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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 21
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Kunstchronik
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Kunst- und Künstlervereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0383

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Ur. 2f

Die Aunst-E)alle

335

und ihre brillante Behandlung des Lichtproblems an, findet
aber in ihren Sachen zu viel Streben nach Sensation und
Neuheit um jeden Preis.
Neue Denkmäler.
* Köpenick, vom „Verein Bismarckwarte" ist dem
Architekten Rietz in Berlin die Ausführung der Bismarck-
säule auf den Nüggelbergen, nachdem dessen Entwurf die
Genehmigung des Kaisers gefunden, nunmehr übertragen
worden. Der Bau des Denkmals wird noch in diesem
Jahre beginnen.
* Britz. Die Errichtung eines Kaiser Wilhelm I.-
Denkmals ist gesichert, nachdem Rittergutsbesitzer vr wrede
in Hornhausen die erforderliche Summe von ;2ooo Mk. ge-
spendet hat.
* Schwerin. Geplant ein Denkmal für den Direktor
der Idiotenanstalt, Basedow. Bildhauer Berwald ist
mit den Vorarbeiten des Denkmals betraut.
* Brandenburg. Der hiesige Stadtrath Adolf
Reichstein beabsichtigt ein Goethe-Denkmal zu stiften.
Dasselbe soll seinen Standort gegenüber dem Schillerdenk-
mal erhalten.
* Glatz. Zur Errichtung eines Denkmals für den
General Graf Götzen hat der Kaiser ;ooo Mk. aus
seiner Privatschatulle bewilligt
* Altona. Die Handelskammer hat zur Erlangung
von Entwürfen für den Bau eines neuen Handelskammer-
gebäudes eine engere Konkurrenz unter den hiesigen Archi-
tekten Petersen, Winkler und Schaar öo Hinzpeter ver-
anlaßt.
* Detmold, wir fordern hiermit auf, Entwürfe zu
einem Gedenkstein für die im Kriege f866 gefallenen
Lipper bis zum f5. August d. Is. bei dem Unterzeichneten
einzureichen. Als Standort ist der Schloßplatz in Aussicht
genommen. Die Gesammtkosten dürfen höchstens -f5oo M.
betragen. Der Ausschuß, gez. v. Rodewald in Detmold.
* Fulda. Ein Konnte sammelt Gaben zur Er-
richtung eines Denkmals bei Neuhof, ähnlich dem bei
Bronzell.
* Elberfeld. Der Schmuckbrunnen, der auf dem
Exerzierplatz errichtet werden soll, soll nach einer vor-
liegenden Zeichnung eine Felsgrotte von ca. 25 Fuß Höhe
darstellen, welche nach drei-Seiten hin Geffnungen zeigt,
in denen allegorische Figuren Platz finden sollen. Das
Ganze wird von einem kleinen Bassin und gärtnerischen
Anlagen umgeben sein. Die Kosten des Brunnens werden
sich auf 2O-—25 000 Mk. belaufen.
* Herford. Das Denkmal-Komits zur Errichtung
des Kurfürsten-Denkmals, welches syO2 den Vorplatz
unseres neuen Bahnhofes schmücken soll, entwickelt
eine rührige Thätigkeit.
* Herne. Zur Errichtung eines Denkmals für
Kaiser Wilhelm I. ist die Genehmigung ertheilt worden.
* Neunkirchen. Die Beamten, Meister und Arbeiter
des hiesigen Hüttenwerks der Firma Gebr. Stumm beab-
sichtigen, dem verstorbenen Freiherrn von Stnmm ein
Denkmal zu setzen. Dasselbe soll seinen Platz auf der
Terrasse des Herrenhauses finden.
* Saarbrücken. Die Ausführung des Kaiser
Wilhelm-Denkmals ist dem Bildhauer Professor Don-
dorff übertragen worden. Das Denkmal ist als Reiter-
standbild gedacht.
* Bern. Der Senat der Universität Bern hat die
Errichtung eines Standbildes für Albrecht v. Haller in
die Hand genommen.
persönliches.
* Auszeichnungen. Ans Anlaß der diesjährigen
Großen Berliner Kunstausstellung hat der Kaiser 'die
große goldene Medaille für Kunst dein Bildhauer
Fritz Schaper in Berlin, 2. dem Bildhauer Robert
Dietz in Dresden; die kleine goldene Medaille für
Kunst f. dem Architekten Stadtbaurath Ludwig Hoffmann
in Berlin, 2. dem Bildhauer Wilhelm Haverkamp in
Friedenau bei Berlin, z. dem Bildhauer Ernst wenck in

