CH. CRODEL, KINDER UND WEIHNACHTSBAUM
AUSGESTELLT IN DER BERLINER SECESSION
Berliner Herbstausstellungen
von KARL SCHEFFLER
Die Ausstellung der Berliner Secession sieht im ersten Augenblick besser aus als sie
schließlich ist; die Ausstellung der Akademie sieht schon dem ersten Blick so unge-
ordnet aus wie sie ist. Dabei linden sich hier und dort — den verschiedenartigen Um-
fang der Veranstaltungen in Rechnung gestellt — auffallend oft dieselben Künstlernamen.
In beiden Ausstellungen kommen zum Beispiel vor: Annot, Bode, Büttner, Crodel (mit
zarten, märchenhaften Bildchen), Degner (mit schön geglückten Stilleben und einer glän-
zenden Flachlandschaft), Dreßler (vor allem mit einem altmeisterlich gestimmten Akt),
Frank, Fritsch (der durch Matisse zu neuer Anschauung zu kommen sucht), Gawall,
Groß, Großmann (als ein geistvoller Modellierer), Herbig, Hofer, Kaus (mit Bildern von
eigenartigem Flächenleben), Kohlhoff, Krauskopf, Merveldt, Neumann, Purrmann (mit
einem Wandbild, das mit Ernst und Glück das Gesetz der Wandmalerei neu zu denken
trachtet), Röhricht (der in neuen Bildern seilte Manier überwinden will), Schmidt-Rottluff,
Steiner, Strube, Waske, Weiß, Wiethuchter und Zeller. Um nur die Maler zu nennen.
Danach spricht doch vieles für eine Verschmelzung der Ausstellungen. Das Gute der
Secession plus dem Guten der Akademie — das könnte eine eindrucksvolle Ausstellung
ergeben. Schon darum, weil dann viel Überflüssiges weichen müßte. Zusammenlegung ist
ja auch sonst ein Gebot der Stunde. Regiefehler, wie die man möchte sagen zu sehr bureau-
418
AUSGESTELLT IN DER BERLINER SECESSION
Berliner Herbstausstellungen
von KARL SCHEFFLER
Die Ausstellung der Berliner Secession sieht im ersten Augenblick besser aus als sie
schließlich ist; die Ausstellung der Akademie sieht schon dem ersten Blick so unge-
ordnet aus wie sie ist. Dabei linden sich hier und dort — den verschiedenartigen Um-
fang der Veranstaltungen in Rechnung gestellt — auffallend oft dieselben Künstlernamen.
In beiden Ausstellungen kommen zum Beispiel vor: Annot, Bode, Büttner, Crodel (mit
zarten, märchenhaften Bildchen), Degner (mit schön geglückten Stilleben und einer glän-
zenden Flachlandschaft), Dreßler (vor allem mit einem altmeisterlich gestimmten Akt),
Frank, Fritsch (der durch Matisse zu neuer Anschauung zu kommen sucht), Gawall,
Groß, Großmann (als ein geistvoller Modellierer), Herbig, Hofer, Kaus (mit Bildern von
eigenartigem Flächenleben), Kohlhoff, Krauskopf, Merveldt, Neumann, Purrmann (mit
einem Wandbild, das mit Ernst und Glück das Gesetz der Wandmalerei neu zu denken
trachtet), Röhricht (der in neuen Bildern seilte Manier überwinden will), Schmidt-Rottluff,
Steiner, Strube, Waske, Weiß, Wiethuchter und Zeller. Um nur die Maler zu nennen.
Danach spricht doch vieles für eine Verschmelzung der Ausstellungen. Das Gute der
Secession plus dem Guten der Akademie — das könnte eine eindrucksvolle Ausstellung
ergeben. Schon darum, weil dann viel Überflüssiges weichen müßte. Zusammenlegung ist
ja auch sonst ein Gebot der Stunde. Regiefehler, wie die man möchte sagen zu sehr bureau-
418