Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 31.1932
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.7616#0293
DOI Heft:
Heft 8
DOI Artikel:Eckhardt, Ferdinand: Walter Gramatté
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7616#0293
WALTER GRAMATTE, BARCELONA. 1924
Walter Gramatte
von FERDINAND ECKHARDT
Mit zweiunddreißig Jahren ist Walter Gramatte 1929 gestorben. Er hat es
nicht erlebt, daß sich ein Kritiker oder eine Kunstzeitschrift für ihn ein-
setzte. Keine deutsche Galerie besitzt bis heute ein Bild von ihm. Selbst
unter Sammlern und Kunstfreunden ist sein Name kaum bekannt. Die ihn
zu kennen glauben, haben seine frühesten Arbeiten im Auge, aus der Zeit
um 1918 etwa. Maler wie Zeller und Werner Scholz haben sich dieser
Richtung angeschlossen, dieser Letzte, indem er sie ins konventionell Male-
rische umbog. Seither hatte Gramatte aber in kaum zehn Jahren eine Ent-
wicklung durchgemacht, die in anderen Fällen einem vollen Menschen-
leben entsprechen würde. Ausgehend vom Expressionismus der „Brücke",
hat er nach einer zuerst etwas okkultistischen, dann stark romantischen
Zeit, die auch die große Auseinandersetzung mit dem Technischen ge-
bracht hat, in den letzten Lebensjahren eine Reihe reifer und abgeklärter
279
Walter Gramatte
von FERDINAND ECKHARDT
Mit zweiunddreißig Jahren ist Walter Gramatte 1929 gestorben. Er hat es
nicht erlebt, daß sich ein Kritiker oder eine Kunstzeitschrift für ihn ein-
setzte. Keine deutsche Galerie besitzt bis heute ein Bild von ihm. Selbst
unter Sammlern und Kunstfreunden ist sein Name kaum bekannt. Die ihn
zu kennen glauben, haben seine frühesten Arbeiten im Auge, aus der Zeit
um 1918 etwa. Maler wie Zeller und Werner Scholz haben sich dieser
Richtung angeschlossen, dieser Letzte, indem er sie ins konventionell Male-
rische umbog. Seither hatte Gramatte aber in kaum zehn Jahren eine Ent-
wicklung durchgemacht, die in anderen Fällen einem vollen Menschen-
leben entsprechen würde. Ausgehend vom Expressionismus der „Brücke",
hat er nach einer zuerst etwas okkultistischen, dann stark romantischen
Zeit, die auch die große Auseinandersetzung mit dem Technischen ge-
bracht hat, in den letzten Lebensjahren eine Reihe reifer und abgeklärter
279