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Der Beobachter vom Donnersberg — 8.1799-1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0497
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Nro I2Z.
Mainz den 6!cn Prärial im 8ten Jahre der fränkischen Republik.

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wurden die Brücken aufgezogen, die nahen Batterien '
singen an zu feuern, eine fr. Kolonne stürzte den Berg
herab, kam den Feinden auf den Rücken und machte
eine große Anzahl Gefangner, worauf beide Theile ih-
ee vorige Stellung wieder einnahmen Tue Annähe-
rung der englischen Flotte während des Gefechts war
nuzlos. Auf der Ostseite waren starke Vorposten Ge- z

FrankenrepublLk-
Italische Armee.
Äm zoten Germinal sah man von der Höhe von Sa-
vona aus em anhaltendes Feuern und hörte den Ka«
nonendonner. Massena machte zwei Proklamationen
bekannt, die eine um die in Genua bewaffneten itali-
schen Patrioten zu Organismen und die andere um die
Bürgereinzuladen, ihren Brodvorrath zusammen zu
legen, um rhn zu den Besazungen der entlegenen Fort
schrken zu können. Den i. Floreal wurde der Baron
Aspce und die übrigen östreichischen Offiziere auf ihr
Ehrenwort in diesem Feldzuge nicht mehr gegen die Fran«
ken zu dienen, entlasten. Massena ermahnte in einer
Proklamation zur Mannszucht und lud die Chefs ein
die Feigen auszustoßen, dre durch Plünderung den fr.
Namen entehrten. — Nachmittags zog ein Korps von
2222 Mann nach San - Pietro d arena kehrte aber wie-
der nach dem Bisangno zurük.
Am 2ten versicherte der General die Regierungskom-
mission, daß die Soldaten, welche sich in Albaro Aus-
schweifungenerlaubt hätten, mit aller Strenge gestraft
werden sollen
Ein von Alassio kommendes Schiff brachte die Nach-
richt mit, daß die Franken den wichtigen Posten San-
Giacomo wieder eingenommen hätten, und die Oest-
rercher in Ferrol beschössen. Am zten bei Tagesanbruch
kamen die Oestrercher von San - Pietro - d'arena und da
sie keinen starken Wiederstand fanden, hofften sie sich des
Thors beim Leuchthurm zu bemächtigen, aber plözlich
singen an zu feuern, eine fr. Kolonne stürzte den Berg
herab, kam den Feinden auf den Rücken und machte
eine große Anzahl Gefangner, worauf beide Theile ih-
ee vorige Stellung wieder einnahmen Dre Annähe-
rung der englischen Flotte wahrend des Gefechts war
fechte, worin der Feind beständig unterlag.

Inhak». italische Armee. Nachrichten bis auf den 17^ Floreal. Rheinarmee. Unbedeutende Gefechte. Bewegungen
LiH zum rA Floreal. Maks Nachrichten von seiner Gefangenschaft. Helvetien. Toulon. Mainz.
Man abonrrkt In dem Bureau der Mumzipalitats LBuchdruckerei im BürgerhospiLale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stück um 4kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 52 Cent. (2 ff. 4 kr.) Postfrei Z Fr. 85 Cent. (2 fl. z8 kr.)

Der Obergeneral machte in einer Proklamation be-
kannt, daß jede Plünderung oder Mißhandlung eines
Bürgers mit dem Tode bestraft werden sollte. Eine
andere Proklamation an die Genueser ist folgenden
Inhalts:
? Bürger! Da der Feind auf seine Macht wenig rech-
j net, so versucht er alle mögliche Mittel um den Ge-
Z meingeist zu verderben und durch Verführung Bewe-
s ganzen zu veranlassen, die ihm vortheilhaft wären. Ge«
r stern verbreiteten seine Anhänger das Gerücht, daß ich
r eure Sradt verlassen wolle, heute verbreiten sie einem
z Dr^ef des Gen. Melas worin er Kapitulation andie-
ß tet; der Ausreisser Asse red 0 verspricht euch Schuz
L im Namen der Macht, an die er sich schändlicherwerse
verkauft hat. Die Anhänger des Feindes treiben ihre
Lügen noch weiter indem sie behaupten, daß schon eine
Kapitulation unterzeichnet sei. Der heutige Angriff
hat den Grund dieser falschen Gerüchte erwiesen.
Gestern verwarf ich alle Art von Kapitulation. Ich
theile auch den an den Gen. Melas darüber geschrie-
benen Brief mit.
Diesen Morgen wurde der Feind völlig geschlagen §
er verlohr 1200 Mann, wovon 622 gefangen sind.
Einwohner von Genua! Ich will und darf nicht
§ kapituliren, wstl ich mächtig genug bin, euch zu vec-
t theidigen, weil der erste Konsul die fr. Armeen Bewe-
gungen machen läßt, die bald die Oestreicher zum Rük-
i zug nöthigen werden und endlich weil ihr dadurch m
die Gewalt eines Feindes gerarhen würdet, von dem
zu befreien es der Wille und die Pflicht der Armee ist.
Dieser Feind hat so viel Jntresse sich euerer Stabt be-
mächtigen, daß kein Opfer ihm zur Erreichung seines
Zweks zu groß ist. Aber ihr werdet euch über seine
wahre Absichten nickt täuschen lassen, diese geheimen
Absichten Oestreichs sind, euch mit Kontributionen zu
belasten, eueren Hafen zu plündern, eueren Handel
und Erwerb zu vernichten und sich, zweifelt nicht da-
ran, für die Ereignisse von 1746 zu rächen, da diese
 
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