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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (5) — 1923 (Mai - August)

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Nr. 191 - Nr. 200 (19. August - 30. August)
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zcigentarife:Die cinIvalt.Petitzctle ME WA WW WW WW U^N AJA Postscheck!r>n«oKarIrruheNr.2B77.
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f. Auswärrige Mk. I-vooo. Rellame- UsÄ. KZM. IWN. ^8» ^MkAN WKM^ MU WMU UWt A8U Druck u. Verlag der Unterbadtsqe«
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AuswärtigeMk.ME.BeiWieder- V HEM "MWff » MWk WLS WsM ^VWMWI berg.TeschLst»slelleiLchröderiir.8S.
Holungen Nachlaß nach Tarif. I Tel.: Expedition 2673 u Reda!LS78.
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5. Jahrgang

Heidelberg, Donnerstag, den 30. August 1923

Nr. 200

Bleibt wachsam!
Von Tony Sender, M. d. R-
In einer Berliner Funktionärversammlung, die
sich mir der Bildung der großen Koalitionsregierung
Stresemanu-Hilfeiding befaßte, erklärte der Refe-
rent Gen. Wels: „Wir haben die Erfassung der Sach-
werte erreicht!" Eine Forderung also, um die schon
seit Jahren vergeblich gerungen wurde, schien prak-
tisch durchgesetzt. Drei Tage daraus allerdings
konnten die Genossen in der Presse lesen, daß dieser
«Erfolg" in der Annahme nachstehender Entschlie-
ßung der neuen Koalitionsregierung bestand:
Die Reichsregierung wird ersucht, alsbald
Gesetzentwürfe vorzulegen, welche durch Be-
lastung der Vermögenswerte der Wirtschaft und
durch den Uebergang zu einer wertbeständigen
Währung eine Sanierung der Reichsfinanzen und
eine Stärkung des Reichskredites in die Wege
leiten."
Aus einer „Erfassung der Sachwerte" ist nun
k>n .Handumdrehen bereits eine „Belastung der Ver-
wögenswerte" geworden, und auch diese ist noch
lischt realisiert, sondern zunächst nur als frommer
Wunsch der Regierung übermittelt. Es ist gar kein
Zweite«, vag selbst dieses plarontsche Zugeständnis
insbesondere von der deutschen Volkspartei nur un-
ter dem Druck der heftigsten Massenbewegung ge-
wacht wurde, und gerade darum müssen die pro-
letarischen Massen wachsam sein- damit in keiner
Weise ein Abbiegen dieser Forderung, die von
grundsätzlicher Bedeutung ist, erfolgen kann. Eine
Belastung der Vermögenswerte brauchte nur zu
sein ein« Vermögenssteuer, evtl, mit hyPo -
thekarischer Sicherheit. Eine Erfassung
der Sachwerte indessen bedeutet die unlösbare
Uebertcagung von einem Viertel bis zu einem
Drittel des Vermögens der Industrie in das dau-
ernde Eigentum des Staates, dem auf diese Weise
l ei» Aktiv um gesichert wird, das ihn wieder kredit-
fähig macht;
in den jährlich auszuzahleirden Dividenden resp.
Bezugsrechten oder Gratisaktien eine laufende
Einnahme gewährleistet ist;
a eine Kontrolle über die Unternehmen der Privat-
industrie eingeräumt wird.
Nur für die Landwir 1 schafr kann der Weg
der Goldhypothek gewählt werden. Die angenom-
mene Entschließung sichert in keiner Weise die oben
m >zierte Ausführung unserer Sachwertforderung, sie
w im Gegenteil prinzipiell von ihr verschieden. War
^iese Abschwächung aber möglich im Angenblck,
da der Massenoruck noch vorhanden war, so muß
man sich darüber klar sein, daß er der grössten Wach-
samkeit des Proletariats bedürfen wird, um aus
die bürgerlichen Parteien in solcher Weise einzuwir-
"ß Hamit nicht die Sachwerlersassung eine völlige
Abschwächung erfahren oder gar zu einer grossen
Täuschung werde. Eine halbe Maßnahme gerade
«Ul diesem Gebiet birgt die Gefahr in sich, daß der
zur tatsächlichen Durchführung unserer For-
derung ans Jahre hinaus verbaut wird. Wie aber
»laubt man dann, das Proletariat wieder einmal
'«r den Kampf um eine solche Wirtschaftsfordernng
vesetstern können?
Es sei darum heute bereits den bürgerlichen
Eteten und der Negierung gesagt: Die Arbeiter-
*Ed sich nicht zufrieden geben mit einer
wung. wie sie die sehr deutungsfähige Enischlte-
Mng des Reichstags möglich «nacht.

