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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 11 (November 1930)
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Umschau / Buchbesprechungen / Schreibe in Angelegenheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0310

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de» Klniiji dei' Sph»re» kuische» »»d nuü diesei
AUisik — ivieviele Nüteulieispiele slehe» i» seiue»
Weike» — die „Larmoiiie der Welt z» eiitiiehme».
So geliuiji es !i)i», seiiie „Gesehe" vv» de» „Uiiilauf-
lieivejiiuitte» der Hiiiuiielsliörper" ivohl auf iimsichtig
lasteiide» Weq i» mlihseliger Aechiuiiigsarbeit zu fin-
de». Er hatte sie aberszuvor iiituitiv erschaut. D!e-
ser Erfolg Keplerss i lehrt de» hohen Wert der Be-
liitiguiig des freien Spiels der Fantasie für de»
grosze» Forscher, d^er sich »icht dadurch beirre» säszt,
dasz »in» ih» ei»e» s.Fantasten" schelten liaiin.

Nüch cl»cm Auflav brs Astronomen Hous.Hermiiim Kritzinger
iiver „Ioh. Kepler, ziim M0j>ihrigen Todesuig dcs grotzeu tzistro-
iiome,.". s

Buchbefprechungen

Erziehliche Handarbeil» eine Eiiiftihruiig i» ihre
Technilie» vo» O.! Mayer, G. Plischke und F.
Schicketaiiz. (Verlag P. Sollors Nachf., Reichen-
berg.) Wir keiuieii die Bersuche, durch Werkunter-
richt Geschuincksbildung zu pflegen. Aber wen»
iiia» dnbei voui Oslivaldschen Farbenkreis ausgeht
uiid dekorative Ornaineiilübungen in manieristischer
Weise pflegl, so kaiui ei» derartlger Werkunterrlchl
selbst uiiler der Flagge „Weg mit der Borlage"
ebenso grosze Eiilgleisunge» und Verirrungen mit
sich vriiige», wie die sogenannte alte Methode. Die
grojze Gefahr bei deui! neuzeitlichen Werkunterricht
uiid Kuiistunlerricht bernht darin, dajz es nur wenige
Lehrer gibt, die wirklsch in das Wesen der neuen
Pädagogik eingedrungchi sind und dajz doch die
meisten glauben, sie arbeiien ganz im Sinne der
neuen Zdeen. Es komiNk darauf an, dasz der Grund-
gedanke, der unseren Bestrebungen als Angelpunkk
gilt, einmal völlig erfäbt wird und dieser Grund-
gedanke ist „aus deN lKräften des Kindes heraus
zu arbeiken". ES sgibt: so vielerlei Beeinflussungen
des KindeS, dasz nian immer dankbar ist, wenn nian
einmal einer wirklich s echten, naturhaften Kinder-
arbeit begegnek. Zch gehe nicht zu weit, wenn ich
behaupte, dasz in diesem 200 Seiten fassendenBuch,
daS mik über 4ll Taseln illustriert ist, keine einzige
echle Kinderarbeit zu findeii ist. Atan spürt es, wie
wenig die Bersasser die Folgeruiigen aus ihre» Ge-
daiike» ziehe» und' wie skark gerade der Lffekt bei
der Wahl der Abbildungen mabgebend war.

Dnmil soll der Wert deS BucheS nichk >n allen
Teilen beslrille» iperd'en. Der Tezü enlhüll viele
praklische Anregung, wo er rein sachlich die Fragen
der Techiiiken deS' WerkunkerrichkS behandelk. Ein-
gehend werden Stempeldruck, Holz- und Linolschnitt,
Äadierung, Schrist, Formen, Papier- und Papp-
nrbeike», Lichlbildiierei-und Mekallarbeit besprochen.
sjnhlreiche Werkläfeln geben Anleitung sür den
Lehrer bezüglich der ArbeitSverfahren in der AuS-
sührung der Gegenllände. Aber bei all dei» vermiszt
lun» doch die kiinslierische Frische, wie sie bei echte»
Kindernrbeiten stekü vorhanden ist. Wir meinen:
Die Bedeutttiig des Werkunterrichks steht und fällt
mit der Frage deS künstlerischen Wertes. Das rein
Handwerkliche mujz hinter der eigentlichen Gestal-
tung verschwinden, di? geistige Selbsttätigkeit und
Originaliknt deS ^indes steht über der manrielleii
Geschicklichkeit. Wir jvollen keine Handwerker er-
ziehen, sondern Mens<s)en, die ei» lebendigeS Ber-

hältnis zu den Elemenle» des bildhaslen Geslallens
habe». H. K.

