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Der Beobachter vom Donnersberg — 8.1799-1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0477
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Mainz den röten Floreal im 8ten Jahre der fränkischen Republik.

Paris. Reservearmee, Bewegungen derselben. Rheinarmee. Stellung der fränkischen und feindlichen. Star-
rav und St Susanne Carnot geht zur Rheinarmee. Beleuchtete Berichte aus der frankf. P. A. Z. Auffoderung des Gen^
Melas an Maffena Helvetien. Deutschland. Stärke der östreichischen Rheinarmee. Landsturm. Urber Schwedens Finanz-
lage. Rußland. Britkannien, wichtige Rede von Grey über eine Parlamentsreform. Neueste Nachrichten von der italischen
Armee. Dessa-.x und Poussielgue in Toulon.

Man abonnlrt in dem Bureau der Munizipalitatsr Buchdruckerei im Bürgerhospitate, allwo auch
einzelne Blatter, das Stuck um^kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 8Z Cent. (2 fl. 38 kr.)

FrankenrepubLik.
Paris vom iy. Floreal.
^^aüet Dupan verwendet nun Pitts Besoldung zum
Lobe der fränkischen Regierung, wovon sein brimscher
Merkur in dem Blatt vom iMn Ventos ein Beispiel
liefert.
Reserve - Armee.
Nach allen Anstalten, welche man treffen steb't, scheint es
auser Zweifel, sagt die Kr. d. Franken daß die Rese eearmee eine
starke Diversion m Italien durch Wallis machen werde. Täglich
ziehen Zahlreiche Truppen durch Lausanne. Gen. Marescor hat
die Pässe vom Bernhard - und vom Simblonderg besucht und sich
dann nach Genf begeben, um da den ersten Konsul zu erwarten.
Der helvetischen Regierung ist angekündigt worden, daß die
fr. Reserve-Armee, Lre aus 62,200 Mann und 12,222 Pferden
besteht, auf dem Marsch nach der Schweiz begriffen sei; daß die
ersten Kolonnen am li. Floreal in der Gegend von Genf und Lau-
sanne ankommen würden, und daß Luzern einer von den Verei-
nigungs Punkten sein werde Wirklich wird auch aus Lausanne
vom iz. gemeldet, daß daselbst beträchtliche Truppen-Kvrps an-
gekommen sind, welche in schnellen Märschen größtentheils in
den Kanton Wallis ziehen; und daß man dort mehrere Generäle
erwarte Am fränkischen rechten Ufer des Genfersee'L wird
General Vatrin mit 30,222 Mann sich postiren
Der erste Konsul wird während seines Aufenthalts in Lausan-
ne, in Banquier Hallers Haus wohnen. Zu- Genf hat man
das schöne Haus des Prof. Saussure zu seiner Wohnung bestimmt.
Rhein-Armee
Durch wohl berechnete und vortrefflich ausgeführte Bewe-
gungenIiefanLen sich om '.2 d. die z Korps der Generäle Mo-
reau Suinr - Cyr und Lecourbe, 62,220 Infanterie und 15 222
Kavallerie, zwischen 'Hlumenfeld und ^tvkach vereinigt,
und nun lieferte Moreau die entscheidende Schlacht, welche fast
so dlutig war, wie die bei Fleurus, indem die östreichische Ar-
mee harrnakig Widerstand th-t, unddsi fränkische den Siegelst
Abends gewinnen konnte Es blieben beiderseits über 12,202
Krieger, indem achr onreichische Regimenter vernichtet wurden
Tue östreichische Ar-vee fishe nun in Unordnung gegen Ulm, und
die fra ,k. eilte. wiche noch zu erreichen, um eine neue Schlacht
zu liefe-! u w- -ch dann am 15. bei Möskirch an der Ablach vor-
siel. «.eit dem kam es (den straöburger Nachrichten zufolge) zu

keinem Treffen mehr, und es sind auch neuerlich keine Amtsbe-
richre bekannt gemacht worden.
Strasburg vom 21. Floreal. Die große Armee rükt in
z Haupt-Kolonnen vor. Der rechte Flügel, unter Lecourbe,
Längs dem Bodensee hin; das Cenkrum, vom Overgeneral m
Person kommandier, ist über Möskirch und Pfulendorf an den
Fsder.seeund der linke Flügel, unrer -st. Cyr, über Siegmarin-
gen und Scheer gegen Biberach vorzerükt Seit dem »6. iffeS
zu keinem Treffen mehr gekommen. Die östr. Hauptarmee hac
sich gegen Ulm gewendet, und bildet eine grade Linie, deren
rechter Flügel an Ulm und die Donau, und der linke an die
voraibergischen Gebirge und Lindau gelehnt ist.
Sie ist aus dem Land Voralberg vermarkt worden.
Das Kvlps Srarray und das Korps Samt - Suzanne rüken
einander am linken Donauufer zu. Sztarray scheint, mit Ver--
meidung eines Gefechs, Ulm gewinnen zu wollen. Saint Su-
zanne rst über Neustatt, Villingen, Donaueschingen und Tutt-
lingen marschirt, sein Vortrab war am i6ren diß, zu der von
Stuttgard über Hechingen, Edingen und Möskirch nach dem
Bodensee führenden Straße zwischen Ebingen und der Donau,
nemlich nach Stetten am kalten Markt am Fus der Alb, ge-
kommen. (Soll Starray erreicht und geschlagen haben.)
Der Kriegs-Minister Carnor ist am :8 von Basel in daL
Hauptquartier der fr. Rheinarmee über Rheinfelden abgereist.
Mainz vom 25. Floreal. Folgenden Artikel schreiben wie
wörtlich aus der frankfurter Reichs Postamtszeitung ab , un^
zwar als einen Beweis von der Wahrheitsliebe unserS Herrn
Nachbars, indem wir uns nur da kleine Einschaltungen erlau-
be« , wo der Text etwas dunkel oder figürlich ist : „Stuttgard
„vom 22. Floreal (12. Mai). Der Sieg (der Franken) bei Sto-
„kach am 14. d. hat die Deutschen vieles Blut gekostet. Eben
„soblurig war der Kampfam 16. Die K iserlichen (sagten : sie)
„siegten auf ihrem rechten Flügel bei Pfullendorf, währendes
„im Mittelpunkt und auf dem linken Flügel ungünstig für sie
„gieng. Der Erfolg dieses Tags und des 17 woran (soll
„heissen: an welchemiman sich übermalen aufvielen Seiten
„schlug (den man aber in fr. Blättern nachlesen mag. weil wir
„in unserer Reichs-Postamtszeitung einen allzu engen Raum
„haben), veranlaßte die Deutschen nach sehr reifer Uiberlegung
„und mehreren gehaltenen Kriegsräthen), daß sie ihre Bewe-
„gungen (rückwärts , die schon seit dem Sieg am 14 bauerten)
„um rückwärts wo möglich) eine bessere Stellung zu gewinnen,
„(ober zu veUieren), fortsezten.
! „Auch gestern soll e« wieder zu einem Treffen gekomknen seit?
> „(dessen AuSgang nächstens nn Moniteur zu lesen sein wird.)
 
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