Widerstand »«hält. Die Lerttrtte Fraukreichs
tn den Hauptstädten des AuSlandrS wsrde» ritt-
sprechende Anweisungen erhalten." Das osmäßig-
tere Blatt „Oeuvre" schreibt: Di-e französische Regie-
rung könne die Vorschläge Deutschlands erst dann
Prüfen, sobald der systeurattsche and von Berlin
«ms geleitete Widerstand einem völligen Ge»
horsam gegen die wirtschaftlichen und admini-
strativen Malm ah men unserer BesatzurrgSbehörden
Platz gemacht hätten.
Der Berliner Korrespondent des »Daily Chro-
nicle" glaubt versichern zu könne«, daß einige Indu-
strielle für ein Angebot von rund 60 Mitliarden
Goldmark seien, damit das Ruhrgebiet ein für alle-
mal und rasch freigemacht werde. Der „Jntran-
sigeant" will aus Berlin Wissen, das; nur 20-30
Milliarden cm geboten werden sollen. Unter diesen
Umständen hält das Blatt jede Diskussion für aus-
geschlossen, zumal wenn das Berliner Kabinett bei
feinem Gedanken bleibt, einen internationalen Sach-
verständigenausschutz mit der Festsetzung der deut-
schen Zahlungsfähigkeit zu beauftragen. In diesem
Falle hält es auch der diplomatische Mitarbeiter
des „Daily Chronicle" für wahrscheinlich, datz Po-
incarä den deutschen Vorschlägen ein glattes
Nein entgegensetzen werde.
London, 28. Avril. Der mit den Londoner
und Pariser Auffassungen gut verrraut« diploma-
tische Korrespondent des „Daily Telegraph"
schreibt, er fürchte, daß eine reine Wiederho-
lung des Januar-Angebotes mit dem hypotheti-
schen Zusatz eines etwaigen Schiedsspruchs inter-
nationaler Experten die beabsichtigte Wirkung m
den alliierten Ländern gänzlich verfehlen
würde. Nach seinen Informationen sei auch die
belgische Regierung augenblicklich nicht geneigt,
den Gedanken eines Schiedsspruchs in Betracht zu
ziehen.
Ruhr.
Essen, 23. April. In Abwehr der Eingriffe
der Franzosen und Belgier in die Kokslager hat der
Ruhrbergbau alle Kokereien st ii l gelegt
mit Ausnahme derjenigen, deren Produktion un-
mittelbar an deutsche Verbraucher übergeht. Die
Koksproduktion ist infolgedessen aus weniger als
den fünften Teil hergbgesunkeu.
Köln, 28- April. DaS französische Kriegsge-
richt verurteilte den Oberbürgermeister Dr. Falk
von Bonn zu drei Jahren Gefängnis und 5 Mil-
lionen Mark Geldstrafe.
Mainz, 28. April. Die Besatzungsorgane ha-
ben Kundgebungen, Versammlungen oder Auszüge
aller Art, die zum 1. Mai oder aus Anlab des
1. Mai geplant waren, bei Strass Verbote n.
Mannheim.
Mannheim, 28. April. Die strenge Kon-
trolle auf der Rheinbrücke hat wieder auf -
gehört. Während gestern noch die meisten Pas-
santen genau durchsucht wurden, läßt man heute
den Verkehr unbehindert. Als eine Art Patz be-
nützten einzelne ein bekanntes französisches Nach-
richtenblatt, bei dessen Vorzeigen sie von jeder wei-
teren Kontrolle befreit waren.
Republik Baden.
Der neue Landtagspräfident.
/x Am nächsten Freitag hat der Landtag die
«nie Präsidentenwahl Wohl vorzunehmen, da Abg.
Witte mann sein Amt als Präsident des Rech-
nungshofes am 1. Mai antrift. Das Zentruin
schlägt fein Mitglied Dr. Baumgartner vor,
da es als stärkste Partei des badischen Landtags
das Recht hat. den 1. Präsidenten zu stellen.
Die anderen Parteien werden voraussichtlich die-
sen Vorschlag akzeptieren. Dr. Baumgartner
war vor der Revolution Kreisschulrai in Emmen-
dingen; seit 1819 ist er Ministerialrat im Unterrichts-
ministerium. Denr Landtag bzw. der Nationalver-
sammlung gehört er seit 1919 an. Seine bisherige
Tätigkeit und sein parlamentarisches Auftreten las-
sen erwarten, daß er dem schwierigen Amt des
1. Präsidenten des badische,» Landtags gewachsen ist,
Zur Neckarkaualifierung.
Besichtigung des Landtags.
Unser Landtagsmilarbeiter schreibt uns:
Zur Neckarkanalifierung sind Weitere
Mittel des Staates notwendig. Der Haushalts-
aus schutz beschäftigte sich deshalb am Donners-
tag nachmittag mit der von uns bereits mitgeteilten
Vorlage der Regierung, vertreten durch den Ar-
beitsminister Dr. Engler, durch welche das Land
Baden an der Neckar-Aktiengesellschaft in Stuttgart
durch Uebernahme weiterer Aktien im Nennbetrag
von 175 Millionen Mark über den schon früher be-
willigten Betrag von 35 Millionen hinaus, also mit
210 Millionen Mark sich beteiligen soll. Ferner sind
der Neckar-Aktiengesellschaft wertbeständige Darlehen
bis zum Betrag von 131 250 Friedensmark zu ge-
währen und endlich ist für Anleihen der Neckar-
Aktiengesellschaft eine Bürgschaft zu leisten bzw.
darf Baden mit einem Sechstel gegenüber dem Reich,
Württemberg und Hessen Rückbürgschaft leisten.
Berichterstatter war Abg. Freudenberg, der
sich vor allem über die Staustufen Wieblingen und
Neckarsulm, woselbst die begonnenen Bauarbetten
sortgeführt werden sollen, verbreitete. Er hatte
mancherlei Bedenken gegen die Vorlage, empfahl
aber ihre Annahme. Der Arbeiisminister Dr.
Engler wies vor allem daraus hin, datz bei dem
Ausbau von Wieblingen und Neckarsulm
diese beiden Werke hinsichtlich des Strompreises
Wit der Kohle konkurrieren können. Wir dürfen tn
Baden nicht allzu ängstlich sein, denn es wird im
Reckarkanal ein bedeutendes wirtschaftliches Unter-
nehmen geschaffen. Weitere 400 Arbeiter zu den
schon jetzt beschäftigten 600 könnten Verwendung
finden. Würde man jetzt aushören, so seien viele
Millionen verloren. Zudem seien die Leistungen
Vadens wesentlich herabgesetzt.
Diese Gesichtspunkte waren auch für den sozial-
demokratischen Sprecher maßgebend, vor allem auch
di» ArbsiMos«t»fr«ie, welch- die Städte finanziell
ungeheuer belast«. Heidelberg z. B. geb« pro Woche
35 Millionen Mark für Arbeitslose aus. Das Wieb-
linger Werk sei schon ziemlich wett gediehen; es sei
unmöglich, jetzt abzubrechen. Die anderen Parteien
erklärten, sie müßten erst ihre Fraktionsangehörigen
hören, nur der deutschnationale Vertreter meinte,
seine Partei werde vielleicht auch diesmal zur Ab-
lehnung kommen. — Daraus vertagte der Haus-
haltsausschuß die Weiterberatung mch endgültig«
Beschlußfassung aus nächste Woche.
