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Der Beobachter vom Donnersberg — 8.1799-1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0048
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s

L

Gedmitinder Munizipalitatsduchdrukkerei im Bürgechospitale, durch Johann Wsrth.

Künftigen riten Brümär und die folgenden Tage Nachmit-
tag» um 2 Uhr, werden einige hundert Zentner Druckschriften,
und Druckeeigerärhschaften aller Art, sodann auch verschiedene
Mobilienftmmtlichzur Ale fischen Konkursmassegehörig durch
den Grösster des FriedensgerichrS r:en Bezirks in Gemäßheit ei«
ner Ordonnnanz des Friedensrichters als ernannten Kommissäre
indem Alefi schen Hause auf dem Flachsmarkr dahier öffent-
lich an den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung ver-
steigert werden. Mainz den ryten Vendemiär 8ten Jahrs der
Republik»
Mann, Greffier.

Zweite Fortsetzung de- Briefwechsels in Sachen der Hand-
lung Seelvinck in Äompagnie, gegen den Br, Paul
Weckers von hier.
Herrn Geelvinck in Äompagnie in Offenbach.
Kölln den r. April 1799.
In höflicher Antwort Dero wehrten Schreiben vom 2UM
?ss5. dienen ergebens!, wie befrägte
go Kisten Candis Nro 25. 50.
2 Fässer Kaffee Nro 4. 5.
Auf Ordre des Br. Paul Weckers in Mainz an die Adresse
Bürger Martin Bohm in Bingen unrerm irren August 1798,
per Schiffer Lotter von Mainz abgesendet.
Gruß und Achtung
, ' Joseph Jung.
LigreAMte s Icks^ence le 24 krsinLl l'gn j? recu un frsno.
Wenn das Publikum sich der unterm 2ten dieses gedruckte»
Beilagen des Zieglerischen Briefes sowohl, als jener vom
Herausgeber darunter gestellten Frage erinnert, „wer riecht
nicht hier die größte Schalkheit von ferne? — So wird es
nunmehr aus diesem Fortschritte den angelegten Plan zum Vor-
aus entlarven können. Folgendes kann zur graden Beurtheilung
etwas beitragen. Bürger Weckers handelt wir Geelvinck: —
Obngefehr z Monate, nachdem er die Waaren vom Handlungs-
hause Geelvinck a^s Amsterdam bezogen hat, eröffnet er seine
schon mehrere Jahre daurende Zahlungs-Unvermögenheit, und
nun liegt gar zu Tage, daß diese Waaren nicht einmal nach
Mainz gekommen, sondern zu Bingen ausgeladen worden sind!?
Zwar mögte Br. Weckers sich gerne eine Thatsache zu Schulden
dichten, wie diese Waaren auf eine feine Art hi-eher doch ge-
kommen seien : allein diese Fabel aus der Wahrheit weichen,
und es scheint vielmehr, daß Br. Weckers für lauter Freude
über sein erreichtes Ziel, sich hier einen kleinen Scherz erlaubt,
der ihn, wenn er damit die Wahrheit gesagt Hätte, freilich
rheuer zu stehen kommen könnte. —
! Mainz den 21. Vend. 8.
Hügel, Komme äs 1.01.

Dis Zahl der Verwundeten urch Getödteten ist x
noch unbekannt. In Zürch sind 4 Schiffe mit verwun-
deren Franken und Russen, die auf dem Schlachtfelde !
gefunden wurden, angelangt. Die Franken sind im
Besitze des Kerenzer-Bergs bis Wallenstadt, und Ha-
chen durch das ganze Sarganserland hinauf dresseits des
Rheins festen Fuß gefaßt. Suwarow hat wenig Arul-
Lcrre und gar keine Lebensmittel 6ei sich. Viele seiner
Soldaten sind schon vor Entkräftung gestorben. Gen.
Soult hat heute sein Hauptquartier zu Einsiedeln; er
führt Truppen gegen das Muttenrhal.
Gen. Turreau, der sich der Suwarows Einrücker!
in die. Schweiz zurükqezogen hatte, um Wallis zu dek-
ken , hat, einem Befehl des Obergenerals zufolge, tue
eine zeitlang verlassene Furka stark besezt. Er soll seine
vorigen Positionen nun wieder einnehmen.
Gestern sind hier zo Wagen mit Verwundeten an-
gekommen und in daS hiesige Spiral gebracht worden, >
das an dem Nötigsten Mangel leidet, und wo die
Wundärzte schon lange nicht bezahlt werden. Glükli-
cher Weise haben die meisten Blessirten große Summen
Geldes, Uhren und andere Kostbarkeiten rf. die sie bei
Zürch den Russen abgenommen haben, und wodurch
sie sich gute Verpflegung verschaffen können.
Das Wahlkorps vom Kanton Leman hat den ver-
dienstvollen Muret wieder in den Senat erwählt,
und der B. Cardvon Morges, der durch seine republ.
Schriften und die Verfolgungen, die er seit 1791 von
Len Berner Oligarchen erduldete, bekannt ist, wurde
ebenfalls in den Senat erwählt.
Telegraphische Nachricht von Hüningen nach
Straßburg.
Vom 58. Vendemiär 8.
Massena hat die feindliche Armee, die sich bei Kon-
stanz zusammen gezogen hatte, geschlagen ; 2000 Mann
therls getödtet, theils verwundet; lovv Gefangene, ü
Fahnen und mehrere Kanonen erbeutet.
Ein Genera! des kondeischen Korps wurde gefangen.
Für gleichlautende Abschrift
Unterschrieben: Ehappe.
Für zweite Abschrift der Kommissär bei dec
Zentralverwaltung des Niederrheins
Unterschrieben: Christiani.
Mainz vom 21. Vendemiär. Gestern und heu-
te passirr hier unaufhörlich Retterei auf das rechte Ufer
des Mams. Diesen Morgen sahen wir das schöne Ka-
rabinier-Regiment, ein Kürassier-und mehrere schwere
Reiter-Regimenter; gestern aber Hussaren und Jäger
zu Pferd passiven. Man bringt öfferS einzelne Gefang-
ne Szekler. Vorgestern Abend brachte man deren sie-
bsnzchn.
Von Straßburg aus wird vom i^ten ferner ge-
schrieben : Wir fahren fort auf der Seite von Schaf-
hausen Fortschritte zu macken. Man hat diesen Morgen
noch den Telegraph nicht entziffern können- Wir kön-
NLN also einer neuen Siegsnachricht entgegensehen. Es
le.de d:e Republik._F. L—e.

Zufolge eines vom Civiltribunal des Donnersberger Depar-
tements am 6ten Nivos 7 Jahrs erlassenen, und am ?ten nach-
her gehörig einregistrirren Unheils werden den 2gten Vendem,
Vormittags io Uhr auf dem hiesigen Speisemarkt vor dem
ehemaligen Stadtgerichtshaus verschiedene Gcräthschasten nebst
z Stück Kühe und 2 Rinder, nebst etwas Heu und Stroh dem
Bürger Philipp Brückheimer von Gaubischofsheim gehörig ge--
richttich versteigert durch
Wilhelm Cyre, Audienzhussier
gedachten Tribunals._
Bei Buchdrucker Craß, an der Franziskanerkirche wohn-
haft, ist zu haben — Rete am Feste der Gründung ter Repu-
blik geholten von Bürger Need den um Vendemäir Steg
Jahres, um 4 kr.
 
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