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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 11 (November 1930)
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Einiges über Pastelltechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0300

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lmijieü üeniuirülk'uü, l)iü sle ubjiewaschen werdek''
Paslelle lnsseu sich sonar i» Aknppe» ausbewahreu,
weu» ma» dle Äildfläche mit eiuem qlakie», nul
saliuierle» oder Äelpnpier (Pauspapier), daü keiue
Fnrde auulmmk, dedeckl.

2lK Araljiiuub! lst; jedeiü sesle, weichere (schwnch
jielelmle) PaplerHoder Knrko» von »icht zu glatter
Üdersläche jieeiguet, ch» beste» solches, das sich lelchk
saserig, slliig oder lfllesipnplerartig anfühlt. Auf
hnrke» (starli geldsmte») Paplere» lüf;t slch zwar ei»
aiisgestrlcheiier To» chilt osk tlberrascheiid relcher,
maierischer, modessiereiider Älrkuiig iiiit dem Fiuger
verreibe» inid »rik aiidere» Töiie» mische», welkere
Aufskrlche hasleii labep oft »icht mehr geinigeiid slcher.
Fer»er lst.Pnppes(Hndcriipappe) ei» geeigneker Mal-
gruud; es empfiehlt slch häufig, dleselbe mik Glas-
pnpier ekwns ai>fzurauhe». Äuszerdem gibt es spe-
zielle Paslellpapiere iu»d Paskelleiiiwaiid, die mit
ciuer sich silzig jiiisilhleiide» Faserschichk überzoge»
sind, aus welcher j dlol Pastellfarbe sehr gut haflek.
Sknrk köriiige oder lgeiiarbke Pnpiere »»d Pappe
zeige» das gleichePLchhalke» gege» die Pastellsarbe,
wie gege» Kohle soder Kreide, liidem die Farbe »ur
am Überkeil deSj Korns lufolge des mechaiilsche»
Drucks der üeiijjSkifk sühreude» Haud oder des
wischeiide» Fi»g>)rs hafket, !» dle Zwischeiicäume
oder ^iarbe» nber »ur lose hliielufällt und »akürllch
bei der geriiigsteit iErschükkeruiig ebeuso leicht wieder
heraussällk. (Arnchi'ergegeiiwärklge sich, das; lm Auf-
lrag des PaskellP eih wesenklicher Uiikerschied vo»
jeder mik dem Pliiset aufgetrageiie» Farbe bestehk,
iiidem üle schmiegsaine» Pinselborsten dle flüssige
Faibe nuch i» dle Pertiesuiige» des Malgrundes
hiiieiiidrücke».) Der sLruiid soll so beschafse» sei»,
dah er de» darijber jgeführke» Fnrbskift oh»e An-
weiiduiig besondese» DruckeS leichk uiid glelchmäszlg
abschleisl. svzusageil abschmirgelk und die Farbe an-
»immk. Auderselks musz der Sklfk so welch seln, üasz
er keiue Kraljer im Hruiide hiiiterläsjk. Äeberschüs-
sige Farbe mujz -immkr, soweit sle »icht vo» selbst
vo» der schräg »ach (iiike» geneigte» Vildfläche ab-
sälll, durch kräsliges Vlase» eiikferiik werde».

Weii» ma» »icht Pappe, soiider» Papier, Karto»
oder Leiiiwand verwendet, so wird ma» eiiie» sol-
che» Gruiid auf j eiichr krästige» Pappe ausziehe»
lasse» uiid »lcht srei, d. h. hohl über eiiien Anhme»
spninie». Pohl jsespaniites Papier oder Leiuwaiid
lst elue empfiiidliche Pk'mbrane, die durch jede Er-
schükteruiig, allei»!lscho'n durch de» Schall i» Schwlii-
guiige» versesjk iperdej» kaii».

Der Enlwicliluisg dxr sarbige» Erscheiiiuug sollle
slels, wie bei jedem iaiidere» Akakerial auch, ei»e
Feich»uiig vorausgeheii, welche die Aildfläche wenig-
slens i» de» .iZauptpaiitie» endgültig austeilt und zu-
gleich ei»e» sichere» Ä»holt für die erste konkrastie-
rende Fnrbaiilagej desl Aildes gibk, damit der Grund
»ichl durch späkere Aejideruiige» uniiökig beaiisprucht

» Dcr jk»»llm>i>cr 'II. u. sliiljki. Mcrliii, schreklit in Nr. » der
„Tcchii. MiltciliiiigciNkiir Mnlcrci". sjlihrgniig W2I l »Meiiic Pn°
slclle slilleii iiicht lil>,j»nch ld»„ii „icht, wcmi i>i»ii mit dcr ?f»iist
dligcgc» schlligt! Wcm dicse Srscheiiiiiiig, dlitz die P»stellf»rbe
beiin Mlilcn »iis ctwiiS c,»rtcni (P»ppe oder »us P»ppc niisgc-
zogciicm Plipicr) jcdcr jLrschiillcriiiig sl»iidh»lt, iiilgl»iibh»st diiult,
dem ciiigcgiic ich, d»sj cr d»S Scseh »nf »iidercm eücbictc schvn
tciiiit i er wcis, »iich, d»s, cg, L»ppeii, cin slnziig. dcr St»„b ciit-
h»It,diirch iklopse» dci, Stliub »bw>rft,d»h i>i»ii »ber cincii hnrteii
eöcgciiltliiid, ctw» eiiie Tiirc, ttie durch Schlligen odcr Stosjcn
vom Stliub bcsreie» (»»», die iiiiisj i„»ii ebe» »bwische»."