Am Freitag nachmittag begab sich der Haus-
haltsausschuß, veranlaßt durch diese Regierungs-
vorlage über die Neckarkanalisterung, «ach Wieb-
lingen bei Heidelberg, um di« bereits geleisteten
Vorarbeiten zu dieser Staustufe einer Besichtigung
zu unterziehen. Anwesend waren auch der Arbeits-
minister Dr. Engler, mehrere Referenten, Ver-
treter der Neckarbauverwaltung und der Stadt Hei-
delberg, sowie einige Unternehmerfirmen. Strom-
baudirektor Konze hatte di« Führung übernom-
men. Allgemein herrschte der Eindruck vor, bet
einem solchen Werk könne man Len Weiterbau nicht
ausgeben. Die dadurch verursachten Schade»» wür-
den zu groß sei» und viele Milliarde« an Werten
gingen verloren. Zudem seien die Vorarbeiten
außerordentlich weit gediehen.
Dieser Auffassung gaben fast alle Vertreter der
Parteien dann noch Ausdruck, als nach der Rück-
kunft nach Heidelberg der Haushallsausschuß zu
einer kurzen Sitzung znsammentrat. Abg. Freu-
denberg als Berichterstatter stellte erneut den
Antrag, der Vorlage zuzustimmen. Die endgültige
Beschlußfassung wurde auf Donnerstag, den 3. Mai,
der nächsten Sitzung des Haushaltsausschusses,
verschoben.
Die nächste öffentliche Sitzung des Landtags
findet am Freitag, 4. Mai, vormitaags 9 Uhr
statt. Die Tagesordnung kautet: 1. Wahl des Prä-
sidenten. 2. Gesetzentwürfe: 1. über die staatliche
Verbürgung von Hypotheken zur Förderung des
Baues von Kleinwohnungen; 2. über die Neckar-
kaualisterung; 3. eines Jagdsteuergesetzes; Antrag
Dr. Schofer u. Gen., den Ausnahmetaris für frisches
Obst, Beeren und Genrüse betr.; Vorlagen: 1. des
Staatsministeriums: Verwendung der für die Land-
wirtschaft bewilligten Kredit« betr., Gewährung
eines Vorschusses aus die Umlage der Landwirt-
schaftskammer; 2. des Justizministeriums, den Bau-
platz für ein Gerichtsgebäude tn Pforzheim betr.;
Förmliche Anfragen der Abg. 1. D. Mayer-Karls-
ruhe u. Gen., Verteilung eines kommunistischen
Flugblattes in Mannheim betr., 2. Martin u. Gen.,
Klagen über die zu hohen Preise für Abgabe von
elektrischer Energie durch das Badenwerk betr. Ge-
suche und Beschwerden.
G erv erks ch aftlich es.
Der 1. Mai in Paris.
In Paris hatte die Gewerkschaft der Arbeiter
der Verkehrsunternehmungen zunächst beschlossen,
datz der Verkehr am 1. Mai vollkommen ruhen
sollte. Nachher aber hat man sich dahin geetmgt,
daß auf dem Gebiete des Verkehrs zu einer be-
stimmten Stunde jede Arbeit während 10 Minuten
unterbrochen wird.
Soziale Rundschau.
Wo bleibt die Lohnerhöhung.
Preissteigerung um 16,5 Prozent.
Nach dem neuen Ansteigen des Dollarkurses ist
die Hoffnung auf «inen Preisabbau endgültig ver-
nichtet. Die Großhandelspreise zeigen bereits wie-
der scharf steigende Tendenz. Amttrcy wird dazu
gemeldet:
Der Wiederanstieg der Devisenkurse hat die
seit Anfang des Monats beobachtete leichte Auf-
wärtsbewegung der Großhandelspreise Plötzlich
verschärft. Nach den Berechnungen des Statisti-
schen Reichsamts ist die Großhandelsiwdexzifter
von dem 4923fachen des Friedensstandes am 14.
April aus das 5738sache oder um 16,5 Prozent arn
25. April gestiegen.
Von den Hauvtgruppen haben in der gleichen
Zeit die Lebensmittel von dein 3694fachen der
Borkriegspreise auf das 4481fache oder um 21,3
Prozent,
die Jndustriestoffe von dem 7221fache» auf das
8089fache oder um 12 Prozent,
die Inlandswaren von dem 4568fachen auf
das 5141fache oder um 12,5 Prozent,
die Einfuhrwaren von dem 669Ssach«n mrf das
8723fache oder um 30,2 Prozent angezogen.
Besonders becnbftich ist die Steigerung der Se-
bensmittelpreise im Großhandel. Die beträgt mehr
als ein Fünftel des Preisstandes vom 14. April.
Stärker als die Lebensmittel hat sich nur die Gruppe
der Einfuhrwaren verteuert, die fast um ein Drittel
anzogen, in der aber gleichfalls wichtige Nahrungs-
mittel wie Auslandsschmalz usw. enihalten sind.
Kommunales»
Mannheim, 28. April. Wie die Stadtverwaltung
bekannt gibt, beträgt in Mannheim die gesetzliche
Miete für den Monat Mai rund das 170sache der
Grund,niete oder das 140fache der Friedensmiete.
Eine Hundedebatte.
Karlsruhe, 28. April. Zu einer aufregenden
Debatte, an der sich auch die Galeriebesucher tn über-
aus lebhafter Weise beteiligten, kam es in der gest-
rigen Bürgerausschutzsttzung, in der u. a. die Er-
höhung der Hundesteuer aus das Mache der Slaats-
steuer (60 000 Mk. für einen Hund, 120 000 Mk. für
den zweiten Hund) auf der Tagesordnung stand.
Während mehrere Redner für die stadlrätliche Vor-
lage eintraten, nahmen andere ftir die Hu
Partei und r>',e Galerie griff mehrfach so lebhaft in
die Deba.re ein, daß sich der Oberbürgermeister nach
öfteren Mahnungen gezwungen sah, die Galerie
räumen zu lassen. Mit 47 gegen 41 Stimmen, also
mit sehr geringer Mehrheit, wurde die stadlrätliche
Vorlage angenommen und damit die Hundesteuer
aus das Mache der Staatssteuer festgesetzt.
Aus der Stadt.
GeschichLskalsnder.
30. April. 1777: Karl Frtedr. Gauß, der. Ma-
thematiker, geboren in Braunschweig. — 1873: Der
Naturforscher Johannes Leunis gestorben in Hil-
desheim. — 1895: Der Schriftsteller Gustav Frehtag
gestorben i» Wiesbaden. — 1. M a i. 1873: Der
Mfrikareifende David Livingstone gest. am Bang-
weolosee. — 1809: Der Fabeldichter Gottlieb Kon-
rad Pseffel gestorben in Kolrnar. — 1890: Erster
Arb ei ter-W eltsei erlag.
ParteinaHrtchten.
Mo «tag, 30. April, abends ^8 Uhr im Gast-
haus „Zum Kronprinzen", Ecke Mittermaier- «red
Eppelheimer Straße
Bezirksversammlung
ür das Bergheimer Viertel.
Tagesordnung: Kommunalpolittsche Artt-
«nL Streitfragen. 2. Beztrksangelegenheiten.
, Das Erscheinen Mer Genossen und Genosstrmen
ist erforderlich. Der Obmann.
er
Maifeier betr. Die Partei- und Gewerk-
chaftsfunltionäre ersuchen wir, sich am 1. Mai, vor-
mittags ^9 Uhr im Arbeiterfekretartat einzufinden.
Zum Maienlag.
Als im Jahre 1889 auf dem internationalen Ar-
beiterkongretz in Parts die Forderungen einer so-
zialen Gerechtigkeit gestellt wurden (wie Achtstun-
dentag, Arbeiterschutz, Völkerbund lttw.), setzte man
den 1. Mai als Weltseiertag der Arbeit ein.
