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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (5) — 1923 (Mai - August)

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Nr. 111 - Nr. 120 (15. Mai - 26. Mai)
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Tagez-Zkitung srir die weMgAe BevSMung der Amtsbezirke Melbers, Wleslsch, 6Meim, kWioges, VerbaS, Mssbach, BuSen, Adelsheim, Vorberg, rallberbWofrheim u. Wertheim

O' Jahrgang

Heidelberg, Samstag, den 19. Mai 1923

Nr. 115

28 IwE



on « 28 oen
im k^ecliSl'tb

1923

1848

heim-

Nie WEM wtzehWkil

Ä kW RkWMMlWS!

unter
prote-

Vie vor 75 Führen ihr ganzes Können und Wissen
in den vaterländischen Dienst setzten, um die Reichs-
e sich eit M schaffsen. Besonderen Gmtz entbot er als
Sprecher des deutschen Volkes zuletzt den zahlreich
erschienenen deutschen Brüdern aus Deutsch-Oester-
reich und den Volksgenossen in den besetzten Gebie-
ten im Westen und Osten.
Der Vertreter des österreichischen Nativnalrats,
Seitz, dankte für die herzliche V-cgrützung in Frank-
furt und betonte, daß es gerade jetzt, wo Dänisch land
im Westen so sehr bedrückt und von Hatz allenthalben
verfolgt werde, den Oesterrcichern ein Bedürnsis ge-
wesen fei, nach Frankfurt zu kommen und ansznsbre-
chen, welche Liebe Oesterreich für Deutschland emp-
finde. Die Einheit des deutschen Volkes stehe wohl
noch in weiter Ferne, trotzdem lebe aber in den
Oesterreichern der starke Wille, endlich eins zu wer-
den mit Deutschland. In solcher Sehnsucht und sol-
chem Wollen feien sie Hari und fest, und die Geschichte
werde ihnen dereinst gewiß recht -geben.
Der Vizepräsident des Reichstags, Geheimrat
Ri eß er, drückte sodann die unerschütterliche
UeverzeuMNg aus, daß keine Macht der Erde stark
genug sei, um den endlichen Zusammenschluß zwi-
schen Deutschland und Oesterreich zu verhindern.
Aus der Mitte der Versammlung wurde im An-
schluß an di« Rede ein Hoch ans -die einige großdeut-
sche Republik ausgebracht, in das die Anwesenden
begeistert einstünmten. Mit den Haydn-Variationen
des DentsüMndliedes schloß die ernste und würdige
Feier.
Im Anschluß m. sie Eröffnungsfeier wurde die
historische Ausstellung rönnet.

die Leisetreter, die es bis in die Reihen der
dernokratisch-republikanischen Parteien gibt. In t ru-
fend Variationen bringen die kleinert und großen
Schundblättchen in der Provinz jahraus, jahrein,
kleine Notizen, die täglich gelesen, in dem harm-
losen Leser auf die Dauer ein Gefühl des Ekels und
der Verdrossenheit mit der Republik und ihrer Ge-
setzgebung aufkommen lassen müssen. Zu fasten
sind solche republikfeindlichen Artikelchen in den sel-
tensten Fällen. Entgegnungen in republikanischen
Zeitungen können aus tausend Gründen nur spora-
tisch erscheinen. Da ist die Selbstwehr des Republi-
kaners die einzige Waffe, indem er nicht duldet, daß
solche Generalanzeigerblättchen mit ihrer verschwom-
menen Tendenz in seiner Behausung gehalten wer-
den.
Aber darüber hinaus Müssen sich jetzt endlich alle
innerlich ehrlichen Republikaner finden, in einem
großen republikanischen Bunde, der zum Programm
hat: Schutz der- Republik, Ausbreitung des republi-
kanischen Geistes und Gedankens, Bekämpfung der
monarchistischen Idee und monarchistischer Propa-
gandalegenden. Der Kampf soll mit den Waffen
des Geistes geführt weiden und zum Endziel haben:
Versöhnung der schaffenden Stände.
Zentrumsmänner und Frauen, die der
Republik ehrlich dienen wollen, Demokraten,
die nicht auf dem Boden der gegebenen Tatsachen
stehen, sondern innerlich mit d'er Republik auf Ge-
deih u nd Verderb en verbunden sind, Sozialisten
die der Demokratie und Republik sich gelobt haben,
müssen di« Träger dieses großen, republikanischen
Bundes sein. Ueberparteilich wird diese machtvolle
Organisation wirken, in der Not geboren, für die
Notzeit und den kommenden Aufstieg bestimmt. An
einer solchermaßen innerlich gefestigten Macht müssen
alle die Angriffe der Republikgegner allmählich zu
Schaden werden und dann kann auch der kleine
Schönheitsfehler, das Gesetz zum Schutze der Re-
publik, wieder beseitigt werden

