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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0680

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Der Mensch hat in seiner Natur einen
gewissen Trieb zur Vollendung vermöge
"dessen er nichts gern halb läßt.

Vas Reick clei* frau.
-----!--- >


Manche Dam« möchte den kleinsten
Lutz haben, aber auf dem größten leben.

X.LXHI.









Slachscknciöc« de»

Ab». 7. Vte Rande» »erde« durch Nasxekl ineinander gefügt.

Ab». 8. Rdschnelte« de» ilde».
Kedende» Leder» «m Sahtenrand.

dem
UNd
auf-
oder

ießt den Efeu, sobald die Erde trocken ist, lockert zuweilen die obere
t'sf und gibt den Satz von Kaffee-Ersatz als Düngemittel darunter.
-< eignet sich besser zur Zimmerkultur als der kleinblättrige, der
msprucht, während der großblättrige selbst in ziemlich dunklen

Add. 4. Der falsch -knz«.
schlaffte Nage! ik! durch da»
Srerl«««» gedrungen.

Abb. ».
Sohle mit aus-
genaget -n
kederschonern.

Abd. g.
. Vic durch«
geiaus-n»
kohl«.

Add. t- Adncbmen der Sohien« «ch
Adsarftäch».

Ad», ro.
vt« fertig« Soblenreraratr».

losigkeit
unsre Nerven zügeln und den festen willen stählen
lehrt, die uns das, was wir begonnen, auch durch-
führen läßt, ihrer bedürfen mehr denn je in der
schweren, ernsten Jetztzeit', wie die Kämpfer dort
draußen in Not und Gefahr aushalten müssen, so
dürfen auch wir in der Heimat keinen Stimmungen
nachgeben, sondern müssen vorwärts, voller Hoff-
nung und Gottvertrauen. Sobald es uns gelingt,
unsre" geistigen Nerven zu beruhigen, dann werden
sich mich die physischen bald genug erholen, und
wir sogar fähig sein, andere, die gleich uns klein-
mütig werden wollen, zu überzeugen, daß gar kein
Grund zur Schwarzseherei vorhanden ist und daß
ein Angstmachen nur schädlich wirken kann, ohne
das Geringste zu ändern, wir haben solange ausge-
halten, wir werden es auch bis zum Ende durch-
führen. Unsere kämpfenden Helden ermüden auch
nicht. Mit stets wachsender Begeisterung erfüllen
sie in selbstverständlicher Treue die ihnen zufallen-
den Pflichten. Lür uns verteidigen sie die deutsche
Heimat. So gilt es auch für uns Lrauen auszu-
harren in der Art Kriegsdienst, die uns bleibt; —
vor allen Dingen auch betreffs des moralischen Teils
der Mithilfe in dieser harten Zeit.
Und ob es währt bis an die Nacht
Und wieder an den Morgen ....
Geduldig harren und hoffen. Gott wird wachens
Gott wird schützen. Lr wird der gerechten Sache den
Sieg verleihen. Jedem Dunkel folgt das Licht, wir
machen unser Kreuz und Leid nur größer durch die
Traurigkeit. Haltet aus in Treue, deutsche Lrauen.
A. M. w.

Abb. S. ____
L»mftl«b«iw am Sobl«»ra»b.

Deutsche Frauen^ haltet aus.
Die große ernste Zeit, in der wir seit den letzten Jahren leben, entwickelte in
zahlreicken Meuscheuherzen viele edle, oft ganz ungeahnte Keime. Besoud.rs löste der
Krieg auch die schönsten Eigenschaften der deutschen Lrauen aus."", Die rgei -- ivöT-I c
1 e an dein großen völkerrinaen das Mitgefühl für die,verwundeten uudI.I..:.

