zusammen«,
brechen. Ungarn wird eine neue Regierung
bekommen, an deren Spitze nach den neuesten,
Nachrichten Graf Michael Karolyi berufen
werden soll, einer der bekanntesten Pazifisten und
Gegner des Bündnisses mitt Deutschland;
dazu der Vertreter des absolut unabhängigen Un-
garns, der allenfalls eine in der Person des Kö-
nigs bestehende Personal-Union mit einem ande-
ren Staate Massen will. Ist Ungarn wenigstens,
in sich geschlossen und von der Absicht durchdrungen,
es zu bleiben, so befindet sich Oesterreich vollkom-
men im Stadium der Auflösung. Der
tschechische Staat ist bis in die kleinsten Ein-
zelheiten soweit vorbereitet, dah er sich jeLen.
Augenblick bilden kann. Ebenso ist auch das s ü d-
slavische Reich, wenigstens auf dem Papier,
fertig. Da, wie berichtet, die Deutschen in
Oesterreich sich endlich entschlossen haben, ihr Schick-
sal in die eigenen Hände zu nehmen und ihr Ver-
hältnis zu«: Dynastie Habsburg ohne alle Senti-
mentalität zu regeln und wenn möglich sich an
Deutschland ans u schließen, so kann das
Schicksal eines Staates, dessen Bolksteile mit Macht
von einander abstreben, nicht mehr zweifelhaft
sein.
Wilson hat übrigens die österreichische Noto
offenbar nicht beantwortet, weil die En-
tente sich wohl nur bereitfinden läßt, mit den ein-
zelnen Nationalitäten der sich auslösenden Mon-
archie »u verhandeln, mit den Deutschen, Ungarn
und Tschechen also gesondsrt. Zn diesem Sinne
bereiten die einzelnen Völkerschaften ihre natio-
nalen Vertretunsskörperschaften in fieberhafter
Eile vor.
Ob sich noch ein neuer Staat mit Bundesstaaten
etwa nach dem Vorbilde Deutschlands unter dem
Rainen Oesterreich bildet oder oh die einzelnen
Staaten selbständig und souverän werde«, kann
heute noch nicht gesagt werden. Im Grunde fft dies
auch ganz gleich. Die alte Donau-Monarchie und
damüt ihre Bündnisfähigkeit fft erle-
d tH,t. Die Lage, die sich daraus für uns ergibt,
zwingt uns zu Entschlüssen, die wir unter andere«
Umständen nicht gefaßt hätten. « — « j
Rücktritt Hustareks
Wien. 11. Okt. Dein Fremdenblatt zufolge teilt«
Hussarek den Parteiführern mit. daß das Ka-
binett entschlossen sei. z ur ü ck z u t r et em. ,
Ein Völkerministerium *
Wien. 11. Okt. Oesterreick und Ungarn wecken
nam langem Zöger» jetzt gleichzeitig zur Um-
wandlung ihres Regierun gsiystems
Wussten. Das macht einen Kabinettwecksel not-
wendig. der in Wien und Pest unmittelbar bsvor-
stebt. Von anderer Seite wird bestritten, daß
Herr v. Lamm nick zum Ministerpräsidenten aus«
ersehen fei, er würde vielmehr Minister obne Por-
tefeuille sein. Als seh: ernster Kandidat für den
Vorsitz im Kabinett wird da- Herrenbausmilglted
Fürst Ferdinand Lobkowitz genannt.
Wien, 11. Okt. Der Kaiser bat ffir heute und
morgen 21 Mitglieder des Abgeordne-
tenhauses zu sich gerufen. Es wird versichert,
daß der Zweck dieser Audienz der ist, dem Monar-
chen die Möglichkeit zu bieten, von den Parlamen-
tariern selbst die Unhaltba ke't der bisherige»
Struktur der Monarchie zu vernehmen.
Die ungarischen Delegationen sind ans den
15. Oktober einberusen worden.
 
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