Lik. Rcklame-
AurK"breit) Mk. M), für
b??,artige Mk. 800. Bei Wteder-
aamngen Nachlaß nach Tarif.

AVer trotzdem wird unaufhaltsam, materiell von
einflußreichen Kreisen gestützt, der offene -und
liche Kampf gegen die Republik geschürt.
In manchen Beamlenkreisen, namentlich
der Richterschaft, in den Pfarrhäusern der
stantisch-orthodoxen Geistlichkeit, in Hochschulen und
in Mittelschulon, und in gewissen JnDustrtekreisen,
werden täglich Gift und Galle und rnehr
fabriziert, um die verhaßte Republik zu beseitigen.
Dieselbe Republik, die in geradezu unverständlicher
Weise den verflossenen Monarchen Geld und Gut
als Slblösung in verschwenderischer Fülle schenkte,
die immer und immer wieder versuchte, den gefühls-
mäßigen Einstellungen der monarchistischen Bürger
auf dem Wege der Gesetzgebung und der Verord-
nung entgegenzukommen, ist der Stein des Anstoßes
dieser rechtsorientierten Mitbürger.
Als einst die Republikaner in den vierziger
Jahren des vergangenen Jahrhunderts wagtest, in
Schrift und Wort di« Monarchie als überlebt dar-
zustellen und die Republik als das einzig wahre
Stwatsideal hinzustellen, kamen sie ins Gefängnis
oder mußten Deutschlands Hetmatboden bei Nacht
und Nebel vorlassen.
Diese Betrachtung der heutigen Stellung der
Republik soll aber nicht eine theoretische sein, son-
dern sie soll den Zweck haben, alle Republikaner
daran zu erinnern, daß sie auf Grund ihrer Ueber-
zeugung, daß uns nur die Republik aus dem tiefen
Elend herausbringen kann, und daß eine demokra-
tische Republik immer eine sittlich höhere Staatsform
darstellt, als jede Monarchie, den Bestand und das
Gedeihen unserer Republik zu schützen und zu för-
dern haben.
Die Monarchisten sind Wohl in verschiedene
Lager geteilt, aber ihre Arbeit wirkt konzentrisch.
Was die einen an brutaler Verhetzung leisten, er-
gänzen die andern in der Form, daß sie reoublika-
nische Zeichen^ Einrichtungen, Gesetze verächtlich
machen, vervollständigen schließlich die Schlimmsten,

