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Der Beobachter vom Donnersberg — 8.1799-1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0509
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Der Beobachter vom Donnersberg.
Nro 126.
Mainz den irtcn Prärial im 8ten Jahre der fränkischen Republik.

<"<nhalk. Berichte aus Italien und Helvetien von der Reserve-Armee. Rheinarmee. Italien. Depesche von Melas an
Kran, deren Schluß Wrr vefouverö beherzigen sollen. Schwaden. Passawand Oglu. Großfürst Konstantin. Verhältnisse
Preussens mit Rußland. Brittannien.

Man abonnirt in dem Bureau der Munizipalitats-Buchdruckerei im Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stück um 4kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei Z Fr. 85 Cent. (2 fl. Z8 kr.)

Frankenrepublik.
, PariS vom 4. Präreal.
Ein aus Martingny datirter, und vorgestern Abend
emgelaufener Brief deS ersten Konsuls, an den Minr-
ster des Innern, vom 28. Floreal abends, enthältfoi
gendeö: „Ich brn am F.iße Ser großen Alpen , mitten
in Wallls. Der große Bernhard hat vielen Aufenthalt
verursacht; es sino aoer nunmehr alle Hindernisse über-
wuuden ; der dritte Lhen der Artillerie ist in Italien;
die Armee dringt mit Macht ein; Berlhnr ist m Ao-
sta; ln Z Tagen wird vieles vorüber seyn." Da die-
ser Brief gestern Abend antam, so ist wahrscheinlich in
diesem Augenblike P'emonl in unserer Gewalt, ftzt der
Lurche,. Er liefert auch folgende Schreiben von
Den Gen. Lannes und Berthier. «.
Schre den des K n und Kommandanten des Vor
rrabs drr Reserve-Armee, an den Odergene-
ra; York ner.
AiiS em Hauptquartier zu Aosta, den 26. Flor. Z.,
„Diesen Morgen um 11 Uhr sind wir mit der 6ten
leichten und det 22ten Linienhalbbrigade in Aosta ange-
kommen. Wir trafen den Feind auf den Anhöhen die-
ser Stadt an. Ein Bataillon der 6ten Halobriaade
hatte Befehl ihm in den Rücken zu fallen; er ließ es
aber nicht darauf ankommen, sondern zog sich in die
Stadt zurük, und that einen kleinen Widerstand auf
der Brüke. Er wurde mit gefälltem Bajonette gewor-
fen , und hatte ra Todte, und einen köstlichen ver-
wundeten Offizier Er hat uns drei Gefangene zurük-
gelassen. Von den Unsrigen ist niemand weder gelöd-
ret noch verwundet."
Schreiben des O: eraenerals Verehrer, an den er-
ftr' Ronsul, von ebend her, vom 2yten um z
U -c krüde.
„Ich statte Ihnen folgenden Bericht von der ge-
stern um sechs Uhr, AbendS bei ChatrLon vorgefalle¬

nen Affaire ab. General Lannes kam eine Stunde vor
einbrechender Nacht vor-Chatillon an, und fand den
Feind auf aüon diesen Ort umgebenden Anhöhen po-
strrt. Er suchte ihn aufzuhalten, in der Hoffnung, daß
General Müller zeitig genug ankommen würde, um
ihn zu umgehen. Da aber dieser leztere auf seinem
Marsche aufgehalten worden war, so entschloß sich Gen.
Lannes zu ernem lebhaften Angriffe. Die Grenadiere
der 22len Halbbrigade nahmen das Dorf mit gefälltem
Bajonette weg. Hundert Mann vom ritten Husaren-
Regiment erhielten Befehl einzuhauen; an ihrer Spi-
ze war lder Brigaden-Chef Fournier, dessen seltene
ß Unerschrokenheit die größten Lobsprüche verdient; die
Generäle Watrin, Mainoni und alle Offiziere vom Ge-
neralstaab hieben zu gleicher Zeit in den Feind ein. Wir
haben Zw Gefangen gemacht, ivo Mann theils getön-
tes, theils verwundet, zwei Vierpfündner und vier
mit Munition und Proviant beladene Wägen weggenom-
men. Unter? den von uns gemachten Gefangenen be-
enden sich fünf Offiziere, wovon zwei verwundet sind;
t überdas haben wir noch 12 Pferde erbeutet. Aufrin-
j ftrer Seite sind nur fünf Mann leicht verwundet wor-
s den, und unter diesen der General-Adjudant Noguez,
welcher allein drei bis vier Oestreicher niedergesäbelt
hat. Der General-AdjudantHullin hat sich auch vor-
züglich ausgezeichnet. Einem seiner Adjomts ist ein
Pferd unter dem Leibe erschossen, und er selbst verwun-
det worden. Der Gen. Watrin hat mit einem Theil
des Vortrabs schon mehr als den halben Weg von Cha-
tillon nach dem Fort Bard zurükgelegt- Gen. Lannes
ist heute mit anbrechendem Tage, mit seiner übrigen
Mannschaft gbmaschirt, um sich der Anhöhen dieses
Schlosses zu bemächtigen. Ich gehe selbst dahin ab,
mit der Artillerie, welche ich in der vergangenen Nacht
dahin abgeschikt habe.
Unterzeichnet: Alexander Berthier.
Mehrere Abgesandte teutscher Fürsten haben sich de«
»Sten Aloreal, mit Pässen des Obecgeneralö der Rhein-
 
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