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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 31.1932

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Heft 11
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Scheffler, Karl: Slevogts Lebensweise
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https://doi.org/10.11588/diglit.7616#0408

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Auf zu neuen „Werken"

denkliche Folgen zeigten, als schon der Keim für die häufigen Krank-
heiten der nächsten Jahrzehnte gelegt war. Denn kränklich ist Slevogt
nach dem vierzigsten Lebensjahr eigentlich ständig gewesen. Vor allem
plagte ihn die Gicht. In seinen mit guter Laune illustrierten Briefen kehren
die Klagen über die Gesundheit immer wieder. Um so bewunderungs-
würdiger ist der große Zug in der Arbeitsweise, ist der Elan und die
triumphierende Bravour. Was Slevogt zu einem so seltenen Künstler ge-
macht hat, ist nicht nur die freudige Wildheit seines Naturells, sondern
auch die Fähigkeit — die ein Talent des echten Talents ist — alles Instinktive
und Unmäßige dem Künstlerischen restlos dienstbar zu machen, das Elemen-
tare in ein Geistiges zu verwandeln, alle Sinnlichkeit gestaltend werden zu
lassen. Was zur Selbstvernichtung hätte führen können ist so für den
Künstler und für die Zeit aufs höchste fruchtbar geworden. Der wilde
Slevogt wurde ein bürgerlicher Mensch; doch war es eine Bürgerlichkeit
voller Gefahren und Genialität.

„Gut angekommen, in einer schläfrigen Reaktion der Berliner Tätigkeit. Immerhin be-
schäftigt mich (Cortez) weiter!"

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