für all« jene Lamilien, die in einem ihrer Angehörigen dem Vaterlande das höchste
Gpfer darbringen mußten, ließ das eigene, jetzt doppelt klein erscheinende Ich mehr
und mehr in den Hintergrund treten, wer wagte es noch, seine eignen, zuweilen doch
nur eingebildeten kleinen Leiden zu beklagen, in Hinsicht auf alles das, was unsre
tapfern Krieger ertragen müssen! — Ls war, als sei eine große Umwandlung über
die Menschheit gekommen, als sähen alle nun das eine große Ziel!
Leider beginnen nun aber einzelne schon zu ermüden. Nicht nur, daß sie plötz-
lich die zuerst mit solchem Leuereifer übernommenen Pflichten nicht länger durchführen
zu können behaupten, auch das kraftvolle Ertragen der Auf-
- „gingen und Sorgen, die ein Krieg stets im Gefolge hat, läßt
hier und dort nach. „Cs dauert so lange!" heißt die Klage jener,
denen es nun auch, trotz der herrlichen Erfolge im Westen, nicht
schnell genug dort geht. Sie überlegen nicht, daß bei einem so
gewaltigen Völkerrtngen, wie es dieser Weltkrieg allmählich ge-
worden, bei der Riesenausdehnung
der Schlachtenlinien, ein täglicher
Sieg doch einfach ausgeschlossen
ist, daß wir schon allen Grund
haben, dem himmlischen Vater zu
danken, daß unsre Waffen Fort-
schritte genug machten, um sich
nun ganz dem Westen widmen zu
können, und daß der gleiche fest«
Stab, auf den wir uns doch zu-
erst so voller Hoffnung gestützt:
das unerschütterliche, felsenfeste
Gottvertrauen? uns immer in
gleicher weise zur Seite steht.
Der alte Gott im Himmel, er lebt
noch! Lr ist und bleibt der beste, der
zuverlässigste Bundesgenosse. Die gläu-
bige Zuversicht, daß der himmlische Vater
alles zum guten Ende führen wird,
die sollen und müssen wir uns erhalten,
mag der Krieg noch so lange dauern.
Dazu bedarf es der steten Mahnung:
„Deutsche Lrauen, haltet auch Ihr aus",
bedarf es der Selbstzucht, die schon in
Lriedenszeiten von unendlichem werte
ist, die einzig und allein die richtig«
Selbstzucht, uns in dem Strudel der Welt
nicht untergehen läßt. — Die eiserne
Selbstzucht, die keine schwächliche Mut-
gestattet, die uns unser Temperament,

