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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (5) — 1923 (Mai - August)

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Nr. 111 - Nr. 120 (15. Mai - 26. Mai)
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5. Jahrgang

Heidelberg, Mittwoch, den 16. Mai 1923

Nr. 112

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VerlagsanstaU cs. m. b. H., Heidel-
berg. Wcschästsstelle: Schröderstr.3k
Tel.: Expedition2873 u. Redak.3S7L

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Ölungen Nachlaß nach Taris.

M., 16. Mat. Ditz „Franks.
Höchster Farbwerke sind reicht,

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geben, je eher wir endgültig«, feste politische und
wirtschaftliche Verhältnisse geschaffen haben."
Er schließt seinen Artikel mit folgenden Wen-
dungen:
„Wenn es dahin kommt, daß wir die Suv -
stanz angreifen müssen, nm damit die deutsche
Freiheit zu sichern, so muß das von allen an der
Nutschen Wirtschaft Beteiligten getragen werden.
Wir haben das Staatsinteresse in den Vorder-
grund zu stellen. Das gilt für die Devisen-
politik nach innen, ebenso wie für die Garantie
der Wirtschaft nach außen. Das deutsche Volk
wird stolz auf seine Wirtschaft sein, wenn sie es
versteht, sich in diesem Sinne als höchste Kraft-
quelle des Staates zu bewahren, die in einer ent-
scheidenden Stunde deutschen Schicksals für un-
sere Zukunft eingesetzt wird, um das zu sichern,
was höher steht als materielle Interessen: Frei-
heit und Frieden"
Tatsächlich ist die Frage der Aufbringung
größerer Lasten die brennendste Frage der nächsten
Politik. Es ist undenkbar, daß das Bürgertum hier
ausweichen kann wie bisher. Zu begrüßen ist, daß
ein soweit rechtsstehender Führer wie Stresemann
den Mut findet, die Notwendigkeit des Staates
trotz aller Anfeindungen im eigenen Lager so klar
und deutlich zu kennzeichnen. Seiner
Stimme wird sich eine Regierung nicht
dürfen, die Weitsicht genug aufbringt,
Ereignisse über sich hinwegschreiten zu

