Mainz den irttn Brümär im 8ten Jahre der fränkischen Republik.
Da man täglich Geseze macht und sie vollzieht, iso müssen die Zeitungen, welche die Wortführer der Nation sind, auch
sagen können, was die Nation von den Gesezen und von ihrer Vollziehung denkt.
Gara
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Inhalt. Nachrichten aus Paris. Mans ist wieder befezk und die Rebellen geschlagen. Uiber Mssenrl BKLn e.
Bri ft aus Italien und der Schweiz. Ursachen der Besetzung von Genua. Eifersucht unter den KoalisiRen? Lage von
Helvetien. Massena dringt in Bündren vor. Deutsche Berichte über die Auftritte am Rhein. A -
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Man abonnirt m dem Büreau der MrnLzipalttats-Buchdruckerei im Bür-
gerhespltaie/ allwo auch einzelne Blatter, das Stück um 4 kr. verkauft werden.
Preis merteljährig: 4 Fr» §o Cent. (2 fi. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. z8 kr.)
Frankenreyublik»
daris vom 2^ Brümär. Bonaparte und Moreau
kamen am kten diesem oerm DrrektorGohrer zusammem,
sie hatten sich zuvor nie gesehen. Bonaparte machte
Moreau das Kompliment: Ich hatte mehrere Ihrer
Lieutenants m Egypten, und es sind vortreflrche Offi- >
ziers. s
Mau erinnert sich jezt, daß Gen. Brüne derjenige k
war, welcher am 12. Juli 1789 den ersten Hieb des Z
Lambesc, als dieser rn dre Thurlerien eindrang, mit 1
einem Stuhl auspar:rte, welchen er neben sich fand. '
Er gab sich vor oer Revolution mit literarischen Ar-
beiten ab, und ließ im Jahr 1788 eine empfindsame
Reise von Paris naR Borbeaur druken., Die mit vielem
Geiste geschrieben, und mst niedlichen Gedichten geziert
ist. Im Jahr 1789 schrieb er eme patrwtlsche Zei-
tung, und kaufte d-Rwegen eine Drukerei. Alleinschon
seit 1790 ist er bei den Ärmeew
Der Brief des Herzogs von Dork an den Gen. Bru-
ne soll bloS in zwei Z">len bestanden haben, worin er
ihm.ewladet die Depesche zu lesen, die sein Sekretär
beifügt. Brune a ikwortete auf die nämliche Weise.
Die Kolonnen benachbarter Departements haben
unt<w den Generalen Digonet und Gilet Mans desezt,
dre Rebellen verfolgt, be» Silly und bei Pacer geschla-
gen - ohne eigenen Verlust, viele und darunter einen
Anführer erlegt, andere in die Sarthe gesprengt, wo
si> ertranken, und ihnen viele Pferde, eine Kanonerind
einen Wagen mit Flinten abgenommen.
Ein Künstler versuchte es hier kürzlich mit an Arm
und Bemen angebrachten Flügeln von einer beträchtli-
chen Höhe herabzufliegen, und versammelte viele Zu-
schauer, die das seltene Kun lstük zu sihen begierig wa-
ren. Allein ob er sich gleich noch überdies mit einem
Parachute versehen hatte, fiel er dennoch beinahe senk-
recht zur Erde und stieß sich Mund und Nase wund.
Der Nachricht, als ob die Generäle Laroche und Le»
sst'a vor ein Kriegsgericht gezogen würden, wird wi-
derss. scheu.
Briefe aus Lissabon sagen , daß man daselbst zwei
Stöße eines Erdbebens verspürt habe, die um etwa
IO Minuten von einander entfernt waren. Es war
.Nacht, und Per erste Stoß war so heftig, -aß schon
mehrere Personen aus dem Bette sprangen, um eine
Stadt-zu verlassen, in welcher das Andenken an das
Unglük von 1755 Zufälle dieser Art doppelt fürchterlich
macht.
Zu Rouen sind vor einigen Tagen 80 von den Eng-
ländern bei der Einnahme von Pondichery gefangen ge-
nommene Franken angekommen. Sie saßen 6 Jahre
im Gefängnisse zu Madras, und sind in den elendesten
Umständen.
Die Engländer bereiten sich zu einer Expedition ge-
gen die spanische Kolonie Manilla, die sich auf eine
lebhafte Gegenwehr gefaßt macht.
Ausland.
Italien. Wegen des Einverständnisses vielerBür-
aer und selbst mancher Oberbeamten der ligurischen
Revublik mit den Feinden der Freiheit hat General
Ekampionnet in der Mitte des Vendemiärs Besiz von
den Befestigungen der Stadt und des Havens von Ge-
nua nehmen lassen. Der Brigadechef Baupoil hatte
dazu den Auftrag als Kommandant von Genua; seit-
dem hat ihn General Saint-Cyr zum Kommandanten
von Savona ernannt.
Die große Uneinigkeit, die unter der Koalition
herrscht, har sich neuerdings wieder bei Gelegenheit des