An diesem Tage sollte das gesamte Proletariat
durch Arbeitsruhe und Kundgebungen bezeugen,
datz «S fest entschlossen ist, seinen hohen Zielen durch
den geistigen Kamps gegen die Macht des Kapitalis-
mus zum Siege zu verhelfen.
Morgen begehen wir die Wiederkehr des 1. Mai
in feiner Bestimmung
als Weltfeiertag der Arbeit.
Was wir bis jetzt erkämpft und erreicht haben, ist
noch nicht das Endziel unseres Strebens. Unser
Ziel ist der Sozialismus und so lange werden wir
nicht erlahmen in unserem Kampf, bis wir diesen
erreicht haben. — Dann bricht die Morgenröte der
Gerechtigkeit an und das Banner der wahren Frei-
heit weht über den Völkern. Darum wollen wir
auch am morgigen Tag bezeugen, daß wir durch
Einheit und Geschlossenheit entschlossen sind, unsere
Mission zu erfüllen.
Es gilt, den morgigen Tag zu einem würdigen
für die hohen Ziele des Sozialismus zu gestalten,
darum ergeht an alle
Genossinnen und Genosse»
der Rus, schart euch um eure Fahnen und kommt
morgen vormittag 10 Uhr
Alle, Alle, Alle
«zur Maifeier in der Stadthalle.
Mat. Der dritte und letzte Frtihlingsmonat »st
der Mai, der fünft« Monat in unserem Kalender.
Unsere Dichterlinge besingen ihn als den Wonne-
mond, als die schönste Zeit des Jahres überhaupt,
in der es in der Natur grünt und blüht, in der es
keine drückende Hitze und keinen lähmenden Frost
gibt. In Wirklichkeit sieht der Mai oft weniger
lieblich aus, denn er hat ost auch die unangenehmen
Eigenschaften der Frühlingsmonate, d. h. er gehört
zu der Uebergangszeit, in der man vor Rückfällen
nach dem Winter nicht sicher ist. Dieser Tatsache
tragen die volkstümlichen Wetterregeln Rechnung,
dem» sie bezeichnen eine Reihe von Tagen, die bis
in die Mitte des Monats reichen, insbesondere die
Tage von 11. bis 15. Mai als die Zeit der sogen.
Eisheiligen. Im allgemeinen will der Landwirt
keinen trockene«, wärmen Mai haben; er schätzt den
warmen Regen und die feuchten Niederschläge, auf
die Sonnenschein folgt, denn ein solches Wetter ist
Wachswctter. Eine solche Wetterregel sagt: „Zu
Philipp und Jakob (1.) viel Regen, bedeutet viel
Segen." Eine andere lautet: „Maientau macht
grüne Au" In einer dritten heißt es: „Märzen-
staub, Aprilenlaub, Maienlachen (d. h. Regenpfüben
im Mai) das sind drei recht gute Sachen,. Seinen
Namen hat der Mai von der jugendschönen altrö-
mischen Göttin Maja, der Tochter Merkurs. Nebeu
dem schon genannten deutschen Namen .Wonne-
mond" ist auch die Bezeichnung „Maie" verbreitet
und gilt als deutsche Herkunft. Magus, das den-
selben Wortstamm hat, ist gotisch und heißt „der
junge Marm", Die weibliche Ableitungssilbe »st
„et", sodaß also „Maget", „Magd", „Maid" das
Mädchen heißt. „Maide", „Meyge", „Maiers ist
das junge Laub. So gebraucht z. B. Luther in sei-
ner Bibelübersetzung das Wort: „Schinücket das
Fest im Maien bis an die Hörner des Altars", und
in allemannischen Landstrichen unseres Vaterlandes
ist in den Mundarten das Wort „Maien" in der Be-
deutung Von Blume und Blumenstrauß vielfach ver-
breitet. Auch der Maibaum, meistens eine Birke,
die mit Bändern geschmückt umhergetragen und
dann einer besonders geehrten Persönlichkeit vor
dem Hause ausgepslanzt Wird, wird häufig kurz ein
Maien genannt. Es ist also nicht unmöglich, daß
der Monatsnamen Maien nicht aus dem Latein -
schen entlehnt, sondern deutscher Herkunft ist. Der
Mai hat 31 Tage; davon sind in unsrem Jahre
vier Sonntage. Der 10. Mai ist Hunmelfahrtstag.
Am 20. und 21. Mai wird das Pfingstfest gefeiert.
Der 27. ist der Trinitatis- oder Dreifaltigkeitssonst
tag, in manchen Gegenden ein Los-Tag, der Don-
nerstag darauf, der 31., der FroNleichuamstag.
FL. Was Plant man? Mit allm nur erdenk-
liche» Mitteln wurde gegen die Wohnungsäuuer
vom organisierten Grund- und musbefitz o; en und
versteckt gekämpft. Diese Arbeit soll nun ihre Früchte
zeitigen, denn wie mau hört, soll tm Laufe dieser
Woche der bisherigen Wohuungsbcwirtschaftung
vom Stadtrai der Garaus und ein kräftiger Sprung
ins Dunkle gemacht werden. Das jetzige System
der Zuweisung von Wohnungen soll aufgehoben
werden. Mit einem vor» Wohnungsamt ausge-
stellten Schein soll der Wohnungsbedürftige sich mit
dem Hausbesitzer über die freie Wohnung einigen.
^WaS Wird nun die Folge sein? Wer viel Geld und
leine Kinder hat, wird immer Glück haben, eine ihm
passende Wohnung zu erhalten. Wer dagegen eins
zahlreiche Famiue und nicht viel Geld hat, kann
wie früher sich die Füße wund lausen und wird doch
keine Wohnung erhalte». Dem Wohnungsschache«
wird nun Tür und Tor geöffnet lein. Diejenigen,
die Wohnungen suchen und Angebote bis zu 500 000
Mark für freie Wohnungen machen, werden siche«
Wohnungen erhalten. Man hört bereits jetzt schon
von solchen Vorgängen. Eine bis jetzt nie geahnte
Misere wird Platz greisen, und dazu wird dann
eine Mißstimmung derjenigen treten, die schon sehr
lange auf Wohnungen warten. Es ist kaum zu
übersehen, welche Folgen daraus entstehen, wenn
der aus solcher Atmosphäre geborene Explosivstoff
zur Entladung gelangt. Unbegreiflich erscheint es
auch noch, daß man in Heidelberg etwas einführen,
will, was sich in Mannheim nicht bewährt hat unb
wogegen man jetzt denn Arbeitsministerium Be-
schwerde führt. Der Stadttal dürste daher bei seiner
endgültigen Entscheidung gut beraten fein, wenn er
das bisherige System nicht abbaut — sondern die
Mängel ausmerzt — und freiwerdende Wohnungen
schärfer als bisher in Bewirtschaftung behält. So
lange man an maßgebender Stelle nicht weiß, ob
und wann ein schnelles Tempo in der Ernellung
von neuen Wohnungen eintreten wird, so lange
kann und darf auch keine Lockerung, noch viel weni-
ger ein Abbau in der Wohnungszwangswirtschaft
eintreten. Eine Weitausschauende Gemeindeverwal-
tung mutz frühzeitig drohende Gefahren erkennen
und rechtzeitig Maßnahmen treffen, die im Interesse
der Allgemeinheit liegen, denn: VollSWohl geht
über Spekulantenwohl l
Werdet Mitglieder des Kulturftlmdundes. Vor
einiger Zeit hat das Gewerkschaftskarrell den einzel-
nen Gewerkschaftsleitungen Etnzeichnungslisten st.r
den Kulturfilmbund zugehen lassen. Wir möchten
nochmals daraus aufmerksam machen, datz der Hei-
delberger Kulturftlmbund die unbegrenzten Kul-
tur k r ä f 1 e und Möglichketten des Films für B i l-
dung und Unterhaltung auswerten will. Um
das erreichen zu können, muß selbstredend das leb-
hafteste Interesse in Arbeiterkrcisen mit vorhanden
sein. Wir wissen, welche ungeheuren schädlichen
Wirkungen dadurch herbeigeführt worden sind, datz
der Film weniger den oben erwähnten Ausgaben
dienstbar gemacht worden ist. Henle, am 30. April,
ist nun der letzte Tag zum Bezug von Vorzugskar-
ten für den Kuliurfilmbund. Die Vorzugskarten
kosten für Einzelmitglieder 700 Mk., für Familien
1000 Mk. Die Familienkarton gelten für die irn
Hausstand lebenden Familienmitglieder bis zur '
Höchstzahl von drei Personen. Die Vorzugskarte
bietet folgende außergewöhnliche Vorteile: Sie ge-
währt eine dauernde Ermäßigung von 10 Prozent
auf alle Plätze. Mitglieder haben bei starkem An-
drang den Vorzug. Wir behalten uns vor, beson-
ders bedeutende Filmwerke nur vor Mitglieder»
»ufzusühren. Das Mitglied übernimmt außer der
Erwerbung der Vorzugskarte keinerlei weitere Ver-
pflichtungen, insbesondere haftet für die Verpflich-
tungen des Heidelberger Kultursilmbundcs lediglich
dessen Vermögen. Heute ist also noch Gelegenheit,
die Vorzugskarten im Arbeiterselretanat zu erwer-
ben oder die Einzeichuungen auf oie einzelner» Ge-
werkschastslisten vorzunehmen.