Deutschnat'ronale Kata-
strophenpolitik.
Aus dem Reichstag wird tMs geschrieben: Die
drutschnationale Volkspartei hat im
Reichstag ihre Zusti in m ung zu den neu beschwf-
ene» Steuergesetzen gegeben. Diese Haltung
^folgte nicht in der Absicht, den Untergang unseres
Kolkes vermeiden zu Helsen, sondern lediglich mit
w Zweck, die wankende bankerotte Regierung der
»Fachmänner" mit Cuno an der Spitze zu retten.
ie Taktik war verfehlt. Cuno stürzte und heute
eher« mir Deutschnationalen, die den Steuer-
^ictzen ihre Zustimmung gaben, als eifrigste Ver-
^chler der Interessen des Sieuerdefraudanteittums.
Überall lassen ihre Verbände und Wirtschaftsgrup-
l Aufruf los gegen die neuen Steuermaßnahinen,
e »och unter Cuno Gesetz wurden, und von allen
n Ei« kommen die gehässigsten Anwürfe gegen die
La^r, Regierung. Jetzt tritt auch der „Pommersche
bdbund" auf den Plan! In einem Aufruf for-
er u. a. die sofortige Aufrollung der Kriegs-
wdfruge, Revision des sog. Versailler Vertrags
vorbehaltslose Befreiung von Rhein und Ruhr!
ivä Herren Agrarier wünschen also, im gegen-
Augenblick, wo sich die Reichsregierung um
doll ehEche Verständigung bemüht, nichts als eine
Grotte Katastrophenpolitik. Sie verwechseln ihre
Deu?"'"""Eit mit den wahren Machtverhältnissen
lchlands und fallen dadurch der Bevölkerung
der Ruhr in den Rücken.

N MM WMMlS.
Es wird uns geschrieben:"
In den Schaufenstern der Läden geht
zur Zett eine Umwandlung vor sich. Seither waren
die Preise der ausgestellten Waren >n Tausenden
und Millionen Mark angegeben. Diese direkte
Preisauszeichnung, wie wir sie bezeichnen wollen,
konnte angeblich ntch « mehr ausrecht erhallen wer-
den, weil die Preise sich infolge der Marlentwertung
so rasch veränderten, daß die Geschäftsinhaber je-
den Tag Umzeichnungen an den Schaufenster-
preisen hätten vornehmen müssen. Man will sich
nun über dieses tägliche Umzeichnen damit hinweg-
helfen, daß man die ausgestellten Waren mit einer
sogenannten Grundzahl im Schaufenster aus-
zeichnet und dazu gleichzeitig den Multiplika-
tor ausstellt, mit dem diese Grundzahl zu ver-
vielfältigen ist, nm den wahren Preis

