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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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HeidelbergerMung

Heidelberger Zeitung «jchrnu aa jedem w»qent»g «urag» ir Uhr. e>ro,tirbe!tar--n vn» da»
rt'-zlft «mMch« vertlündl-nnzstzt»« de» Dezlrk» Ksldelberg, die tzeidekber,« Fen-IiriiebliMee,
außerdem amMcher «ohnunssanzciser, Di« Heidelberger Zeitung Kai»! durch alle Po'iansiuüm,
durch die Agenturen aus dem Lande, Vie Trägerinnen und bei der »«lchäfirftrlle selbst — KauptzW. LS-
monaMch und vierteljährlich bestem »erden,
tzauptschristl-ir-r: Kurl Fischer in Heidelberg
Druckt «.Verl»«: Theodor Berkenbusch — Heidelberger verlagaanitali und ÄeuLeret, Heidelberg.

Bezug». UNS Anzeigenprei». Die .H«i»e»«^r »esM »ei jeder P»sk«4talt
nionailich I.i, M., »ierteljihelich ».!« «. «eeschU.hlich gaste»,ebghr, durch die AgeuUrren »der
di« Trägeri»»«» frei Hau, m»u«U!ch l.tl M. — Vie sechegespollen« Petichell« »der deren Raum
hostet do Vfg.; in« RekInmetM di« «tergespalteae Petileeile l—, mit Platz»»rschrlft l.g» M.
Bet Medercholangen Aachltch nach Tarif. Lrsülungeori ist Heidelberg. Etnzeloerdauf 10 Pfg-
Vrn» u. »erlag: Theadl Berdenbasch-Heidelderger »erlageanstaU u. Dru»er«l-eidelderid
P-Itsch-chdoai» «arleruhe «r. »«7. Fernsprecher: Aedabtian l«. «eschSstdstelle W
--- —


Unabhängige Tagsszerrnng)
bsrkündigungsblati fLs Nsr-bahe« rrrrö hie sngrenzerrhen Teile vs« Bayer«, Hesse« u«h DürllemYerK
E-».- -',n,,«»---——
284 Mittwoch, den 4. Dezember 1918 69. Jahrgang
»II I!l,i!7T«>IiI ! ! 7-'—:iWI»Hi»