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Die Besetzung
der chemischen Fabriken
Anilinfabrik.
Ludwigshafen, 15. Mat. Zur Besetzung
der Anilinfabrik wird uns geschrieben:
Die Franzosen bezwecken mil der Besetzung der
Anilinfabrik die Beschlagnahme der umfangreichen
Farbenproduktion und der ungeheuren Vorräte, die
in dem Werk ansgestapelt sind. Die Franzosen wer-
den nach ihrer eigenen Erklärung, diejenigen Men-
gen von Farbstofen beschlagnahmen und wegbe-
fördern, ans die Frankreich und Belgien laut
Friedensvertrag Anspruch Haven. Die Beschlag-
nahme der Betriebe und die Aussperrung der Ar-
beiterschaft wird mindestens 8 Tage in Anspruch
nehmen. Um Ansammlungen in der Nähe der
Fabrik zu verhindern, haben die Franzosen in den
zur Anilinfabrik fahrenden Straßen besondere Si-
cherheitsmaßnahmen, die in Absperrimgen bestehen,
getroffen.
Die Vorräte an Farbstoffen und Stickstoffen
in den Lagerräumen der Fabrik sind außer-
ordentlich groß und stellen Milliardenwerte
dar. Wegen der durch die französische Rheinzoll-
grenze hervorgerufenen Ausfuhrsperre in das
rechtsrheinische Deutschland und in das Ausland
war fast der gesamte Betrieb der Anilin- u. Soda-
fabrik auf Lagerarbeit eingestellt. Aus diesem
Grunde erklären sich die ungeheuren Vorräte.
Die heute fällige Gehaltszahlung an die Be-
amten und Angestellten wurde durch die Besetzung
unmöglich gemacht. Während die Besetzung schon
im Gange war wurde der Oberbürgermeister von
Ludwigshafen sowie der Polizetrat und der Be-
zirksmntmann von Ludwigshafen über den Zweck
der Besetzung benachrichtigt.
Ludwigshafen, 15. Mai. Die Besetzung der
Straßenbahn depots ist aufgehoben wor-
den.
Berlin, 15. Mai. Die deutsche Regierung
Wird sofort gegen die Besetzung der chemischen
Fabriken entsprechende Rechtsverwahrung
einlegen.
Höchster Farbwerke.
Höch st, 15. Mai. Die HöchsterFarbwerke
sind heute Nacht militärisch besetzt worden. Es
wurde der verschärfte Belagerungszustand Prokla-
miert.
Höchst, 15. Mai. Die Franzosen forderten
gestern abend von den Farbwerken fünf Per-
sonenautomobile an. Die Direktion ver-
weigerte die Herausgabe. Darushin umzingelten
die Franzosen heute Nacht die Werke mit Truppen,
Tanks und Minenwerfern und verweigerten heute
früh den 12 000 Arbeitern den Zutritt. Unter -den
Arbeitern verbreiteten sie Flugblät er, die von
der Ablehnung des Verlangens nach Automobilen
ausgehend von einer Sabotagegestnnung der Jndu-
strieleitung überhaupt sprechen und die Arbeiter
auffordern, der „Stinnesgruppe" keine Gefolgschaft
zu leisten. Die Arbeiterschaft bewahrte völlige
Ruhe und suchte nach Hause zu gelangen.
Heute früh wurde Sandra! Zimmermann
des Kreises Höchst von den Franzosen für abg e-
setzt erklärt und durch den Separatisten Schul-
inspektor Dr. Hindrichs ersetzt, dessen Ein-
setzung als Landrat
suchten.
Frankfurt a.
Ztg." schreibt: Die .
wie zuerst angenommen wurde, wegen Ablehnung
der Herausgabe von Kraftwagen besetzt worden,
sondern zur Beschlagnahme von Farb-
stoffen, welche die Franzosen als Reparation be-
anspruchen.

Weitere Anklagen
gegen die Reichswehr.
* Berlin, 15. Mai 1923.
Der Reichstag beriet zunächst den Vor-
anschlag des Ministerituns des Innern zu Ende,
wobei A-bg. Kunert (Soz.) Vergesellschaftung
des -gesamten Gesundheitswesens und Errichtung
eines besonderen Reichsgesundheitsministeriums
fordert und die hohen Salvarfmrprei-se kritisiert.
Auf Antrag Müller-Franken (Soz.) werden
20 Millionen Mark eingestellt als neuer Titel: „För-
derung reichswichtiger Einrichtungen der gesund-
heitlichen Krüppelfürsorge."
Beim Etat des ReichSwirlschaftsmitiisteriums
verlangt Abg. Silberschmidt (Soz ) Verbilli-
gung der Baustoffe.
Eine sozialdemokratische Erschließung zur Ver-
billigung der Baustoffe wird angenommen
und der Rest auch dieses Etats ohne weitere Debatte
erledigt.
Von verschiedenen Seiten wird noch Beschwerde
dagegen erhoben, daß in Violen Fällen seeuntüchtige
Schiffe auslaufen.
Beim Reichserniihrtmgsministerium wird eine
Entschließung gegen eine Beteiligung an der Ge-
lreidclredit-A.-G. dem Haushaltsausschuß überwie-
sen.
Augenornmen wird beim Etat des Reichsfinanz-
ministeriums ein Antrag auf Unterstützung gemein-
nütziger nicht von den -Gemeinden unterhaltenen An-
stalten.
Beim Reichstagsetat macht Abg. Beuermann
(D. Bpt.) darauf aufmerksam, daß jedes Wort von
der R-eichstagstri-büne Mk. 96.95 koste. (Heiterkeit.)
Hier könnte gespart werden.
Abg. Ledefbour (Wild) erklärt demgegenüber,
daß man durch solch triviatle Scherze den Parla-
mentarismus nicht verkümmern lassen sollte.
Etat des Wehrministeriums.
Abg. Schöpf! in (Soz):
In Stettin unterhalten die Führer der
^Reichswehr enge 'Beziehungen zu ehemaligen Ossi-

