Der Beobachter v omDornrersberg.
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Nro 4H.
Mainz den zoten Frimar im Ren Jahre der fränkischen Republik.
Da man räalich Geseze macht und sie vollzieht, so müssen die Zeitungen, welche die Wortführer der Nation sind, auch fagm
können, was die Nation von den Gesezen und von ihrer Vollziehung denkt. G a r a t. - > ' s
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Inhalt. GeseZgebnng; Boulasss Einleitung zur Darstellung und Prüfung der neuen Konstitution. KonsuläkkvmmWv».
Die bei Calais schiffbrüchigen Emigranten werden Leporiirt. Verunglükte englische Landung zu Billin. Ankunft dekKynstiZ
rution in Mainz; kurze Zergliederung derselben. ' - "
Man abonnirt in dem Bureau der Munizipalitäts^Buchdruckerei im Bürgerhospitate, allwo <ttkch
einzelne Blätter^ das Stück um 4kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. Zo Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 8Z Cent. (2 fl. 38 kr.)
Frankenrepublik.
Gesetzgebende Kommissionen.
"Die des Aaths der Zoo.
vorsiz des Bürgers Daunou-
S i z ungw 0 m 21^ F r i mär.
ou lay von der Meurthe-, Mitglied der Konstitu-
tion^-Sektion, hält folgende Rede aiö C .nl'Ndnng zu'-
Darstellung und Prüfung der neuen Konstitution.
„Die Rcoorution vom 19. Brümär mar nur der An-
fang des Plans, der unter Venen verabredet war, die
sie unternahmen; ihr Zwek war nicht olos eimgeMen-
schen zu entfernen, den Gesezgsdungskörper zu verta-
gen, und fünf Direktoren durch drei Konsuln zu erse-
zen; sondern um freimüthig eine schwache, verstüm-
melte , seit langer Zeil in der öffentlichen Meinung ge-
achtete Regierung zu stürzen , und stedurch eine Anstalt
zu ersezen, die fester auf die wahren Grm.dsäze Der
gesellschaftlichen Ordnung gedauet, fähiger sei der Na-
tion den Grad von Freiheit , von Ruhm und von Gkük
zu verschaffen, auf den sie mit Recht Anspruch machen
kann.
„Sie waren innigst überzeugt. Daß ihrs Unterneh-
mung dem Vorryeile und dem Wunsche des Volks ent-
spreche, und die allgcmewp Billigung, die sie erhalten?
das einmüthige Aufleben der Freude und der Hoffnung,
Das ihr folgte, beweisen, vaß sie sich nicht geirrt hat-
ten. Nunmehr kömmt es darauf arr, dieses Werk zu
vollenden, und den Wunsch des Volks zu erfüllen.
„Fürs Erste aber muß man diesen Wunsch wohl ken-
nen , uno um desselben desto gewisser zu sein, muß man
auf den Anfang der Revolution, zur Epoche von 1789,
Hener Durch den Enthusiasmus aller Franken, durch
den Schwung aller Ideen, aller großmüthigen und frei-
herzigen Neigungen berühmten Epoche zurükgehen.
„Was wollte man dazumal? Etwa die Zerstöhrung
jeder Art bestehender Ordnung? Nein, das war nie
der Wunsch eines selbst wilden und barbarischen Volks.
Man wollte nur die Gebrechen der politischen Einrich-
tung verbessern; man wollte das monarchische undade-
liche Lehnwesen Umstürzen, jeden Unterschied der Ge-
burt und Erbanspruch zerstören, und an ihre Stelle
. d? G!k" 'chsit der Rechte, und eine wahrhafte Natio-
nal-Regierung zu sezen, mrt welcher man alle durch
die gesunde Vernunft gebildeten Anstalten, deren Noth-
wenbigkeit und Nuzen die Erfahrung bewiesen hatte,
und deren Erhaltung die Gewohnheiten der Mtion
laut forderten , vereinbaren könnte.
„Anstatt aber diesen weisen und natürlichen Gang zu
befolgen , vernichtete man alles, das Gute wie daS
Schlechte; man wurde durch die Neuerungs-Sucht,
durch den RevoLutions - Strom fortgerissen, und gieng
weit über das Ziel hinaus, das man sich anfänglich
vorgestert hatte.
1 „Die fonstituirende Versammlung, weiser und muth-
? voller als ihre Nachfolgerinnen, kämpfte gegen diesen
» Strom? ohne ihn jedoch immer hemmen zu können;
H sie hatte die großen Grundpfeiler der Republik, die
k National-Souveränität, die völlige und verhältniß-
8 mäßige Gleichheit, das repräsentative Regiment, ge-
A senkt ; der Regierung aber die sie einführte, fehlte es
an Ebenmmaß und Festigkeit; überdas war sie auch
nicht gut anvertraut, und dies war die erste Quelle
unserer Uibel. Die zwei Hauptgewalten, die in eine
nothwendig feindselige Lage versezt waren, führten ei-
nen Wuthkneg , der sich bald mit einer gemeinschaftli-
1 chen Zerrüttung, mit der Zerstörung der Konstitution
Endigte. Ihrem Sturze folgten die scheuSlichsten Ver-
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Mainz den zoten Frimar im Ren Jahre der fränkischen Republik.
