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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 8 (August 1930)
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Schreibe in Angelegenheit / Sprechsaal / Zu unseren Abbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0234

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Eü iviu'de niemcmd eiwns dabei finde», wenn fiir
')eichei,lehier vvn heute mehr wie biSher Foribi!-
diingskurse siir solche Gebieie eingefiihri wiirden, die
i» den friiheren Aiisbildiingslehrplcinen wenig oder
gnr nichi beriicksichiigi wurde», so z. A. in den gra-
phischen Techniken, im Arodellieren, Akizeichnen und
Anaioinle, ornciineniales Arbeiien, Maierialkunde
iind dgl. Aber auch da miilzie die Teilnahme ledem
sreigesielli sein, deiin gar viele Zeichenlehrer der
ürdniing von 1M beherrschen das alles auch bereiiS
infolge privaier! Ergrbeliung. Ilnd dann wären fiir
soiche ForibildiingSniöglichkeiien naiiirlich inehr alü
L Siiinoen nöilh. Wenn iibrigens lroh dec erfolgien
Priisung ein Zeichenlehrer heui noch nichi malen und
Kopszeichnen könnies dann lernie er auch nichi in
2 viunden eiwas Werivolles dazu.

Solche Fachberaier-Aachpritfungen in Elenieniar-
sächern der Zelchenlehrerausbildung inüssen kiinfiig
ziiriickgeiviesen zverden. Sie schaden dein Fach und
diskrediiieren den Siand auch dann, wenn oer Fach-
beraler sie noch!so,iliebenswiirdig" handhabi.

F. Eb e l - Diisseldorf.

'! sZur Frage:

Phaniasie, Phaiiiqs!ezei,chne», Phaniasiegesialie».

J» „Schauen und Schafsen", 1i)3U, Hesi 12 schreibi
E. Aehler in einein mii „Woni Sinne der Kunsier-
ziehung" iiberschrlebenen Aufsah u. a.:

„Die wiedergewonnene Erlrenniniä von den selbsi-
schnffenden Krqfienl des Kindes befreiien das Fach
aus den Fesseln deä ittechniiischen Kopierens iind Dnr-
siellens. Die lliionspruchiiahiiie der Phaniasiekrüfie
erbrachie zunächsi iiperrraschende Nesuliaie. Der Er-
folg gab dein Fach siarke Jnipulse. Späier erkannie
nian jedoch, das, das ungebundene, gefühlsmäszlge
Zeichnen nur schw^rlich zur Ausbildung des gei-
silgen Ans6iauungsi>erinögens und zur Geivinnuiig
der Form zu führen vermochie und dasz soinii die
pädagogischen Werie nichi das erwarieie Ausinajz
erreichen lronnle». Die Phase deS einseiiig und sub-
sekiivisiisch beiriebenen PhaniasiezeichiienS inusi des-
halb als abgeschlosse» gelien."

Dieser Auslassung liann inan ziisiiininen oder nichi,
je nachdem maii de» Aegriffen „Phaniasie", Phan-
iasiekräfie", „Phaiiiasiezeichnen", „geisiiges Anschau-
ungsverniögen", „Forin", die für unS Kernbegriffe
sind, einen lsnhall gibl. Das Erslwichiige >si es, wenn
inaii zur Klärung dbr ErlieiinlniSgrundittgen uiisereü
ArbeiiSgebieles! lioininen will, klnre Aegrisse z» hn-
ben. 3ch srage: WaS versiehi A. uiiier den geiiannien
Aegrisfeii? Ferger^ Was versiehi er unier „unge-
buiidenein, gefühlsniäszigen Zeichnen", unier „einseiiig
und subjekiivisiisch cheiriebenein Phaniasiezeichnen"?
Aielleichi nininii er in „Kunsi und Iugend" daS
Wori zu diesen hochwichiigen Fragen. G. Kolb.

Gruiidlagen unserer Erkenninis.