Die Kouzcrtreihe der Stadt Heidelberg und des
Bachvereins für den Winter 1922/23 schließt am
heutigen SlSeub mit dem 9. Symphonie-Konzert ab.
Für die Leitung des Konzerts ist der erste Kapell-
meister und Operndirektor des Mannheimer Natio-
naltyeatcrs Erich Kleiber (Nachfolger von Hrn.
Hößlin) gewonnen worden. Da Herr Kleiber sich
in Mannheim als Leiter der Akademie-Konzerte
schon einen ausgezeichneten Ruf als Kouzerldtrigent
erworben hat, wird sein erstes Auftreten in Heidel-
berg in den musikliebenden Kreisen großes Inter-
esse entgegengebracht, umsomehr als der Abend nach
den Absichten des Dirigenten Beethoven gewidmet
ist.
Die Bautätigkeit in der Stadt Heidelberg iw
Jahre 1932. In der Stadt Heidelberg wurden im
Jahre 1922 416 Neubauten ausgesührt, ferner wur-
den 19 Umbauten durchgeführt. In dieser Zahl sind
auch di« von privater Seite erstellten Bauten inbe-
grissen, selbstverständlich machen sie einen verschwin-
dend kleinen Bruchteil aus. In der Hauptsache hat
die Stadt Heidelberg gebaut.
Postverkehr nach besetzte« Gebiete«. Einge-
stellt ist die Annahme von Paketen und Päckchen
nach dem Oberpostdirektionsbezirk Aachen. Wie-
derzugelassen find Pakete jeder Art nach
Blankenstein (Ruhr), Bommerholz, Bommern,
Bredenscheid, Hammertal (Kr. Hattingen), Hattin-
gen (Ruhr), Hcrbcde (Ruhr), Schee, Sprockhoebel
(Kr. Schwel«»), Volmarstein, Vorhalle, Welper (Kr.
Hattingen), Wengern (Kr. Hagen). Der Paketvsr-
kehr nach Hennef (Sieg) ist nicht gesperrt.
Die Höhere Mädchenschule mit Mädchen-Real-
gymnasium hat das neue Schuljahr wiederum mit
25 Klassen mit rund 780 SchAevinneu begonnen
Tie v. HI des Realgymnasiums, die in diesem
Schuljahre zum 7. Mal eingerichtet ist, wird von 30
Schülerinnen besucht. In den KWsien v. II und
O. I. ist wde bisher eine englische und eine griechftche
Gruppe gebildet. Bei der Eröffnungsfeier in de«
Turnhalle begrüßte der Direktor Geh. Hoftai Dr.
Waag besonders den an Stelle des an das hiesige
Gyrmmsium übergegangenen Prof. Emil Hirsch mm-
mehr neu eingetretenen Prof. Theodor Häniein, der
zuletzt am Realgymnasium in Weinheim und vor-
her am Gymnasium in Wertheim als Pros tätig
war.
Tle „Frankfurter Nachrichten" sind, wie mttge-
l-Ät Wird, von Hugo Stinnes angekau't wor-
ben. Wie verhält es sich nun mit dem Kopfblaft der
Fvankiurler Nachrichten", der „Badischen Post"
in Heidelberg?
Jin Krmstverc!« ist eine Kollektivausstellung deS
Heidelberger Malers Adolf Hacker, der au»
1. Mai feinen 50. Geburtstag feiert, eröffnet worden.
Lausbudcreic». An den Plakatsäule» in der in-
neren Stadt wurden die Plakate zur Maifeierdnnou-
strafton von Lausbuben entfernt. Es ist nur schabe,
daß man die Buben nicht bei Ausführung der Tat
erwischt hat, damit sie auch einen gehörige» Denk-
zettel abb «kommen hätten.
Warnung vor einem Schwindler! Ein angeb-
licher Rolf Graf, lediger Presscberichterstatter aus
Bcrtin-Schöneberg, hat am 28. April einen Krast-
wagenführer unter der Vorspiegelung, er habe nur
englisches Geld, das er umwechseln lasse,: muisc, um
bezahlen zu können, zunächst um bas Fahrgeld von
90000 Mk. und alsdann um einen geliehenen Be-
trag von 170 000 Mk. dadurch gebracht, datz er vom
Geldumwcchseln nicht wieder zurückkehrte.
Sachschaden. In der Nacht zum 2V. Avril wur-
den im Garten der Sckftoßwirttchaft ein Tisch und
mehrere Stühle beschädigt, wodurch ein Sachschaden
2. Ble
Am 1
Forde
letzten I
lst, der >
iialisirru
einer ist
glaubte,
Zweifel
D
«eigt uni
sind auf
erste» K
in Paris
d:wußle>
tiurg bei
Das kasi
Krieg u.
Uns schn
Dikiatstt
kämpfen
Wir
wir ihn
Werk, di
dem st«
wende».
Nicht
Ziel R
Wuchs ü
wriats
kicher M
kerver
ranttert
an» i. V
inr Par
Trotz
iahr« «
um i. U
Krieg z,
Deutsche
Dpfer in
eiubezog
diesem 0
iA assen»
-Nie w>
Wir!
d offen.
u»f ein,
dem Eft,
dem bis
Framkrei
Resistenz
u» der 3!
uls fstrci
währt.
"Mßte d
°eu Not
Der i
ielhst ein
Arbeiter,
dtger de,
'elbst in
U e t r o s,
dört uw
Zukunft
Zum
er» De»
der Fäh,
beiten,
sckaftssu
des Rciö
Werkschaf
ES js
inueruuc
Di
Eft»« Lei
, „Mr
>» Herze
'Niere K
lchenAami
ben-e L<
Nicht."
