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Der Beobachter vom Donnersberg — 8.1799-1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0619
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Nro IZZ.
Mainz den 6ten Thermidor im 8ten Jahre der fränkischen Republik.

Inhalt. Nachrichten aus Paris. Namen und Thaten der durch Ehrenmünzen ausgezeichneten Invaliden. Fortsezzung
Les Berichts über Vie iezren Operationen der Rheinarmee. Übereinkunft zwischen den Obergenerälen de^ fr. und kais. Armeen '
in Deutschland zur Abschürfung eines Waffenstillstandes. Nachrichten aus Helvenen und Deutschland,

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Frankenrepuölik.
Paris vom 28. Messidor.
ls wahrend der Feierlichkeit des 14. Juli der Regie-
rung die von den Armeen eroberten Fahnen überreicht
wurden, antwortete derersteKonsu! den Überbringern:
Sagt den Kriegern, das Volk erwarte auf den ersten
Vendemiär, wo wir die Stiftung der Republik feiern
werden, entweder die Verkündung des Friedens, oder
auf den Fall, daß die Feinde dieser Erwartung U lübec-
wrndliche Hindernisse entgegen sezen sollten, neue Fah-
nen als Früchte neuer Siegs.
Das Fort Gavi hak, unter allen Pläzen der Ita-
liens , allem gegen die Anfälle des Ferndes, bis
zum Waffenstillstände Widerstand gelhan. Die
Besazung desselben erhalt hierdurch einen rühmlichen
Antyerl an dem unsterblichen Ruhme, welch n die fr.
Truppen in Italien erfochten haben.
Das brimsche Ministerium will die Härings-Fische-
rei in Batavien nur solchen Schiffen zugestehen,
welche die alteStaaten-Flagge führen würden. Dieses
nunmehrige Gegenrevolutiöns-Zeichen kann Pie bata-
vische Regierung nicht erlauben.
Das batavische Direktorium hat vor Kurzem eine,
von dem Könige von Preussen bestätigte Konvention
mit der Stadt Embden geschlossen. Sie betrift die
Leuchtthürme und andere sich auf die Sicherheit der
Schiffahrt in dieser Gegend beziehende Maßregeln.
Von Hamburg wird gemeldet, daß B. Bourgoing,
der, dem Vernehmen nach, von Hamburg wieder nach
Paris zurükkehren sollte, durch den lezten Kurier den
Befehl erhalten hat, sich nach Kopenhagen zu begeben;
sein Sekretär ist schon abgereiset.
Namen der Invaliden denen am 25. Messidor
Ehrenmünzen g starret wurden.
Peter Payen, gebohren zu Dijon, Departement
des Goldhügels, 5-Äahralt. Er wurde in Hem Ge¬

fecht zu la Croix-aux-Bor's von drei Schüssen verwun-
det, und erhielt sieben Säbelhiebe, indem er seine FahnV
rettete. Bei der Belagerung von Valenciernes wurde
er im Unterleib verwundet; er verlohr das Kinn bei
dem Angriff der Stadt Angers, und wohnte den Affä-
ren von Grandpre, Jemmappes, Lüttich und Saints
Trond bei. Er hat fünf Campagnen, wovon drei m
diesem Kriege, mitgemacht.
Andreas Foucault, gebohren zu Paris, 39 Iahe
alt. Der linke Arm wurde ihm durch einen Schuß zer--
schmettert; er wohnte beiden Affären von Fleurus bei-.
Er hat sieben Campagnen, worunter drer im Freiheits^
Krieg mirgemacht.
Nikolaus Laury, gebohren zu Nesle, Deports
ment des Goldhügels, 32 Jahr alt. Er hat beide Ar-
me verlohren. Er war bei den Affären von Kinzlzch,
Mombach, Luxemburg und Mainz. Er hat drei Feld«
züge im Freiheits-Krieg mitgemacht.
Peter Lacassagne, gebohren zu Poudensac, De-
partement der Gironde, 29 Jahr alt. Er hak beide
Arme verlohren; war bei der Schlacht von Fleurus,
beim Blocus von Verdun, bei der Affäre von Saar-
brüken, bei den Linien von Weissenburg und bei der
Wiedernahme von Arlon. Er hat drei Feldzüge im jet-
zigen Kriege mirgemacht.
Anton Petit, gebohren zu Paris, 27 Jahr alt.
Er hat beide Arme verlohren; er war bei der Affäre
von Mons, bei der Belagerung von Namur, bei dec
Blokade von Mastricht, bei den Affären von Bergen
und Dünkirchen. Er hat sechs Feldzüge während der
Revolution mitgemacht.
Strasburg vom r. Thermidor. Berichte aus
Dijon vom 25. Messidor melden, daß alle getroffenen
Maasregeln, in Ansehung des Aufenthalts der Reser-
ve-Armee in jenen Gegenden rmvermuthet verändert
worden sind. Diese Armee soll aufs schleunigste an
ihre Bestimmung abgehen. Die Truppen aus den mit«
 
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