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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

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Heft 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0125

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4. Heft.

Zeitschrift für historische Waffenkuude.

IO9


Zur Biographie des Nürnberger Plattners Wil-
helm von Worms d. J. Von Albert Giimbel-Nürn-
berg.
(Fortsetzung.)
II.
Quittung Sebalds von Worms, Plattners zu Nürn-
berg, an Stelle seines Bruders Wilhelm über den Empfang
von 50 Guldgulden Rh. aus der Nürnberger Stadtsteuer.
1557, 6. März.1) (K. Ivr.-Arch. Nbg. V. 85/2 Nr. 613.)
Ich Sebald von Wurms, biirger und plattner zu
Nirmberg, anstat und aus bevelh Wilhelm von Wurmbs,
meines lieben bruders, itzo der königlichen würden in
Engellandt harnisc.hmaister: nachdem die ro. kai. Mt.,
unser allergnedigster herr, nehstbemelten meinen lieben
bruder, seiner gelaisten underthenigsten dienst halben
mit fünfzig gülden reinisch in gold jerlichs leubdings aller-
gnedigist begnadet, welche fünfzig reinisch goldgulden
jerlichs leibdings die ernvesten, firsichtigen, erbarn und
weisen herren burgermaister und rat der stat Nurmberg,
meine gebietende und günstige herren, von der reuch-
steur, so ir E. und F., E. und W. jerlichs in die kaiser-
lichen kammern bezaln sollen, uf hochstermeiter kai.
Mt. allergnedigiste befürderung und derselben zu under-
thenigisten ehrn und sunst aus einer sundern gunst er-
melten meinen lieben bruder jerlichs zu raichen gunstig-
lich bewilligt, demnach bekenne ich hiemit öffentlich in
craft diser meiner aigen handschrift, das ir E. und E. W.
mir anstat vilgedachts meines bruders auf heut dato das
erste jerlich leubdinggelt als nemlich fünfzig gülden reu-
nisch in gold, auf s. Mertins tag des negst abgeloffnen
funfzehenhundertundsechsundfunfzigisten iares verfallen,
günstig und gutwillig one abgang zugestellt und bezalt
haben, sage derhalben ir E. und E. W. und dero nach-
kommen und wer hierin quittirns bedarf im namen und
von wegen mergedachts meines lieben bruders und aller
seiner erben solcher fünfzig gülden in gold des obberurten
ersten leubdinggelts hiermit ganz quitt, freu, leding, un-
ansprücliig und los mit dem Zusagen, das derhalben an
ir E. und F. E. W. durch meinen lieben bruder oder
seine erben noch jemand von irentwegen zu ewigen
tagen kain anforderung mehr bescheen sol. Des zu ur-
kund hab ich mein aigen petschir zu ende dises briefs,
so ich mit aigner hand geschriben, aufgetruckt. Gesehen
zu Nurmberg am 6. dag Marci 1537. jaer.
Or. Papier mit zu Ende aufgedrucktem gutem
Siegel. 2)

0 Gleiche Quittungen (mit nur unbedeutenden Abweich-
ungen im Wortlaut) liegen weiter vor vom 14. Novbr. 1558,
29. Novbr. 1559, 16. Novbr. 1560, 21. Novbr. 1565 und
20. Novbr. 1566.
2) Der Siegelabdruck zeigt zwei gekreuzte, von Boeheim
a. a. O. ]). 475 als „Leitern'* angesprochene Geräte, unten
und oben je einen Stern und darüber die Buchstaben S.V. W.

III.
Vollmachtwilhelms vonWorms für seinen Bruder Sebald
zur Empfangnahme von 50gld.Rh. aus der Nürnberger Stadt-
steuer. 1557, 24. Mai (K. Kr.-Arch. Nbg. V 85/2 Nr. 614).
Ich Wilhelm von Wurmbs, kuniglicher majestat zu
Hispanien und Engellandt etc. harnischmaister, bekenne
für mich, meine erben und thue kund gen meniglich in
craft dieses briefs: nachdem die röm. kai. Mt., unser
allergnedigister herr, mich von wegen meiner undertheni-
gisten getreuen gelaisten dienst mit fünfzig gülden reinisch
in gold jarlichs leibdings die zeit meines lebens aller-
gnedigist begnadet, welche fünfzig gülden rein, uf irer
kai. Mt. gnedigisten bevelch und Ordnung die ernvesten
fursichtigen, erbarn und weisen herren, burgermaister
und rat des hailigen reichs stat Nürmberg, meine günstige
herren, von der reichssteuer, so ire E. und F. E. W. jer-
lichs in die kai. cammer zu bezalen und zu raichen
schuldig sind, der kai. Mt. zu underthenigisten ehren und
sunst aus sunderm genaigten willen mir jarlichs zu raichen
und zu erlegen gunstiglich bewilligt und ich aber die-
selben zu jeder zeit, wen sie fellig werden, als nemlich
um S. Martinstag, anderer meiner gescheft und dienst
halber, nicht persönlich erfordern oder empfahen kan,
das ich demnach in der creftigisten und bestendigisten
form, als es immer von rechts- oder gewonheit wegen
zum besten gescheen soll, kan oder mag, dem ersamen
Sebalden von Wurmbs, bürgern und plattnern zu Nurm-
berg, meinem eheleiblichen, freundlichen, lieben bruder,
meinen vollkommenen freien, lautern gewalt, macht und
bevelh derhalben geben hab und thue solches hiemit
wissentlich in kraft ditz briefs also und dergestalt, das
er zu jederzeit, wen solche statsteuer fellig wird, von
derselben mein obbestimt leibgeding der 50 gülden rei-
nisch in gold von einem erbarn rat zu Nurmberg von
meinetwegen und in meinem namen jerlich erfordern,
empfahen, einnemen, derhalben ire E. oder wer sonst
desshalben quittierens bedarf, notturftiglich quittieren und
sonst alles das handeln, thuen und lassen soll und mag,
das sich in empfengnus solches obgemelten jerlichen
leibdinggelts von recht oder gewonheit gebürt und aigent
und ich selbs, da ich zugegen wer, handeln, thuen und
lassen solt oder möcht; dan was also ermelter mein
lieber bruder hierin thuet, handelt und quittiert, das alles
soll dermassen kreftig sein und gehalten werden, als ob
ich es selbst gethan und gehandlet; ich soll und wil es
auch als meinen selbst willen, mainung und handlung,
itzo alsdan und dan als itzo, beliben, ratilicieren und für
kreftig, mechtig und wolgehandlet halten, solliches alles,
so lang bitz ich deshalbcn imandt andern genuegsamen
bevelch und gewalt gibe oder ich solche 50 gülden in
gold meiner gelegenhait nach, selbst empfahen weit, als-
dann und hernach dieser mein gewalt ufgehebt sein und
kein macht oder kraft mehr haben soll, alles getreulich
und ungeverlich; und zu urkunt und mehrer gezeugnus
hab ich mit vleiss erbeten die edlen und ernvesten
herren Paulus Pfintzing von Henffenfeldtt und herren
Urban Scharrenberger, röm. kai. und zu Idispanien und
Engellandt kun. Mt. rat und secretarien, meine günstigen
liebe herren und gefatter, das sie zu ende dieses briefs
ire insigel ufgedruckt, doch inen und iren erben ohne
allen schaden und nachtail. Geben zu Brüssel in Bra-
bant am 24. tag des monats May etc. t557.
Or. Papier mit zu Ende aufgedrückten guten Siegeln.
 
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