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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 5 (Mai 1930)
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Reupke, Ernst: Vom Erlebnis zum Werk: ein Beitrag zur Berufsberatung aus Lesefrüchten und Eigenem
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0123

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Avb. l Z„ d^m Aiissub: „Gsmeiiischnstsiii'beiteii i„ tzoiz" von Stiidienrot Kiieer i„ tzeideiiyeim

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iM div Oberiöne inil. Sö Mibl sich dns Lrlebnis
lies ein »nd hinlerlühl Fnrchen nnd Spnren, die
-ulS iLrlebniSriirlislnnd dens ÄediichlniS einverleibl
werden. 2eder Ansnnhmeyrozejz bedentet Aereiche-
rnnii sowohl nnch Forin-, l wie anch nach Gefichls-
und Sliininunüswerteii. „Daraus wird der ver-
saminlel helinlich Schasz üiss Herzen offenbar durch
daS Werk nnü die neue Lröatur, die Liner in seincni
Herzen schöpst in der Geslalt eines Dings" (Äiirer).
Kiinstlerisches Lrleben bestehl also i» der rnnijten
Berlliiilpsniisi' des eigene» Wohles und Wehes mit
einein Lrleben anszer nnS: ?s jst daS Leben in einein
Freinden und init einein Freinden, sei es nun, das;
wir „in den beseellen Geschöpfen ihre Seele, in den
beieblen ihr Leben, in der Alaterie ihre Kräfte mit-
erleben und indein wii kin ssich üefiihllose Dinge und
Dvrgange in der ^ralur inenschlich deutend, beseelen"
sThode), beseelen aber inis unserer eigenen Seele

nnd dadnrch wird daS ErlebniS .jii einer Angelegen-
heil deü FeryenS. ,chch habe anch versprihl inein
Üerchlul an dnS Leben hin. llch weif, nichl, ob's
niich reuet. 3ch weis, nur, daf; ich iniide bin!" „Mein
Werk erforderl üerzblut" lÄrichelangelol. Zu einer
Herzensfache wird soinit auch die Einstellung negen-
iiber Tier und Pflanze. „Wenn ich an einein schönen
Bnumle so recht inein Lieb' und Freud' habe, zeichne
ich all diese Lieb' und Freud' mit und das Ääumle
schaut dann ganz anderS aus, als wenn es einer nur
jchön abschiniert" lSchwind). „Eine Bluine recht be-
trachten, bis auf den Grund in sie hineinsehen, da
koiniiien wir nie zu Lnde fliunge). „O, Aatur, Nalur,
wer hat dich je in deiner Flucht erhascht? llch zweisle >
an meineiii Werk" sBalzac). „Was der Künstler nicht
geliebk hat, soll er nicht schildern, kann er nicht schil-
dern. So flihl ich denn im Augenblick ein volleS,
ganz vvn einer Empfiiidung volles Herz" <Goelhe).
 
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