Internationale Lage.
Selbst Japan unbefriedigt.
Berlin, 15. Mai. Die japanische Botschaft
hat heute nachmittag dctin Auswärtigen Amt eine
Antwort ihrer Regierung auf die Note der R-eichs-
rcgiiernug vom 2. Mai erteilt, worin sie erklkärt,
nicht in der -Lage zu fein, dem deutschen Angebot
ihre Zustimmung zu -geben. Da ihr Interesse jedoch
kein vitales fei, erklärt sie, von Eingelhei-ten Abstand
zu nehmen. Doch wünscht die japanische Regierung
lebhaft, die Deutsche Negierung möge weitere geeig-
nete Schritte zu einer baldigen freundschaftlichen
Regelung der Reparationsfrage auf einer billigen
Grundlage unternehmen.
Besprechungen.
Berlin, 16. Mai. Der Reichskanzler Hai die
Vertreter der Sozialdamokratischen Partei für Mitt-
woch vormittag 9 Uhr zu sich -gebeten, und will um
10 Uhr mit den Vertretern -der Bürgerlichen Aibefts-
gameinschast -eine Besprechung über die Politische
Lage führen. Anscheinend will man eine außenpoli-
tische -Debatte im Reichstag vermeiden. Die So-
ztaldsmokratie wird, wie uns der Sozialdsm. Par-
lamentsDienst mitteilt, deshalb nicht ohne weiteres
auf eine Erörterung der außenpolitischen Lage ver-
zichten.
Berlin, 16. Mai. Die Zentrumsfraktion des
Reichstags und des Preußischen Landtags sprach sich
in einer Sitzung für ein treues positives Angebot
aus, wobei auch die Frage -der Garantien erledigt
werden -müßte. Einniü-tig war -man der Auffassung,
daß die gegenwärtige Regierung die Frage lösen
müsse.
Berlin, 16. Mai. (Prdvat-Del.) Am Mitt-
woch wird der Reichstag den Etat der Reichskanzlei
verabschieden. Die Sozialdemokratie Wirb
Hierbei -durch den Genoßen Hermann Müller verlan-
gen, daß die Regierung schnell und präzies auf die
etngegangenen Noten antwortet. Im Vordergrund
der Antwort «ruß die Erörterung der GLrrMtieftgge
stehen, aus deren BehandluM sich unter der Vor-
aussetzung, daß die Regierung endlich zur Erfassung
der Sachwerte schreitet, die Höhe -der Reparations-
leistungen avschätzen läßt.
Daß die Lage äußerst schwierig ist, verkennt kein
Mensch Sie werden noch weiter erschwert dadurch,
daß ihr leitender Kopf alles andere, nur kein Poli-
tiker ist. Die Sozialdcinvkvatie gibt der Ragierung
der Arbeitsgemeinschaft genre Gelegenheit, ihre
vielverheißende Diskontsähi-gkeit zu böweifen.
Am Dienstag nachmittag befaßte sich die Regie-
rung erstmals mit den eingelanfenen Antworten.
Hierbei spielte die Erfassung der Sachwerte im Zu-
sammenhangg mit der Erörterung der Gavan-tie-
srage eine gewisse Rolle.
Das Gebot der Stunde.
Wenn auch spät, so bahnt sich doch in einzelnen
Kreisen der Deutschen Liberalen Volkspartei die
Einsicht Bahn, daß es mit der bisherigen Politik
nicht so Weilergehen kann.
In einem Leitartikel der volksparteilichen
„Zeit" nimmt der Führer -der deutschen Volkspartei,
Dr. Stresemann, Stellung zu der Frage
„Politik und Wirtschaft" und legt dar, daß die
führenden Wirtschaftskreise sich in den Dienst des
Staatsgedankens stellen müssen, um von Deutsch-
land weiteres Unheil abzuwenden. Stresemann
verlangt u. a., daß wir nicht nur der Frage der
Sicherheiten gegenüber Frankreich ruhig und
leidenschaftslos gegenübcrstehen, sondern daß ein
Teil der Substanz der Wirtschaft geopfert wird,
wenn es gilt, die Möglichkeit einer Verständigung zu
schaffen. Gegenüber den Schreiern, die jede Er-
fassung der Sachwerte als sozialistische Mache hin-
stellen und sie zu einem Parteigeschäft erniedrigen
wollen, findet er folgende treffende Worte:
„Man stelle cs dabet doch nicht so hin, als
wenn die Schaffung einer Garantie der Wirtschaft
sozialistischen Gedankengänge entspräche. Wenn
Las sozialistische Gedankengänge sind, so Md es
solche, von denen Spengler in seinem Buch
„Preußentum und Sozialismus" gesprochen hat.
Dann wären auch die Staatsmänner des alten
Preußen Sozialisten, die die Kriegsentschädigung
an Frankreich nach dem Tilsiter Frieden mit der
Besteuerung -der damaligen Sachwerte auszu-
gleichen sich bemühten. Die heutige Situation er-
innert in manchem an die Zeit, die Preußen da-
mals durch gemacht hat. Auch nach dem Frieden
von Tilsit gab es Ratgeber, die meinten, man
könne auf Schlesien verzichten, wenn inan nur in
der Kriegsentschädigung auf französisches Ent-
gegenkommen rechnen könnte. Auch für rrns »nuß
die Politik vor der Wirtschaft stehen. Für die
Freiheit von Rhein, Ruhr und Saar dürfen Wirt-
schaftliche Opfer, wenn sie überhaupt zu leisten
sind, nicht zu hoch sein. Aber bis zu dieser Mög-
lichkeit müssen auch Deutschlands Kräfte ange-
strengt werdest, und sie werden umsomehr her--

