Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 36.1925
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Lützel, W.: Die goldene Helle
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INNEN-DEKORATION
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AKCH1T. JOSEF PERESZTEOl-BUDAPEST D1ELEN-SCHRANK. BRAUN UND OOLD
DIE GOLDENE HELLE
Die Kunstwerke, mit denen wir uns umgeben, sind
»Suggestionen« , denen wir uns aussetzen. Jedes
Kunstwerk will uns zu sich hinüber ziehen, jedes will gegen
uns recht behalten, und in uns, das ist die entscheidende
Tatsache, gibt es etwas, das für diese Einflüsse auf eine
glückhafte oder gefährliche Weise empfänglich ist . .
Daraus ergeben sich vielerlei Folgerungen, vor allem
aber zwei: der Mensch soll seinen Umgang mit Kunst-
werken genau so sorgfältig prüfen und einrichten wie
seinen Umgang mit Menschen, und zweitens: der Künstler
soll alle Kraft darauf richten, vor allem seine »Posivität«,
seine guten und starken Wesenszüge im Werk auszu-
leben und die Welt in seinem ganzen Schaffen so zu deu-
ten, daß daraus eine wahre Mehrung des Lebens wird.
Die Künstler sind es, die ihren Mitmenschen die Welt
formen, das Sehen stilisieren. Sie sind es, die ihnen
Schönheit schulden, wenn nicht die Schönheit der äußer-
sten geistigen Besiegung der Schwere, so doch die Schön-
heit des guten Willens, der grundsätzlichen Bejahung. .
Es gibt, weitab von dem Unterschied zwischen guter und
schlechter Kunst, den Unterschied zwischen »positiver«
und »negativer« Kunst . . Niemand hat es in der Hand,
ein großer, ein genialer Mensch zu sein. Aber fast jeder
hat es in der Hand, sich dem Guten und Lebenfördern-
den zu öffnen, sich selbst in Ordnung zu bringen und
mit geordneten, auf das Rechte abzielenden Verlautbar-
INNEN-DEKORATION
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AKCH1T. JOSEF PERESZTEOl-BUDAPEST D1ELEN-SCHRANK. BRAUN UND OOLD
DIE GOLDENE HELLE
Die Kunstwerke, mit denen wir uns umgeben, sind
»Suggestionen« , denen wir uns aussetzen. Jedes
Kunstwerk will uns zu sich hinüber ziehen, jedes will gegen
uns recht behalten, und in uns, das ist die entscheidende
Tatsache, gibt es etwas, das für diese Einflüsse auf eine
glückhafte oder gefährliche Weise empfänglich ist . .
Daraus ergeben sich vielerlei Folgerungen, vor allem
aber zwei: der Mensch soll seinen Umgang mit Kunst-
werken genau so sorgfältig prüfen und einrichten wie
seinen Umgang mit Menschen, und zweitens: der Künstler
soll alle Kraft darauf richten, vor allem seine »Posivität«,
seine guten und starken Wesenszüge im Werk auszu-
leben und die Welt in seinem ganzen Schaffen so zu deu-
ten, daß daraus eine wahre Mehrung des Lebens wird.
Die Künstler sind es, die ihren Mitmenschen die Welt
formen, das Sehen stilisieren. Sie sind es, die ihnen
Schönheit schulden, wenn nicht die Schönheit der äußer-
sten geistigen Besiegung der Schwere, so doch die Schön-
heit des guten Willens, der grundsätzlichen Bejahung. .
Es gibt, weitab von dem Unterschied zwischen guter und
schlechter Kunst, den Unterschied zwischen »positiver«
und »negativer« Kunst . . Niemand hat es in der Hand,
ein großer, ein genialer Mensch zu sein. Aber fast jeder
hat es in der Hand, sich dem Guten und Lebenfördern-
den zu öffnen, sich selbst in Ordnung zu bringen und
mit geordneten, auf das Rechte abzielenden Verlautbar-