zu werde» brauchl. Erweijen sich krosjdem Aeiide-
ruiige» niü unvermeidiich, so skeiie ma», salls »ichk
etwn d!e bereilS nusgekrageiie Fnrbe eine geeigueke
Gruiidlnge zur Ueberarbeikuiig bietek, lieber de»
reiiie» Grund wieder her, indem ma» die ungeeiguete
Fnrbe mit eiiiem weiche» Aorstpinsel unter kräs-
kkgem Alase» herauswischt, eveiitl. mit eiiiem kurz
geschnittene» Pliisel sozusage» hernusbürstet.

AuS eiiiem e!»igermas;e» der Oelpalekke enkspre-
chende» Sortimeiit mlk seiiie» Abstufunge» läsjk sich
durch chieiiiaiidernrbeike» öer geeigiieke» Töne jebe
gewollke Wirkuiig erziele». Ersahriiiige» iiilk der
Üelfarbe wird ma» mik ^tusje» verweiide» oder va-
riiere». So erimiere ma» sich, das; ei» gleichmäsjlg
aufgestrichener To» so lange leer u»d lebloS bleibl,
bis er durch wiederhvltes Piiieiu- oder Ueberarbei-
le» iim eiue gewisse Lliizahl verwaudker oder gege»-
sälzlicher Toiischwiiiguiige» angereicher! isk; »11» pi'im»
versuchk ma» dies zu erreiche», iiidem ma» mehrere
Farbschatkieiuiige» uiivermischk i» de» Plnsel »imml,
um sie beim Auftrng möglichst rei» iiieiiiander spiele»
zu lasse». Dle Aiiweiiduiig auf dns Paskell ergibl
sich vo» selbst. Auszer Farbe uiid To» deü Mal-
grundes sprichk auch bereiks aufgetrngeiie Farbe be!
jeder »eu darübergelegke» mik und beskimmk dere»
Wirkung, je iiachdem i»a» sie gauz zudeckt oder
durch ei» Gewebe vo» Strlchen hiiidurchblicke» läs;l
oder durch Wische» mit einer niidere» verbindel.
Die lockere Lageruiig der Farbmoleküle erhöhl »ocb
die Lebendigkeik der Wirkuiig. Zeichiierische u»d
sarbige Wlrkuiig läsjt slch mikeiiiaiider verblnde», li>-
dem maii de» Stift mit der scharse» Kanke, einer ab-
geschrägte» Fläche oder guer »i!k der Längsseile übcr
dle Aildsläche sührl.

Aach dem über die Pallbarkeil des PastelleS Ge-
sagte» spielt die vielerörkerke Frage: „Üb Pastell
sich siriere» läszl", eine unkergeordiieke ^iolle. Pasteli
iäsjl sich freilich sixiere», aber »icht ohne erhebliche
Aeränüeruiige» des EiiidruckSstadiums, das ma» ge-
rade fixierk.

Der lesjle Hauch der Aolleiiduiig, die dufkige»
Feiiiheite» der oberste» Farbschichte, die de» be-
sondere» Reiz deS Paskells ausmache», lasse» sich
durch Firiere» »icht feskhalke», sonder» versiuke» i»
de» tiefere» Schichke», da die zum Firiere» »»-
erläsjliche Durchseuchkuiig dle Farbmoleküle »olweii-
dig zu einer iiniigere» Aerbiiiduiig u»ü dichkece»
Lngeruiig veranlasjt. Die Frage ist vielmehr, ob ei»
fizierkes Pnstell überhaupk »och ei» Pastell im biS-
herige» Siime isk.

Es gibl eine ")!eihe vo» Spezialsizalive», die ihre»
lkveck, dle Fnrbe »och weiler zu befestige», uoll-
kommeii crfülle». Aber ei» dunkleres Auftrockiie»
ist ih»e» alle» eigeiikümlich, um so dunkler, je mehr
Säiellack oder sonskige Harze im Firativ eiikhalle»
siud oder ie öfter sirierk wird. Das Pastell Aössen-
roth der Flamuco-Miisllersarbenfabrik, München vkl,
mit seiiier ^ombiiiatio» deü im Slift eiikhalteiie»
Aindemikkels, das durch ei» besonderes Flziermillel
zur Aeaklio» gebrachl wurde, biideke eiiie» aussichls-
reichen Schrikt vorwärts. DuiiklereS Auslrockiieii
miis; aber auch hierbei i» Kauf geiiomme» werde».
Die Grüiide si»d aiischeiiiend rei» physikalischer
Aakur, aber noch »ichk genügeiid geklärk. fledenfalls
ersordert das Firiere» eine uiigemei» svstemakische
u»d vorausbedachte Arbeit Schichk sür Schicht u»d
 
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