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Der Beobachter vom Donnersberg — 8.1799-1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0635
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L>soc>s L-—»
Nro 157.
Msinz den i4ten Thermidor im 8ten Jahre der fränkischen Republik.

Inhalt Ernennungen. Maasregeln der Regierung gegen dos bei der Marine herrschende Unwesen. Latour- Foiffoc der
rffentlichen Verochrung preis gegeben. Neue Ekl-üreurskvrps. Doloumu. Lage Neapels. Augereau in Mainz. Beschluß
Les Gen. Kommissars. Uiber dis Veränderungen in Genua, fortgesezt. Inhalt deö Subsidrentraktats zwischen England und
Österreich.

Man abonnirt in dem Bureau der Munizipalitats-Buchdruckerei im Bürgechospftale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stück um 4kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fi. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. Z8 kr.)

Frankenrepublik.
egicrunz Den 4. Thermidor hat der erste Kon-
sul Den B. Camus, jezigeu Archwisten, zum Aufseher
der National - Archiven ernannt. Den 5- ernannte er
den Gen. Jourdan zum auserordentlichen Mrmsier der
fr. Republlk m Piemont; den StaatSrath Berlier zum
Präsidenten den Seeprisen-Raths , und den B. Najac,
See - Ordcnnateur, zum Staats-Rath; endlich am
6. den B. Barbe-Marbels ebenfalls zum Staats-Rath
beide ieztere für die M eine - Sektion.
. Den namlrchen Tag erließen die Konsuln an den
Seemimster folgendes Schreiben: „Die Regierung hatte
verordnet/ B. Minister / Laß Sle Fregatten welche aus
dem Bassin von Dünkrrchen auslaufen, sich nach Vlie-
singen begeben sollten, um daselbst vollends bewaffnet
zu werden. Dies geschah nicht; alle Fregatten blieben
in der Rhede von Dünkirchen, keine Maasrege! wurde
für die Sicherheit dieser Fahrzeuge, und vornehmlich
sie vor Brandern zu schüzen, getroffen. Indessen wa-
ren im Hafen Kanonier Schaluppen und andere kleine
bewaffnete Fahrzeuge, die man mit ein wenig mehr
Aufsicht und Eifer in die Rhede hätte bringen können.
„Die Regierung hat erfahren daß elender Neid zwi-
schen dem Qrdonnateur, dem Waffen Kommandan-
ten und dem Kommandanten der Rhede, die Ursache
einer so schädlichen Nachlässigkeit ist. Die Regierung
weiß, wie oft solcher Neid bei der Marine dem Dienste
geschadet hat.
„BeUeben Sie augendliklich Befehl zu geben, daß zu
Dünkirchen der Chef der Verwaltung, der Offizier wel-
cher im Hafen kommandirt, der General, Komman-
dant der Rhede, der Kapitän der Fregatte Desiree,
zünd alle Offiziere und Contre» Maitres, deren Wach-
Viert el war, als gedachte Feegalte vom Feind über-
rumpelt wurde, verhaftet werden Sie werden diese I
sOMere nach Paris führe« lassen, wo sie gerichtet wer-1

k den sollen, und werden Maasregeln nehmen, damit
8 der Dienst nicht durch ihre Abwesenheit leide.
Unterzeichnet: Bonaparte."
Konsulat. Beschluß der Konsuln vom 5. Therz
Z midor, welcher einen Brief an den Seeminister ent-
hält, worin die Konsuln ihre große Unzufriedenheit
ß mit der Entfernung und Entwaffnung von 4 Schiffen,
L welche von der Brester-Rhede nach dem Hafen zurük-
t gebracht worden sind, bezeugen; „und dieses zwar im
Z Augenblrke, wo es nothwendiger als jemals ist, die
Organisation unseres Seewesens zu betreiben. Die
erste» Schwierigkeiten sollen den Minister, die Admi-»
räle, die Ordonnateurs nicht abschröken. Das eigen-
mächtige Betragen der Offiziers und Beamten, welche
die besagten Schiffe außer Thätigkeit gesezt, und die
Matrosen fortgeschikt haben, soll aufs strengste unter-
sucht werden. — Auf allen Küsten müßen neue See-
ß leute geworben werden, während man die Schiffe wie-
z der betakelt und verproviantirt. — Das fränk. Volk
8 will durchaus eine Seemacht haben; kein Opfer ist zu
ß groß, damit dieser sem Wille erfüllt werde. In Lau-
fe des Fruktidor, wenn es anders die Umstände erlau-
ben, wird der erste Konsul das Brester Geschwader in
Augenschein nehmen. Er wird, nach Verdiensten,
Belohnungen ertheilen rc."
Die ? onsuln n den Rriegsminister.
„Die Konsuln haben erfahren, daß Foissac-Latoue
' aus dem Oestreichischen nach Frankreich zurükgekehrt
° ist, und den Rock eines fränkischen Soldaten entehret.
Lassen Sie ihn wissen, daß er, von dem Tage an, da
er schändlicherweise die Festung Mantua übergeben hatH
nicht mehr in Diensten ist, und verbieten sie ihm aus-
drüklich, irgend erne Uniform zu tragen. Sein Betra*
gen in Mantua hängt mehr von der öffentlichen Mei-
nung, als von den Gerichten ab; übrigens will die
Regierung von dieser schändlichen Belagerung, die noch
lange ein Fleken für unsere Armeen seyn wird, lem
 
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