der ausgestellten Ware zu ermitteln. Dieses Ver-
fahren möchten wir das tndir ? k« e nennen.
Wie gesagt, sind zur Zeit fast alle Detailgeschäfle
damit beschäftigt, dieses Verfahren durchzuführen,
einige Läden sind damit bereits fertig. Nun haben
sich aber bereits schon in den ersten Tagen der Ein-
führung dieses neuen Systems schwere Fehler
gezeigt, die der Neuerung anhaften, und wir hallen
es für unsere dringendste Pflicht, die Hand auf die
Wunde zu legen, sowohl im Interesse des Publi-
kums als auch der Geschäftsinhaber selbst.
Der Multiplikator, mit dem der Grund-
treis der Ware vervielfältigt wird, wird täglich
nach dem Doll ar st and errechnet und bekannt-
gegeben. Das kann das Publikum verstehen, denn
das ist eine ganz glatte Sache. Anders aber ist es
«nit der sogenannten Grundzahl. Da Weitz das
Publikum gar nichts «nit anzufangen, denn was
soll es denn Heiken, wenn z. B. in einem Schuh-
geschäft die Grundzahl für ein Paar Schuhe mit
40 angegeben wird? Wie will man ausgerechnet
die Zahl 40 begründen? Will man damit den Frie-
denswert kennzeichnen? Dann ist die Zahl unbe-
dingt um das Doppelte zu hoch, denn für
40 Mark bekam inan mindestens dreiPaa raute
Schuhe im Frieden. Das konsumierende Publi-
kum würde es verstehen, wenn die Waren zum
Friedenspreis ausgezeichnet wären
und darauf der Multiplikator käme! So wie es
heute ist, ist dem Betrug Tür und Dor geöffnet.
Man verstehe uns- nicht falsch. Wir wollen den
reellen Geschäftsleuten nichts unterschieben, was
Wir nicht beweisen können, aber wer bürgt dafür,
daß, wenn der Multiplikator zurückgeht,
der Grundpreis nicht herausgeh t?!? Das
Publikum hat darüber gar keine Kontrolle,
denn es weiß z. B. mit der angeführten Grundzahl
„40" gar nichts anzufangen; es würde aber sofort
verstehen und begreifen, wenn der Vorkriegs-
preis an den Waren stehen würde, den man dann
natürlich mit dein Multiplikator vervielfältigen
müßte, un« den heutigen Verkaufspreis zu bekommen.
Man sollte hoffen, datz auch die Geschäftsleute,
die gewohnt sind, ihre Geschäfte auf reeller Basis
zu führen, und das werden ja die meisten sein, sich
den Gründen, die aus dem Publikum kommen, nicht
verschließen werden. Viel Aerger und Verdruß
würde dadurch sowohl den Firmeninhabern als auch
dem Publikum erspart. Es ist einmal das Miß-
trauen Wer die jetzige „Grundzahl" vorhanden, und
es sollte gerade in dieser schweren Not der Zett dar-
auf gesehen werden, datz die Geschäfte sich reibungs-
los abwickeln.
Noch eines wollen wir bei dieser Gelegenheit er-
wähnen: Im Publikum ist die Anschauung wett ver-
breitet, datz inan mit der Hinaussetzung des
Multiplikators immer sehr schnell bei der Hand ist,
während bei sinkendem Dollar die Herabsetzung des
Multiplikators nur sehr zögernd erfolgt. Gewiß
wird man sagen« ja, alle Artikel sind noch nicht
dem Dollarstand angepaßt, und diese werden eben
auch noch steigen, wenn der Dollar fällt. Dazu ist
nun aber doch zu sagen, daß bereits sehr viele

Waren über dem Dollarkurs stehen, d. h.
über dem Welttnaiktpreis; diejenigen Waren, die
dein Dollarstand noch nicht angepaßt sind in bezug
auf ihre Verkaufspreise, sind an den Fingern her«
zuzählen.
Zeichnen wir die Waren nach dem Friedens-
preis aus und multiplizieren wir diesen
Preis mit der S ch lü s s el z ah l, so kann sich jeder-
mann leicht ein Bild davon machen, wie vielfach
man heute mehr bezahlen mutz. Man geht jetzt
dazu über, den Angestellten und Arbeitern gnädigst
noch zwei Drittel des Friedenslohnes
zuzubilligen: man wird Wohl auch den Wunsch
aussprechen dürfen, daß sich auch die Geschäftsleute
mitdiesem Prozen 1 fatz in bezug auf ihren
Gewinn zufrieden geben; denn es geht heute
weniger denn je an, daß die eine Seite mit allem
Möglichen belastet wird und die andere Seite un-
gehemmt sich auswirken kann. Gleiche Rechte
-gleiche Pflichten!

