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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

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Heft 5
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Forrer, Robert: Die Ausstellung für Waffen- und Militärkostüme zu Strassburg i. E.
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https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0140

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124

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

TU. Band.

lischer Bronzepanzer der Übergangszeit von der
Hallstatt- zur Tenezeit (ca. 4. Jahrhundert vor
Chr.). Derselben Sammlung gehörten auch die
dort aufgestellten antiken Bronzehelme an.
Auf der rechten Seite dieses grossen Eingangs-
saales waren Panneaux mit Sammlungen aus ver-
schiedenem Besitz aufgestellt, zunächst abermals
noch ein Feld mit Waffen der Sammlung Forrer:
frühesteTypenvonFeuergewehrendes
15. Jahrhunderts, eine gotische Wallarmbrust
mit Flaschenzugwinde, eine verbeinte Armbrust
aus dem Zeughause Winterthur, Schweizer Mor-
gensterne und gotische Helmbarten. Daneben
eine Sammlung von Kammern gotischer Hinter-
ladergeschütze. — Darauf folgte ein Panneau mit

Das letzte Panneau umfasste die Waffen der Kollek-
tion des Präsidenten Alfred Ritleng; als Mit-
telstück eine getriebene schwarz-weisse Lands-
knechtsrüstung des 16. Jahrhunderts, darum herum
alte Morions mit getriebener Lilie, Helmbarten
und andere Waffen.
In diesem Saale hatten noch eine Anzahl
mittelalterlicher Miniaturen mit Dar-
stellungen Gewappneter, eine gold- und silber-
tauschierte persische Rüstung, endlich aus
demselben Besitz (Forrer) ein 1676 datiertes, schwe-
res Kanonenrohr des schweizer „Regiment de
Salis“ im Dienste Louis XIV. und ein 1741 datiertes
spanisches Bronzerohr Aufstellung gefun-
den. Letzteres trägt die Wappen des Königs Phi-


Fig. 4. Aus der Sammlung Caesar Winterhalter.

RenaissancewafTen der Kollektion Dr. S e y b o t h ,
einem geätzten Rundschild mit der Jahreszahl 1 555»
zwei Visier-Helmen der Zeit um 1600 u. a. mehr. —
Das dritte Feld umfasste die Sammlung Caesar
Winter h alter und enthielt zwei frühe Panzer-
hemden, eine verbeinte gotische Armbrust, Ra-
piere und Morions des 16. und 17-Jahrhunderts. Ein
Gerichtsschwert aus demselben Besitz ist deshalb
interessant, weil die Klinge aus dem 18. Jahrhundert,
Knauf und Parierstange aber Originale des 15.
Jahrhunderts sind. Mehrere dieser Waffen ent-
stammen dem Besitze des französischen Generals
Schauenburg, der in den Zeiten der französischen
Revolution in den Innerkantonen der Schweiz viel
gesengt und geplündert hat; ich vermute wohl
nicht mit Unrecht, dass manche dieser Dinge zu
seinen schweizerischen Beutestücken gehörten. —


Fig. 5. Aus der Sammlung Alfred-Ritleng.
lipp und der Königin Elisabeth von Spanien und
den Namen des Kanonengiessers: „JOSEPHUS.
BARNOLA. FECIT. BARNE. I74I “ (Josephus
Barnola von Barcelona.)
Die andern Säle waren den neuern Epochen
gewidmet und versetzten uns, fast etwas zu un-
mittelbar, in die Neuzeit. Der zunächstgelegene
Saal bot die Sammlung von Direktor Fritz
Kieffer-Fischbach, eine sehr reiche Serie
von Helmen, Zschakos und Käppi aller
Länder mit den dazu gehörigen Blankwaffen.
Auch einige gute alte Uniformstücke befanden sich
darunter; ich nenne besonders den blau-weiss-roten
Uniformrock eines französischen Offiziers der Re-
volutionszeit. — Herr C. Fist er hatte hier seine
modernen Nachbildungen (Verkleinerungen) von
Geschützen des 18. und 19. Jahrhunderts, Herr
 
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