- „Noi>
derz boc
irebea,"
-ylbe»
M bi
M weiß
öfters —
Bruchstüc
die roten
°uch wie,
>etzt wüi
halt« ein
gutem G
die Gew<
»Viole
Achauber
^icht oh»
Mts zu ,
Uten und
dfttgmach
Mahnung
Air einst
. „Falls
»«be Wei
. Wäre
^N, ninv
schmerze
mngslos
Setzt,
tn den Hauptstädten des AuSlandrS wsrde» ritt-
sprechende Anweisungen erhalten." Das osmäßig-
tere Blatt „Oeuvre" schreibt: Di-e französische Regie-
rung könne die Vorschläge Deutschlands erst dann
Prüfen, sobald der systeurattsche and von Berlin
«ms geleitete Widerstand einem völligen Ge»
horsam gegen die wirtschaftlichen und admini-
strativen Malm ah men unserer BesatzurrgSbehörden
Platz gemacht hätten.
Der Berliner Korrespondent des »Daily Chro-
nicle" glaubt versichern zu könne«, daß einige Indu-
strielle für ein Angebot von rund 60 Mitliarden
Goldmark seien, damit das Ruhrgebiet ein für alle-
mal und rasch freigemacht werde. Der „Jntran-
sigeant" will aus Berlin Wissen, das; nur 20-30
Milliarden cm geboten werden sollen. Unter diesen
Umständen hält das Blatt jede Diskussion für aus-
geschlossen, zumal wenn das Berliner Kabinett bei
feinem Gedanken bleibt, einen internationalen Sach-
verständigenausschutz mit der Festsetzung der deut-
schen Zahlungsfähigkeit zu beauftragen. In diesem
Falle hält es auch der diplomatische Mitarbeiter
des „Daily Chronicle" für wahrscheinlich, datz Po-
incarä den deutschen Vorschlägen ein glattes
Nein entgegensetzen werde.
London, 28. Avril. Der mit den Londoner
und Pariser Auffassungen gut verrraut« diploma-
tische Korrespondent des „Daily Telegraph"
schreibt, er fürchte, daß eine reine Wiederho-
lung des Januar-Angebotes mit dem hypotheti-
schen Zusatz eines etwaigen Schiedsspruchs inter-
nationaler Experten die beabsichtigte Wirkung m
den alliierten Ländern gänzlich verfehlen
würde. Nach seinen Informationen sei auch die
belgische Regierung augenblicklich nicht geneigt,
den Gedanken eines Schiedsspruchs in Betracht zu
ziehen.
Ruhr.
Essen, 23. April. In Abwehr der Eingriffe
der Franzosen und Belgier in die Kokslager hat der
Ruhrbergbau alle Kokereien st ii l gelegt
mit Ausnahme derjenigen, deren Produktion un-
mittelbar an deutsche Verbraucher übergeht. Die
Koksproduktion ist infolgedessen aus weniger als
den fünften Teil hergbgesunkeu.
Köln, 28- April. DaS französische Kriegsge-
richt verurteilte den Oberbürgermeister Dr. Falk
von Bonn zu drei Jahren Gefängnis und 5 Mil-
lionen Mark Geldstrafe.
Mainz, 28. April. Die Besatzungsorgane ha-
ben Kundgebungen, Versammlungen oder Auszüge
aller Art, die zum 1. Mai oder aus Anlab des
1. Mai geplant waren, bei Strass Verbote n.
Mannheim.
Mannheim, 28. April. Die strenge Kon-
trolle auf der Rheinbrücke hat wieder auf -
gehört. Während gestern noch die meisten Pas-
santen genau durchsucht wurden, läßt man heute
den Verkehr unbehindert. Als eine Art Patz be-
nützten einzelne ein bekanntes französisches Nach-
richtenblatt, bei dessen Vorzeigen sie von jeder wei-
teren Kontrolle befreit waren.
Republik Baden.
Der neue Landtagspräfident.
/x Am nächsten Freitag hat der Landtag die
«nie Präsidentenwahl Wohl vorzunehmen, da Abg.
Witte mann sein Amt als Präsident des Rech-
nungshofes am 1. Mai antrift. Das Zentruin
schlägt fein Mitglied Dr. Baumgartner vor,
da es als stärkste Partei des badischen Landtags
das Recht hat. den 1. Präsidenten zu stellen.
Die anderen Parteien werden voraussichtlich die-
sen Vorschlag akzeptieren. Dr. Baumgartner
war vor der Revolution Kreisschulrai in Emmen-
dingen; seit 1819 ist er Ministerialrat im Unterrichts-
ministerium. Denr Landtag bzw. der Nationalver-
sammlung gehört er seit 1919 an. Seine bisherige
Tätigkeit und sein parlamentarisches Auftreten las-
sen erwarten, daß er dem schwierigen Amt des
1. Präsidenten des badische,» Landtags gewachsen ist,
Zur Neckarkaualifierung.
Besichtigung des Landtags.
Unser Landtagsmilarbeiter schreibt uns:
Zur Neckarkanalifierung sind Weitere
Mittel des Staates notwendig. Der Haushalts-
aus schutz beschäftigte sich deshalb am Donners-
tag nachmittag mit der von uns bereits mitgeteilten
Vorlage der Regierung, vertreten durch den Ar-
beitsminister Dr. Engler, durch welche das Land
Baden an der Neckar-Aktiengesellschaft in Stuttgart
durch Uebernahme weiterer Aktien im Nennbetrag
von 175 Millionen Mark über den schon früher be-
willigten Betrag von 35 Millionen hinaus, also mit
210 Millionen Mark sich beteiligen soll. Ferner sind
der Neckar-Aktiengesellschaft wertbeständige Darlehen
bis zum Betrag von 131 250 Friedensmark zu ge-
währen und endlich ist für Anleihen der Neckar-
Aktiengesellschaft eine Bürgschaft zu leisten bzw.
darf Baden mit einem Sechstel gegenüber dem Reich,
Württemberg und Hessen Rückbürgschaft leisten.
Berichterstatter war Abg. Freudenberg, der
sich vor allem über die Staustufen Wieblingen und
Neckarsulm, woselbst die begonnenen Bauarbetten
sortgeführt werden sollen, verbreitete. Er hatte
mancherlei Bedenken gegen die Vorlage, empfahl
aber ihre Annahme. Der Arbeiisminister Dr.
Engler wies vor allem daraus hin, datz bei dem
Ausbau von Wieblingen und Neckarsulm
diese beiden Werke hinsichtlich des Strompreises
Wit der Kohle konkurrieren können. Wir dürfen tn
Baden nicht allzu ängstlich sein, denn es wird im
Reckarkanal ein bedeutendes wirtschaftliches Unter-
nehmen geschaffen. Weitere 400 Arbeiter zu den
schon jetzt beschäftigten 600 könnten Verwendung
finden. Würde man jetzt aushören, so seien viele
Millionen verloren. Zudem seien die Leistungen
Vadens wesentlich herabgesetzt.
Diese Gesichtspunkte waren auch für den sozial-
demokratischen Sprecher maßgebend, vor allem auch
di» ArbsiMos«t»fr«ie, welch- die Städte finanziell
ungeheuer belast«. Heidelberg z. B. geb« pro Woche
35 Millionen Mark für Arbeitslose aus. Das Wieb-
linger Werk sei schon ziemlich wett gediehen; es sei
unmöglich, jetzt abzubrechen. Die anderen Parteien
erklärten, sie müßten erst ihre Fraktionsangehörigen
hören, nur der deutschnationale Vertreter meinte,
seine Partei werde vielleicht auch diesmal zur Ab-
lehnung kommen. — Daraus vertagte der Haus-
haltsausschuß die Weiterberatung mch endgültig«
Beschlußfassung aus nächste Woche.