Die Eröffnungsfeier im Kaisersaal.
* Frankfurt a. M., 18. Mal.
Kurz nach 11 Uhr nahm di« Begrüßungsfeier im
Kaiserisaal ihren Anfang. Ms Reichspräsident Ebert
im Saale erschien, erhob sich -die Festversadn-mtuug
von den Sitzem. Eingeleitet wurde die Feier durch
zwei Sätze aus einem Quartett von Hundemith.
Die Eröffnungsrede hiölt Oberbürgermeister V o tgt,
der in Worten der Rückschau und ernst-gefaßten Ge-
denkens der schweren Gegenwart den Reichspräsiden-
ten und die -Schar der Gäste namens der Stadt
Frankfurt bewMkommnetc.
Dem Redner wurde reicher Beifall zuteil, zumal
als er die Gäste aus Oesterreich begrüßte. Bei sei-
nem Gruße wn die bedrohten Volksgenossen im We-
sten erhoben sich die Anwesenden spontan Von den
Plätzen.
RelchOninister des Innern Oes er dankte
namens des Reichspräsidenten und des Reichsmini-
steriums für die Willkonmnensworte. Lebhaftes
Bravo erschallte bei seinem Hinweis daraus, daß der
11. August, der Tag der Weimarer Verfassung, zum
nationalen Feiertag gemacht werden solle. Weiter-
hin hob er in kurzem historischem Rückblick die Be-
deutung Frankfurts für die Geschichte der deutschen
Ginheil hervor. Der heutige Tag. bezeuge eindring-
lich, daß die junge Republik ihre Tradition besitze.
Mm Schluß seiner Rede verlas der Reichsminister
ein Schreiben des Reichskanzlers, in dem es u. a.
heißt:
Heute, da äußere Macht und Fürstenbund dahin
geschwunden stad, gibt es für die Einheit Deutsch-
lands nur einen Bürgen, das deutsche Volk. Die
Verträge von Versailles und St. Germain lasten
schwer auf ihm. Sie innerlich zu iiberwinden, kann
keine internationale Verpflichtung und keine äußere
Macht uns verbieten. Mögen alle Deutschen eins
werden denn Willen, alles daran zu setzen, das
deutsche Volk, das vor Freiheit und der Ehre würdig
ist, wie nur irgend eines der Erde, in allen Stim-
men, in allen Strömen, die Gott ihnen gegeben, sein
Recht wieder gewinnen, seine Einigkeit und Freiheit!
Mögen sie eines werden zumal im Gefühle tiefster
verpflichtender Gemeinschaft mit unseren -Brüdern
an Rhein und Ruhr.
Die Feier in der Paulskirche und im Römer
Frankfurts -aber, möge in diesem Sinne die Erinne-
rung an eine große Geschichte lebendig machen und
alle ihre Lehren, alle freudvollen und leidvollon Er-
fahrungen der Paulskirche in Eins zusammenschmel-
zen: den Willen zu Deutschlands Einheit, Freiheit
und Größe."
Der Vizepräsident des Reichstags, Dr. Bell,
dankte hierauf namens des Reichspräsidiums für die
Einladung zur JlLUänMs-fei-er. Sein« ersten Worte
galten beim Ernst der heutigen Lage. Dann gedachte
er der trefflichen Männer der Natwnalversamnilung,

Die Feier ir er Paulskirche.
Dih Kirche hat diesölbs Ausschmückung erhalt-en,
wie zur Zeit der Nati-onalversa-innflun-g. Um 2.15
Uhr betraten di« Teilnehmer des Auges die dicht be-
setzte Kirche. Voran der Bannerträger mit -der
schwarz-rot-göldsnc-n Fahne, dann der Reichspräsi-
dent, di« Minister, die Spitzen der Behörden und alle
di« Übrigen Gäste. Während Vertreter der studenti-
schen Verbindungen sich um die Kanzel gruppierten,
leitete Ovgelfpiel die Feier ein. Daran schloß sich
Gesang des Frankfurter Motettenchors. Weihevoller
Auftakt waren die nun folgenden Worte von Ober-
bürgermeister Voigt:' »Heilig Band," sprach er
di« Festverisammlung an, „schlingt sich herüber von
dem Tage, wo treue Werkleute des deutschen Volkes
hier Mfamsmenkamen, den Traum von Einheit und
von Freiheit Mi Wirklichkeit zu bilden. Ihr Werk
blieb unvollendet damals. Sein Fundament jedoch
HM sich bewährt zum Bau, in dem wir heute woh-
nen. Nach 75 Jahren sind wir S ö h n e hier, leben-
dig Zeugnis -ltbzrflegcn für das Werk der Väter.
In ihrem Geiste wollen wir -auch -die bessere Ankunft
bauen."

