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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 31.1932

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Heft 1 und 2
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Das neue Format
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Waldmann, Emil: Technik und Schönheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.7616#0057

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KABINE DER SEILSCHWEBEBAHN AUF DEN PATSCHENKOFEL

BLEICIIERT J. CO., LEIPZIG

Technik und Schönheit

von EMIL WALD MANN

Wenn ein junger Stil in der Baukunst im Werden ist, sagt die alte Gene-
ration, er sei häßlich. Gotische Bauwerke werden von den Architekten der
Renaissance „barbarisch" genannt. Das Schönheitsideal hatte sich geändert.
„Schönheit ist, was Vergnügen wirkt. Was bloß Schmerz stillen und ver-
hüten soll, braucht eigentlich keine Schönheit an und für sich zu haben."
So schrieb vor anderthalb Jahrhunderten Wilhelm Heinse im „Ardinghello".
Seitdem ist ein Krieg angebrochen zwischen Schönheit und Armut. Wir
sind nicht mehr reich genug, um uns falsche Schönheit zu leisten, aber
zu echter Schönheit aus unserer Armut heraus, die Rhythmus und Pro-

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