Am Freitag nachmittag begab sich der Haus-
haltsausschuß, veranlaßt durch diese Regierungs-
vorlage über die Neckarkanalisterung, «ach Wieb-
lingen bei Heidelberg, um di« bereits geleisteten
Vorarbeiten zu dieser Staustufe einer Besichtigung
zu unterziehen. Anwesend waren auch der Arbeits-
minister Dr. Engler, mehrere Referenten, Ver-
treter der Neckarbauverwaltung und der Stadt Hei-
delberg, sowie einige Unternehmerfirmen. Strom-
baudirektor Konze hatte di« Führung übernom-
men. Allgemein herrschte der Eindruck vor, bet
einem solchen Werk könne man Len Weiterbau nicht
ausgeben. Die dadurch verursachten Schade»» wür-
den zu groß sei» und viele Milliarde« an Werten
gingen verloren. Zudem seien die Vorarbeiten
außerordentlich weit gediehen.
Dieser Auffassung gaben fast alle Vertreter der
Parteien dann noch Ausdruck, als nach der Rück-
kunft nach Heidelberg der Haushallsausschuß zu
einer kurzen Sitzung znsammentrat. Abg. Freu-
denberg als Berichterstatter stellte erneut den
Antrag, der Vorlage zuzustimmen. Die endgültige
Beschlußfassung wurde auf Donnerstag, den 3. Mai,
der nächsten Sitzung des Haushaltsausschusses,
verschoben.
Die nächste öffentliche Sitzung des Landtags
findet am Freitag, 4. Mai, vormitaags 9 Uhr
statt. Die Tagesordnung kautet: 1. Wahl des Prä-
sidenten. 2. Gesetzentwürfe: 1. über die staatliche
Verbürgung von Hypotheken zur Förderung des
Baues von Kleinwohnungen; 2. über die Neckar-
kaualisterung; 3. eines Jagdsteuergesetzes; Antrag
Dr. Schofer u. Gen., den Ausnahmetaris für frisches
Obst, Beeren und Genrüse betr.; Vorlagen: 1. des
Staatsministeriums: Verwendung der für die Land-
wirtschaft bewilligten Kredit« betr., Gewährung
eines Vorschusses aus die Umlage der Landwirt-
schaftskammer; 2. des Justizministeriums, den Bau-
platz für ein Gerichtsgebäude tn Pforzheim betr.;
Förmliche Anfragen der Abg. 1. D. Mayer-Karls-
ruhe u. Gen., Verteilung eines kommunistischen
Flugblattes in Mannheim betr., 2. Martin u. Gen.,
Klagen über die zu hohen Preise für Abgabe von
elektrischer Energie durch das Badenwerk betr. Ge-
suche und Beschwerden.
G erv erks ch aftlich es.
Der 1. Mai in Paris.
In Paris hatte die Gewerkschaft der Arbeiter
der Verkehrsunternehmungen zunächst beschlossen,
datz der Verkehr am 1. Mai vollkommen ruhen
sollte. Nachher aber hat man sich dahin geetmgt,
daß auf dem Gebiete des Verkehrs zu einer be-
stimmten Stunde jede Arbeit während 10 Minuten
unterbrochen wird.
Soziale Rundschau.
Wo bleibt die Lohnerhöhung.
Preissteigerung um 16,5 Prozent.
Nach dem neuen Ansteigen des Dollarkurses ist
die Hoffnung auf «inen Preisabbau endgültig ver-
nichtet. Die Großhandelspreise zeigen bereits wie-
der scharf steigende Tendenz. Amttrcy wird dazu
gemeldet:
Der Wiederanstieg der Devisenkurse hat die
seit Anfang des Monats beobachtete leichte Auf-
wärtsbewegung der Großhandelspreise Plötzlich
verschärft. Nach den Berechnungen des Statisti-
schen Reichsamts ist die Großhandelsiwdexzifter
von dem 4923fachen des Friedensstandes am 14.
April aus das 5738sache oder um 16,5 Prozent arn
25. April gestiegen.
Von den Hauvtgruppen haben in der gleichen
Zeit die Lebensmittel von dein 3694fachen der
Borkriegspreise auf das 4481fache oder um 21,3
Prozent,
die Jndustriestoffe von dem 7221fache» auf das
8089fache oder um 12 Prozent,
die Inlandswaren von dem 4568fachen auf
das 5141fache oder um 12,5 Prozent,
die Einfuhrwaren von dem 669Ssach«n mrf das
8723fache oder um 30,2 Prozent angezogen.
Besonders becnbftich ist die Steigerung der Se-
bensmittelpreise im Großhandel. Die beträgt mehr
als ein Fünftel des Preisstandes vom 14. April.
Stärker als die Lebensmittel hat sich nur die Gruppe
der Einfuhrwaren verteuert, die fast um ein Drittel
anzogen, in der aber gleichfalls wichtige Nahrungs-
mittel wie Auslandsschmalz usw. enihalten sind.
Kommunales»
Mannheim, 28. April. Wie die Stadtverwaltung
bekannt gibt, beträgt in Mannheim die gesetzliche
Miete für den Monat Mai rund das 170sache der
Grund,niete oder das 140fache der Friedensmiete.
Eine Hundedebatte.
Karlsruhe, 28. April. Zu einer aufregenden
Debatte, an der sich auch die Galeriebesucher tn über-
aus lebhafter Weise beteiligten, kam es in der gest-
rigen Bürgerausschutzsttzung, in der u. a. die Er-
höhung der Hundesteuer aus das Mache der Slaats-
steuer (60 000 Mk. für einen Hund, 120 000 Mk. für
den zweiten Hund) auf der Tagesordnung stand.
Während mehrere Redner für die stadlrätliche Vor-
lage eintraten, nahmen andere ftir die Hu
Partei und r>',e Galerie griff mehrfach so lebhaft in
die Deba.re ein, daß sich der Oberbürgermeister nach
öfteren Mahnungen gezwungen sah, die Galerie
räumen zu lassen. Mit 47 gegen 41 Stimmen, also
mit sehr geringer Mehrheit, wurde die stadlrätliche
Vorlage angenommen und damit die Hundesteuer
aus das Mache der Staatssteuer festgesetzt.
Aus der Stadt.
GeschichLskalsnder.
30. April. 1777: Karl Frtedr. Gauß, der. Ma-
thematiker, geboren in Braunschweig. — 1873: Der
Naturforscher Johannes Leunis gestorben in Hil-
desheim. — 1895: Der Schriftsteller Gustav Frehtag
gestorben i» Wiesbaden. — 1. M a i. 1873: Der
Mfrikareifende David Livingstone gest. am Bang-
weolosee. — 1809: Der Fabeldichter Gottlieb Kon-
rad Pseffel gestorben in Kolrnar. — 1890: Erster
Arb ei ter-W eltsei erlag.
ParteinaHrtchten.
Mo «tag, 30. April, abends ^8 Uhr im Gast-
haus „Zum Kronprinzen", Ecke Mittermaier- «red
Eppelheimer Straße
Bezirksversammlung
ür das Bergheimer Viertel.
Tagesordnung: Kommunalpolittsche Artt-
«nL Streitfragen. 2. Beztrksangelegenheiten.
, Das Erscheinen Mer Genossen und Genosstrmen
ist erforderlich. Der Obmann.
er
Maifeier betr. Die Partei- und Gewerk-
chaftsfunltionäre ersuchen wir, sich am 1. Mai, vor-
mittags ^9 Uhr im Arbeiterfekretartat einzufinden.
Zum Maienlag.
Als im Jahre 1889 auf dem internationalen Ar-
beiterkongretz in Parts die Forderungen einer so-
zialen Gerechtigkeit gestellt wurden (wie Achtstun-
dentag, Arbeiterschutz, Völkerbund lttw.), setzte man
den 1. Mai als Weltseiertag der Arbeit ein.