Lik Mk IgWMk.
kns-^s" wirtschaftspolitischer Mitarbeiter schreibt
,, Am 18. April verließ der Dollar an der Ber-
" Börse den Kurs, den er seit der Stützungsak-
vit der Neichsbank innegehabt hatte. Hatte er
orher wochenlang zwischen 19 000 und 21000 Mark
i ostet, so schnellte er damals plötzlich auf 30 00!)
, die Höbe, um dann durch Jnterventtonsverkäufe
Nächst s„ seiner Auswärtsbewegung aufgebalten
- werden. Nach mancherlei Zuckungen hat cr am
^onlag, ven 14. Mai, einen anfänglichen Kurs von
scw- "reicht, und in dem freien Verkehr noch Uver-
wruten. Damit sind dte Rekordkurse zu Ende
^amlav, wo der Dollar 50 000 notierte, in dichteuer
o, und in den Stunden, wo die vorliegenden
Di gedruckt werden, vielleicht schon überschritten.
e Stützungsau ion hat somit versagt.
». Die Gründe der gegenwärtigen Steigerung der
Dl- eukurfe sind spekulativer und fachlicher Art.
w Spekulation rechnet mit einem weiteren Nieder-
DiÄ d" Mark und richtet danach ihre geschäftlichen
k^uosttionen. Schon in den letzten Wochen >nachte
„ "it erneuter Wucht der Ansturm am Effekten-
. orkt geltend, die Flucht aus der Mark in die Sach-
oori« war in vollem Gange. Das führt natürlich
, w, daß hie Besitzer der Sachwerte aller Art und
b erster Linie die Devisenbesitzer, mit ihrem Ange-
bm, Wrückhalten. Dte Folge der Devisenzurück-
>n m "d" ist es, daß die Devisenkurse auch dann
e Höhe gehen müssen, wenn nur eine vecyält-
geringe Nachfrage vorliegt und diese nicht
ar, . Reichsbank befriedigt Wied. Alle diejenigen
bac/' ^e uu fremden Zahlungsmitteln ein Interesse
erster Linie Jmportenre und Fabrikanten,
, ausländische Rohstoffe beziehen, verstär-
il u wre Nachfrage, um mit Hilfe der vorläufig
o niedrigeren Devisenkurse durch das Fallen der
j'jo " erhöhte Gewinne zu erzielen. Diese spekula-
kr s" Momente wirken zusammen, um den Mark-
dak ??ugünstig zu beeinflussen. Es kommt hinzu,
d,, "ie Hoffnung auf den Niedergang der Mark
.die englische Antwort auf das deutsche
ü> n „ t eine gewisse Nahrung erhalten hat. Wie
aem auch zu dieser Antwort stellen mag, klar
ab-mi chr hervor, daß eine Liquidation des Ruhr-
.ouers erst nach zeitraubenden Verhandlungen
lim-» und daß im Laufe dieser Zeit die sach-
wi„ Gründe, welche jetzt auf die Mark ungünstig
"si verschärft in Erscheinung treten müssen.
ll e n^e^ sachlichen Gründe sind zunächst der stet-
den Bedarf Lev deutschen Industrie an frem-