^NWtaguitgen einen Ausgangspunkt zu
lüte y«s deutschen Reiches sein möge«.

2,
' en 8 io 0

Hierauf ergriff -das Wort
Reichspräsident Ebert:
Meine Damen und Herren I
Ihnen, Herr Oberbürgermeister, und der S'adi
Frankflirt, die in ihrer reichen Geschichte vor 75 Jah-
ren jene großen und hoffnungssrohen -Tage der
Paulskirche verzeichnet hat, danke ich dafür, daß Die
trotz der -schmerzenden Sorge dieser Tage uns zu der
heutigen Feier hier vevsam-mslt haben, zu einer stillen
Stunde der Erinnerung an die Vorkämpfer deutscher
Einheit -und deutscher Freiheit. Ganz besonders
danke ich Ihnen, Herr Oberbürgermeister, auch für
die Worte der Zuversicht, die sie aus dem -geschicht-
lichen Werden unseres Volkes geschöpft haben, Wik
haben sie als Gruß Ihrer alt-berühmten <Ä-adt freu-
dig und mit voller Ml-erzeugung ausgenommen. Die
Zeit, die wir erleben, ist nicht berufen. Feste- zu fei-
ern; aber gerade die gegenwärtigen schweren Anschlä-
ge u. Anstürme unserer Gegner gegen unsere natio-
nale Freiheit und den Bestand des Reiches müssen
uns besonderen Anlaß geben, des Zus-amtmentritts
der ersten deutschen RationÄlversaMmlnng und
jener Tage in Dankbarkeit zu gedenken, in denen das
deutsche Volk sich dazu ausraffte, fein Geschick und
sein Leben in die eigene Hand zu nehmen.
In den Freiheitskriegen hatte das deut-
sche Volk in freiwilliger und bewußter Hingabe -an
den Gedanken einer deutschen Nation sich die äußere
Freiheit errungen; sein Streben, nun auch ans der
deutschen Vielstaaterei zum nationalen Staat au?
freiheMicher Grundlage, zum Reich zu -koMnen,
schett-erte an dem Widerstand der deutschen Fürsten,
dem nationalen Gedanken ein Opfer an Souveräui-
tätsrechtsn zu bringen. Treulich bewahrte trotz
alledem das deutsche Volk seit den Freiheitskriegen
im Zeichen des schwarz-wt-gvlden-en- Banners das
Ed-e-al der Einigung der deutschen Stämme und der
Ideal der Einigung der deutschen Stämme und der
die 1848 wie -andere Nationen auch die Deutschen er-
faßte, sollte an dieser Stätte das Pounsche Streben
der Besten und Bodoutendsten der Nation, sollte der
Volksstaat
des cinigsn und freien Deutschlands Verwirklichung
finden. Zum -ersten Male ging aus allgemeinen Wah-
len des «ganzen deutschen Volkes eine Vertretung
Deutschlands hervor, die Narionalversammlnng, ein
Parlament von hohem geistigem Schwung, von edel-
stem Wollen und starkem nationalen Bewußtsein.
Dieser ersten Naflonalversamintlung gelang es, die
Grundrechte des deutschen Volkes und die V er-
