Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 36.1925
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https://doi.org/10.11588/diglit.11737#0351
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Lützel, W.: Die goldene Helle
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INNEN-DEKORATION
333
arch1t. josef pereszteg1—budapest d1elen-schrank. braun und grün
ungen vor seine Mitmenschen zu treten. Bei aller Ach-
tung vor dem individuellen Lebensweg eines jeden Künst-
lers muß gesagt werden, daß es einen grundsätzlichen
Entschluß zum Positiven wie zum Negativen gibt! . Das
kann sogar Sache der »Mode« werden. Ganze Zeitalter
haben sich den negativen Kräften überantwortet, und in
ihnen auch solche Einzel-Persönlichkeiten, denen das
Bejahen, die Lebensmehrung freigestanden hätte. Würde
jeder Künstler sich eingehend prüfen, würde er sich
fragen, auf welche Seite er seiner eigentlichen Bestim-
mung, seinem Wesen nach gehört, so würde gar mancher
der modischen Verlockung zur anscheinend kraftvollen,
herben und verneinenden Gebärde nicht so leicht erlegen
sein, wie es in der Tat neuerdings so oft geschehen ist.
»Alles Schönen Ziel ist die Kunst«, sagt ein altes
Sprichwort. Wir möchten es umkehren und sagen: »Das
Ziel, die Gipfelung aller Kunst ist das Schöne«. Erst
mit dem Schönen sind wir im Kerngebiet des Positiven.
Nur das, was über die kontrapunktlichen Spannungen
hinaus in die gelöste Süße und goldene Helle, in die
siegreiche Heiterkeit und Höhe der Schönheit soweit als
möglich aufgestiegen ist, spendet das Leben ganz rein
und ungemischt. Wo Schönheit ist, da ist der Au-
genblick der vollkommenen Erfüllung, w. Lützel.
*
DAS LÄCHELN. Der Weise ohne Humor ist un-
denkbar, — weil er weiß, daß es Wissen über dem
Verstände gibt: göttliche Inkonsequenzen, prometheische
Irrungen, orphische Mysterien, fern vom Denken. Er weiß,
daß Lächeln oft gerechter ist als DonnernIc.l.schleich.
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arch1t. josef pereszteg1—budapest d1elen-schrank. braun und grün
ungen vor seine Mitmenschen zu treten. Bei aller Ach-
tung vor dem individuellen Lebensweg eines jeden Künst-
lers muß gesagt werden, daß es einen grundsätzlichen
Entschluß zum Positiven wie zum Negativen gibt! . Das
kann sogar Sache der »Mode« werden. Ganze Zeitalter
haben sich den negativen Kräften überantwortet, und in
ihnen auch solche Einzel-Persönlichkeiten, denen das
Bejahen, die Lebensmehrung freigestanden hätte. Würde
jeder Künstler sich eingehend prüfen, würde er sich
fragen, auf welche Seite er seiner eigentlichen Bestim-
mung, seinem Wesen nach gehört, so würde gar mancher
der modischen Verlockung zur anscheinend kraftvollen,
herben und verneinenden Gebärde nicht so leicht erlegen
sein, wie es in der Tat neuerdings so oft geschehen ist.
»Alles Schönen Ziel ist die Kunst«, sagt ein altes
Sprichwort. Wir möchten es umkehren und sagen: »Das
Ziel, die Gipfelung aller Kunst ist das Schöne«. Erst
mit dem Schönen sind wir im Kerngebiet des Positiven.
Nur das, was über die kontrapunktlichen Spannungen
hinaus in die gelöste Süße und goldene Helle, in die
siegreiche Heiterkeit und Höhe der Schönheit soweit als
möglich aufgestiegen ist, spendet das Leben ganz rein
und ungemischt. Wo Schönheit ist, da ist der Au-
genblick der vollkommenen Erfüllung, w. Lützel.
*
DAS LÄCHELN. Der Weise ohne Humor ist un-
denkbar, — weil er weiß, daß es Wissen über dem
Verstände gibt: göttliche Inkonsequenzen, prometheische
Irrungen, orphische Mysterien, fern vom Denken. Er weiß,
daß Lächeln oft gerechter ist als DonnernIc.l.schleich.