An diesem Tage sollte das gesamte Proletariat
durch Arbeitsruhe und Kundgebungen bezeugen,
datz «S fest entschlossen ist, seinen hohen Zielen durch
den geistigen Kamps gegen die Macht des Kapitalis-
mus zum Siege zu verhelfen.
Morgen begehen wir die Wiederkehr des 1. Mai
in feiner Bestimmung
als Weltfeiertag der Arbeit.
Was wir bis jetzt erkämpft und erreicht haben, ist
noch nicht das Endziel unseres Strebens. Unser
Ziel ist der Sozialismus und so lange werden wir
nicht erlahmen in unserem Kampf, bis wir diesen
erreicht haben. — Dann bricht die Morgenröte der
Gerechtigkeit an und das Banner der wahren Frei-
heit weht über den Völkern. Darum wollen wir
auch am morgigen Tag bezeugen, daß wir durch
Einheit und Geschlossenheit entschlossen sind, unsere
Mission zu erfüllen.
Es gilt, den morgigen Tag zu einem würdigen
für die hohen Ziele des Sozialismus zu gestalten,
darum ergeht an alle
Genossinnen und Genosse»
der Rus, schart euch um eure Fahnen und kommt
morgen vormittag 10 Uhr
Alle, Alle, Alle
«zur Maifeier in der Stadthalle.
Mat. Der dritte und letzte Frtihlingsmonat »st
der Mai, der fünft« Monat in unserem Kalender.
Unsere Dichterlinge besingen ihn als den Wonne-
mond, als die schönste Zeit des Jahres überhaupt,
in der es in der Natur grünt und blüht, in der es
keine drückende Hitze und keinen lähmenden Frost
gibt. In Wirklichkeit sieht der Mai oft weniger
lieblich aus, denn er hat ost auch die unangenehmen
Eigenschaften der Frühlingsmonate, d. h. er gehört
zu der Uebergangszeit, in der man vor Rückfällen
nach dem Winter nicht sicher ist. Dieser Tatsache
tragen die volkstümlichen Wetterregeln Rechnung,
dem» sie bezeichnen eine Reihe von Tagen, die bis
in die Mitte des Monats reichen, insbesondere die
Tage von 11. bis 15. Mai als die Zeit der sogen.
Eisheiligen. Im allgemeinen will der Landwirt
keinen trockene«, wärmen Mai haben; er schätzt den
warmen Regen und die feuchten Niederschläge, auf
die Sonnenschein folgt, denn ein solches Wetter ist
Wachswctter. Eine solche Wetterregel sagt: „Zu
Philipp und Jakob (1.) viel Regen, bedeutet viel
Segen." Eine andere lautet: „Maientau macht
grüne Au" In einer dritten heißt es: „Märzen-
staub, Aprilenlaub, Maienlachen (d. h. Regenpfüben
im Mai) das sind drei recht gute Sachen,. Seinen
Namen hat der Mai von der jugendschönen altrö-
mischen Göttin Maja, der Tochter Merkurs. Nebeu
dem schon genannten deutschen Namen .Wonne-
mond" ist auch die Bezeichnung „Maie" verbreitet
und gilt als deutsche Herkunft. Magus, das den-
selben Wortstamm hat, ist gotisch und heißt „der
junge Marm", Die weibliche Ableitungssilbe »st
„et", sodaß also „Maget", „Magd", „Maid" das
Mädchen heißt. „Maide", „Meyge", „Maiers ist
das junge Laub. So gebraucht z. B. Luther in sei-
ner Bibelübersetzung das Wort: „Schinücket das
Fest im Maien bis an die Hörner des Altars", und
in allemannischen Landstrichen unseres Vaterlandes
ist in den Mundarten das Wort „Maien" in der Be-
deutung Von Blume und Blumenstrauß vielfach ver-
breitet. Auch der Maibaum, meistens eine Birke,
die mit Bändern geschmückt umhergetragen und
dann einer besonders geehrten Persönlichkeit vor
dem Hause ausgepslanzt Wird, wird häufig kurz ein
Maien genannt. Es ist also nicht unmöglich, daß
der Monatsnamen Maien nicht aus dem Latein -
schen entlehnt, sondern deutscher Herkunft ist. Der
Mai hat 31 Tage; davon sind in unsrem Jahre
vier Sonntage. Der 10. Mai ist Hunmelfahrtstag.
Am 20. und 21. Mai wird das Pfingstfest gefeiert.
Der 27. ist der Trinitatis- oder Dreifaltigkeitssonst
tag, in manchen Gegenden ein Los-Tag, der Don-
nerstag darauf, der 31., der FroNleichuamstag.
FL. Was Plant man? Mit allm nur erdenk-
liche» Mitteln wurde gegen die Wohnungsäuuer
vom organisierten Grund- und musbefitz o; en und
versteckt gekämpft. Diese Arbeit soll nun ihre Früchte
zeitigen, denn wie mau hört, soll tm Laufe dieser
Woche der bisherigen Wohuungsbcwirtschaftung
vom Stadtrai der Garaus und ein kräftiger Sprung
ins Dunkle gemacht werden. Das jetzige System
der Zuweisung von Wohnungen soll aufgehoben
werden. Mit einem vor» Wohnungsamt ausge-
stellten Schein soll der Wohnungsbedürftige sich mit
dem Hausbesitzer über die freie Wohnung einigen.
^WaS Wird nun die Folge sein? Wer viel Geld und
leine Kinder hat, wird immer Glück haben, eine ihm
passende Wohnung zu erhalten. Wer dagegen eins
zahlreiche Famiue und nicht viel Geld hat, kann
wie früher sich die Füße wund lausen und wird doch
keine Wohnung erhalte». Dem Wohnungsschache«
wird nun Tür und Tor geöffnet lein. Diejenigen,
die Wohnungen suchen und Angebote bis zu 500 000
Mark für freie Wohnungen machen, werden siche«
Wohnungen erhalten. Man hört bereits jetzt schon
von solchen Vorgängen. Eine bis jetzt nie geahnte
Misere wird Platz greisen, und dazu wird dann
eine Mißstimmung derjenigen treten, die schon sehr
lange auf Wohnungen warten. Es ist kaum zu
übersehen, welche Folgen daraus entstehen, wenn
der aus solcher Atmosphäre geborene Explosivstoff
zur Entladung gelangt. Unbegreiflich erscheint es
auch noch, daß man in Heidelberg etwas einführen,
will, was sich in Mannheim nicht bewährt hat unb
wogegen man jetzt denn Arbeitsministerium Be-
schwerde führt. Der Stadttal dürste daher bei seiner
endgültigen Entscheidung gut beraten fein, wenn er
das bisherige System nicht abbaut — sondern die
Mängel ausmerzt — und freiwerdende Wohnungen
schärfer als bisher in Bewirtschaftung behält. So
lange man an maßgebender Stelle nicht weiß, ob
und wann ein schnelles Tempo in der Ernellung
von neuen Wohnungen eintreten wird, so lange
kann und darf auch keine Lockerung, noch viel weni-
ger ein Abbau in der Wohnungszwangswirtschaft
eintreten. Eine Weitausschauende Gemeindeverwal-
tung mutz frühzeitig drohende Gefahren erkennen
und rechtzeitig Maßnahmen treffen, die im Interesse
der Allgemeinheit liegen, denn: VollSWohl geht
über Spekulantenwohl l
Werdet Mitglieder des Kulturftlmdundes. Vor
einiger Zeit hat das Gewerkschaftskarrell den einzel-
nen Gewerkschaftsleitungen Etnzeichnungslisten st.r
den Kulturfilmbund zugehen lassen. Wir möchten
nochmals daraus aufmerksam machen, datz der Hei-
delberger Kulturftlmbund die unbegrenzten Kul-
tur k r ä f 1 e und Möglichketten des Films für B i l-
dung und Unterhaltung auswerten will. Um
das erreichen zu können, muß selbstredend das leb-
hafteste Interesse in Arbeiterkrcisen mit vorhanden
sein. Wir wissen, welche ungeheuren schädlichen
Wirkungen dadurch herbeigeführt worden sind, datz
der Film weniger den oben erwähnten Ausgaben
dienstbar gemacht worden ist. Henle, am 30. April,
ist nun der letzte Tag zum Bezug von Vorzugskar-
ten für den Kuliurfilmbund. Die Vorzugskarten
kosten für Einzelmitglieder 700 Mk., für Familien
1000 Mk. Die Familienkarton gelten für die irn
Hausstand lebenden Familienmitglieder bis zur '
Höchstzahl von drei Personen. Die Vorzugskarte
bietet folgende außergewöhnliche Vorteile: Sie ge-
währt eine dauernde Ermäßigung von 10 Prozent
auf alle Plätze. Mitglieder haben bei starkem An-
drang den Vorzug. Wir behalten uns vor, beson-
ders bedeutende Filmwerke nur vor Mitglieder»
»ufzusühren. Das Mitglied übernimmt außer der
Erwerbung der Vorzugskarte keinerlei weitere Ver-
pflichtungen, insbesondere haftet für die Verpflich-
tungen des Heidelberger Kultursilmbundcs lediglich
dessen Vermögen. Heute ist also noch Gelegenheit,
die Vorzugskarten im Arbeiterselretanat zu erwer-
ben oder die Einzeichuungen auf oie einzelner» Ge-
werkschastslisten vorzunehmen.
