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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0623
Der Beobachter vom Donnersberg.
Nro 154.
Mainz den 8ten Thermidor im 8ten Jahre der fränkischen RepMik.
s -(.j. - . /
Inhalt. Regierung. Tapferkeit der Garnison von Malta. Abschaffung des Büreaus der Ausstreichung von der Emi-
granrenlistr. Stellungen der fr. Armeen. Nachrichten aus Italien und Oestreich. Graf St. Julien als kaif. Bevollmächtig-
ter in Paris.
Matt abonnlrt in dem Bureau der Munizipalkats-Buchdruckerel im Burgerhospitate, allwo auch
einzelne Blatter, das Stück um 4 kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fi. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fi. 38 kr.)
Frankenrepublik.
egierung. Durch einen Beschluß vom 24. Messidor,
haben die Konsuln verordnet, daß von der Bekanntma-
chung desselben an, nur die Ober-Generale, Divisions-
Generäle und Brigade - Generäle, mit dem Generals-
Namen benannt werden sollen. Die General-Adjudan-
ten heißen in Zukunft ^chiräans-OommAnctans und die
General- Musterungs - Inspektoren, Insxecteurs en
elisk 3UX revueb. Die Uniform der Generäle bleibt
dieselbe wie bisher; statt kleiner Uniform können sie
einen dunkelblauen Frak mit geftiktem Kragen und Aer-
mel Umschlägen, oder Epauletten mit der bestimmten
Anzahl Sternen tragen. Die ^äjnäans-eominsnäans
tragen keine Slikerei mehr auf ihrem Dienstkleide; ihr
Hut soll mit einem Sammetbande eingefaßt, und mit
sieden goldenen Hutschlingen aufgeschlagen sein. Ihre
Adjunkten, so wie die Genie-Ofsiziere, tragen ebenfalls
keine Stikerei mehr, weder an Hut noch am Kleide.
Die reformirten Offiziere tragen National-Kleidung
mit den Unterscheidungs-Zeichen ihres jedesmaligen
Grades, aber nichts gestikres, und einen karmesinfar-
benen Kragen. Die Musterungs-Inspektoren tragen
auf ihrer bisherigen Kleidung weder Achselfransen(Lpau-
lettes) noch Stikerei. Die Kleidung der Ober-Inspek-
toren zeichnet sich durch eine doppelte grüne Stikerei
auf Kragen, Aermel und Taschenumschlagen aus. Die
der Unter-Inspektoren durch eine einfache. Die Kriegs-
Kommissarien tragen einen himmelblauen Rock, mit
fcharlachfarbenem Kragen und Aermelumschlägen; Rok-
futter, Weste und Beinkleider von weißer Farbe. Die
Ober-Ordonnateurs, eine doppelte weiße Stikerei auf
Kragen, Aermel- und Taschenumfchlägen; eben so die
Divisions-Ordonnateurs, aber nicht auf den Taschen-
umschlägen. Die gewöhnlichen Kommissärs, eine ein-
fache Stikerei auf Kragen und Aermelumschlägen; ihre -
rldjunken, keine Stikerri. Die GesundheitS-Beamten I
tragen in Zukunft auch keine Galonen und Stikereisn
mehr auf ihrer Dienstkleidung. Die beim Artillerie-
Fuhrwesen Angestellte Beamten tragen, statt der Ach-
selfransen, silberne Bördchen auf den Aermelumschlg-
gen. Die Armee Kuriere sollen in Zukunft weder gol-
dene noch silberne, sondern (wenn sie wollen) gelbe
wollene oder seidene Galonen tragen. Sie erhalten,
um sich im Dienste kennbar zu machen, eine silberne
Medaille, oder ein in Seide oder Wolle geftiktes Me-
daillon, so sie auf der Brust tragen. Der Kriegs-Mi-
nister kann die Dienstkleidung der übrigen Armee-Be-
amten? nach Gutdünkp", bestimmen; nur darf diesel-
be weder dunkelblau, " .ch hellblau, weder roth noch
grün, noch mit Gold - oder Silberstikerei oder Galo-
nen versehen sein.
Paris vom 29. Messidor.
Bonaparte, erster Ronsul der Republik,
den Sewahrungs - Senat.
Senatoren,
Seit zwei, Jahren wiedersteht die Besazzung von
Malta den größten Entbehrungen. Indem sie dem ge-
sellschaftlichen Vertrag den Eid der Treue leisteten,
schwuren die Soldaten der Besazzung sich bis zur lez-
tcn Unze Brod zu halten, und sich unter dem Schutte
dieser unbezwingbaren Veste zu begraben. Der erste
Konsul glaubt keinen stärkern Beweis von der Zufrie-
denheit des fr. Volks und von dem Antheil, den es an
den Tapfern der Besazzung Maltas nimmt, geben
zu können, als indem er Ihnen ihren Kommandanten,
den Gen. Vaubois, für eine Stelle im Bewahrungs-
Senat vorschlägt.
Demzufolge und in Gemäsheit der Art. rz und 16
der Konstitutwns-Urkunde, schlägt der erste Konsul
den Gen. Vaubois als Kandidaten zu einer Stelle jm
Bewahrungs-^nat vor *)
Unterzeichnet: Bonaparte
Nro 154.