Das Besohle» eines Schuhes im Dause. .
vor einigen Wochen haben wir unfern werten Leserinnen erklärt wie man sewst
«inen schiefgetretenen Absatz gerade macht. Heut« soll gezeigt werden wie man selbst
einen Schuh besohlt.
Linen Schuh zu besohlen klingt eigentlich recht schwer, ist es auch in dem Lalle,
wenn kerniges Material in Lrage kommt. Da dies bei unserem Besohlen nicht der
Lall ist, sondern Kunstleder verwendet wird, das sehr nachgiebig ist, so macht unser
Besohlen keine Schwierigkeit.
Zuerst streift man den Schuh öder Stiefel über den größten Kopf
des Dreifußes und legt nach Abb. 1 über die Sohle ein Stück Gaze oder
Papier. Auf dieses zeichnet man den Umriß der Sohle ab und schneidet
vorläufig den gewonnenen Schnitt aus. Dann lockert man die durch-
gelaufene Sohle am kleinen Guerrand mit dem Stemmeisen und reißt sie
mit der Zange vollends ab, Abb. 2.
Die Stifte und Nagelspitzen, die
dabei im Schuh steckenbleiben,
sind mit der Raspel abzuseilen.
Der Pfeil, Abb. Z, zeigt aus die
abgeraspelte Stelle. Beim Ab-
raspeln achte man daraus, die
Raspel flach zu halten, sonst stößt
man in das Leder.
Zur neuen Sohle wird Kunst-
leder (Lederersatz) genommen. Ls
sind verschiedene Sorten in den
Ledergeschäften erhältlich.
Man schneidet zuerst die
eine Sohle etwas reichlich nach
vorhin abgenommenen Schnitt zu
dann die anders. Hier muß man
passen, daß man nicht zwei rechte
zwei linke Sohlen zuschneidet. Dann
streift man den Schuh über den Drei-
fuß und legt die Sohle auf. Sollte
die untere Sohle noch eine durchge-
laufene Stelle ausweisen, wie bei Abb. 2,
so muß diese mit einem dünneren
Lederfleck oder einem Stück Pappe be-
deckt werden.
Die Sohle wird zunächst in der
Längsmitte mit drei Nägeln befestigt.
Ls sind die „Haltnägel". Die Nägel,
die für Kunstlederfohlen verwendet werden, sind
saft 1 cm lang, dünn, und haben einen größeren
Kopf. Man nagle die Sohle nur einmal rings-
um auf und zwar 1 cm vom eigentlichen Rande
entfernt und in t cm breiten Abständen. Die
Löcher find vorher mit dem Ort gut vorzu-
schlagen. Empfehlenswert ist, dis Richtung der
Nagelung vorher mit Bleistift zu bezeichnen, Abb. Z.
Beim Einschlagen des Nagels halte man ihn
nach innen, sonst hat man das Mißgeschick, daß
der Nagel, wie bei Abb. 4, durch das Oberleder
tritt. Lerner ist es wichtig, tüchtig aus den
Nagel zu schlagen, damit dessen Spitze sich um-
nie:et. Da die neue Sohle vorhin etwas größer
geschnitten wurde als das Muster ist, so muß
jetzt der übertretende Rand mit einem scharfen
Messer abgeschnitten werden. Damit die Kunst-
ledersohle am Aufzenrande nicht die ganze Starke
zeigt, schneidet man einen Streifen ringsum ab,
der am Aufzenrande etwa die Hälfte der Sohlen-
stärke beträgt und nach innen zu etwas vor der
Nagelung verläuft.
Beide Ausführungen sind auf den Abb. S
und 6 zu sehen. Mährend des Schneidens und
des darauffolgenden Raspelns ist das Oberleder
mit dem Daumen der linken Hand am Sohlen-
rande zurückzuschieben, damit das Leder nicht ver-
letzt wird, Abb. Z und 7.
Zuletzt schwärzt man den Sohlenrand mit
Benzinschwärze und glättet ihn mit der Raspel.
Zur Ergänzung dieses Kapitels veranschau-
licht die Abb. 8 eine Sohle, die mit Sohlenschoner
aus Leder benagelt ist. — Abb. 9 zeigt eine Sohle, die nur an der unteren Hälfte
durchgelaufen ist. In solchen Lällen setzt man ein Stück Leder in der ganzen Breite
des Schuhes auf und gleicht das Loch darunter erst durch eine kleine Zwischenlage
aus. Zur Reparatur verwendet man altes, guterhattenes Sohlenleder oder auch Schaft-
leder. Ersteres muß vor dem Gebrauch einige Zeit im lvasser weichen, vor dem
Aufnageln des Leders sind die Löcher vorzuschlagen.
Lei der Verwendung von Schaftleder lege man eine doppelte Schicht auf und
schütze die ausgebesserte Stelle vor zu raschem Durchlaufen des Leders mit kleinen
Sohlenschonern aus Eisen. Wie die Abb. 10 ze gt, ist das Lederstück ringsherum auf-
zunageln. Die inneren Ränder des Leders können durch Raspeln verflacht werden.

W». L Latynin! »er Sohle u«d Wraspel« »«» Ab». 5. va» Aufiiazeln »«* Schi».
k«^l««»sum.

Lfeuwä'nöe im Zimmer.
vielfach als „unmodern" aus den Wohnräumen verbannt, dienen die bei unfern
Großeltern noch so beliebten Lfeuwände doch dazu, allerliebste Arbeitsplätze wie Ruhe-
winkel in einem größeren Zimmer zu schaffen, bez. Töchtern des Hauses im allgemeinen
Wohnzimmer ein „Ligen-Lckchen" zu sichern, in dem sie ihren Schreib- oder Nähtisch,
ihren kleinen Bücherständer ufw. aufstellen, und so „ihr Reich für sich" haben. Man
verfällt deshalb hier und dort schon wieder darauf, Lfeuwände in schmalen, langen
Holzkästen, mit einem Gitter, daran die Pflanze sich emporrankt, aufzustellen. Als selbst-
verständlich muß natürlich eine gute pflege des Efeus vorausgesetzt werden; vor allen
Dingen gilt es, die Blätter staubfrei zu erhalten. Man stäube sie deshalb täglich mit
einem weichen püjchel ab und wasche die Blätter alle Z-4 Wochen mit einem weichen
SckwaMm und lauwarmem" Wasser, wenn man sie nicht mittelst Gießkanne bespritzen
kann. M.u



Vas ^i-öüte
SO—I1O dreit.
- kiläscLröirs Lrsps «Zs eLLZrrss»
D 3-7». .
 
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