All unser A)jsseg beruhi einerseiis auf Sinnes-
ivnhrnehniung, andererseiis auf 2niuiiion. Die lesz-
lere weisi auf dass (akiive) Äesühl als ihre vilale
Grundlage hin/die grsiere auf die SinneSeinpfindung.
So wie Einpfindungs- und Gefühlsleben nlchi ohne
einander besiehen können, so bedingen auch die aus
Wahrnehinung und die auf siniuiiion beruhende Er-

kenninis einnnder gegenseiiig. Die passiven Gesllhle,
die mii den Enipfindungen verschinelzen, dienen nur
der Wahrnehniung und der auf ihr beruhenden Lr-
kenninis, die akliven Gesühle hingegen sind die vila-
len Siüken der Jniuiiion, der iniuiiiven (posiulieren-
den) Erkeniiinis. Die akiiven Gefühle koinmen unS
nur in Aerbindung mii Phaniasmen zuni Bewliszi-
sein.

Melchior Palagyi:

„Aaiurphilosophische Aorlesungen."

(Aerlag AnibrosiuS Aarlh, Leipzig.)

Zu unseren Abbilduugen

Nainrgebundenes »nd phaiilasieinäsziges Geslallen
von Aaiursorinen.

Die Schülerarbeiien, die unser heuiigeS Hesi zeigi,
siellen zwei verschiedene Aerhaliungsweisen der Aa-
iur gegenüber ins Lichi.

Die „D o l d e n g e w ä ch s e" gehen aus eine be-
siiminie Pflanzengaiiung zurück. Dns „Wissen" iii»
die individiiellen Aaiuriaisachen isi sür den Zeichiier'
verbindlich. Dagegen schaliei der Zeichner des Alai-
ies „Ilnd Goki liesz wachsen nllcrlei Gräser, Kräuler
»nü Aäuine" srei i„ii seinen Attiureriniierungen. Die
erfinderische Phaniasie isi hier ganz anders ain Werk.

Dasjelbe gili für den F i s ch.

Welche Ari von Gesinlleii sollen wir pslegen? sich
denke, das lsi eine inüsilge Frage. Aeides, in der
rechien Arl »iid zur rechlen Zeil gepslegi, liniiii er-
zieherisch werivvll sei».

And nun belrachie inaii den aus Aniurholz gesial-
ieien „Dä in v n". Auch hler isi die erflnderische
Phaniasie iäüg. Aian ginge aber fehl, wenn innn an-
nähnie, das „Däinonische" wäre sür uns nuc ein
Sioffprinzip. Das Problein siecki iieser: es beirissi
den Urgrund alles Gesialiens. Das werde ich eiiiiiinl
eingehend darlegen. 2n der Areslnuer Aussicllung
spukie das „Däinonische" an allen Ecken und Lnden,
nin ineisien wohl in der wiirileinbergischeii Abieilung.
(Ilns Scbwnben liegi dns „Däinonische" offenbar niehr
iin Alui als nnderen Siäininen. DaS beweisen schon
unsere roinanischen und goiischen Kirchen.) G. K.

Aeilagen-tzinweis.

Die nllbekniinie Firinn W. Oldcmeyer ^lachsolger,
Abieilung Zeichenleriiiniiiel, Haiinover, bringl neuer-
dingS den Wona-Zeichenrnhinen. D.A.G.Ai. auch in
eineni gröszeren Formai heraus und komini dnmii
eiiiem wiederholi geüuszerien Aedürsnis nach. Der
grosze Aahinen iiiinini wie der beknnnie kleinere
Aabmen eine beliebige Anzahl Zeichenbogen in sich
auf. Die Zeichenbogen sttr den gros,e>i Aahnien haben
eine Grösze von ö7x!ü> Zeniiineier, enisprechen also
dein bekannien groszen Zeichenblockfvrinai. Aesonders
sür die oberen Klassen höherer Lehransialien dürsie
sich dieser Aahnien zur Eiiisührung einpsehlen, zuninl
dadurch die Anschaffung der leueren Zeichenblocks
überflüssig wird. Ausführliche Preislisleii versendei
die Firina auf Aerlangen kosienfrei. Wir verweisen
unsere Leser aus dns der heuügen Ausgabe beilie-
gende Werbeblall.
 
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