Berlin, dem Radierer Ferdinand Schmutzer in Wien,
5. dem Maler Adolf Hirony-Hirschl in Rom, 6. dem Naler-
Albert Aublet in Neuilly a. d. Seine, 7. dem Marinemaler
Hans Bohrdt in Friedenau bei Berlin verliehen.
* Prof. Hans Gude, der seit ;876 Mitglied der
Akademie der Künste in Berlin ist, giebt hier sein Amt
als Vorsteher eines Meisterateliers für Landschaftsmalerei
auf; Prof. Gude steht gegenwärtig im ?7. Lebensjahre.
Den hochverdienten und allgemein verehrten Künstler und
Menschen sieht man mit Bedauern aus seiner erfolgreichen
Lehrtätigkeit scheiden.
* Der Maler Prof. Mar Koch ist vom f. Oktober d. I.
ab zum Lehrer an einer Fachklasse der Unterrichts-Anstalt
des Königlichen Kunstgewerbe-Museums zu Berlin er-
nannt worden.
* Bildhauer B- Wandschneider, Lharlottenburg,
erhielt das Großherzoglich-Mecklenburgische goldene Verdienst-
kreuz für Kunst und Wissenschaft.
* Gedenktage, von den heute noch lebenden fran-
zösischen Künstlern ist der älteste der Maler Le Sourd-
Beauregard, der das ;o;. Lebensjahr überschritten hat.
Er nahm seiner Zeit eine Zeichnung von dem großen Feste
auf, das Napoleon tOZ bei seiner Heimkehr aus Elba
auf dem Narsfelde veranstaltete. Der andere Senior der
französischen Künstler ist der Architekt Adolphe-Joseph
Thiac, der in Bordeaux gleichfalls im Jahre ;800 ge-
boren wurde.
* Nekrolog. Am 2. Juli entschlief in Rossiten
sKurische Nehrung) der Thiermaler Heinrich Krüger
im Z8. Lebensjahr. Die Kurische Nehrung war sein
eigentlicher Wirkungskreis, denn weit ist er bekannt durrb
seine Elchbilder und seine Aufsätze über das Elchwild.
Krüger war ein Schüler Steffecks und Franz Krügers und
ist besonders in Ostpreußen als Pferdeporträt-Maler
geschätzt gewesen. — In Florenz ist der Naler Stefano
Ussi im Alter von 79 Jahren gestorben. Er war ein
Schüler der Florentiner Akademie und des römischen
Malers pollastrini, worauf er seine Studien hauptsächlich
in Aegypten fortsetzte. Nach seiner Rückkehr wurde er
Professor an der Florentiner Akademie. Zu seinen be-
kanntesten Bildern gehört „Ein Pilgerzug nach Mekka".
Kunri- un<l izünrtiervereine.
* Bremen. Das Gewerbemuseum hat seinen
Bericht für das Rechnungsjahr ^900 neuerdings veröffent-
licht. Er enthält Angaben über die Veranstaltungen des
Museums, die stattgehabten Vorträge, die Verbindung mit
anderen kunstgewerblichen Anstalten, das Monatsorgan
„Mittheilungen", ferner über die Einrichtung der Muster-
sammlung für Kunstgewerbe, die permanente Ausstellung,
die Vorbildersammlung nebst Zeichenbureau, den Fach-
unterricht für Kunstgewerbe, die Gipsformerei und Ver-
suchsanstalt, deren gesammte Thätigkeit ein erfreuliches
Bild der hiesigen gewerblichen und kunstgewerblichen Be-
strebungen geben.
* Koburg. Der vorbereitete Kunstverein hat sich
am 5. Juli konstituirt. An der Spitze von O2 Anmel-
dungen stehen mehrere fürstliche Persönlichkeiten. Der
Verein bezweckt die Förderung des Verständnisses für die
bildende Kunst und das Kunstgewerbe durch Ausstellungen
von geeigneten Werken, welche t-xtägig wechseln und an
drei Wochentagen nicht nur Mitgliedern, sondern auch
Fremden geöffnet sind — mit dem Thüringer Ausstellungs-
verein bildender Künstler in Weimar sind die entsprechenden
Verhandlungen eingeleitet - , durch Vorträge und dadurch,
daß er seinen Mitgliedern die Erwerbung von Kunst-
werken erleichtert tverloosungen solcher und unentgeltliche
Ueberweisung eines Kunstblattes oder sonstigen kunstge-
werblichen Erzeugnisses). In der von Herrn vr. Koetsebau
geleiteten Versammlung wurden die Statuten einstimmig
genehmigt. Der Jahresbeitrag beträgt -> Mk. Am Ok-
tober wird die Ausstellung in der Sonntagsschule eröffnet.
Gewählt wurden als erster Vorsitzender Herr Oberhof-
marschall von Rüxleben (Stellvertreter vr. Koctschau und
Regierungsrath de Luvry), als Bilderwart Kunstmaler
Knoll (Stellvertreter die Naler Wieck und Höllein), als
Schriftführer Direktor wustadt.
 
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