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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 12 (Dezember 1930)
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Reupke, Ernst: Knet- und Gußstoffe für freigestaltendes Formen: Gedanken zur Reform
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0328

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Zso

0. „Inpnnischer ReiSkiü" ciis Knelstüff. „Gutge-
wutchener Äeiü wisd mit Wnsser, dnS ih» eben be-
decnl, ilber dem Feuer- solnnge niisgegneltk, biü er
nltes Wnsser nufgenommen hnl. Dnnnch wird er nus
Pnpierbogen nn der Spnne getrocknet. Nnch voll-
stctndinein Trocknen! werden die Körner zu Mehl zer-
ilninpst. ÄNt knltSin Vnsser nngerlihrt gibt dleseS
Mehl nnch nochinäligejn Sieden eine Mnsse wie
plnskijcher Ton, nuL der?Vasen, Alisken mit innrmor-
nhnlichem Aussehen! angesertigt werden können, die
sehr hallbnr sind." ! s

7. „5 Teile PorMnichrde, 2 Teile krocken gelösch-
ter Kalk und 1 Teil Bleiweisz werden guk gemisä)t
und mit Gelntinlösung zu einem knetbnren Teig an-
gemacht (2 Teile Cselnkine werden in Wnsser gelöst
»nd zu Sirupdicke l nbgpdnmpsk)."

K. Pulverisierler Ton wird mit Leimlösung (Kölner
Tischlerleii»), welcher kglt elwns Alaunlösung oder
essigsaure Tonerde oder Formalin zugesetzt wurde,
zu einer Knetmassei angerührk. Um ein vorzeikiges
Erskarre» des Leiisies zu verhindern, wird ekwns
Lssig-, Snlpeler- oder Snlizylsäure oder auch Sodn-
lösung zugesesjt. Disr Leim wird durch die erst ge-
iinnnken Fusäge flip WaIer unlöslich.

t). Wird Tischlerleim iin Wasser aufgeguellt, nber
in Milch gekocht, so wird er wnsseruniöslich. Wird
pulverisierker To» dnrin'angemacht, so ergibt sich eine
gut erhärkende Knetmasse.

10. Pulverisierker! Ton wird mit ekwa 10 pul-
verisierkem, gelöschkem ^alk gemischk und mit Milch-
leim (Leim in ANlch gekocht) zu einem knekbnren
Brei angerührk. i !

11. Knsein (Kässnuark) wird in verdünnter Kali-
lnuge, Aegnnlron, Sodai oder Aornxlösung aufgelöst
und mit ekwa gleicher Menge Kalkmilch (in Wasser
nufgelösker Knlk) vermsschk. Mit diesem Gemisch
wird pulverisierler To» M einer Knelmnsse aiigerührt.
Knsein und Knlk verbinhen sich unlöslich.

12. Pulverisierker! Toip wird mit ekwa 10 A! pul-
verisiertem, gelöschlen Knlk gemischk und mit Knsein-
lösung angemacht. Kasei» ist als gelbes Pulver käuf-
lich zu haben.

13. Pulverisierter Ton wird mit Knseinlösung, der

perdünnte essigsaure Tojierde (1 :12) oder Formnlin
zugesehk wurde, zu Breickngerührt. Die Kaseinlösung
wird durch essigsnure Tonerde oder Formnlin wnsser-
Ksl- !l s

14. Knlk mil Wasserglns gemischt wirü unlöülich

und säurefest. ?

jj. Guszstoffe.

1. Die gängigsten Artsn sind Alnbaster- und Stuck-
gips. Nach dem'Zlusgielzen können sie gehärtek werden.

2. Steinharle Abgüsses liesert der alaunierte
Gipä, der als „Mnrmorz^ineiit" oder „weiszer Zement"
im Anndel ist. Er kcinn imik verdünnker Alaunlösung
ll:3) angerührt werden.j Ec eignet sich besonderS für
Masken und Platten. -

3. Elne Menge Gipsmehl mischt »>an trocken mik
2—4 pulverisierter Esbischwurzel (^ltlinsn oMc-i-
nrrlis) und riihrt mst so! vlel Wnsser nn, dasz die
Mlschung eben noch gieszbar ist. Getrocknet ist dir
Masse steinhart. Dnrch Zusng der Eibischwurzel wird
die Erhärlung ekwaß vepzögert.

s,

i

Segt iiinn 8-r! Eibischwurzel zu, so erhärlel die
Masse noch späler, wird nber nuch noch zäher. Sie
läszt slch zu Plnllen nuswnlzen, snrben, seilen, schnei-
den, drehen und bohre». Durch Tränken mit Leinöl-
firnijz wird die Alnsse wnsserdicht."

