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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0703
Der Beobachter vom Donnersberg.
Nro 174.
Mainz den iSten Fruktidor im Men Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Georges und sein Generalstaab. Nachricht über das Betragen der Emigranten. Geistliche Synode. Juristen
Lycäum. Berichte aus Baraoieri^, HelseNen, IraUm, Hamburg., Englaud ;c.
Man abonnkt in dem Bureau der Munizipalitats-Buchdruckere! im Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stuck um 4kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Ar- 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (L fi. Z8 kr.)
...
FrankenrepuLlik.
Paris vom io. Fruktidor.
Georges und seine Gehilfen geben sich alle Mühe.den
Krieg m der Vendee wieder anzufachen- Sie reisen
überall herum, und lassen es nicht an Geld fehlen. Sie
bezahlen nicht mehr mu LoulSy or, sondern mit Pia-
ster. Georges hat den Guillemont zu seinem Ge-
neral' Lieutenant ernannt. Er befindet sich jezt im
Nordküsten Departement. Bis iezr hat er es mit allen
fernen Werbungen nur dahin gebracht, einen Generalstab
zu ernchren. Dieser- kragt blaue Ordensbänder, Geor-
ges aber ein rorhes. Er erwartet — Soldaten aus
England.
Das Zwei-Sevres-Departement genreset einer voll-
kommenen Ruhe. Zwar suchen einige Emigranten sie
zu stören; aber es gelingt ihnen nicht, und die Pfar-
rer tragen vorzüglich dazu be«, sie zu erhalten. Man
führt hievon folgendes Beispiel an: Ein Nationalgü-
terkaufer kommt neulich zu seinen P'-silern, und for-
dert den Pachtzins ; allein diese we M nm Quittungen
vor, welche ein Agent des em grir^. vorigen Besizers Z
ausgestellt und unterschrieben hu, und verweigern die ß
Zahlung. Der Käufer klagt seine Noch dem P'arrer
des Orts. Dieser läßt di? Pächter kommen, zeigt ih-
nen, wie ungerecht ihr Verfahren ist, redet ihnen ins
gewissen, und bringt es dahin, daß die Pachter die
Hälfte des Zinses sogleich bezahlen, und für die ande-
re Halüe einen nahen Termin vestsezen. Ach wai um,
sezt der Journalist lm, warum hat dieser rechtschaffene
Geistliche, dem Gerechtigkeit theurer ist als Parther-
sucht, nicht vi?le, viele Nachahmer; 0 welche Eintracht
Ruhe, Glückseligkeit würde in unserm Lande herrschen!
Am 2 Fruktidor ist B. d'Ailly, Mitglied des Er-
haltungssenats, im 85sten Jahre seines Alters in Pa-
ris gestorben. Er war ein besonderer Freund von Frank
ßin, und der geheime Rathgeber des Turgor. Seme
Rechtschaffenheit, und seine großen Finanz-Kenntnis
se geben ihm ern Recht auf die Achtung seiner Mitbür-
ger. Er war der erste Präsident der General-Staa-
ten, die vorder Revolution Hergiengen.
Man sagt, B. Truguet sei zum Staatsrathe ernannt
worden.
Der Prefekt des Cher- Departements hat seine Ein^
willigung zu ernerSynode gegeben, welche mehrere Bi^i
schösse am 27sten Fruktidor zu Bourges halten wollen-
In der Rhede von Bordeaux sind vor kurzen 26
kleine Fahrzeuge mit 20,020 Centnern Getraide aus dec
ehemaligen Bretagne und dem ehmaligen Poitu, troz
der Wachsamkeit der Engländer ^emgelaufen.
r Die prächtigen andalusischen Pferde, welche der
König von Spanien dem ersten Konsul zum Geschenke
selbst ausgewühlt hat, sollen am isten Fruktidor von
Madrid abgeführt werden.
Für junge angehende Juristen hat B. Lefebvre M
Paris ein juristisches Lycäum (O/cee äs jmchprrMen-
ce) errichtet, worin mir der Theorie zugleich der noch
schwerere praktische Unterricht verbunden wird. Von
den Fundamental-Prinzipien der Gesezgedung gehen
die geschickten Lehrer dieser Anstalt aus, und führen die
Schüler durch die Klasse eines Advokaten, eines öffent-
lichen Vertheiders, sogar eines Huissiers, bis zu dee
des Richters durch.
Strasburg vom rz. Fruktidor. Der erste Kon-
sul hat die BB. Demichel und Bruker zu Adjunkten des
Maires an die Stelle der abgegangenen BB. Levrault
und Engelmann ernannt.
Der Ger. Lahorie, von Moreaus Generalstab, ist,
von Paris kommend, hier durch zur Armee passirt.
Mit Gen. Lecourbe geht es besser; jedoch hat ek
noch immer Fieber. — In der Nackt vom uten auf .
den raten ist ein ausserordentlicher Kurier von PaxiK
hier durch nach Wien gereißt.
