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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0727
MX»
Der Beobachter vom Donners berg.
Nro iZo.
Main, den zoten Fruktidor im Sten Jahre der fränkischen Republik.
-Inkalt Nest der Gründung der Republik in Paris; fortgefezre Berichte von Gen. Menou. Ertheilte Ehrenwaffen.
Bertdiers Aufnahme in Spanien; 4202 Spanier schlagen 15200 gelandete Engländer in die Flucht; Auseinandergehung beS X
aldmischen Landsturms; der Kaiser Franz bei feiner Armee. Hauptschritt der Regierung zur Vereinigung der vier neuen De-
partemenre des linken Rheinuferö.
Man abonnirt in dem Bureau der Munizipalitats-Buchdruckerei im Bürgerhospltale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stuck um 4 kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr» Lo Cem. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. 38 kr.)
FrankenrepublLk-
Paris vom 22. Fruktidor.
Das Fest deS r. Vendemiär wird nach einem von dm
Konsuln genehmigten Entwurf des Ministers des In-
nern auf folgende Art gefeiert werden : Am lezten Er-
gänzungstage, um ü Uhr Morgens, kündigen Artille-
riefalven das Fest an; sie werden von Stunde zu Stun-
de bis in die Nacht fortgezezt. Das nämliche geschieht
am l. Vendemiär. Die zum Feste eingeladenen Abge-
ordneten der Departements werden dmch den Minister
des Innern den Konsuln vorgestellt. Der Leichnam
von Tü'-enn- -.i.» s^ierrrcy 7n ven MarStempel ge
bracht, wo er beigesezt bleibt, und woselbst auch das
ihm zu Ehren errichtete Denkmal aufgerichlet wird.
Um ü Uhr werden die Schauspielhäuser dem Publikum
geöffnet. Mittags versanrm ln sich alle konstituirten
Gewalten im MarStempel. Die Namen aller De-
partements , welche am pünktlichsten ihre Steuern
bezahlt, und die meisten Konskridirten gestellt Ha-
den, werden feierlich proklamier. Um z Uhr gymna-
stische Spiele auf dem Marsfelde, die sich mit Aufstei-
ger, eines Aerostats und mir Herablassung eines Fall-
schirms endigen. Abends Beleuchtung und Feuer-
werk.
Der Gen. Mellon ist zum Obergeneral der orienta-
lischen Armee und Gen. Marmont zum Kommanden
len der Artillerie bei der nalischen Armee ernennt.
Der Gen. Kerthier wird überall in Spanien mit
cmem Enthufiasm ausgenommen, der unglaublich ist.
Man sendet ihm Deputationen rm Namen ganzer Pro-
vinzen, die er durchrerßt/ das Volk, die Geistlichkeit
strömt aut die Straßen, die er durchfährt. AlS er ge-
gen der Fasaneninsel über, am User der Bidassoa an-
kam , welcher Fluß Frankreich und Spanien scheidet,
begrüßten chll auf der Brükke die Abgesandten der Pro
»inj BiScaya unh dosen ihm eine Ehrenwache «n. Er
gieng mit ihnen über die Brükke unter dem Zulauf ei-
ner erstaunlichen Volksmenge, die ihn nicht schiklichee
begrüßen zu können glaubte, als mit dem Ruf: Es lebe
Bonaparte, dessen Gefährte des Ruhms er immer
gewesen war.
Der B. Guesnier, 85 Jahr alt, Landmann sind
Gutsbesizzer m der Gemeinde Cantiere hat kürzlich die
Kinder seiner Geschwister versammelt um sein Vermö-
gen unter sie zu vertheilen; die Anzahl derselben belief
sich auf 632.
Der erste Konsul hat folgenden Kriegern Ehren-
waffen ertheilt:
r) Dem B. Hebert, Grenadier der ersten Halb»
brigade, der am n. Floreal 8. in einem Gehölz einen
feindlichen Offizier und iZ Mann gefangen nahm.
Ex. hatte nur z Kameraden bei sich; der nämliche schlug
auch bei dem Gefechte zu Biberach 4 feindliche Reuter
kn die Flucht, wovon er einen tödtete, und den andern
vom Pferde warf.
2 > Dem B. Werch, Trompeter des 6ten Jäger-
Regiments, der bei dem Angriff des Dorfs Rheinthal
das von 600 östreichischen Husaren verlheidigt war,
am 7. Messidor 8. um io Uhr des Nachts sich mitten
unter die Feinde drängte und auf östreichische Art zum
Rükzug blies, wodurch er sie in Unordnung brachte und
ihren Angriff vereitelte.
3) Dem B. Steinbach Jäger beim Hten Regiment
der am 16. Prärial bei der Einnahme von Kirchberg sich
zuerst auf eine Kanone stürzte und sie wegnahm.
Seit dem 20. d. steht in unfern Bläuern, man ver-
sichere, ein Theil der Konsuls Garde habe Befehl, sich
marschfertig zu halten.
Eine telegraphische Poft von Paris nach Lyon foL
über Dijon angelegt werden, welche sodann mit der
von Basel nach Strasburg verbunden werden kann.
Ferrant-Vaillant, ehemaliger deportirter Gesezge«
her, darf wieder nach Frankreich zurükkehren.