Linol- und Holzschnitt i» der Schule von K. TriukS.
(Alwin Huhle-Berlag, DreSden.) Eine i» knapper
Form daS Mesentliche für den Unterrichk im Holz-
und Linolschneiden berichtende Schrift.

Der Papierschnitt von Dr. E. Kunzfeld (Heinhe
u. Blanckerh-Berlag, Berlin). Das Heft beschreivl
den Schwarzpapierschnitt, den Papier- oder Schab-
lonendruck, das Schablonieren, den Transparent-
schnilt und de» Bunlpapierschnitt. Manche Abbil-
dungen lassen eine starlre Beeinflussung der Kinder
durch de» Lehrer erkennen. DaS sreie, naive Ge-
stalten scheint wenig gepflegk zu werde». Eine deko-
rativ-kunstgewerbliche, expressioiiistische Oriiamenlik
spukt in vielen Aeispielen. Auch die Farben wirken
grojzenteils roh und unkünstlerisch. Dagegen ist der
Text lehrreich und schildert knapp und jachlich die
wichkigsten praktischen Handgriffe für diese viel-
seitige Technik. H. K.

Oelmalerei, Einführung in Techniken und Bild-
aufbau von K. Wehlte. (Berlag O. Maier, Navens-
burg.) 2n kurzer Form ist hier eine Anleitung zum
Oelmalen mit den wichtigsten handwerkliche» Hin-
weisen erteilt. Malgründe, Farbstoffe, Bindemittel
und die Malgeräle werden besproche». Auch will
das Büchlein den Leser in die besonderen Technikei:
der Oelmalerei, wie Primamalerei, Schichkenmalerei,
Lusurmalerei suw. einführen. Schliejzlich werde» noch
die einzelnen Stoffgebiele, wie Stilleben, Blldnis,
Akk und Landschfat besprochen. Da der Berfasser
ein Schüler deS bekaniite» Münchner ProfessorS
Dörner ist, und selbst an der Dresdner Akademie
Malunterricht erteill, ist die Gewähr vorhanden für
sachlich guke Anleilung.

Aquarellmalerei, Anleitung für Theorie und Pra-
xiS von F. Nockher (Berlag O. Maier, Aavens-
burg). WaS das oben besprochene Büchlein für die
Oelmalerei versuchk, das strebt diese Schrist für üie
Aauarellmalerei a». Sachlich und theorelisch ist die
Schrift anregend, jedoch dürfke die Oualikät der ab-
gebildeken Arbeiten (besonderS auch die des Titel-
bildeS) besser sein.

Technik dcr Malerei (»ebst kurzgesajzter Farb-
lehre) von Prof. A. Wirth. (Preis 2.50 AM.) Ber-
lag 0. Maier, AavenSburg. A(nr Dörner, der be-
kauiiie Aiiiiichner Akaüemieprvsessor bearbeiiele
dieseä Buch »eu. ES enlhült eine» Ueberblick über
sämlliche Maltechniken, Farbstoffe und Atalgeräle.
Die Geschichte der Malverfahren ist in alter Form
ftehen geblieben. Wir glauben, dasz eS Doerner ge-
lungeii ist, das Werk Wirlhs dort, wo es noch
brauchbar war, zu erhallen und die neuen Errungen-
schaften der Farbchemie einzubaue».

5. van Diyck, Wie lerne ich zeichnen? (ö Bände),
Berlag Kochler und Amelang, Leipzig). Die Schrifl
geht von dem Zrrkum aus, dajz „zeichnen köniien"
nichts weiter als das Erlernen einer Haiidferliglreit
vorausseht. Hier ist das, was in der menschlichen
Seele ein lebendiger Wachstumsvorgang ist, nämlich
die Ausbildung der Sprache in Bildern auf ein
starres Svstem gebracht. Diyck geht aus vom Punkt
und kommt schliejzlich zu der Darstellung des Aäum-
 
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