Die einmütige Entente
. ^don, 3. Dez. Reuter erfährt von matzssben-
Ei-elle, -Utz die wsiteren Vemtungen aufs der
Aijsch französisch-italienischen Konferenz kei n <.-
^^inungsverschiedenheit irgend welcher
- K suta-gs gebracht haben, und daß man zu endi-
' ^kstl und wichtigen Beschlüssen gekommen ist.
Nmelung des Friedens wurde in ihren E-runD-
'^«ii besprochen. Die nächste Sitzung findet mor--
statt. In amtlichen Kreisen wird erklärt, daß
Schluß der Konferenz nichts über Vie Einzeln-
sten der besprochenen Fragen Mitgeteilt werden
Die erreichten Beschluß» seielr definitiv.
Nichts ohne Wilsons ZustiMmnug
eAs, z. Dez. Zm Heercsausschuß gab Aüra Ul r
"a«nt, daß eine Nichterfüllung der Waffenstilb
AldsLedingungerr dem Marschall Fach wieder
'tionsfreiheit geben werde. Man werbe.
nichts unter » eh,nen, ohne sich zu-
«r der Zustimmung der Alliierten, besondere
l versichert zu haben. Die Entwick-
* a der inneren Verhältnisse in Deutschland sek
s besorgniserregend zu bezeichnen.
^attzösifch:hKlgnche Nhsin- rmd Maas-
politik
»>^e>n. z. Dez. Das Berner Tageblatt m-elvet aus
Der Temvs berichtet: Außer Voincarv
W Cle?aenceau wind am 8. Dezember auch K ö -
,'s Albert in das wiedereroberte Straß-
es » «bnsiebe«. was bedeutet, daß zwKck-.'u -Fraick-
uM Belgien fortan ein« asm einsame
-?^.in- Maasvolitik bestehen werde.
.>«rMer dürfe man stck in Deutschland keiner
"«chchuna kmasben.
hbiehuunK von Sonderfriedensschlüfien
Berlin, 3. Dez. D.'r Fricdensschluß mit den ein.
e ln« n deutschen Bundesstaaten wird in eng-
üchen und französischen Auslassungen abgelchnt,
.stch besonders gegen Bauern richten. In einem
. s^tartildl der „Times" wind -gesagt. Eisner habe
Arch Veröffentlich und nur den Nachweis er
'^acht, daß Bayern der Mitschuldige Berlin -
Wisnls war. Im gleichen Sinne äußert sich
das „Jouraal des Debats".
Fochs Einzug in Straßburg
,-Javas «Most aus Straßburg: Straßburg be-
Mete General Fach, der von Lasteln.au uns
^tzsanh begleitet war, einen glänzenden
,'o^"sana Aus dem Kleberplatz wurde vor
.» Klsberstatue d « Fahne der 0 »gimenter,
. ° an -den, Vorbeimarsch vor den Generalen teil-
r Nchnmsn hatten, aufgestellt. Fach, der einen
l»,^ - Kleber gehört hatte, begrüßte das
rnvenkeir dos Generals. Die Musik erscholl und
,?m Platz und den benachbarten Straßen er-
7)„ ein großer Rus: „Es lebe stl.ankrÄch!"
A>k.vr schall begab sich hierauf in die Kathc-
beflaggt und illuminiert .war. Er
ros vom Klerus empfangen. Fach kniete an
von General Lastelnau und zahlreicher
' nsti.» ül '^oder, woraus der Lkor ein Tsdeuin
du d->r gairzen Stadt wurde Fach
en der Bevölkerung Sympathiie W»d
^kdarkeitsbezeigung zuteil.
Wie dis Franzosen im Elsaß
»Begeisterung" schaffen
zeigen letzt , in Eliaß-Üotbrtngsn.
»ie»E 'v der Deutschen Allgemeinen Zeitung.
Vaasisteruna für fdvankreick in freniD-
nh Gebiet macht. Eine Rotte mit Wem
'»u-stT^Erot regaliertör Arbeitslosen wird zu Ds-
e a« »^ir Frankeich und zum Terror
uk Ni« I, eKüb r e r der treudeutsch Bleibenden
'n» geschickt, srübrer des Wirtschaftsle-
ben 'istan durch B-rkorechen anderer Ar»,
-en» 'cht bie Veriorechen ia Nicht zu halten,
as politische Kiel erreicht ist.
Oldenburg soll verhaftet werden!
v bE' riüer Arbeiter- und Soldaten rat hat
« ' öufolge in einer Sitzung beschlossen, daß
' eü, r " rtier aufgelöst und Hin»
D ? orhaftet werden solle.
ru S.-Rat ist ausschließlich aus
:kiär» ilnabbängiaen zufammenadsetzt. Das
ins diesen irrsinnigen Baichluß. der
"vdsber lediglich blamiert!