Der Beobachter vom Donners berg.
Nro iZo.
Main, den zoten Fruktidor im Sten Jahre der fränkischen Republik.
-Inkalt Nest der Gründung der Republik in Paris; fortgefezre Berichte von Gen. Menou. Ertheilte Ehrenwaffen.
Bertdiers Aufnahme in Spanien; 4202 Spanier schlagen 15200 gelandete Engländer in die Flucht; Auseinandergehung beS X
aldmischen Landsturms; der Kaiser Franz bei feiner Armee. Hauptschritt der Regierung zur Vereinigung der vier neuen De-
partemenre des linken Rheinuferö.
Man abonnirt in dem Bureau der Munizipalitats-Buchdruckerei im Bürgerhospltale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stuck um 4 kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr» Lo Cem. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. 38 kr.)
FrankenrepublLk-
Paris vom 22. Fruktidor.
Das Fest deS r. Vendemiär wird nach einem von dm
Konsuln genehmigten Entwurf des Ministers des In-
nern auf folgende Art gefeiert werden : Am lezten Er-
gänzungstage, um ü Uhr Morgens, kündigen Artille-
riefalven das Fest an; sie werden von Stunde zu Stun-
de bis in die Nacht fortgezezt. Das nämliche geschieht
am l. Vendemiär. Die zum Feste eingeladenen Abge-
ordneten der Departements werden dmch den Minister
des Innern den Konsuln vorgestellt. Der Leichnam
von Tü'-enn- -.i.» s^ierrrcy 7n ven MarStempel ge
bracht, wo er beigesezt bleibt, und woselbst auch das
ihm zu Ehren errichtete Denkmal aufgerichlet wird.
Um ü Uhr werden die Schauspielhäuser dem Publikum
geöffnet. Mittags versanrm ln sich alle konstituirten
Gewalten im MarStempel. Die Namen aller De-
partements , welche am pünktlichsten ihre Steuern
bezahlt, und die meisten Konskridirten gestellt Ha-
den, werden feierlich proklamier. Um z Uhr gymna-
stische Spiele auf dem Marsfelde, die sich mit Aufstei-
ger, eines Aerostats und mir Herablassung eines Fall-
schirms endigen. Abends Beleuchtung und Feuer-
werk.
Der Gen. Mellon ist zum Obergeneral der orienta-
lischen Armee und Gen. Marmont zum Kommanden
len der Artillerie bei der nalischen Armee ernennt.
Der Gen. Kerthier wird überall in Spanien mit
cmem Enthufiasm ausgenommen, der unglaublich ist.
Man sendet ihm Deputationen rm Namen ganzer Pro-
vinzen, die er durchrerßt/ das Volk, die Geistlichkeit
strömt aut die Straßen, die er durchfährt. AlS er ge-
gen der Fasaneninsel über, am User der Bidassoa an-
kam , welcher Fluß Frankreich und Spanien scheidet,
begrüßten chll auf der Brükke die Abgesandten der Pro
»inj BiScaya unh dosen ihm eine Ehrenwache «n. Er
gieng mit ihnen über die Brükke unter dem Zulauf ei-
ner erstaunlichen Volksmenge, die ihn nicht schiklichee
begrüßen zu können glaubte, als mit dem Ruf: Es lebe
Bonaparte, dessen Gefährte des Ruhms er immer
gewesen war.
Der B. Guesnier, 85 Jahr alt, Landmann sind
Gutsbesizzer m der Gemeinde Cantiere hat kürzlich die
Kinder seiner Geschwister versammelt um sein Vermö-
gen unter sie zu vertheilen; die Anzahl derselben belief
sich auf 632.
Der erste Konsul hat folgenden Kriegern Ehren-
waffen ertheilt:
r) Dem B. Hebert, Grenadier der ersten Halb»
brigade, der am n. Floreal 8. in einem Gehölz einen
feindlichen Offizier und iZ Mann gefangen nahm.
Ex. hatte nur z Kameraden bei sich; der nämliche schlug
auch bei dem Gefechte zu Biberach 4 feindliche Reuter
kn die Flucht, wovon er einen tödtete, und den andern
vom Pferde warf.
2 > Dem B. Werch, Trompeter des 6ten Jäger-
Regiments, der bei dem Angriff des Dorfs Rheinthal
das von 600 östreichischen Husaren verlheidigt war,
am 7. Messidor 8. um io Uhr des Nachts sich mitten
unter die Feinde drängte und auf östreichische Art zum
Rükzug blies, wodurch er sie in Unordnung brachte und
ihren Angriff vereitelte.
3) Dem B. Steinbach Jäger beim Hten Regiment
der am 16. Prärial bei der Einnahme von Kirchberg sich
zuerst auf eine Kanone stürzte und sie wegnahm.
Seit dem 20. d. steht in unfern Bläuern, man ver-
sichere, ein Theil der Konsuls Garde habe Befehl, sich
marschfertig zu halten.
Eine telegraphische Poft von Paris nach Lyon foL
über Dijon angelegt werden, welche sodann mit der
von Basel nach Strasburg verbunden werden kann.
Ferrant-Vaillant, ehemaliger deportirter Gesezge«
her, darf wieder nach Frankreich zurükkehren.