Internationale Lage.
Industrielle Manöver gegen die
Verständigungspolitik.
Der „S.P.D." schreibt uns:
Wieder einnral schwirren Gerüchte über bereits
altgestrebte Verhandlungen zwischen derdeutschen
Industrie und französischen Politi-
ker n durch die Welt. Herr Stinnes jun. soll
sich in den letzten Tagen in Wiesbaden mit «naß-
gebenden französischen Wirtschaftspoltttkern über die
Vcrwaltmtg des rheinischen Eisenbahnnetzes durch
fremde Kapitalien unter Beteiligung des deutschen
Privalbesttzes ausgesprochen haben.
Von amtlicher Seite glaubt man diese Be-
hauptungen als falsch bezeichnen zu dürfen. Wir
Wollen vorläufig diesen amtlichen Hinweis ohne
Kommentar zur Kenntnis nehmen, - um ums
Ueborraschungen, die das Gegenteil beweisen könn-
ten, nicht ausznsetzen. Jedenfalls sollte die Reichs-
Regierung unserer Wirtschaft, die bei jeder Gelegen-
heit das Bedürfnis hat, sich äußerlich, wenn es
nichts kostet, national zu gebärden, keinen Zweifel
darüber lassen, datz ausschließlich sie und kein an-
derer die Interessen des deutschen Volkes gegenüber
! einer anderen Macht zu vertreten hat. Das ist er-
forderlich, um die zur Erleichterung der Lösung des
Nuhrkonflikts eingeleiteten Schritte des
Kabinetts nicht zu durchkreuzen. Diese Schritte
haben den Zweck, eine direkte Verständi-
gung unter Beteiligung Englands herbeizuführen.
Selbsthilfe a^s Vorbedingung
fremder Hilfe.
London, 29. August.
Der „Voss. Ztg." wird telegraphiert:
Die „Tim es" setzen auseinander, daß die
schwierige Aussprache in der Reparattonsfrage,
wenn sie auch bisher keine Verständigung ergeben
habe, doch bereits in deutlichen Umrissen die For-
derungen von England und Frankreich einer-
seits und die konkreten deutschen Zahlungsvorschläge
anderseits habe hervortreten lassen. Jetzt sei eine
gewisse Pause notwendig, um die bisherigen Er-
gebnisse dieser Aussprache unter den Alliierten und
mit Deutschland sorgfältig zu prüfen, bevor eine neue
Anstrengung gemacht werde, um die europäischen
Probten» zu lösen. Ueber Deutschland sAuf-
gabe während dieser Pause heißt es in dem Ar-
tikel wörtlich:
Deutschland kann das Reparationspwblem
nichtallein lösen, aber die anderen Länder sind
nicht in der Lage, Fortschritte auf dem Wege zu
einer Lösung zu machen, wen«« es Deutschland nicht
aus eigener Kraft gelingt, eine Ka ta-

