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Der Beobachter vom Donnersberg — 8.1799-1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0293
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Der Beobachter vom Donnersberg.


Nro 7Z.
Mainz den »6ten Pluvios im 8tm Jahre der fränkischen Republik.

-Malt Todesfe ier Washington s. Belohnungen tapferer Krieger. Militärische Trauer in Frankreich um den
Befreier Amerikas Territorial Einrheilung der Republik. Stimmensammlung über die Annahme der Konstitution. Wachen
von London und Paris. Nachrichten aus Italien, Helvetien, Oestreich, Schweden , Dänemark, Rußland und Brittannien.
Der Paradiesvogel.Tippo - SaibS in London. Georges in der Vendee har sich ergeben und liefert 20,00s englische Flinten
und i2 Kanonen aus.

Man abonmrt in dem Bureau der Muttizipalitäts.-Buchdruckerek im Bürgerhospltale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stück um 4 kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 ss 4 kc.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. 38 kr.)

Todesfeier Washingtons.
Ä^elch lauter Jammer hallt vom Delawar,
Auf Trenren's und auf SararogaS Feldern?
Der Irokese bebt in seinen Waldern;
Wie Sturmgeheul thönt's der Matrosenschaar.
Wem gilt dein Schmerz, erhabner Genius!
Bedroht Amerika die Schmach der Ketten's —
Muß wieder Bürgerblut die Lheure retten? —
Wem fließt des Vaterauges Zährenguß?
Auf seinen Schwauenflügeln schwebt
Der Friede noH um die beglükren Küsten,
Wo an der Freiheit seegenvvllen Brüsten
Das Brudervolk sich selbst noch lebt.
Es sieht des Krieges fernen Wetterstraht,
Es Herr den Donner aus Europa schallen,
Und sorglos waill's vor seinen Janushallen
Und biegt zur Sichel den einst blut'gen Srahl.
Doch plözlich schrekt der Ruf: „Er ist nicht mehr!"
Dom Siz den ;ehr r von dem Pflug den Pflüger,
Ungläubig noch fragt d^r bestürzte Krieger:
Wer unterlag d m Arm des Todes? Wer?
„Mit Flor umwindet unser Siegspanier!"
Thönts aus dem Buudestempe' ihm entgegen,
„D>'S Vaterlandes Trauer,/ Dank und Scegen
O Frecheitsretter! Friedensschlrmer dir!"

Dem apalagischen Gebürg entlang
Erschallt der Dank von Millionen Lippen —
Und leiser donnern Niagara'S Klippen,
Das Meer erftummt beim hehren Klaggesang:
„Verläßt du uns? erhabner Washington!
So groß in dem gerechtesten der Kriege,
Doch größer, nach der Tugend schönstem Siege,
Als deines Vaterlands Timolevn."
„Lein harret längstens schon an Lethe's Strand
Des kühnen Warren's brüderlicher Schatten,
Und Aller, die gekämpft für Freiheit hatten —
Dem guten Franklin gieo zuerst die Hand!"
„Doch sieh herab verklärter Heldengeist!
Wie wir auf's Grab benezte Lorbeern streue».
Die dreizehn Völker dir voll Dankes weihen
Gleich Brüdern durch des Vkrers Tod verwaißt,"
„Dein schönstes Denkmal ist des Volkes Glük,
Dess Rechte du mit Römermuth errungen, —
Und wird es jeh von Tyrannei bezwungen
So ruft dein Bild zur Freiheit eS zurük."
„Dann sei der stolze Name Washington
Die Losung zum gerechtesten der Kriege,
Und so, wo immer deine Hülle liege,
Bleibst du Amerikas Timoleon."
Lehne.

Frankenrepublrk.
Konsular. Den Bürgern Alexander und Orneront,
DragonerregimentS, werden Ehrengewehre, und dem
Adjuvanten Brondlchon ein gesatteltes Pferd, ihrer
gegen die EhouanS bewiesenen Tapferkeit wegen zuer-
kennt; de^ Bürger Ledlond, Lieutenant des lyten Dra-
gonerregmreyts ist zum Hauptmann ernannt; der Na-
risnalgarde von Morlagne wird für ihren bewiesenen Ei-

fer gedankt, und der B. Dupont, Sohn eines dortiger?
Munizrpalbeamten, welcher ungeachtet erst 15 Jahre
alt, dem ganzen Gefechte beiwohnte, zum Unterlreute«
nant ernannt, und dessen Zulassung in der politechni*
schen Schule verordnet. (Beschl. vom 12. Pluvios.)
Es wird die Bildung einer allgemeinen Liste aller
Konskribirten emes zeden Departements, und die schleu-
nige Kompletirung der AuMarbataillone verordnet-
(Beschl. vom rz. Pluvios.)
 
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