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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 36.1925

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Dussault, L. L.: Landhaus-Bau in England
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Lang, Hugo: Die Treppe als Symbol
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https://doi.org/10.11588/diglit.11737#0360

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342 INNEN-DEKO RATION

l. l. dussault, f.r.i.b. a.-birmingham diele mit treppe im landhaus »the meads«

Alle Küchen-Räume sind nahe an das Eßzimmer anzu-
bauen, mit dazwischen gelegtem Anrichte-Raum, der als
Trennung dient, um dem Eindringen der Küchen-Dünste
in das Eßzimmer vorzubeugen. Wo elektrische Kraft zu
angemessenem Preise zur Verfügung steht, empfehle
ich, die elektrische Küche auf jeden Fall zu wählen . .

Bei der Planung eines Landhauses ist es erforderlich,
die Bedürfnisse des Bauherrn wie auch der Bauherrin,
seinen und ihren Lebens-Stil und ihr individuelles Ge-
haben mit Sorgfalt zu erforschen. Ein Haus mag noch
so schön erdacht sein, — ist es dem Bewohner nicht
angemessen, so verliert es sofort den Charakter. . . .

*

Die hier gezeigten Landhäuser: »The Meads« (S.
336-342), »The Yew Way« (S. 343—349) »The
Dial House« (S. 350—351), »Avon House« und
»Avon Mead« (S. 356 —360). liegen auf dem Südufer
des Flüßchens Avon in Mittel-England, — und obwohl
von gleicher Wesensart, so ist doch jedes Haus gänzlich
anders in seiner baulichen Anlage und Einrichtung, — in
Anpassung an die individuellen Erfordernisse der Be-
wohner . . Die Landhäuser »Bix Manor« in Henley an
der Themse (S 352—355) und »Dorsington Manor«
(S. 361 —364) in ihrer heutigen Form sind durch ein-
greifende Umbauten älterer Bauwerke entstanden, l. l. d.

DIE TREPPE ALS SYMBOL

Symbol unseres rhythmisch wechselnden »Aufstieges«
und »Abstieges« im Leben ist die Treppe, auf der
wir täglich auf- und abwärts wandeln. Aufsteigend fübit
sie uns zur Geborgenheit des Heims, zur Konzentration
der Arbeit, zur Festlichkeit des Saales, zur Weihe des
Tempels. Absteigend bringt sie Loslösung, Wandlung,
Übergang ins Andere . . Der Steigende muß »Arbeit«
leisten, um die Höhenlage zu erreichen, — des Herz-
schlags beschleunigte Tourenzahl bestätigt getreulich
die Tatsache der gewonnenen potentiellen Energie. Und
wieder zurück zur Tiefe führt der Abstieg, wenn die
Zeit gekommen ist. . . Von »Stufe zu Stufe« führt die
Treppe empor: Symbol der regelmäßig und rhythmisch
zu leistenden Lebensarbeit, die dem Menschen auferlegt
ist. Gesetz, Regel, »zwangsläufiger« Rhythmus ist das
Wesen der Treppe, deren Gleichmaß der Mensch selber
sich schuf . . Zwei »Freiheiten« des Aufstieges bieten
sich »jenseits der Treppe«: einmal der Aufstieg ohne
Stufen in freier »Natur«, in selbstgewähltem, persön-
lichem Rhythmus, oder aber der mechanisch geförderte
Aufstieg im »Aufzug«, der in Sekunden in schwin-
delnde Höhen entführt, durch das Mittel geistbeherrsch-
ter Technik. Auch dies als Symbol betrachtet, h. lang.
 
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