Da man räalich Geseze macht und sie vollzieht, so müssen die Zeitungen, welche die Wortführer der Nation sind, auch fagm
können, was die Nation von den Gesezen und von ihrer Vollziehung denkt. G a r a t. - > ' s
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Inhalt. GeseZgebnng; Boulasss Einleitung zur Darstellung und Prüfung der neuen Konstitution. KonsuläkkvmmWv».
Die bei Calais schiffbrüchigen Emigranten werden Leporiirt. Verunglükte englische Landung zu Billin. Ankunft dekKynstiZ
rution in Mainz; kurze Zergliederung derselben. ' - "
Man abonnirt in dem Bureau der Munizipalitäts^Buchdruckerei im Bürgerhospitate, allwo <ttkch
einzelne Blätter^ das Stück um 4kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. Zo Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 8Z Cent. (2 fl. 38 kr.)
Frankenrepublik.
Gesetzgebende Kommissionen.
"Die des Aaths der Zoo.
vorsiz des Bürgers Daunou-
S i z ungw 0 m 21^ F r i mär.
ou lay von der Meurthe-, Mitglied der Konstitu-
tion^-Sektion, hält folgende Rede aiö C .nl'Ndnng zu'-
Darstellung und Prüfung der neuen Konstitution.
„Die Rcoorution vom 19. Brümär mar nur der An-
fang des Plans, der unter Venen verabredet war, die
sie unternahmen; ihr Zwek war nicht olos eimgeMen-
schen zu entfernen, den Gesezgsdungskörper zu verta-
gen, und fünf Direktoren durch drei Konsuln zu erse-
zen; sondern um freimüthig eine schwache, verstüm-
melte , seit langer Zeil in der öffentlichen Meinung ge-
achtete Regierung zu stürzen , und stedurch eine Anstalt
zu ersezen, die fester auf die wahren Grm.dsäze Der
gesellschaftlichen Ordnung gedauet, fähiger sei der Na-
tion den Grad von Freiheit , von Ruhm und von Gkük
zu verschaffen, auf den sie mit Recht Anspruch machen
kann.
„Sie waren innigst überzeugt. Daß ihrs Unterneh-
mung dem Vorryeile und dem Wunsche des Volks ent-
spreche, und die allgcmewp Billigung, die sie erhalten?
das einmüthige Aufleben der Freude und der Hoffnung,
Das ihr folgte, beweisen, vaß sie sich nicht geirrt hat-
ten. Nunmehr kömmt es darauf arr, dieses Werk zu
vollenden, und den Wunsch des Volks zu erfüllen.
„Fürs Erste aber muß man diesen Wunsch wohl ken-
nen , uno um desselben desto gewisser zu sein, muß man
auf den Anfang der Revolution, zur Epoche von 1789,
Hener Durch den Enthusiasmus aller Franken, durch
den Schwung aller Ideen, aller großmüthigen und frei-
herzigen Neigungen berühmten Epoche zurükgehen.
„Was wollte man dazumal? Etwa die Zerstöhrung
jeder Art bestehender Ordnung? Nein, das war nie
der Wunsch eines selbst wilden und barbarischen Volks.
Man wollte nur die Gebrechen der politischen Einrich-
tung verbessern; man wollte das monarchische undade-
liche Lehnwesen Umstürzen, jeden Unterschied der Ge-
burt und Erbanspruch zerstören, und an ihre Stelle
. d? G!k" 'chsit der Rechte, und eine wahrhafte Natio-
nal-Regierung zu sezen, mrt welcher man alle durch
die gesunde Vernunft gebildeten Anstalten, deren Noth-
wenbigkeit und Nuzen die Erfahrung bewiesen hatte,
und deren Erhaltung die Gewohnheiten der Mtion
laut forderten , vereinbaren könnte.
„Anstatt aber diesen weisen und natürlichen Gang zu
befolgen , vernichtete man alles, das Gute wie daS
Schlechte; man wurde durch die Neuerungs-Sucht,
durch den RevoLutions - Strom fortgerissen, und gieng
weit über das Ziel hinaus, das man sich anfänglich
vorgestert hatte.
1 „Die fonstituirende Versammlung, weiser und muth-
? voller als ihre Nachfolgerinnen, kämpfte gegen diesen
» Strom? ohne ihn jedoch immer hemmen zu können;
H sie hatte die großen Grundpfeiler der Republik, die
k National-Souveränität, die völlige und verhältniß-
8 mäßige Gleichheit, das repräsentative Regiment, ge-
A senkt ; der Regierung aber die sie einführte, fehlte es
an Ebenmmaß und Festigkeit; überdas war sie auch
nicht gut anvertraut, und dies war die erste Quelle
unserer Uibel. Die zwei Hauptgewalten, die in eine
nothwendig feindselige Lage versezt waren, führten ei-
nen Wuthkneg , der sich bald mit einer gemeinschaftli-
1 chen Zerrüttung, mit der Zerstörung der Konstitution
Endigte. Ihrem Sturze folgten die scheuSlichsten Ver-