fass n n g des mengen Deutschen Reiches zu schaffen,
aber es gelang ihr nicht, das R-öich selbst -auszurichten.
Dazu fehlten ihr die realen Machtmittel; am Geiste
der Kleinstaaterei scheiterte ihr nationaler Wille. So
wurde die Arbeit der Paulskirche nicht Wirklichkeit;
sie ist aber «in Denkstein -geworden, der weit und
sichtbar hineinragt kn die weitere Entwicklung des
staatlichen Lebens der Nation, in die Zeit der Grün-
dung des Reichs wie in die schweren Zeiten unserer
naueste-n Geschichte. Dann, «als wiederum, 70 Jahre
später, An Winter 1918/19 das deutsche Volk ge-
zwungen war, sein Geschick selbst in dte Hand zu
nehmen, fein Staats-Wesen in den Nöien Der Zeit
nemauszubauen, führte uns die Arbeit von Weimar
zur Frankfurter Paulskirche zurück, zu den Leitge-
danken, die «inst an dieser -Stätte geboren sind. So
schlingt sich über «gut« und böse Aage hinüber das
Biand, das uns Deutsche von heute mit denen der
ersten Nattonalv ersammlnng verbindet.
Einhekt, Freiheit und Vaterlandl
Diese drei Worte, jedes gleichbetont und gleich wich-
tig, sparen der Leitstern, unter dem die Paulskirche
wirkt«. Sie sind auch Kern und Stern des
Daseinskampfes,
den wir heute an Rhein, Ruhr und Saar zu
führ-en gezw-ungen sind. Dort sichen wir in ent-
schlossener Abwehr, um das einige Reich, nm unsere
Freiheit zu erhalten, dort kämpfen alle Volksgenossen
mit äußerster Hingabe für den Staat des deutschen
Volkes.
Dissen Geist der Einigkeit, Der Freiheit und des
Rechts, der uns auch in dieser tiefsten Not erhebt,
wollen Wir bewahren. Er soll und wird uns einer
besseren Zukunft entgegcnsjchren. In- dieser
Zuversicht grüße ich im Namen- des in seinen Stäm-
men einigen Meiches, -gestützt auf die W-eimgrer Ver-
fassung, na-mens der deutschen Republik dies« der Er-
innerung des ersten deutschen Parlaments gewest,te
Vers-ammAlng!
Nach der «mit starkem -Beifall aufgeno-mmeuen
Rede hielt Prof. Alfred W e-v-er-Heidelberg Dio
Festrede und führte -u. a. aus:
Wozu versammeln wir -uns heute, an dem Tage,
da das deutsche Parlaniient vor 75 Jahren au dtesim
Ort eröffnet ward? Gewiß nicht, um Histon sehe
Rückblicke kW ihrer selbst willen vorzunehmmt. Es
kann nur in dem Sinne sein, daß wir den Geist, der
hier vor dretvkertel Jahrhunderten versucht Hai,
Wirklichkeit zu werden, Heraufbesch,v-örsn, um ein
G-ölöbnis abzulegen. Dieser Geist war der der Auf-
richtung des staatlichen Gehäuses unserer nationalen
Einheit und der Begründung der Srlbstrcgft-rung W
demselben staMichen Gehäuse.