Ententeforöemngen an DsuLfthlanö

2Ioch kei re Antwort Fochs
Berlin, 3. Dez. Auf den gestern von de-r deut»
schon Waffenstillstandskammiffion rechtzeitig über-
reichten Permittlungsvorschlag Letr. die Abliefe-
rung der besten Lokomotiven war bis Heute mittag
bei der deutschen Maffenstillstandskoinmiffion eine
Antwort nicht eingslaufen. Alle anderen MsLu
gen sinlb unrichtig. Es ist möglich, daß Fach seine
Entscheidung über den Veristittlungsvovschlag noch
in der nachmittags stattfindenden Sitzung der Ver.
kehrskammission überreichen lassen wird.
Marshall Foch bat ersucht, daß der Direktor des
Berksbrsdtenfttzs üm Felde kaemsint ist natürlich
der EffsnbabnvrMdentl in einer Sitzung genaue
Auskunft über das aeiamte Ve r keb r s^
wese n und den Berkebrsdienst in den van. den
Alliierten besetzten Gebieten erteile. Er wünscht
Aufschluß über die Lane der Bahnen, den E-trag.
die Bevioranna mit Schienen und Maasn.-die Av-
beitsv-erbältnisse und den Matertalüezua. Als
Vertreter der britischen Armee nimmt an der Sitz-
buna Maior Nrefsy teil.
Die Befehuttg des linken Nheinufers
Fach regelte definitiv die Besetzung des Änks-
rbeiniischsn Users, wonach Belgier die Region
Düffeldotf, Engländer die Reaion Köln, Ame-
rikaner Koblenz, Franzosen Mains, Hessen und
die Pfalz besetzen.
Die Kosten ver feindlichen Besetzung
Wie wir von gut unterrichteter Seite Hören, Har
in der letzten Sitzung der Waffenstillstandskommis-
sion Wer französische Vorsitzende eins Note über-
reicht, in der für die Unterhaltung der eng-
lischen Besatzungstrnvpen für einen Monat 40 Mill.
Mark gefordert werden. Hiervon sind am 5. De-
zember TO Mill. M. in Düren und am 12. Tdzbr.
30 Mill. M. in Köln zu zahlen. Dbe Forderungen
für den Unterhalt der amerikanischen Trup-
pen betragen 34 Mill. M. Die Forderungen der-
Belgier und Franzosen werden später mitgeteilt
werden.
Die deutschen Schadensersatz-
leistungen
Der parlamentarische Mitarbeiter der ..Dail«
News" strat. daß folgende Vorschläge für Scha-
denssrlatzlsistunaen von den Alliierten asmoubt
wurden:
1. SWHrend einer Reibe von Jahren soll Scha.
deneersatz in Geld geleistet werden, und zwar für
sämtliche in Belgien und Frankreich angerichteten
Schäden. Diese werden auf 2—2lb Milliarde« Psd.
Sterling berechnet.
2. Sämtliche vernichteten Häuser in den Städten
dieser Gebiete müssen von deutschen Arbeitern rmfge»
baut und das für den Wiederaufbau notwendig,:
Material von deutschen Arbeitern geschaffen
werden.
3. Es soll Schadensersatz für de« vernichteten
Schiffsraum geleistet werden. Dazu sollen Verein-
barungen zwischen den Alliierten und den Mittel-
mächten getroffen werden, die dahin gehen sollen,
daß sämtliche deutschen Schiffe für Rechnung
der ges amten Welt fahren oder daß auf d»ut-
schen Werften neue Schiffe für di« britische cldser
andere Kauffahrteiflotten gebaut werden.
4. Außer dem Schadensersatz für Belgien und

Frankreich ist Entschädigung für sonstige Verlust«
zu zahlen.
3. Alles in Deutschland vorhandene Gold ist
an die Alliierten auszuliefern.
6. Bon der Erzeugung der deutschen Kohlen-
bergwerke wird eine Abgab e erhoben, welche
eine Reibe von Fahren beibehalten werdeni mutz.
Außerdem ist die deutsche Kohlenerzsuguug unter,
die Kontrolle der Alliierten zu stellen.
7. Die Verheerungen in Italien, Ser-
b ien und Rumänien sind gleichfalls wieder
gut zu -machen.
Cs brwuM wobl nickt erst aeiaat zu werden, daß
die hier W.ff-Mellten Fotzdenmasn ernffrck uner-
siillba r wären. Maen rede Rorb-rnna ^e
Dö'MManIH in eine dauenrde wirtschaftliche Skla-
verei und Abbänaiakeit von anderen Staaten Lnn-
oen wüvde wird trotz feiner aeoenwörkiaen tiwen
Demiffiaunv das äeiomte deuticke Volk wobl mrt
aller Kraft Vrotest erbeben.
Die Verhandlungen in Spaa
Berlin 3. Dez. Die deutsche Waffen-
stillstands - Kommission hat gegen dre
Verwendung schwarzer Truppen zur Besetzung
deutschen Gebietes energisch protestiert.
Schon fetzt hat sich gezeigt, daß die Franzosen rhre
'Schwarzen nicht fest in der Hand haben D-e
Verbrechen gegen Frauen und Mad-
ch e n haben sich gehäuft. In A a ch e n hat eln
belgischer Offizier' sämtliche T e l.epl, on le >-
tungen abgestellt und nur die Verbindung^
mit Belgien bestehen lassen. Die deutsche Waffen-
still standskommission in Spaa hat dagegen sofort
Einspruch -erlwben und um den Erlatz einer Ver-
ordnung gebeten, durch die ein derartiges Vor-
gehen der Offiziere der alliierten Mächte ver-
boten wird, um Leben und Verkebrs,wesen der
besetzten dtzutschsn Großstädte nicht zu erschweren.
Kerne Mtlderuna!
Berli«, 4. Dez. Aeber die nachzejuchte Milde-
rung der M ifsenstillstandsbedingungen zur See ist
eine Antwort »on Admiral Beatty angekommei,.
Eine Milderung der Bestimmung-« über di«
Handelsschiffahrt und Fischerei in der Ostse>
tritt vorläufig nicht ein.
Zum Slreit um die Auslieferung
des Kaisers
schreibt Pros. Kabl. cin-r dm erfteir Volksrreckts--
lekrer Deutschlands, in d-er Natioualzeitung: Wiirde
DeuMland in die Auslieftruna tzines Deutschen, iet
es Kaffer Wilhelm kl- wer irgend ein andere,.
StaatsbLrgrr an das Ausland eimviVaen. so wäre
dies Line nationale Schmack weil Deutschland sicu
damit zum Mitschuldigen an einer RecktsLeu-
auna ohne Beisviel maKur würde.
Der parlamWnto.rische Korrespondent der Ti-
mes erklärt, daß es in der Mackt derAlliicrten Re-
Älerungen liege, die Auslieferung des Kaisers zu
verlangen. Die britische Regierung werde alle
nötigen Schritte'tun, um dis Auslieferung durch-
zuseßen. Wenn die Auslieferung gesichert ist,
müsse der Kaiser zum Tode verurteilt werde«,
London, 3. Dez. Wie Router erfährt/- hat sich
bei den Beratungen der Londoner Konfe-
renz gesöigt^dwß man einstimmig der Ansicht ist,
datz von Holland die Auslieferung dos K a i-
fers und des Kronprinzen wegen Verletzung
des VöMrvechts während des Krieges verlang
werden könne.