Absa'^hstaffelt, ein Bedarf, der sich tu der Zeis der
Nicku s 6uvg während des stabilen Markkurses
ticnm - iohr geltend machte, w-eil der Beschäf-
hciu^^rad der Industrie zurückging, während
"um Wer Mt einem Aufleben ber Va-lutakon--
x; o <"r rechnen muß. Das Fettpolster der großen
Aiui " Vorräte, -die unmittelbar nach der
dx- k rsetzung auftauchten, ist zum größten Tftl von
bin?ätschen Wirtschaft aufgezehrt. Es kommt
baue ' die Geld- und Kreditpolitik der Rclcys-
rriv den Interessenten leicht macht, Devisen zu
dam, mn englische Kohle einzuführen, auch
sy,.- ' w-emi noch heimische Kohlenreserven, insbe-
stnd uu Braunkohle, vorhanden sind. Bekanntlich
Witttm und April Förderung und Absatz des
schl --^"schen Braunkohlenreviers und des ober-
ßcstoici u Steinkohlenreviers nicht in dein Maße
und ausgenutzt worden, wie es nach dem
stwrvmu?es Ruhrgebietes bei einer sparsamen Etn-
Aebnltm (^möglich und notwendig gewesen 'wäre.
Robstott mit der Kohle steht es mit anderen
stwerbeit wu: hätte man früher infolge der Un-
kurses cb-i- ' . di? künftige Entwicklung des Mark-
stnd schm- Mit Rohstosfimvorten zurückgebalten, so
iw gu-n," iM.Elgcr Zeit wieder die Vorratsköus-:
enlw«i"»> ' E wir aus früheren Perioden der Mark-
Die starke Belastung unserer
durch derartige Rohstoffe'u-
deitraqeil"^ uatürlich zur Verschlechterung der Mark
wiesich iricht alles so entwickeln brauchen,
^egi„,„"^^.mmtn ist, hätte die Reichsbank und die
Wit ,' we Pflicht, den Markkurs zu stützen,
Bis i-?, "chsten in die Tat umzusetzen versucht,
iuger ! lW drei vollkommene Ver-
vcrzM.' welche während der Stützungspoliük zu
der F iwaren. Der. erste liegt auf dem Gebiet
Unterlieg uuzpoliM. Dadurch, daß mau es
steuern ör> Beginn der Ruhraktion die Besitz-
s-hälfen, rin, wenigstens ihre Beitreibung zu vev-
daß ste schllem^ Notenpresse derart in Gang,
whaltuna ein-s - , Bemühungen zur Ausrecht-
Mußt-e. De,- -?eu Markkurs-es schwer schädigen
leibe Versager war die Dollar-
bit gesörde" den Besitzenden bekämpft, an-
hie Devit- Wmden ist. Der dritte VersagerHvar
iieiten bcw-n».-- « ?"nung, die es bei Halb-
"kancht- " wß, wo man starke Matzimhmen
!wla.ssuna, D'« neue Dollarhausse ist durch diese Uir-
st»n-d der^Benu! ^wierung und durch den Wider-
iwrch hx,, " «egen jede Tragung der ihnen
'w mit ^urpf entstehenden Lasten wesent-
ES bedarf der -ganzen Ge-
... Kraft der Arbeiterschaft, mn- die
' i-oenden. '"'w MarksturzeS soweit als möglich