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* Heidelberg, 19. Mai 1923.
Begleitet von der bsg-eisterten Zustimmung alttr
^-ch'ch einsichtigen Kreise des deutschen Volkes
"ii> gestern in Frankfurt a. M. die Feier zur Er-
^üeruug an den vor nun 75 Jahren erfolgten Zu-
der ersten deutschen Nationalversamm-
in der Frankfurter Paullskirch« statt. Umjubclt
der deutschen Dsrnokmtie konnten die Redner
. Bedeutung dieses Tages würdigen, der allen
^Seitlich denkenden Deutschen heilig ist, so gern
Schädlinge des Deutschtums und armselige
^fiflhrte Mißtöne in die Tradition wahrhaften
/^ttschtums bringen -möchten. In der Frank-
"rtex P-a-Ulskirche verkörperte sich die wahr-
Blüte der Deutschen Nation, die dann samt
'S>en, Werke von den deutschen Fürsten beiseite gc-
'^ben wurden, bis nach dem Zerfall des Bismarck-
Blutt und Eisenbaues Die Träger der deut-
Republik im Jahre 1918/19 die großen
'^Heimchen Ideen von 1848 mit frischem Mut wie-
Aufnahmen und «in der Verfassung vom 11. Au-
1919 soweit Es möglich zuin Siege führten.
Das viÄverspottete Paulskirchcn-Parlament:
"^wfundsiebzsg Professoren, armes Deutschiand,
verloren!" Einer großen Ausgabe hat es den-
gedient und der Schwung des Ideals waltete
rbm. Hätten wir nur -mehr davon! Es hat
^siiuutt, sich Machtmittel zu schaffen zur Stt
^rung des Ideals, bas ist seine Schuld, dadurch
inerte es sich der wiedererstarkten Fürstengewalt
""s. Uh,,,, smb Re pub lik-aner von h eute
'"Ht gleich schuldig?
ttebert-eben wir »ns nicht! Und lassen Wir den
Männern der Paulskirche die Ehre, daß sie den Na -
^Naiitätsbegrisf höher und reiner erfaß
'->r als viele der heutigen. Gewalt go^W fremde
^iionen wissen sie wobt von sich, verkündeten aber
Zusammengehörigkeit vsS Volkes, „so weit die
^Nlßhx Zunge klingt!" Sie «Mich wollten Arndts
vom deutschen Vaterland zur Tat und Wirk-
^chkcst machen. Die Ehrsucht der Fürstensami-lien
evdarh ihr Werk. Und wenn hsute ins verstüm--
^tte, gcdomüMte, entsetzlich verarmte Deutschland
österrebchischen Brüder nicht Zutritt
^ben, menn Abgeordnete der österreichischen Volks-
ettretnng icur als Gäste, nicht als Hausge-
nossen znm Paulskirchenfest kommen: die Fürsten
lagen schuld!
Bo wird der Sinn des gestrigen Pa-uilskirchen-
Mes ein Weckruf für d-be deutsche Repu-
*ik zur Sicherung der deutschen Freiheit sowohl
^Sen dw inneren Feinde wie gegen die äußeren
Feinde -des deutschen Volksstaates, die beide mit den
Endlichsten Mitteln das deutsche Volk um seine
Zechte betrügen wollen.
Sammlung aller Deutschen,
^u«n ble deutsche Republik Wer parteipoli-
^che JMercssenpoltttk -geht, mutz daher -das Fazil
dfi Er-itmerungsfeier sein!
In diesem Sinne heißen wir Vie zahlreichen Gäste,
/wunter besonders unsere Partei- und Ge-
trkschaflsfreunde, die das morgige
Pfingstfest tn die Mauern Heidelbergs — das einst
8sz Weckruf znm Vorparlanr-ent ergehen ließ —
Sh«, herzlichst willkommen und wünschen, Daß nach
trübem Tagen der Gegenwart diese nationalen
neuer

, Wenn einst im „glorreichen" alten Staate je-
^änd an der Unfehlbarkeit der Monarchen öffentlich
veifil hegte, oder gar wagte, in bürgerlicher Ehr-
d ttett Kritik an den Monarchen zu üben, dann wur-
°tn Sondergesetz in Anwendung gebracht, auf
r>WD dessen der Täter wegen M ajeMts b e l ei-
änng verurteilt wurde.
Die Republik aber, weil sie jedem Bürger völlig:
Notzeit in seinen politischen Han-d-luugen einräumte,
ch u ^ute zur A n g ri f f s b as i s der Monar-
y'"en gemacht, die seinesgleichen in der politischen
e'chichtc Deutschlands sucht.
8 Minister, Abgeordnete, Politiker wurden in der
bx. ? von den Monarchisten gemordet, bewafs-
Aufstände gegen die Republik wurden du-rch-
oder waren sichtbar für jedermann in Vor-
Da entstand unter diesen heftigen An-
Dr-v, ' gewaltsamer Art und unter d-en täglichen
jungen das Gesotz zum.Schutze, der Republik.

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