Unsere Truppen in der Ukraine
wohllauf
Zur Beruhigung aller Angehörigen voir Leu-
t-en bet den Okkupationsiruvven >in der
Ukraine, besonders von Truppen aus der Um-
gegend von Odessa, können wir mitteilen, daß
nach einem Funkspruch des Etappenkommandos 31
dort alles wohlauf ist. Nirgends R die Ruhe
gestört Das Etappenkommando 31- die 2 schwere
Funkenabteilung Oberost. der Staffelstab 547. die
leichten MuMionskolonnen 807. 979. 1923. die
Feldbälkerüikolonnen 224 und 305 und die Flak-
züge 19 und 153 werden demnächst in die Gegend
von Brest-Litawsk und dann in die Heimat beför-
dert. Auch die Funker bei der Funkengroßstation
Nikolai-sw find wohlauf. ,

Englische Schiffe nach deutschen
Aäsen
An die zuständigen Hafenämter an der deut-
schen Nordsee- und Ostsseküjste sind Mittsilungen
-ssAmmen. daß in den nächsten TaWn von Eng-
land englische Schiffe in deutschen Häfen eintvef-
sen werden, um die in Deutschlnd gefangenen
Engländer in ihre Hsimat ,zurückzuführ-sn. Ass
Einschiffungshäfen kommen in Betracht Danzig,
SwiNiem-ünd«, -Rostock» Lübeck, Kiel.
Hamburg. Bremen, Bremerhäven.
Wilhelmshaven und Em-den. Sobald die
englischen Schiffe in den'ldeuffchen Häfen Eintref-
fen, soll das Kriegsministerium hewachvichtiat
werden, damit mit der Einschiffung der englischen
Gefangenen begonnen werden kann.