Uerdingen.
Uerdtngen, 15. Mai. Die hiesige Therw
Fabrik Weiler ter Meer ist militärisch be-
setzt worden.
Offenburg.
Offenburg, 15. Mai. Der allgemeine Post-
betrieb ist am heutigen Dienstag vormittags wie-
der ausgenommen worden. Der Fernsprech- und
Telegraphenverkehr wird am Donnerstag, den 17.,
vormittags 8 Uhr wieder in Betrieb gesetzt werden.
Die Wohnungen der ausgewiesenen Eisenbahn-
ingenieure Albert Peguri, Ludwig Maier und des
Eisenbahnbeamten Hemlein sind von dem Be-
satzungskommaudo beschlagnahmt worden-.
Die Schlüssel der Wohnungen mußten auf der Kow-
mandandur abgegeben werden. Die Ausweisung
des Stadtrats und Gcwcrkschaftssekretärs Ziegel-
maler soll erfolgt sein, weil er angeblich den mili-
tärischen Anordnungen Schwierigkeiten bereitet hat.
Ruhr.
Dortmund, 15. Mai. Der seit kurzem ange-
kündigte neue Truppeneinmairfch ist gestern erfolgt.
Gestern sind in Dortmund 400 Jnsanteriemauw-
schaften eingczogen, die in der Turnhalle des Turn-
vereins Eintracht einquartiert worden sind.
Essen, 15. Mai. In Essen sind heute sämtliche
Fernsprechleitungen von den französischen Be-
satzungstruppen durchschnitten worden.
Essen, 18. Mai. Die Ruhrbrücke bei Block—
Nuhrtal—Weddau ist gesprengt worden. Ueber
den Umfang der Zerstörungen ist nichts Genaues
festzustelleu, WM die Straße in weitem Umfang von
belgischen Truppen abgesperrt ist. Der Verkehr geht
jetzt über Ruhrtal—Duisburg—Hochfeld—Süd.
Gelsenkirchen, 15. Mat. Die Stadt Gel-
senkirchen, die fett einiger Zeit nur noch kletm Be-
satzung batte, erhielt heute morgen die Mitteilung,
daß sie nunmehr im Jmrern von einer größeren
Tru-ppenmassen belegt werden würde.
Limburg.
Weilburg, 15. Mat. Limburg wurde heute
früh um 144 Uhr von drei Kompagirie» Marok-
kanern ganz überraschend besetzt. Die Truppen ka-
men über Holzheim mrd Diez und besetzten das
Landratsamt, die Post, das Rathaus und das
Eisen,bahngebäude. Auf dem Bahnhof wurde das
Stellwerk besetzt und sämtliches Material, darunter
7 bis 8 Lokomotiven beschlagnahmt, sodaß der
Frühzug um 4 Uhr nicht mehr ab gehen konnte.
Außerdem besetzten dir Truppen die Reichsbank-
nebenstelle. Dte Stimmung der Bevölkerung war
sehr erregt. Mit den Truppen war auch eine An-
zahl französischer Zivilisten und Kriminalpersonen
eingezogen. Am Bahnhof war ein Maschinenge-
wehr ausgestellt, das auf die Stadt gerichtet war.
Seit heute nachmittag 5 Uhr ist die Stadt w i e-
der geräumt. Die Franzosen haben ein Pla-
kat zu-rückgelassen, wonach Limburg ab 16. Mat als
besetzt gelte.

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lber, Beste-ck,
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, Altertümer
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Tel. 16I»
 
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