Die Kouzcrtreihe der Stadt Heidelberg und des
Bachvereins für den Winter 1922/23 schließt am
heutigen SlSeub mit dem 9. Symphonie-Konzert ab.
Für die Leitung des Konzerts ist der erste Kapell-
meister und Operndirektor des Mannheimer Natio-
naltyeatcrs Erich Kleiber (Nachfolger von Hrn.
Hößlin) gewonnen worden. Da Herr Kleiber sich
in Mannheim als Leiter der Akademie-Konzerte
schon einen ausgezeichneten Ruf als Kouzerldtrigent
erworben hat, wird sein erstes Auftreten in Heidel-
berg in den musikliebenden Kreisen großes Inter-
esse entgegengebracht, umsomehr als der Abend nach
den Absichten des Dirigenten Beethoven gewidmet
ist.
Die Bautätigkeit in der Stadt Heidelberg iw
Jahre 1932. In der Stadt Heidelberg wurden im
Jahre 1922 416 Neubauten ausgesührt, ferner wur-
den 19 Umbauten durchgeführt. In dieser Zahl sind
auch di« von privater Seite erstellten Bauten inbe-
grissen, selbstverständlich machen sie einen verschwin-
dend kleinen Bruchteil aus. In der Hauptsache hat
die Stadt Heidelberg gebaut.
Postverkehr nach besetzte« Gebiete«. Einge-
stellt ist die Annahme von Paketen und Päckchen
nach dem Oberpostdirektionsbezirk Aachen. Wie-
derzugelassen find Pakete jeder Art nach
Blankenstein (Ruhr), Bommerholz, Bommern,
Bredenscheid, Hammertal (Kr. Hattingen), Hattin-
gen (Ruhr), Hcrbcde (Ruhr), Schee, Sprockhoebel
(Kr. Schwel«»), Volmarstein, Vorhalle, Welper (Kr.
Hattingen), Wengern (Kr. Hagen). Der Paketvsr-
kehr nach Hennef (Sieg) ist nicht gesperrt.
Die Höhere Mädchenschule mit Mädchen-Real-
gymnasium hat das neue Schuljahr wiederum mit
25 Klassen mit rund 780 SchAevinneu begonnen
Tie v. HI des Realgymnasiums, die in diesem
Schuljahre zum 7. Mal eingerichtet ist, wird von 30
Schülerinnen besucht. In den KWsien v. II und
O. I. ist wde bisher eine englische und eine griechftche
Gruppe gebildet. Bei der Eröffnungsfeier in de«
Turnhalle begrüßte der Direktor Geh. Hoftai Dr.
Waag besonders den an Stelle des an das hiesige
Gyrmmsium übergegangenen Prof. Emil Hirsch mm-
mehr neu eingetretenen Prof. Theodor Häniein, der
zuletzt am Realgymnasium in Weinheim und vor-
her am Gymnasium in Wertheim als Pros tätig
war.
Tle „Frankfurter Nachrichten" sind, wie mttge-
l-Ät Wird, von Hugo Stinnes angekau't wor-
ben. Wie verhält es sich nun mit dem Kopfblaft der
Fvankiurler Nachrichten", der „Badischen Post"
in Heidelberg?
Jin Krmstverc!« ist eine Kollektivausstellung deS
Heidelberger Malers Adolf Hacker, der au»
1. Mai feinen 50. Geburtstag feiert, eröffnet worden.
Lausbudcreic». An den Plakatsäule» in der in-
neren Stadt wurden die Plakate zur Maifeierdnnou-
strafton von Lausbuben entfernt. Es ist nur schabe,
daß man die Buben nicht bei Ausführung der Tat
erwischt hat, damit sie auch einen gehörige» Denk-
zettel abb «kommen hätten.
Warnung vor einem Schwindler! Ein angeb-
licher Rolf Graf, lediger Presscberichterstatter aus
Bcrtin-Schöneberg, hat am 28. April einen Krast-
wagenführer unter der Vorspiegelung, er habe nur
englisches Geld, das er umwechseln lasse,: muisc, um
bezahlen zu können, zunächst um bas Fahrgeld von
90000 Mk. und alsdann um einen geliehenen Be-
trag von 170 000 Mk. dadurch gebracht, datz er vom
Geldumwcchseln nicht wieder zurückkehrte.
Sachschaden. In der Nacht zum 2V. Avril wur-
den im Garten der Sckftoßwirttchaft ein Tisch und
mehrere Stühle beschädigt, wodurch ein Sachschaden
2. Ble
Am 1
Forde
letzten I
lst, der >
iialisirru
einer ist
glaubte,
Zweifel
D
«eigt uni
sind auf
erste» K
in Paris
d:wußle>
tiurg bei
Das kasi
Krieg u.
Uns schn
Dikiatstt
kämpfen
Wir
wir ihn
Werk, di
dem st«
wende».
Nicht
Ziel R
Wuchs ü
wriats
kicher M
kerver
ranttert
an» i. V
inr Par
Trotz
iahr« «
um i. U
Krieg z,
Deutsche
Dpfer in
eiubezog
diesem 0
iA assen»
-Nie w>
Wir!
d offen.
u»f ein,
dem Eft,
dem bis
Framkrei
Resistenz
u» der 3!
uls fstrci
währt.
"Mßte d
°eu Not
Der i
ielhst ein
Arbeiter,
dtger de,
'elbst in
U e t r o s,
dört uw
Zukunft
Zum
er» De»
der Fäh,
beiten,
sckaftssu
des Rciö
Werkschaf
ES js
inueruuc
Di
Eft»« Lei
, „Mr
>» Herze
'Niere K
lchenAami
ben-e L<
Nicht."
- „Noi>
derz boc
irebea,"
-ylbe»
M bi
M weiß
öfters —
Bruchstüc
die roten
°uch wie,
>etzt wüi
halt« ein
gutem G
die Gew<
»Viole
Achauber
^icht oh»
Mts zu ,
Uten und
dfttgmach
Mahnung
Air einst
. „Falls
»«be Wei
. Wäre
^N, ninv
schmerze
mngslos
Setzt,