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Mainz den rten Prarkal im 8ten Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Paris, kastarlier geht nach den Inseln lmterm Winde, und Lequvr - Montgiroux nach der Insel Frankreich rmd
der Vereinigungtz-^nsel. Offizielle und andere Nachrichten von den lezren Vorfällen und der Stellung der Rheinarmee. Hel-
vetien» Bsrsyien? Deutschland» Italien. Spanien. Oestreich; L^vdeuzel verläßt Petersburg. Dänemark.
Matt abonnitt in dem Bureau der Munizipalitats^Buchdruckerei im Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stück um 4 kr. verkauft werden.
Meis vierteljährig 4 Fr. Zo Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fi. Z8 kr.)
Fraykenrepuö!ik.
Paris vom 25. Floreal.
Der ehsm. Geschäftsträger in GenuaB. Belleville geht
heute wieder dahin ab
Da die Anzahl der zur Ausstellung der Bildnisse gro-
ßer Männer angewiesenen Pläzze in dem Konsularischen
National-Pallaste der Tmllerien größer ist, als das An- A
zahl der angegebenen Statuen und Büsten, (nemlich
9 der ersten und 26 der lezten) so hat der Minister des
Innern noch die Verfertigung folgender verordnet:
Als Muster guter Staatsverwaltung die Bildnisse von
Suüy und Colbert; ferner des Seehelben u w hollän-
dischen Admrralö Ruyter, des berühmten Montes-
qure und des edlen Kanzlers lttoxirV.
Von der ehm. fr. Akademie leben 17 Mitglieder u.
iz sind davon gegenwärtig in Frankreich.
Der Staatsrath Lascarlier rst nach den Inseln un-
ter dem Winde abgereißt um dort die Ruhe wieder her-
zustellen.
Der B. Lequoi - Montgiroux ehm. Ober-Kriegs-
Kommissär in der fr. Guyanne und in Belgien ist zum
Regierungs-Agenten auf der Insel Frankreich und der
Vereinigungs Insel ernannt.
Der Adm. Bruix ist m Paris angekommen. Sei-
ne Gesundheit ist sehr zerrüttet.
, Der spanische Hof hat aufs neue, und noch nach-
denklicher als das erstemal um die Befreiung des fränk-
Gelehrten Dolomieu, den der neapolitanische Hof im
Gefängnisse schmachten läßt, angehalten.
Rhein A mee
Die am 27ten Floreal in Strasburg eingegangenen
Nachrichten von der Armee sind vom 24. Floreal und
geben die Stellung derselben also an: Der rechte Flü-
gel unter Lecourbe. oder die Divisionen Montrichard,
Lorch?, jenseits der Iller bei Memmingen; Las Haupt-
Korps unter Moreau, oder die Divisionen Leclerc,
Delmas und Richepanse, diesseits der Iller vor Bibe-
rach ; der linke Flügel unter Saint-Cyr, oder dre Di-
visionen Baraguay, Ney und Tharreau, am rechten
Donau Ufer diesseits der Iller, oder nach einem Brief
aus Memmmgen jenseits der Iller zwischen Ulm und
der zurük weichenden östreichischen Armee. Die vom
rechten Flüge! adgeordnete Division Vandamme war
über LindaA am Bodensee hinauf vorgerückt, soll nach
einem Brief aus Basel Bregenz eingenommen und also
das Korps Reuß, welches durch den Sieg der Fran-
ken bei Biberach an der Vereinigung mit Kray s Armee
gehindert worden war, auch von Graubünden abge«
schnitten haben. Das auf dem linken Donau-Ufec
unter Saint-Suzanne agirenve Korps der Divisionen
Colaud, Legrand und Souham soll noch Z Stunden
von Ulm gewesen sein.
Bei St. Gallen und Rheinek ist alles ruhig, und es
scheint nicht, daß die Franken hier über den Rhein ge-
hen werden. Die Oestreicher gegenüber bezeugen noch
weit weniger Lust herüber zu kommen , und haben so-
gar am iy. Floreal aus ihren Batterien, geqenRheinek
über^, die Kanonen und Haubizen abgefuhrt. Die
Stellung der Franken auf der bündtner Gränze geht
von dem Berge Gundels, bis aufRagaz, von da längs
dem Rhein , bis an die Gränze des Kantons Sentis.
Sie besetzen die Bergpässe von Panis und Brigels, wel-
che aus dem Distrikt Schwanden nach der Bündt füh-
ren , mit den Truppen die im Thale kantoniren. DaS
Haupt-Quartier des Gen. Jardon ist dermalen in Neu-
St. Johann. An dem Rheine sowohl als an den Vor-
posten geht nickt das Mindeste vor. Alle Kommuni-
kation ist auf das Strengste untersagt.
Das Treffen vom 17., zwischen Pfulendorfund
Biberach, war ungemein blutig. Es waren nur die
Divisionen von Delmas, Leclerc, Richepanse und zwei
von Lecourbe, welche den ganzen Tag über das Tref-
fen unterhielten. Erst am Abend.konnte sich das Korps