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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

DOI Heft:
Heft 9 (September 1930)
DOI Artikel:
Nicklass, Elsa: Die Begabtenprüfung an der Berliner Akademie
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0244

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231


i Z» denr Anssatz! „Bom Bootsba» i»l Werkttiiterricht" vo» A. de Brichcter

ivtis es dergleiche» mehsi au§ dlesem Gebiele gibt, frei
zu ivühieii. Bieine Schlileriiiiie» ivnhlleii duS Plulint,
iveil ihiie» dns nls Aufgnbe- gelnusig wnr. Liue vou
ihiie» lösle die Aufgnbe i» Form eiueS Schriftplnlin-
les, die nndereii llglirllch. Flir die letzten zwei Sluii-
de» gnb es, ivohl um dgs Bild, das scho» die einge-
reichle» Mnppen ergnbe», zu vervollstäiidigen, eine
gnnz freie Aufgnbe. s
Ls ist sehc lnleressank, ivie' sich die einzelnen meiner
Schlllerinnen zu dieser Aufgnbe stellten. Friedei
F., Oberkerkinneriii, forderK sich einen Splegel und
innchle ihr Selbslporkrnik. Ls ivurde ihr dazu liebens-
würdiger Weise ein besonheres Fiuuner von dein
nussichlhnbeiiden Lehrer nngeiviesen. Gerda P.
zeichnete auch ein Portrüt, zu dein sie sich dnS Modell
unker den Prlifiingen selbst wühlke. Visela S.
slellle sich dns Thenin „Anhende", Elfriede A.
zeichnele springende Ps?rde iund Ld >! hA. zeichnele
eine ülluslrnlivn z» eliiein Kinderlied „Spnnneiilnn-
ger Hnnsel, nudeidiclie Dirns"

Line Woche spüker wurden sle zu verschiedenen
Tngesslunden niik ihreir Elsern znr Besprechung ln
die Alindeiiiie beslelll. FiinsiLehrer hnllen liizivischeii
dns llrleil „besühigl" üher sie gesülll. Fwel der Alin-
deinlelehrer sührlen nuii inil ihren Eltern, nn Hand
der Ainppen, die osfeii vop ihnen lagen, ei» ein-
gehendeS Gesprüch über die einzuschlngenden Wege
zu elnein liiiiistlerlschen Beruf. Aian niusz den Herren
nn der Alindeinie Anerkennung und Dnnk nusspre-
chen slir die persönliche ui<d einsichtsvolle Art der
Aernlung. Des tillgein?ineN Znleresses hnlber lnsse
ich hier die Anischlüge folgdn, ivelche die Müdchen
erhiellen: i s

Friedel F., HDatsr Brieftrnger, unbeinitkelt),
ivird von derAusbilduiig alK Aeklamezeichiierin, als
nnth von einer solchen nls Fcichenlehrerin nbgeraken.
Als Aekltiinezeichnerin uninöglich, weii die Kunst deS
Atüdchens gnnz ivellferli usid nbseilig. Die Ausbll-

dung als Zeichenlehrerin zu lnngjührin und dnher fiir
dns Klnd eines Ilnlerbeninlen »nerschivinglich. Eig-
nung zur freien Kunsl, nber da millellvs, inusz ein
nnderer Weg eingeschlngen werden. Aus den Arbei-
len wlrd auf niusikalische Vegnbung geschlossen und
nach dein Instruinent, das gespielt wird gefragl.
sGelge.) Aia» rät Ausblldung zur Farsenistin, wenn
genügend musiknlische Aegabung vorhanden und gibl
die Stelle an, wo Micksprnche darnufhin erfolgen
knnn. Aarfenistinnen sind gesucht, Ausbildung drei
Iahre, Besoldung sehr guk. Es bleibk bei Ausiibung
dieseS Berufs genügend Zeit zu freier kiinstlerischer
Vekätigung nuf dem Gebieke deS Mnlens.

Gerda P., (Bnker Oberrsgierungsral), wird zur
Ausbildung nlS Zeichenlehrerin gernlen. Baler ein-
versknnde», Tochter nicht ganz. Daraufhin wird der
Tochker der Besuch einer grnphischen Fnchklasse ge-
rnlen, weil niiSgesprochen grnphisch begnbl. Die Akn-
deniie hnl eine Lehrlingsslelle in der gcnphischen Ab-
teilung, die aber gewöhnlich inlt jiingen Aiüiiner»
besetzt wird. Es soll eine Ausnahine geinacht werden,
wenn Gerdn P. geneigk ist, den LehrlingSposken zu
beseken. Ansbildiing b Inhre, >vorn»shi>i Ansiinhiiie-
Prüsung i» elner grnphijchen Fnchltlnsse ersvlgen
knnn.

Giseln S. sBaier lol), milleilos, rät inan, ün
auSgesprochenes Nauingefühl vorhnnden, zur Zniien-
architektin. Eingereichte Zeichniing nus dein Werk-
unterrichk für elne Spielzeugstndt u»d Entwiirf eines
Phantasiegebüudes snach vorher gesehenen Pflnnzen-
niotiven als Anregung) gnben wohl den AuSschlng.
Borherige prnkkische Auübildung nls Lehrling ersor-
derlich.

ElfriedeN. (Bater Aegierungsrai), deren Son-
derbegabung noch nicht klnr übersehbar, wird veran-
lntzk, nnch einiger Zeit noch eininal Arbeiken vorzu-
legen. Sie hnt sich aber inzwischen bereiks entschlos-
sen, Zeichenlehrerin zu werde».
 
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