Mainz den 8ten Thermidor im 8ten Jahre der fränkischen RepMik.
s -(.j. - . /
Inhalt. Regierung. Tapferkeit der Garnison von Malta. Abschaffung des Büreaus der Ausstreichung von der Emi-
granrenlistr. Stellungen der fr. Armeen. Nachrichten aus Italien und Oestreich. Graf St. Julien als kaif. Bevollmächtig-
ter in Paris.
Matt abonnlrt in dem Bureau der Munizipalkats-Buchdruckerel im Burgerhospitate, allwo auch
einzelne Blatter, das Stück um 4 kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fi. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fi. 38 kr.)
Frankenrepublik.
egierung. Durch einen Beschluß vom 24. Messidor,
haben die Konsuln verordnet, daß von der Bekanntma-
chung desselben an, nur die Ober-Generale, Divisions-
Generäle und Brigade - Generäle, mit dem Generals-
Namen benannt werden sollen. Die General-Adjudan-
ten heißen in Zukunft ^chiräans-OommAnctans und die
General- Musterungs - Inspektoren, Insxecteurs en
elisk 3UX revueb. Die Uniform der Generäle bleibt
dieselbe wie bisher; statt kleiner Uniform können sie
einen dunkelblauen Frak mit geftiktem Kragen und Aer-
mel Umschlägen, oder Epauletten mit der bestimmten
Anzahl Sternen tragen. Die ^äjnäans-eominsnäans
tragen keine Slikerei mehr auf ihrem Dienstkleide; ihr
Hut soll mit einem Sammetbande eingefaßt, und mit
sieden goldenen Hutschlingen aufgeschlagen sein. Ihre
Adjunkten, so wie die Genie-Ofsiziere, tragen ebenfalls
keine Stikerei mehr, weder an Hut noch am Kleide.
Die reformirten Offiziere tragen National-Kleidung
mit den Unterscheidungs-Zeichen ihres jedesmaligen
Grades, aber nichts gestikres, und einen karmesinfar-
benen Kragen. Die Musterungs-Inspektoren tragen
auf ihrer bisherigen Kleidung weder Achselfransen(Lpau-
lettes) noch Stikerei. Die Kleidung der Ober-Inspek-
toren zeichnet sich durch eine doppelte grüne Stikerei
auf Kragen, Aermel und Taschenumschlagen aus. Die
der Unter-Inspektoren durch eine einfache. Die Kriegs-
Kommissarien tragen einen himmelblauen Rock, mit
fcharlachfarbenem Kragen und Aermelumschlägen; Rok-
futter, Weste und Beinkleider von weißer Farbe. Die
Ober-Ordonnateurs, eine doppelte weiße Stikerei auf
Kragen, Aermel- und Taschenumfchlägen; eben so die
Divisions-Ordonnateurs, aber nicht auf den Taschen-
umschlägen. Die gewöhnlichen Kommissärs, eine ein-
fache Stikerei auf Kragen und Aermelumschlägen; ihre -
rldjunken, keine Stikerri. Die GesundheitS-Beamten I
tragen in Zukunft auch keine Galonen und Stikereisn
mehr auf ihrer Dienstkleidung. Die beim Artillerie-
Fuhrwesen Angestellte Beamten tragen, statt der Ach-
selfransen, silberne Bördchen auf den Aermelumschlg-
gen. Die Armee Kuriere sollen in Zukunft weder gol-
dene noch silberne, sondern (wenn sie wollen) gelbe
wollene oder seidene Galonen tragen. Sie erhalten,
um sich im Dienste kennbar zu machen, eine silberne
Medaille, oder ein in Seide oder Wolle geftiktes Me-
daillon, so sie auf der Brust tragen. Der Kriegs-Mi-
nister kann die Dienstkleidung der übrigen Armee-Be-
amten? nach Gutdünkp", bestimmen; nur darf diesel-
be weder dunkelblau, " .ch hellblau, weder roth noch
grün, noch mit Gold - oder Silberstikerei oder Galo-
nen versehen sein.
Paris vom 29. Messidor.
Bonaparte, erster Ronsul der Republik,
den Sewahrungs - Senat.
Senatoren,
Seit zwei, Jahren wiedersteht die Besazzung von
Malta den größten Entbehrungen. Indem sie dem ge-
sellschaftlichen Vertrag den Eid der Treue leisteten,
schwuren die Soldaten der Besazzung sich bis zur lez-
tcn Unze Brod zu halten, und sich unter dem Schutte
dieser unbezwingbaren Veste zu begraben. Der erste
Konsul glaubt keinen stärkern Beweis von der Zufrie-
denheit des fr. Volks und von dem Antheil, den es an
den Tapfern der Besazzung Maltas nimmt, geben
zu können, als indem er Ihnen ihren Kommandanten,
den Gen. Vaubois, für eine Stelle im Bewahrungs-
Senat vorschlägt.
Demzufolge und in Gemäsheit der Art. rz und 16
der Konstitutwns-Urkunde, schlägt der erste Konsul
den Gen. Vaubois als Kandidaten zu einer Stelle jm
Bewahrungs-^nat vor *)
Unterzeichnet: Bonaparte