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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 31.1932

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Heft 12
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Ernst Barlachs "Gemeinschaft der Heiligen"
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"Der Garten Daubignys"
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https://doi.org/10.11588/diglit.7616#0481

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projekts. Die Doppelstücke der bereits fertigen Plastiken haben die Hamburger Kunst-
halle und das Germanic Museum der Harvard University in Cambridge Mass. erworben.
Zunächst sollen ausgeführt werden der „Empörer", der „Wüstenpredigcr", der „Geiger"
und der „Posaunenbläser".

Die Arbeiten — Barlach hat von ihrem statuarischen Pathos als von einem „Orgelpfeifen-
pathos" gesprochen — stellen sich dar als ausdrucksvolle Bauplastiken. Das heißt: die
seelische Intimität der Holzfiguren ist in gewisser Weise einer auf Weitwirkung berechneten
mehr dekorativen Form gewichen. Eine Gestalt verweist auf die andere; die steile go-
tische Gesamtwirkung aller Figuren wird das Entscheidende sein. Aus der architektonisch
bestimmten Stilform spricht aber noch viel unmittelbar Menschliches. Es ist ein schöner
Erfolg Lübeckischer Kunstpolitik, daß ein solcher Auftrag ersonnen, erteilt und zum Teil
schon ausgeführt werden konnte. Es ist gut, wenn die Kunstpflege in dieser lebendigen
Weise über das Museum hinausgreift, wenn seitens des Museumsleiters dabei so viel
kühnes Verständnis für das Mögliche gezeigt wird und wenn der Künstler das in ihn
gesetzte Vertrauen durch Selbstzucht so schön rechtfertigt.

„Der Garten Daubignys"

Ludwig Justi streitet — im dritten Heft des „Museums der Gegenwart" - gegen den
holländischen Kunsthändler Scherjon, weil dieser nun auch Bilder van Goghs in der
Nationalgalerie anzweifelt. Sogar „der Garten Daubignys", dessen Viertelmillionenpreis
die Öffentlichkeit neulich beschäftigte und der als aller-, allerletztes Bild van Goghs
dem Herzen Justis besonders nahe steht, wird verdächtigt. Es beginnt ein „Beweisen"

JENS SÖNDERGAARD. MARINE

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