Von Dijon wird gemeldet, daß am 6, Fruttidov
Nro 174.
Mainz den iSten Fruktidor im Men Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Georges und sein Generalstaab. Nachricht über das Betragen der Emigranten. Geistliche Synode. Juristen
Lycäum. Berichte aus Baraoieri^, HelseNen, IraUm, Hamburg., Englaud ;c.
Man abonnkt in dem Bureau der Munizipalitats-Buchdruckere! im Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stuck um 4kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Ar- 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (L fi. Z8 kr.)
...
FrankenrepuLlik.
Paris vom io. Fruktidor.
Georges und seine Gehilfen geben sich alle Mühe.den
Krieg m der Vendee wieder anzufachen- Sie reisen
überall herum, und lassen es nicht an Geld fehlen. Sie
bezahlen nicht mehr mu LoulSy or, sondern mit Pia-
ster. Georges hat den Guillemont zu seinem Ge-
neral' Lieutenant ernannt. Er befindet sich jezt im
Nordküsten Departement. Bis iezr hat er es mit allen
fernen Werbungen nur dahin gebracht, einen Generalstab
zu ernchren. Dieser- kragt blaue Ordensbänder, Geor-
ges aber ein rorhes. Er erwartet — Soldaten aus
England.
Das Zwei-Sevres-Departement genreset einer voll-
kommenen Ruhe. Zwar suchen einige Emigranten sie
zu stören; aber es gelingt ihnen nicht, und die Pfar-
rer tragen vorzüglich dazu be«, sie zu erhalten. Man
führt hievon folgendes Beispiel an: Ein Nationalgü-
terkaufer kommt neulich zu seinen P'-silern, und for-
dert den Pachtzins ; allein diese we M nm Quittungen
vor, welche ein Agent des em grir^. vorigen Besizers Z
ausgestellt und unterschrieben hu, und verweigern die ß
Zahlung. Der Käufer klagt seine Noch dem P'arrer
des Orts. Dieser läßt di? Pächter kommen, zeigt ih-
nen, wie ungerecht ihr Verfahren ist, redet ihnen ins
gewissen, und bringt es dahin, daß die Pachter die
Hälfte des Zinses sogleich bezahlen, und für die ande-
re Halüe einen nahen Termin vestsezen. Ach wai um,
sezt der Journalist lm, warum hat dieser rechtschaffene
Geistliche, dem Gerechtigkeit theurer ist als Parther-
sucht, nicht vi?le, viele Nachahmer; 0 welche Eintracht
Ruhe, Glückseligkeit würde in unserm Lande herrschen!
Am 2 Fruktidor ist B. d'Ailly, Mitglied des Er-
haltungssenats, im 85sten Jahre seines Alters in Pa-
ris gestorben. Er war ein besonderer Freund von Frank
ßin, und der geheime Rathgeber des Turgor. Seme
Rechtschaffenheit, und seine großen Finanz-Kenntnis
se geben ihm ern Recht auf die Achtung seiner Mitbür-
ger. Er war der erste Präsident der General-Staa-
ten, die vorder Revolution Hergiengen.
Man sagt, B. Truguet sei zum Staatsrathe ernannt
worden.
Der Prefekt des Cher- Departements hat seine Ein^
willigung zu ernerSynode gegeben, welche mehrere Bi^i
schösse am 27sten Fruktidor zu Bourges halten wollen-
In der Rhede von Bordeaux sind vor kurzen 26
kleine Fahrzeuge mit 20,020 Centnern Getraide aus dec
ehemaligen Bretagne und dem ehmaligen Poitu, troz
der Wachsamkeit der Engländer ^emgelaufen.
r Die prächtigen andalusischen Pferde, welche der
König von Spanien dem ersten Konsul zum Geschenke
selbst ausgewühlt hat, sollen am isten Fruktidor von
Madrid abgeführt werden.
Für junge angehende Juristen hat B. Lefebvre M
Paris ein juristisches Lycäum (O/cee äs jmchprrMen-
ce) errichtet, worin mir der Theorie zugleich der noch
schwerere praktische Unterricht verbunden wird. Von
den Fundamental-Prinzipien der Gesezgedung gehen
die geschickten Lehrer dieser Anstalt aus, und führen die
Schüler durch die Klasse eines Advokaten, eines öffent-
lichen Vertheiders, sogar eines Huissiers, bis zu dee
des Richters durch.
Strasburg vom rz. Fruktidor. Der erste Kon-
sul hat die BB. Demichel und Bruker zu Adjunkten des
Maires an die Stelle der abgegangenen BB. Levrault
und Engelmann ernannt.
Der Ger. Lahorie, von Moreaus Generalstab, ist,
von Paris kommend, hier durch zur Armee passirt.
Mit Gen. Lecourbe geht es besser; jedoch hat ek
noch immer Fieber. — In der Nackt vom uten auf .
den raten ist ein ausserordentlicher Kurier von PaxiK
hier durch nach Wien gereißt.
Von Dijon wird gemeldet, daß am 6, Fruttidov