Die Wahlpflicht und die
weibliche Jugend
Das Wahlrecht, das der deutschen Frauenwelt
über Nacht geschenkt worden ist. ist ein» Gabe, dis'
eine ernste Aufgabe bedeutet — auch für die jun-
gen Mädchen. Alle über Zrvanzigiährigen dürfen
mitwählen für die verfassunggebende National-.
Versammlung; auch die Jüngeren können miNvir-:
tsn für den Ausfall der Wahlen
Bisher herrschte vielfach der MmÄch. dm Ju-
gend vom politischen Leben fernzuhalten. Bet
den jungen Männern gelang es selten, den Mäd-
chen aber lagen Fragen der Politik fern.
Auch im Kriege: so warmherzig sie an de«
Sache des Vaterlandes Anteil nahmen, so freudig
sie SolLmtenpakets schickten — den allgemeinen sw°
lUrschen. Fragen gegenüber dachten viele -erleich-
tert: Gut, daß wir damit nichts M tun haben.
Und nun mit einem Male haben wir damit
gu tun. Jede einzelne kann and s-oll und muß
Mitarbeiten an der deutschen Politik.
Was A denn Politik?
Ls ist die Arbeit am Bau und der Erhaltung
des Hauses, in dem wir alle wohnen: des deut-
schen! Reiches. Zerfällt- das Haus» so läßt er
Schnee and Regen herein, ja vielleicht erschlagt es
uns mit seinen Trümmern.
Wie stark wir alle in das Ganze verschlungen
sind, haben uns die Kri-egsfahre senua empfin-
den lassen. - ,
Denn jede wirtschaftliche Tätigkeit lm klein-
sten Haushalt ist abhängig von den Entsck>eidun..
gen, die über di« Wirtschaft des ganzen Volkes,
gefällt werden; abhängig von der „Bolkswlrt-
schastspolitik" und der „Preispolitik". Düe An-
gestellte, die in der Versicherung „klebt." hängt,
ab von der „Sozialpolitik". Die Arbe-iterm. die
in bestimmten gesundheitsschädlichen Betrieben
nicht arbeiten darf, untersteht der Arbeiterschutz-
gesetzgebung. Auf jedem Lebensaefiet berühren
w ir ums mit der Politik; sie liegt uns in Wahr-
heit nicht fern, auch!den Mädchen nicht.
Zu einem großen Mittelpunkt führen alle
diese Fäden: der Regierung des Reiches: von der
Gestaltung der künftigen Regierung, von der,
Verfassung, wird aus lange hinaus unser aller
Leben bestimmt werden. Deshalb ist es von größ-
ter W'-cktigkeit. daß auch die weibliche Jugend
ihre Wahlpflicht erfüllt, soweit sie sie -besitzt. Die
Jüngeren können wertvolle Dienste leisten, wenn
sie nach Kräften die FdaMon mobil machen hel-
fen. wenn sie für di« Beteiligung an den -Wahlen
eifrig werben, wenn sie sich verpflichten, atu
Wahltag die Frauen in der häuslichen und beruf-
lichen Kräften zu ersetzen, damit keine Frau, durch
häusliche Pflichten gebunden, dis Wahl versäu-
men muß.
Um diesen Dienst in rechter Meise tun zu kön-
nen. ist es nötig, daß die weihl-iche Ju.gtznd zu
den politischen Fragen Stellung nimmt; dazu
muß sie dis Ziele der großen Parteien kennen
lernen. Sie muß sich bekehren -lassen und darf
sich nicht Vorurteilen und -flüchtigen Stimmungen
hlngeben. Denn eine große Aufgabe will ernst
genommen und verbreitet sein.
Es wird die Aufgabe der Parteien sein klä-
rend und belehrend zu wirken. Eine neue imnere
Einstellung der Mädchen mutz -an-gebahnt werden;
sie -alle sollen sich bewußt werden, daß -sie nicht nur
für sich und einen kleinen Kreis leben, sondern
mitbauende, schaffende Glieder sind des großen
Cesamtwesens. das wirr Staat nennen, von dem
wir alle abhängen, -mit dem wir leben oder zer-
schmettert werden.
Das Schicksal der Armee Mackensen
Berlin, 2. Dez. Gestern fand eine Besprechung
zu,sic!:n Bcrthelet, den Delegierten der un-
garischen Regierung und Mackensen in Cali-
manW in Rumänien statt. D'-e Internie ¬
rung wurde beschlossen, jedoch wirtschaft-
liche Formationen davon ausgenommen. Die In-
ternierung wird als rein ungarische Angelegen-
beit behandelt werden, dock -unter einer französi-
schen Konkrollkomnrission stehen, die in Budapest
e-ingstrofsen ist. .
Wien, 3. Dez. Die Blätter melden aus Buda-
pest: Gestern abend wurde der van Marches«
abaelassene Person-enMg bei Nendorf zw-jschen
Pteßbi-rg und M-arckegg von den Tschechen
an gehalten, die den Zug ausrauben wollten.
Ein Gegenzug:-mit deut schon Soldaten der-
Armee Mackensen war gerade ein-gel-aufen. Cs
kam zum Kampf zwischen den Deutschen und
Tschechen, der 5 Stunden dauerte. Schließlich
wurden die Tschechen vertrieben.

* Die Heimkehr u serer Osteft'kanee. Wie d »
L. -A. vo-n zuständiger Stelle erfährt, stellt nnum -br
fest, daß unsere a fr i k a n i i ck-e n Hel'd-c-n am
13. Dozembex von Dar-es-Salam -die L> e i m r e is e
nach Deutickland antreten werden.
 
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