st rohe abzuwenden. Deutschland «nutz aus
sich heraus die Hilfsmittel aufbringen, um als
Staat zusamincnzuhalten und einen Zufamiiren-
bruch zu vermeiden, damit es rnöglich wird, durch
eine gemeinsame Anstrengung der euro-
päischen Staaten das Schlimmste aibzuwen-
dcn. Wir erkennen gern die Energie an, die die
neue deutsche Regierung entfaltet. Di« Nachricht,
daß Deutschland eine aktive Politik treibt und den
Versuch macht, sich selbst zu helfen, ist die erfreulichste
Nachricht, die Wir in diesen schwierigen Zeiten be-
kommen haben. Es ist unmöglich, die Wirkung der
viel; »spät angewendeten Maßnahmen zur Re-
form der Steuergesetzgebung un- zur Stabilisierung
der Währung bereits jetzt abzuschätzen- Die ein-
getretene praktische Wirkung dieser Maßnahmen war
bisher nicht sehr ermutigend, aber die Kraft, die
ihnen zugrundeliegt, ist die Entschlossenheit,
die, wenn sie aufrechterhalten wird, sich durchsetzen
mutz.
London enttäuscht.
London, 29. Aug. Die Londoner Korrespon-
denten der Pariser Blätter stellen fast einmütig eine
Enttäuschung in den englischen Kreisen angesichts
des belgischen Schriftstückes fest.
London, 29. Ang. Reuter erfährt mit Bezug
auf den belgischen Vorschlag, Unterredungen zwi-
schen den Eierten Ministern über die Reparations-
frage staitsinden zu lassen, daß die britische Regie-
r«mg dazu durchaus bereit wäre, wenn solche Be-
sprechungen Aussicht auf Erfolg hätten. Man sei
aber der Ansicht, datz, wenn Frankreich und Belgien
ans dein in ihren bisherigen Noten dargelegten
Standpunkt verharrten, solche Unterredungen schlim-
mer als zwecklos wären.
Eine englisch-französische
Besprechung.
PariS, 30. Aug. (Letztes Telegr.j Dl« Aufam-
menkunft zwischen Potncare und Baldwinin
Paris dürste am 10. oder 12. September stattfinden.
In contumaciam verurteilt.
Paris, 29. Aug. Wie das „Echo de Paris"
aus Nancy erfährt, hat das Kriegsgericht des 2V.
Armeekorps den deutschen Generalmajor Otto von
Jaeger, der 1914 die 9. bähe rische Infanterie-
Brigade befehligt«, in contumaciam zum Tode
verurteilt. Dem General wird zur Last gelegt, datz
er das ungefähr 12 Meilen von Nancy eirtlegene
Dorf Remereville ohne ernsthaften Grund in
Brand ft ecken ließ und den Tod einer Reihe von
Zivilisten, die das Dorf bewohnten, auf dem Ge-
wissen habe.
Die 4. Versammlung des
Völkerbundes
Genf, 29. Aug. Die 4. Versammlung des Völ-
kerbundes wird am 3. September unter Vorsitz des
Grafen Jfhi, dem Vertreter Japans, eröffnet.
Zwei Vorschläge stehen auf der Tagesordnung.
Der eine, den die japanische Regierung cinbrächte,
bezieht sich auf Artikel 10 d-s Paktes betreffend d'.e
Aufrechterhaltung der territorialen Unver-
sehrtheit und Selbständigkeit aller Mitglieder
des Bundes. Ein zweiter Vorschlag bezieht sich aus
die wirtschaftliche Blockade.
Ferner wird behandelt das Problein der Ab-
rüstung und die allgenreine Finanzlage de»
Bundes.
Einbruch in die deutsche Gesandt-
schaft in Budapest.
Budapest, 29. Aug. Bisher unbekannte Täter
haben einen Einbruch in das Palais der deutschen
Gesandtschaft versucht, wurden aber vom LegattonS-
rat Ahrends gestört. Die verständigte Polizei
entsandte einige Beamte, die aber keine Spur
mehr entdecken konnten.
Eine italienische
Militärmisfion ermordet.
Rom, 29. Aug. Aus Valona ist die Nach-
richt eingetrofsen, dass die in Albanien mit der Ab-
steckung der SUdgrenzen Albaniens beschäftigte Ita-
lienische Militärmission auf griechischem Gebiet
überfallen und niedcrgemacht worden sei.
Es wurden die fünf Mitglieder der italienischen
Militärmisfion mit dem General Tellini an der
Spitze umgebracht. Die Mitglieder der französischen
und der englischen Mission scheinen unverletzt ge-
blieben zu fein.
Ein italienisches Ultimatum an Griechenland.
Rom, 30. Aug. (Letztes Telegr.) Die italienische
Regierung hat Griechenland wegen der Bluttaten in
Albanien durch ihren Gesandten in Athen eine Note
überreichen lassen, in der sie in Form eines Ultima-
tums eine Reihe schärfster Forderungen
(umfassende Entschuldigung, feierliche Bestattung


ertbeständige Anleihe

des Deutschen Reiches

Sie sichert dem einzelnen Kapital und Zins
entsprechend dem jeweiligen Stande des Dollars.
Keine BSrsenumsahsteuer — keine Erbschaftssteuer
für das selbstgezeichnete Stück.

Beste Anlage auch
für kleine Beträge.
 
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