Stntk Eibischwurzel knnn auch Lnrrngeen- oder
Perlmoos in lrochendem Wasser zu einer Gnllerte nuf-
elöst und wie oben verwendet werden. Eü seien auch
rländisches Aloos, Leylon-AlooS uiid Ager-Ager
genaiink, die ähnlich ivirken.

4. Slntk gewöhnlichen Gipses verwendel »innEslrich-
gips. Er erhärket erst nach Tngen, wird dnnn nber
zementnrtig hart.

5. „Gipsmehl wird mil Mcigiiesiumoz'i)d oder Alu-
ininiumoz'vd gemischl »nd mil verdünnler Lösung von
Phosphorsäure nngeriihrl und gegossen." Die Güsse
sollen steinhnrk werden und porzellanarligeS Aussehe»
vekommen und wnsserbeständig sein.

0. „Gipspulver wird mit kohleiisaurem Knlk in
Pulverform kroclieu gemischt und in dünnein Leim-
wnsser mit einein Zusnlz von gelösten schweselsnuren
Kali nngerührt, gefärbt und gegossen."

7. Guter Portlandzemenk, init 40 ^ Wnsser nn-
gerührt, eignek sich zuiu Gieszen von geschlossenen,
gedrungenen Formen und von Plntlen.

8. Dem Gipspulver wird bis zn einem Zehnkel pul-
verisierter Knlk beigemischt und die Arischung mil
Leimlösung, die in entrnhmker ANlch gekochk wurde,
nngerührk.

0. GipSpulver wird in diinneiii Leiuiwnsser, dem
etwns Alnunlösung, essigsnure Tonerde oder Formn-
lin zugeseszt ist, nngeinnchl.

10. GipSpulver wird bis zu einem Zehnkel mik pul-
verisiertem Knlk gemischk und mik verdünnter Kali-
Wa serglnülösung (l : 0 oder 1 :10) nngerührt, Dns
Wnsserglns wird »nlöslich und säuresest.

11. GipS wird mit 5 iger Knlkmilch nngerührl,
gegossen und nach dem Troclinen mit Metnllsnlz-
lösungen (Zink- oder Kupfer- oder Eisensulfntlösung,
fnst gesäktigt) gekränkt. Kupfersulfak gibt dns Aus-
sehen palinierker Bronze.

III. Hä'rkungsmilkel für Gipsabgusse.

1. Die fertigen Gipsnbgüsse werden mit einer Ber-
dünnung von Knli-Wnsserglns (1 Teil Wnsserglns
nus 0 10 Teile Wnsser) so osi geslrlchen, bis der
GipS keine Lösung mehr nusniminl, nlso dnrnus siehen
bleibt. Bei mäjziger Wärme <in der Aähe deS Osens
oder der Heizung) wird gekrocknek. War dle Lösung
zu stnrk, so erhärtet sie an der Oberfläche, dcingt aber
nicht ein und blättert später nb. Kleinere Gegenskände
knnn inan in die Lösung hineinlegen, bis keine Lufl-
bläschen mehr nusskeigen. Anch dem Trocknen knnn
man den Borgnng nochmnls wiederholen. Wasser-
glas, das für die vollsländige Berkieselung nicht mehr
erforderlich ist, scheidek nlS kleine Kristnile auS und
wird mit einem Pinsel lrocken entfernt.

2. „Eine Gipsbüsle wurde einen Alonnt lang in
verdiinnle Alaunlösung (ejsensreier, römischer Alnu»)
gelegt, die nus einem Teil gesättigter Alaunlösung
und 12 Teilen Wnsser bestnnd. HernuSgenominen,
nbgespült, zuersl nn der Luft und dnnnch in warmer
Luft getrocknet, zeigke sie eine grnulich-weisze Farbe.
Die Bliste hntte eine grojze Härte nngenoininen, sürble
 
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